Numb
Don sah von seinem Bier auf und zu Danny rüber. Zuerst hatte er gedacht, Danny wollte einfach mal wieder ein draufmachen, als er angerufen hatte, doch mittlerweile, nach drei Bier, hatte Don das Gefühl, dass sein Freund irgendwas auf dem Herzen hatte.
Danny hüllte sich jedoch bis jetzt in Schweigen und ertränkte seinen Kummer in Alkohol. Dann seufzte er und leerte den Rest seines Bieres in einem Zug.
Don fand es an der Zeit, endlich nach dem Grund für dieses seltsame Besäufnis zu fragen, möglichst noch bevor keiner von ihnen mehr zu einem klaren Gedanken fähig war. Als er also schließlich Danny ansah konnte er im Gesicht seines Freundes ablesen, dass er mit seiner Ahnung genau richtig lag.
Don seufzte.
„Dann mal raus damit. Was ist es diesmal?"
Danny verzog nur das Gesicht und nahm dann ein Schluck aus einer neuen Flasche.
Don lehnte sich über den Tisch und sah seinen Freund durchdringend an. Danny versuchte seinem Blick auszuweichen.
„Hör mal zu, Danny," begann Don noch mal von vorn. „ Entweder du spuckst jetzt aus was dir auf der Seele liegt oder ich schleif dich nach Hause zu Anna und du kannst ihr erklären warum du dich hier volllaufen lässt."
„Ärger," murmelte Danny und Don lehnte sich wieder zurück. Das war ja schon mal ein Anfang.
„ Mit wem?" fragte er. „Anna?"
Danny schüttelte den Kopf.
„Nein, wir lieben uns. Immer noch." Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Don rollte mit den Augen. Dann gab es nur noch eine Möglichkeit.
„Also mal wieder Stress mit Mac." schlussfolgerte Don und trank ein Schluck aus seiner Flasche. Danny sank in seinem Stuhl zusammen und Don wußte das er genau ins Schwarze getroffen hatte. Danny brauchte ein paar Anläufe bevor er antwortete.
„Nicht direkt Stress," rückte er schließlich heraus und seine Finger krampften sich um die Bierflasche.
„Sondern," bohrte Don.
„Es ist nur das ich manchmal das Gefühl habe, egal was ich tue, es ist niemals gut genug für ihn, nicht nach..."
Don nickte nur. Er wußte worauf Danny hinaus wollte. Mac war nach der Schießerei damals ziemlich ungehalten gewesen und manchmal wenn die Arbeit zu stressig wurde holte Danny dieses Ereignis wieder ein.
Don lehnte sich wieder über den Tisch, nahm Danny das Bier aus der Hand und stellte es mit seinem zusammen zur Seite.
„Weißt du, du solltest das nicht so ernst nehmen. Mac weiß was er an dir hat, auch wenn er es nicht so zeigt wie du es dir vorstellst, wirklich" begann er und die beiden Freunde sahen sich zum ersten Mal richtig an. „Und jetzt wird es Zeit das wir hier verschwinden, Kumpel."
Dann zog er seinen Freund auf die Füsse und schob ihn in Richtung Ausgang.
„Du brauchst dringend andere Gesellschaft als mich und ich weiß auch schon wen."
Danny grinste.
„Danke Don. Fürs zuhören."
Don legte ihm einen Arm um die Schulter als sie die Bar verließen.
„ Kein Problem. Wozu sind Freunde denn da."
Ende
