Disclaimer: So wie immer... Alles hier gehört der wunderbaren Jo, so auch Ginny und Terence...
A/N: Hey ihr! Schuld an der Entstehung dieses kleinen Dreiteilers ist einzig und allein die gute Nina. Ohne sie wäre ich wohl nie auf den Geschmack gekommen, was das Pairing und die Idee zu dieser Geschichte betrifft. Folglich wäre ohne Nina auch diese Story nie entstanden. Daher möchte ich diese Geschichte meiner Muse und gleichzeitigen Beta Nina widmen Ninafestdurchknuddelt Ohne dich wär diese Geschichte nur halb, danke dir für alle Fehler, auf die du mich aufmerksam gemacht hast!
Allen anderen wünsche ich viel Spaß beim Lesen. Bitte reviewt, sagt mir eure Meinung!
Crossing the borderline
Chapter 1
Terence Higgs sah mit betrübtem Blick auf den Krieg zurück. Der Dunkle Lord war gefallen, ja, aber was mussten sie alle nicht für einen Preis dafür zahlen?
Der Dunkle Lord hatte ihm einige Jahre gekostet, in denen er als Todesser in den Reihen Lord Voldemorts stand. Er musste nur selten ausrücken, die meiste Zeit verbrachte er damit, seiner Arbeit im inneren Kreis des Lords nachzugehen. Wofür er nicht gerade dankbar war. Er hätte ein schönes Leben haben können, aber anstatt sich um sein Leben zu kümmern, befolgte er die Wünsche des Lords, stahl so viele Informationen wie möglich, ohne Verdacht zu erregen, und lieferte sie an den Orden unter Minerva McGonagall aus. Seit Dumbledores Tod zersplitterte der Orden in einige kleinere Gruppen. Ohne Dumbledore fehlte das Bindeglied, und hätten diese Gruppen vereinigt gegen den Lord gekämpft, so hätte der Fall Voldemorts sicher eher herbeigeführt werden können. Potter hatte es schlussendlich doch geschafft.
Terence versuchte im Moment, wieder etwas unter die Leute seines Alters zu kommen, was sich aber als ziemlich schwierig gestaltete, da nur noch sehr wenige übrig waren. Sein Leben war zu einer Monotonie geworden und er wusste nicht, wie er dieser entfliehen konnte.
Im Moment saß er im Speisezimmer der Villa der Familie Higgs, gemeinsam mit seiner Mutter. Sie war einmal eine schöne Frau gewesen, aber der Krieg hatte auch an ihr und ihrer Ehe mit seinem Vater seine Spuren hinterlassen. Sein Vater war bei diesem Abendessen wie so oft nicht anwesend.
Zu seiner Mutter hatte er auch jegliche Bindung verloren. Die Schuld daran gab er seiner Tätigkeit als Spion für McGonagall. Er war immer auf der Hut. Er verschloss sich vor anderen, um sich selbst zu beschützen.
„Mutter, entschuldigst du mich?", fragte er schließlich. Die eisige Atmosphäre hatte ihm den Appetit genommen. Seine Mutter erwiderte wie gewöhnlich nichts darauf, starrte weiterhin mit trübem Blick auf ihr Essen. Er wohnte nur noch deshalb in seinem Elternhaus, weil sich noch keine geeignete Möglichkeit zum Ausziehen geboten hatte. Sonst hätte er es schon längst getan. Terence stand auf, verließ das Speisezimmer und trat in den langen Korridor, der durch das ganze Haus führte.
Schweigend trat er zu dem Portrait, das an der Wand hing. Nachdenklich fuhr er sich durch seine kurzen, dunkelblonden Haare. Das Bild zeigte die Familie Higgs vor dem Krieg. Terence war 16 gewesen, seine Schwester Carole 19. Mit 21 war sie gestorben. Es hatte wie Suizid ausgesehen, Terence jedoch wusste, dass sie durch ihre Beziehung mit einem Gryffindor Verdacht erregt hatte und daher kaltblütig von Voldemorts Lakaien ausgeschaltet worden war. Auf dem Portrait blühte sie noch vor Leben. Genauso wie ihre Eltern. Sein Vater hatte liebevoll eine Hand um seine Frau geschlungen. Beide lächelten sie glücklich.
Er war völlig in Gedanken versunken, daher bemerkte er seinen Vater erst, als die Eingangstür zufiel.
„Du bist zurück, Vater", bemerkte er kühl.
„In der Tat, das bin ich." Terence konnte hören, wie sein Vater seinen Mantel auszog und ihn einer Hauselfe übergab, die sofort herbeigekommen war. Schließlich drehte er sich doch herum und erstarrte. Sein Vater war wieder mal in Begleitung. Diesmal jedoch wurde Terence wütend.
