Ertappt!
Es war Mitte März und die Luft trug bereits den ersten Blütenduft mit sich. Eine sanfte Brise wehte über die Hügel, die Hogwarts umgaben, und kräuselten die Wasseroberfläche des Sees, in dem sich der Riesenkrake gemächlich räkelte.
Das Ungewöhnliche an der Szenerie war ein Mann, der am Ufer des Sees saß, groß, mit fahler Haut und einer schwarzen Robe, deren Stoff wie Wasser an ihm herunter floss.
Severus Snape, Tränkemeister und Alptraum einiger Erstklässler und vieler Hufflepuffs, saß auf einer Bank und ließ sich die ersten Strahlen der Frühlingssonne ins Gesicht scheinen. Er beobachtete Hagrid, der gerade seine knallrümpfigen Kröter fütterte und ihm taten die Schüler, die in der nächsten Stunde in „Pflege magischer Geschöpfe" diesen Monstern gegenüber treten mussten, ein wenig leid. Ein leichtes Lächeln legte sich über die harschen Gesichtszüge. Die Liebe zu Remus hatte ihn weich gemacht, aber er hatte nichts dagegen. Die Schüler respektierten ihn nach wie vor und das war das wichtigste, denn Unachtsamkeit konnte in einem gefährlichen Fach wie Zaubertränke zu einer Katastrophe führen.
Wenn er sich allerdings Hagrids Lieblinge ansah, dann lief sein Fach Gefahr, den Rang als gefährlichster und vor allem gefürchtester Unterricht an „Pflege magischer Geschöpfe" zu verlieren.
Fang sprang in sicherer Entfernung um die Kröter herum und versuchte immer wieder sich seinem Herrn zu nähern, ohne in die Nähe der Monster zu kommen. Ein Unterfangen, das zwar fruchtlos blieb, aber von dem Hund trotzdem nicht aufgegeben wurde.
Im Schloss schrillte die Schulglocke und verkündete das Ende des Unterrichts für diesen Tag. Severus erhob sich. In einer halben Stunde würde es Dinner geben und der Slytherin würde diese Zeit, wie immer, mit seinem Liebsten verbringen. Heute plante er etwas ganz Besonderes, eine Phantasie, die Remus vor einigen Tagen geäußert hatte: Sex auf dem Lehrerschreibtisch um Tränkeklassenzimmer.
Severus wusste, dass sich keiner der Schüler dorthin verirren würde, da sie ihre Zeit lieber im Gemeinschaftsraum, oder, wenn es das Wetter erlaubte, draußen am See verbrachten.
Der Tränkemeister lächelte. Nach dem heutigen Tag würde er seinen Schreibtisch nie wieder ansehen können, ohne das Bild eines sehr nackten und sehr erregten Remus Lupin vor Augen.
Sein beschwingter Schritt trug ihn bis zu dem Klassenraum seines Liebsten, aus dem gerade die letzten Schüler herausströmten, Hufflepuff-Erstklässler, die bei dem Anblick des Hauslehrers von Slytherin schnell das Weite suchten. Der Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste räumte gerade die letzten Sachen zusammen. Ein zufriedenes Lächeln umspielte seine Lippen. Severus verharrte einen Augenblick, um den Mann, den er über alles liebte zu betrachten.
Remus hatte ihm das Profil zugewandt, da sich der Lehrerschreibtisch in einer Höhe mit der Tür befand. Auf dem Gesicht des Werwolfs spiegelte sich die fröhliche Gelassenheit wider, die Severus erst verabscheut hatte, dann bewundert, und um die er seinen Liebsten jetzt manchmal beneidete. Er betrachtete die vollen geschwungenen Lippen, die seidigen Wimpern untern denen sich die wärmsten goldbraunen Augen verbargen, die er je gesehen hatte und in denen sich eine Liebe spiegelte, von der ihm unbegreiflich war, wie sie jemandem wie ihm gelten konnte. Die Sonnenstrahlen, die durch die hohen Fenster fielen, gaben dem hellbraunen Haar einen goldenen Schimmer. Remus trug längst nicht mehr die abgewetzten Roben von einst, sondern neue aus dunkelblauem Stoff, die seine Attraktivität noch hervorhoben und zu denen Severus ihn nahezu hatte zwingen müssen.
Remus war ganz in seine Reflexion über die vergangene Stunde vertieft, als sich plötzlich zwei kräftige Arme um ihn schlangen und schmale, aber weiche Lippen einen Kuss auf seinen Nacken hauchten.
„Na, Professor", flüsterte eine sinnliche Stimme, bei der ihm ein Schauder durch den ganzen Körper bis in seine Genitalien fuhr, „war´s schlimm?"
Remus drehte sich um und sah in zwei Obsidiane, die amüsiert funkelten. Er lächelte. „Ich habe es überlebt."
