Genre: Song Fic

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Song: Forgiveness von Misen

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Inhaltsangabe:

Severus Snape sieht keinen Sinn mehr in seinem Leben, aber aufgeben kann er auch nicht. Remus Lupin geht es nicht anders, auch wenn er wenigstens ein paar Glückliche Momente hat, an die er sich erinnern kann. Zwei Schutzengel beobachten das ganze und sind fest entschlossen beiden Männern zu etwas Glück im Leben zu verhelfen.

Disclaimer:

Alle Figuren, außer die, die ich mir selbst

ausgedacht habe, gehören J.. Ich verdiene hiermit kein

Geld und mir gehört auch nix außer meinem Plot.

Authors Note:

Das ist eine Slash Story, wen schon die bloße Idee davon abschreckt, nicht weiter lesen, oder nach dem zweiten Kapitel aufhören. An sonsten keine Angst, es passiert absolut gar nichts! Versprochen! Ein Blick auf das Raiting genügt.


Angels Eyes - Forgiveness

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by CarpeDiem

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Lost in the Darkness

*1*

Severus Snape war am Ende. Und seine Laune war es definitiv auch.

Das neue Schuljahr hatte vor einer Woche begonnen und schon jetzt hätte er jeden dieser kleinen Quälgeister eigenhändig zum Teufel jagen können, was normalerweise noch nicht so früh im Schuljahr der Fall war.

Ein neues Schuljahr... daran hatte er noch vor vier Wochen keinen Gedanken verschwendet, genauso wenig wie alle anderen auch. Noch vor vier Wochen hatten sie sich im Krieg befunden, und Severus hatte fest damit gerechnet die nächsten Wochen nicht zu überleben. Mehr noch, er hatte gehofft die nächsten Wochen nicht zu überleben, ja sogar den nächsten Tag nicht zu überleben. Aber das Schicksal hatte kein Erbarmen mit ihm gehabt, wie schon so oft und jetzt war der Krieg vorbei und er fristete immer noch sein Dasein auf dieser verdammten Welt.

Sie hatten es doch tatsächlich geschafft Voldemort zu vernichten und dazu hatte er einen entscheidenden Teil beigetragen, aber wer hatte den ganzen Rum eingeheimst? Natürlich Harry Potter, der Junge der nur lebte um ihm auf die Nerven zu gehen. Trotzdem, es grenzte schon fast an Perversität, denn soviel er mitbekommen hatte, stand der Kopf des gefährlichsten Zauberers aller Zeiten jetzt eingelegt in Formaldehyd auf dem Schreibtisch des angehenden Aurors Sankt Potter.

Severus ging mit einer Miene, die genauso schwarz war wie seine Roben, den Korridor entlang in Richtung seiner Räume. Als er um die nächste Ecke bog und sich seine Robe unheimlich hinter ihm aufbauschte, stoben ein paar Zweitklassler auseinander und bemühten sich so schnell wie möglich das Weite zu suchen, ohne zu rennen und ihrem verhassten Lehrer somit die Chance zu geben ihnen Punkte abzuziehen.

Sie hassten ihn. Alle hassten sie ihn. Und sie hatten Recht damit. Er hasste sich selbst. Er konnte einfach nicht anders, nicht nach allem was er getan hatte.

So lange war er jetzt schon hier auf dieser Erde und es hieß immer es gäbe ein Ziel. Er sah kein Ziel, er hatte nie eins gesehen. Nicht in seiner Schulzeit, nicht als er den Todessern beigetreten war und seine Seele verkauft hatte, nicht in seiner Zeit als Spion, ja nicht einmal jetzt, wo Voldemort besiegt war. Langsam war er sich nicht mal mehr sicher ob es ein Ziel gab.

# I ... I'm a roamer in time

I travel alone

Throughout an endless journey #

Und er war immer allein gewesen auf dieser langen Reise. Immer. Das hatte Vor- und Nachteile gehabt... Nein, es hatte nur Nachteile gehabt. Es war nicht gut immer allein zu sein.