„Vater, das kann doch nicht dein Ernst sein!", wütete er los und zeigte auf die Frau, die hinter ihm stand. Die roten Locken umrahmten ein hübsches, junges Gesicht.
„Terence, misch dich nicht in meine Angelegenheiten ein", meinte sein Vater kühl. Er nahm die Frau an der Hand, sie lächelte seinen Vater an. Er wollte sie an Terence vorbeiführen.
„Vater, ich bitte dich, hör auf herumzuhuren." Mr. Higgs blieb stehen. „Du kannst dich doch nicht an diesem Mädchen vergehen! Sieh sie dir an! Sie könnte deine Tochter sein! Bei Merlin, sie ist mit Sicherheit jünger als ich!"
Sein Vater drehte sich zu ihm um. „Terence, ich bezahle sie, also misch dich nicht in meine Geschäfte ein, hast du verstanden?"
Terence verstand diesen Tonfall. Er hatte Mitleid mit dieser Frau, diesem Mädchen. Sie war eine von vielen für seinen Vater, aber er erwählte stets nur die Prostituierten, die ihm auch etwas bieten konnten. Er kaufte nur magische Frauen, aber er war bisher noch nie so tief gesunken. Dieses Mädchen musste um die 18 sein. Viel zu jung. Ein armes Ding, aber sie hatte ihr Schicksal schließlich selbst gewählt.
Sein Vater schritt an ihm vorbei, hatte das Mädchen am Handgelenk gepackt. Das Mädchen sah zufrieden aus, aber als sie vor der Tür zu den Gemächern seines Vaters stehen blieben, drehte sie sich um und er erblickte etwas, mit dem er nie gerechnet hätte.
Er sah Angst in ihren Augen.
Die pure Angst. Er wusste, dass sich sein Vater an seltsamen, perversen Spielchen erfreute. Nicht selten musste seine Mutter im Nachhinein die Blutergüsse und gebrochenen Arme und Beine der Huren heilen. Es brach seiner Mutter das Herz, aber sie hatte Mitleid mit den Frauen.
So wie Terence mit diesem Mädchen.
„Vater, bitte, lass sie gehen", versuchte er es.
„Terence, sie ist freiwillig hier", meinte dieser nur mit einem Lachen. Er hielt inne, um der Rothaarigen über die Wange zu streicheln. „Ich bezahle sie. Und wenn du gut bist, Ruby, gibt's ein paar Sickel extra."
Das Mädchen – Ruby – lächelte, aber Terence wusste, dass es kein ehrliches Lächeln war. Er wollte diesem Mädchen unbedingt helfen.
„Mädchen, wie viel bezahlt er dir?" Die Hand seines Vaters sackte hinunter, Ruby drehte sie zu ihm und musterte ihn.
„Er bezahlt mir 30 Galleonen", meinte sie. Ihre Stimme war verführerisch. Sie beherrschte die laszive Schauspielerei fast perfekt.
„Schön", meinte er und seufzte. „Ich bezahle dir das Doppelte. 60 Galleonen. Dazu kannst du unmöglich nein sagen."
Sie musterte ihn kurz, ehe sie sich zu seinem Vater umdrehte. „Tut mir Leid, Mister, er bietet mir mehr an. Ich kann das Angebot unmöglich ausschlagen." Sie drehte ihm den Rücken zu und wollte schon auf Terence zugehen. Sein Vater hielt sie aber grob zurück.
„Au!", heulte sie auf. „Sie tun mir weh!"
Sein Vater zog sie an sich. „Du bleibst bei mir, Täubchen. Mein Sohn hat dir gar nichts zu sagen."
Terence wurde es zu bunt. Mit starkem Griff löste er die Finger seines Vaters von den Händen des Mädchens. Sie lief sofort ein paar Schritte von den beiden Männern weg.
„Sie ist nun meine ‚Kundin', wenn du es so ausdrücken willst, Vater", zischte er gefährlich, ehe er ihm den Rücken zuwandte und mit dem Mädchen im Schlepptau zu seinen eigenen Gemächern aufbrach. Er hörte seinen Vater wütend fluchen.
Er schloss die Tür zu seinem privaten Wohnzimmer. Im Kamin flackerte ein warmes Feuer. Draußen sah er den Schnee fallen. Er musterte das Mädchen kurz, sie sah unsicher aus.
„Setz dich doch", meinte er und zeigte auf das große, schwarze Ledersofa. Sie zog ihren schwarzen Mantel aus und er staunte nicht schlecht. Ihre Füße steckten in schwarzen Schnürstiefeln mit hohen Absätzen. Sie trug schwarze Netzstrümpfe und ein schwarzes Kleid, das einfach nur atemberaubend aussah. Es war nicht weiter besonders, es bestand nur aus einem einfachen Korsett, einem langen Rock mit einem tiefen Schlitz an der einen Seite und etwas schwarzem Tüll, aber sie sah darin bezaubernd aus. Wenn sie keine Hure wäre, könnte man sich glatt in sie verlieben, dachte er.