Bevor er noch etwas sagen konnte, hatten sich die Lippen seines Liebsten auf die seinen gelegt und eine ungeduldige Zunge forderte Einlass, den Remus sofort gewährte. Remus stöhnte und drängte sich näher an seinen Mate. Seine Hände wanderten zu der Erektion des anderen und massierten sie durch die Robe hindurch. Severus gab den Mund seines Liebsten frei und widmete sich dessen Hals. Schlanke Hände fuhren durch sein schulterlanges schwarzes Haar, das nicht mehr fettig, sondern seidig glänzend war. Es fiel dem Tränkemeister etwas schwer, sich von seinem liebeshungrigen Mate zu trennen, aber schließlich hatte er noch etwas vor.
„Komm´ mit."
Er nahm Remus an der Hand und zog ihn aus dem Raum durch die leeren Gänge bis vor das Tränkeklassenzimmer. Dort gab er seinem Werwolf noch einen Kuss, bei dem diesem die Knie weich wurden, dann öffnete er die Tür – und erstarrte.
Der Anblick, der sich ihm bot, war unbeschreiblich: Auf dem Schreibtisch, seinem Schreibtisch wohlgemerkt, lag ein halbnackter Harry Potter und stöhnte vor Lust. Der Grund dafür war ein ebenfalls mehr als halbnackter Draco Malfoy, dem die Hose auf den Knien hing, und der gerade seine Zunge über Harrys Oberkörper gleiten ließ, während seine Hand in der Hose des Wunderknaben verschwunden war und ihn dort verwöhnte.
Remus hatte nach Severus den Raum betreten und verfolgte die Szene mit offenem Mund. Nachdem sich Severus wieder einigermaßen gefangen hatte, räusperte er sich vernehmlich. Nichts geschah. Harry krallte seine Hand in Dracos seidenweiche Haare und bog sich dem Slytherin laut stöhnend entgegen.
„Oh ja! Draco!"
Draco ließ von ihm ab und sah ihn an.
„Gefällt dir das?"
Statt einer Antwort zog Harry seinen Liebhaber zu sich hinauf und küsste ihn gierig.
„Ähem!"
Die beiden sahen auf und schossen auseinander. Harry lief sofort dunkelrot an, während Draco schnell seine Hose hochzog.
„Darf ich fragen, was das hier wird?" fragte Severus in seiner schönsten Lehrerstimme. Die, die den Schülern das Blut in den Adern gefrieren ließ und Erstklässler zum Weinen brachte.
Die beiden jungen Männer fuhren zusammen. Draco versuchte die Situation zu retten.
„Onkel Sev, wir .. ich meine, ich …"
Severus hob eine Augenbraue und sah sein Patenkind abwartend an.
„Ja?"
„Es war meine Idee."
Das war ja wieder typisch! Der edle Gryffindor nahm die Schuld auf sich. Vielleicht sollte er Minerva fragen, ob unter ihren Schülern der Preis für die größte Ritterlichkeit vergeben wurde, so idiotisch diese auch sein mochte. Zu seiner Zufriedenheit bemerkte der Tränkemeister, dass der Gryffindor immer noch einen knallroten Kopf hatte und bewusst den Blick seines Werwolfpaten mied. Draco hatte sich unterdessen schützend vor Harry gestellt.
„Es war mein Vorschlag. Harry wollte lieber zum See runter, aber bei dem Betrieb, der heutzutage dort herrscht… Ich habe ihn überredet."
Innerlich schlug sich Severus vor die Stirn. Hatte sein Patensohn denn gar nichts gelernt? Ein Slytherin übernahm niemals die Verantwortung für einen Fehler, außer sie war ihm lückenlos nachzuweisen. Na ja, Gryffindors konnten allerdings selbst die beste Slytherin-Erziehung ruinieren. Er selbst war das beste Beispiel dafür.
Er fühlte, wie sich Remus´ Hand vorsichtig in die seine schob.
„Lass´ sie doch."
Severus sah ihn erstaunt an. Sein Liebster lächelte und seine Augen leuchteten. Severus wurde das Gefühl nicht los, dass ihm die Situation sehr zu gefallen schien.
„Meinetwegen, aber ich will das danach alles wieder an seinem Platz ist."
Severus Blick fiel auf seinen Lieblingskessel, der in einer Ecke stand, zusammen mit einigen Phiolen und ein paar Notizen für den morgigen Unterricht.
„Und ich will keine Körperflüssigkeiten irgendeiner Art auf meinem Schreibtisch finden, weder von Ihnen Mr. Potter, noch von dir Draco."
Harry wurde dunkelrot und auch die blasse Haut seines Patenkindes verfärbte sich.
Severus drehte sich auf dem Absatz um und rauschte aus dem Klassenzimmer, gefolgt von Remus, der von seinem Liebsten unbemerkt, noch einen letzten Blick auf das Liebespaar warf, das sich schon wieder einander zuwandte.