Es hatte ein Mal einen Menschen in seinem Leben gegeben, der ihm etwas bedeutet hatte. Seine Mutter. Eileen Prince hatte zwar schon immer einen Hang zu selbst zerstörerischen Männern gehabt, aber warum sie sich dafür ausgerechnet Tobias Snape hatte aussuchen müssen, hatte er nie verstanden. Dieser elende Muggel hatte sie geschlagen - immer wieder.

Sie hatte Severus immer vor seinem Vater beschützt und ihm alles beigebracht was er über schwarze Magie wissen musste, noch bevor er nach Hogwarts gekommen war.

Aber sie war verdammt noch mal eine Hexe gewesen, sie hätte sich wehren können! Aber sie hatte es nie getan.

Und trotzdem hatte Severus seine Mutter geliebt, naive Liebe, kindliche Liebe, bis zu einem bestimmten Tag jedenfalls.

# Home ... where is my home

Fragments of a love life

I won't surrender#

Doch er hatte diesen Ort, Spinners End, nie als sein zu Hause angesehen und er wünschte sich ein zu Hause, nur ein kleines Stückchen Glück. Aber es sah so aus, als sei selbst das zu viel verlangt.

Wie sehr hatte er doch gehofft, dass er den Krieg nicht überleben würde, dass er am Ende sterben durfte. Er musste ja nicht unbedingt von Voldemort getötet werden, aber irgendwie, aus Versehen...

Zwar wollte er auch dem Ministerium in die Hände fallen, aber gut, das wäre noch das geringere Übel gewesen. Doch nicht einmal das hatte man ihm vergönnt. Diese Schreibtischhengste hatten einen Abschiedsbrief gefunden, in dem Dumbledore erklärte, dass Severus ihn auf seinen Befehl hin getötet hatte, damit er Harry Potter im alles entscheidenden Moment helfen konnte und dass ihn keine Schuld traf. Jeder Versuch des Ministeriums den Brief als Fälschung hinzustellen war fehlgeschlagen - Albus war wirklich ein schlauer Fuchs gewesen.

Schließlich hatte man ihn frei gesprochen, zum Kriegshelden erklärt und ihm den Merlin Orden erster Klasse überreicht. Das Leben war wirklich verdammt ungerecht.

#When the spirits are calling my name

Then I will have passed all the sorrow and pain

and I`ll go to heaven with you

I´ll lay down my head on your pillow

and ask for forgiveness#

Sein Ziel war der Tod. Das wusste er inzwischen. Aber jetzt würde er warten müssen bis er eines Tages von selbst tot umfiel, oder einer seiner Schüler es doch noch schaffte seinen Kerker in die Luft zu sprengen. Longbottom war ja leider mehrmals gescheitert.

Vielleicht sollte er auch einfach ein wenig nachhelfen…

Für einen Moment schloss er gequält die Augen. Nein, das würde er nicht tun, schließlich war er ein Slytherin und das Einzige, das ihm geblieben war, war seine Ehre. Und die Vorstellung eines Slytherins von Ehre war mit Sicherheit nicht sich selbst in die Ewigkeit zu befördern.

Nein, er würde nicht aufgeben. Wenn er tot war, dann konnte er aufgeben. Dann hatte er dieses ganze verkorkste Leben hinter sich.

Als Severus seine Räume erreicht hatte, sagte er dem Portrait von Quentin dem Meuchler das Passwort und das Bild schwang zur Seite. Es gab den Blick auf einen kahlen Raum frei und Severus hätte sich am liebsten umgedreht und die Tür wieder zu gemacht. Dieser Raum war so unpersönlich wie es ein Raum nur irgendwie sein konnte. Kahle Wände, schwarze Ledersessel, keine Fenster, kalter Stein.

Ein grimmiges Lächeln erschien auf Severus' Lippen. Vielleicht war dieser Raum doch gar nicht so unpersönlich. Genau genommen sagte er viel über ihn aus. Und gerade deswegen hasste er ihn. Aber er wusste auch, dass er sich das selbst zuzuschreiben hatte. Seine Räume spiegelten das wider, was aus ihm geworden war. Und er hasste es.