„Ist das nicht irgendwie unbequem?", fragte er und deutete auf ihr Korsett. Während sie sich gesetzt hatte, hatte sie ihren Rücken kaum bewegt.
„Meinst du das Korsett?", fragte sie nach. „Nein, mit Magie geht das schon."
„Aha." Mehr brachte er nicht heraus. Sie schwiegen sich an, das Ruby sah sich in seinem Wohnzimmer um. „Äh, möchtest du etwas trinken?", fragte er schließlich. Er hätte sich für seine eigene Dummheit ohrfeigen können. Er war verlegen wie ein Schuljunge.
Sie sah ihn mit ihren großen, braunen Augen an. „Whisky", meinte sie kurz angebunden.
Sofort kam eine Hauselfe herbei und brachte das Gewünschte. Er setzte sich zu ihr, auf die gegenüberliegende Couch, um ihr einzuschenken. Sie drehte das Glas in ihren Händen.
„Danke", meinte sie nur.
„Gerne", antwortete er, „du kannst so viel davon haben, wie du willst."
„Nein, das meine ich nicht", sagte sie. „Wegen vorhin. Dein Vater ist berüchtigt, weißt du? Selbst in unseren Kreisen. Ich verabscheue Gewalt." Mit einer schnellen Bewegung war sie aufgestanden und saß nun rittlings auf ihm. Ihre Hände spielten mit seinem Haar, während sie sich lasziv über die Lippen leckte und es sich auf seinem Schoß bequem machte. „Du hast mir 60 Galleonen versprochen. Das ist hiermit ein magisches Versprechen. Dafür bekommst du mich die ganze Nacht lang."
Sie drückte ihren Unterkörper gegen seinen und begann langsam sein Hemd aufzuknöpfen. Ihre Bewegungen wurden allerdings durch seine Hände gestoppt, die sich auf ihre legten. „Hör auf damit", meinte er mit sanfter Stimme. „Ich bin nicht einer von diesen Leuten. Komm, setz dich hierher." Damit schob er sie von seinem Schoß und neben sich. Dort musterte er sie. Sie hatte durchdringende braune Augen, rosa Lippen, die sie sicher gut zu einem Schmollmund verziehen konnte, einige Sommersprossen und lange rote Locken, die hochgesteckt waren. „Wie alt bist du eigentlich, Ruby? 18? 19?"
Sie lächelte ihn traurig an. In einem halben Jahr werde ich 18." Sie machte eine kurze Pause. „Und Ruby ist nicht mein richtiger Name. Aber ich kenne dich, Terence."
Terence zog eine Augenbraue hoch. „Ach ja? Woher?"
„Ich hab dich mal bei McGonagall gesehen, nur ganz kurz. Ist wohl schon ein Jahr her. Du erinnerst dich vermutlich nicht an mich, ich habe damals noch ganz anders ausgesehen. Und ich wurde damals noch nicht Ruby genannt." Etwas Wehmut schwang in ihrer Stimme mit.
„Wie heißt du wirklich?", fragte er interessiert.
Sie schnaubte. „Das willst du doch gar nicht wissen. Aber ich weiß, dass du trotz deiner Arbeit beim Dunklen Lord zu den Guten gehört hast." Sie wandte den Blick ab. „Ich hab dich mal in Hogwarts gesehen, Terence Higgs."
„Wirklich? Wann denn?" Dieses Mädchen versetzte ihn einfach in Erstaunen, er wusste nicht wieso.
„Beim Quidditch", antwortete sie. „Du warst Sucher, nicht wahr?" Er nickte. „Du warst wirklich gut. Vermutlich nicht so gut wie Harry, aber allemal besser als Malfoy. Ich hab dich nur ein Mal beim Training gesehen, in meinem ersten Jahr, ehe Malfoy sich ins Spiel gekauft hat."
„Seither habe ich nur mehr ganz selten gespielt", gab er zu. „Magst du Quidditch?"
Sie lächelte. „Früher war es mein Leben. In meinem vierten Jahr wurde ich Sucher, in meinem fünften Jahr hab ich dann meine Traumposition eingenommen. Ich war dann Jägerin, obwohl ich als Sucher auch nicht so schlecht war."
„Im sechsten Jahr hast du nicht mehr gespielt?", fragte er weiter nach.
„Nein, meine Eltern haben mich von der Schule genommen."
Daraufhin entstand ein langes Schweigen.