Plötzlich kehrte Severus noch einmal um.
„Übrigens, ich habe einmal von einem Versiegelungszauber gehört. Vielleicht solltet ihr den mal ausprobieren."
Dann schloss er die Tür hinter sich und wandte sich seinem Liebsten zu.
„Tut mir leid."
Remus lächelte.
„Das macht doch nichts."
Er presste sich eng an den Tränkemeister und dieser spürte wie sich eine Erektion hartnäckig gegen seinen Oberschenkel drückte.
„Wir können doch auch gleich hier bleiben", raunte Remus seinem Liebsten ins Ohr.
„Hier auf dem Gang?"
Remus errötete leicht und sah Severus durch seine langen Wimpern hindurch an. Der Tränkemeister grinste und zog seinen Liebsten in eine dunkle Ecke.
Dort begann er ihn zu küssen und ließ seine Hände über den Körper des anderen wandern. Remus stöhnte wohlig und bog sich seinem Geliebten entgegen. Ein verstohlenes Lächeln umspielte seine Lippen, als er sich löste und vor Severus in die Knie sank. Er öffnete die Hose und wurde von einer steifen Erektion begrüßt, auf deren Spitze bereits die ersten Lusttropfen glitzerten. Remus leckte sich über die Lippen und fuhr dann mit der Zunge die samtige Länge entlang. Ein dunkles Stöhnen ertönte hoch über ihm und er fühlte die eleganten Hände seines Liebsten im Haar, die ihn nachdrücklich Richtung Penis drückten. Remus ließ sich dirigieren und nahm mit einem Zug die ganze Länge in sich auf. Er saugte und leckte, während Severus vorsichtig in den absolut göttlichen Mund stieß, der ihn fast um den Verstand brachte. Plötzlich wurde Remus hochgerissen und zwei fordernde Lippen pressten sich auf seinen Mund, während sich eine Hand an seiner Hose zu schaffen machte. Severus gab den Mund frei und flüsterte ein Wort, auf das hin Remus´ Hose verschwand. Ein weiteres Wort und ein glitschiger Finger schob sich langsam in seinen Eingang. Remus´ Stöhnen wurde von dem Mund eines Liebsten aufgefangen. Der Finger dehnte ihn sanft, ein zweiter und ein dritter gesellten sich bald dazu.
„Schling die Beine um mich", flüsterte Severus heiser.
Remus tat es. Der Tränkemeister hielt ihn fest und drang langsam in ihn ein. Remus konnte seine Lust nicht mehr zurückhalten und schrie sie heraus.
Sein Geliebter erstickte die Lustlaute mit einem weiteren tiefen Kuss. Er stieß langsam in die heiße Enge hinein und achtete darauf bei jedem Stoß den magischen Punkt zu treffen, der seinen Werwolf zum Wimmern brachte.
Keiner von den Liebenden bemerkte die beiden jungen Männer, die sich leise aus dem Klassenraum stahlen und durch Remus´ Stöhnen zu der Ecke gelockt wurden. Auf ihren Lippen breitete sich ein anzügliches Grinsen aus.
So war das also.
Harry beugte sich zu seinem Freund.
„Ich habe mal was von einem Zauber gehört, der jemandem Privatsphäre verschaffen soll."
Dracos Grinsen wurde noch breiter.
„Vielleicht sollten sie den mal ausprobieren."
Dann stahlen sie sich langsam davon, bevor ihre Lehrer auf sie aufmerksam würden.
Severus´ Stöße kamen immer schneller und Remus wusste vor Geilheit kaum noch, wo er war. Die feingliedrige Hand an seiner Erektion verwandelte ihn vollends in ein willenloses Bündel der Lust. Endlich kam er mit einem lauten Geheul, das in den Gängen widerhallte. Severus folgte nur einen Wimpernschlag später mit einem gedämpften Stöhnen. Erschöpft und zitternd lehnten sich die beiden Männer aneinander. Langsam ließ der Tränkemeister die Beine seines Liebsten sinken und Remus musste sich an seinem Geliebten festklammern, da seine Knie so weich waren, dass er kaum stehen konnte.
„Wow."
Severus strich ihm das schweißnasse Haar aus der Stirn und verteilte leichte Küsse auf seinem Hals.
„Das sollten wir mal wiederholen", wisperte er seinem Werwolf ins Ohr.
„Auf jeden Fall."
Severus sprach einen Reinigungszauber über sie beide und gemeinsam brachen sie zur Großen Halle auf. Als sie an dem Klassenraum für Zaubertränke vorüber kamen vergewisserte sich Severus, dass alle seine Dinge wieder an seinem Platz standen und setzte dann den Weg mit seinem Liebsten fort.
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Dies ist meine erste Fanfiction, die ich bei veröffentliche. Was haltet ihr davon? Mögt ihr sie, mögt ihr sie nicht?