Angefangen hatte alles in seiner Kindheit.

#Once, I was just a child,

eyes are wide open

you left me broken hearded#

Seine Mutter und sein Vater hatten nichts anderes gekonnt als sich ständig zu streiten und er hatte mit ansehen müssen wie sein Vater seine Mutter geschlagen hatte. Er selbst war noch ein kleiner Junge gewesen und hatte nichts ausrichten können. Seine Mutter hatte seinen Vater immer von ihm ferngehalten, aber irgendwann hatte sie dazu keine Kraft mehr gehabt.

An diesem Tag war ein weiterer Teil von ihm gestorben. Er war immer stolz darauf gewesen ein Zauberer zu sein und er war stolz darauf gewesen, das von seiner Mutter geerbt zu haben. Bis zu eben jenem Tag. An diesem Tag war der erste große Teil von ihm gestorben.

Dann war er den Todessern beigetreten und hatte seine Seele an Voldemort verkauft, zu einem viel zu hohen Preis, was ihm aber erst viel später klar geworden war. Er hatte gedacht, nachdem sein Vater gestorben war und seine Mutter buchstäblich mit ins Grab genommen hatte, würde er ein Leben haben, ein besseres Leben.

#Fly, now I have to fly

searching for the light

I won't surrender#

Dieses Leben hatte er nicht gefunden. Er hatte es immer noch nicht gefunden. Und er würde es niemals finden. Erst wenn er tot war, würde er ein besseres Leben haben, aber bis dahin würde es wohl oder übel noch einige Zeit dauern - nur hoffentlich nicht zu lange. Was ihn betraf, so war er sich nun sicher, dass der Tod sein Ziel war, das einzige Ziel, das er jemals vor Augen gehabt, aber nie erreicht hatte.

#When the spirits are calling my name

Then I will have passed all the sorrow and pain

and I`ll go to heaven with you

I´ll lay down my head on your pillow

and ask for forgiveness#

Severus betrat das düstere Zimmer und die steinerne Tür schloss sich hinter ihm wieder, wie der Eingang einer Gruft, und ließ nur das Bild von Quentin dem Meuchler zurück, der mit finsterem Blick in den Korridor starrte.

# # #

Ein paar hundert Meter weiter oben, über der Welt, in einer anderen Dimension, saß ein Wesen, das die Gestalt einer jungen Frau hatte, auf einem Wolkenfetzen. Ihre langen lila Haare wehten sanft in einer Briese, die von rechts und gleichzeitig von nirgendwo zu kommen schien.

Alles an ihr erinnerte an eine Frau, ihr lavendelfarbenes Kleid, ihre nackten Füße, die über den Rand der Wolke baumelten und ihre zarten Gesichtszüge. Nur die weißen Flügel ließen erkennen, dass dieses Wesen kein Mensch sein konnte.

Die Szene, die der Engel gerade beobachtet hatte, hatte ihn nicht unberührt zurück gelassen. Ganz im Gegenteil. Mit einer schnellen Handbewegung wischte sie sich die Träne weg, die sich aus ihrem Augenwinkel gestohlen hatte.

Sie hatte gewusst, dass ihr neuer Schutzbefohlener ein schwieriger Fall war, aber so schwierig...

Und diesem Dummkopf von einem Schutzengel hatte man auch noch die goldenen Flügel verliehen, weil er es geschafft hatte, dass Severus Snape den Krieg überlebt hatte! Dieser Pfeife sollte man seine Flügel wieder abnehmen und ihn zum Himmelstürsteher degradieren!

Dieser arme Mensch hatte schon so viel durchmachen müssen... Darauf sollte ein Schutzengel aufpassen! Nicht ob sein Schutzbefohlener den nächsten Tag erlebte! Darauf, dass er glücklich war!

Ein entschlossener Ausdruck trat auf das Gesicht des Engels. Jetzt war es an ihr diesem Menschen ein wenig Glück zu verschaffen und was machte glücklicher als die Liebe?

tbc.