„Wie bist du eigentlich zu dieser... ähm... Tätigkeit gekommen?", fragte er schließlich.
„Oh... Du meinst, wie kann man nur so tief sinken?", fragte sie und lachte kalt. „Das ging ganz schnell. Ich wurde von einem Todesser vergewaltigt. Ich weiß nicht, wer es war, er trug die ganze Zeit über eine Maske, aber vermutlich hat mir das mein Leben gerettet. Während ich das Opfer einer Vergewaltigung wurde, wurde meine Familie kaltblütig ermordet. Meine Eltern, meine Brüder. Wäre ich nicht in die Hände dieses Todessers geraten, wäre ich wohl auch umgebracht worden. Ich hatte niemanden mehr, denn der Junge, in den ich damals verliebt war, hatte sich wegen dem Krieg von mir abgewendet. Als auch der Orden zerfiel, blieb mir quasi nichts anderes übrig, um für mich selbst zu sorgen. Ich hatte keine irgendwie besonderen Fähigkeiten. Alles, was ich hatte, war mein Körper. Und den verkaufte ich eben."
Stumme Tränen liefen ihre Wangen hinunter. Terence holte schnell ein Taschentuch, um damit ihre Tränen wegzuwischen. Dankbar lächelte sie ihn an; es war ein ehrliches Lächeln. Sie kuschelte sich an seine Schulter und er legte beschützend einen Arm um die ihren. Es hatte nicht wirklich etwas mit Zuneigung zu tun, er wollte diesem Mädchen einfach ein bisschen das Gefühl geben, dass sie bei ihm in Sicherheit war.
Sie unterhielten sich die ganze Nacht lang. Sie sprachen vor allem über Hogwarts, das nun nicht mehr existierte. Sie diskutierten über Zaubertränke, veräppelten die Lehrer und sprachen über Quidditch. Dabei fand Terence heraus, dass sie wohl eine Gryffindor gewesen sein musste. Sie hatte ein paar ältere Brüder gehabt und musste auch den Goldjungen Harry Potter gekannt haben. Über die Zeit nach Hogwarts sprachen sie nicht.
Unser Rotschopf genoss die paar Stunden mit ihm. Sie konnte sich endlich wieder einmal wie jemand ihres Alters benehmen, über die Lehrer meckern, ihr Schicksal vergessen. Sie fühlte sich sogar wohl auf dem Sofa neben ihm.
Schließlich begann es draußen heller zu werden. Terence zog einen Beutel voll goldener Galleonen aus seiner Tasche. „Hier, die stehen dir zu."
Sie nahm sie an, meinte aber: „Nein, ich musste doch überhaupt nichts tun dafür. Aber wir haben noch etwas Zeit, bevor ich gehen muss. Wir könnten noch schnell..."
„Nein", unterbrach er sie. „Ich will das nicht von dir verlangen."
„Du hast aber jedes Recht dazu", meinte sie und wedelte mit den Geldscheinen herum.
„Ich will aber nicht", beharrte er.
Sie kam ihm ein Stück näher. „Bist du schwul?", fragte sie mit großen Augen.
Er begann den Kopf zu schütteln und musste lachen. Sie stimmte in sein Lachen mit ein. Sie konnte es immer noch nicht glauben, dass es jemanden gab, der so war wie er.
„Ich zeige dir meine Unterwäsche", versuchte sie es erneut. „Vielleicht möchtest du ja dann...? Schließlich hast du dafür bezahlt..."
„Nein, wirklich nicht", begann er und ergriff ihre Hände, die schon zu ihrem Korsett gewandert waren.
„Stehst du nicht auf Rothaarige?", wollte sie wissen. Dabei rutschte sie noch ein Stück näher zu ihm.
„Nein, dein Haar ist zauberhaft", meinte er und spielte mit einer Strähne ihres Haares. Er wollte sie nicht küssen, aber sie roch einfach wunderbar und er konnte schon ihren Atem auf seinen Lippen spüren. Er lehnte sich aber doch vor, um sie zu küssen.
In diesem Moment schob sie sich von ihm weg. „Dann gehe ich jetzt wohl. Es war nett mit dir. Mach's gut." Sie zog ihren Zauberstab, um zu disapparieren.
„Warte!", rief er hektisch. „Verrätst du mir deinen Namen?"
Sie sah ihn mit traurigen Augen an. „Du gehörst definitiv zu den Guten, Terence Higgs." Sie atmete tief durch. „Mein Name ist Ginny", flüsterte sie, ehe sie disapparierte.
Wie Schuppen fiel es ihm von den Augen. Sie war Ginny Weasley.
tbc
A/N: Na, was sagt ihr dazu? Ich würd mich über eure Meinung sehr freuen! Soll heißen, REVIEWT!
