Ich lese zwar keine Spoiler, aber man hört so einiges. Die Geschichte spielt sozusagen demnächst und dreht sich um Grissoms Idee wegzugehen und seiner Beziehung zu Sara.

Der Weg zu dir

Sara saß auf dem Küchenstuhl und schaute sich um. Sie war es nicht mehr gewöhnt allein in ihrem Apartement zu essen und zu schlafen. Aber seit Grissom nach Providence gegangen war, hatte sie sich wieder daran gewöhnen müssen.

Sie schaute auf den Kalender, den sie an Grissoms letzten Tag in Las Vegas gekauft hatte. Seitdem hing er in der Küche und jeden Tag, den er nicht da war, durchkreuzte sie.

Niemals hatte sie jemanden so vermißt wie ihn. Aber sie wollte ihn nicht zurückhalten als er ihr von der Einladung erzählte.

Seit einigen Tagen kam Grissom viel später als sie nach Hause. Auch im Büro war er ihr sehr distanziert erschienen.

Griss, willst du mir nicht sagen was du hast? Vielleicht kann ich dir helfen. Du hattest so schwere Fälle in der letzten Zeit und die rätselhaften Miniaturen."

Sara sah ihn bittend an.

Grissom seufzte auf. Seit ein paar Wochen schob er die Entscheidung auf. Wenn es nach ihm gegängen wäre, hätte er das Angebot sofort angenommen. Er brauchte eine Auszeit. Aber er war nicht mehr allein. Er hatte Sara und er wußte nicht wie er ihr die Situation erklären sollte. In der Vergangenheit hätte sie sich die Schuld dafür gegeben und das wollte er nicht riskieren. Es stimmte auch nicht. Sara hatte Liebe und Spaß und Hoffnung und Zuversicht in sein Leben gebracht. Vielleicht war deshalb der Kontrast zwischen seinem privaten Glück und den beruflichen Katastrophen größer als früher. Warum konnten die Menschen nicht versuchen glücklich und friedlich zu leben. Mit jedem Tag verstand er das weniger.

Ich möchte schon seit ein paar Tagen mit dir reden. Aber ich habe etwas Angst davor."

Sara sah ihn fragend an. „Du hast Angst vor ...?"

Vor deiner Reaktion, ehrlich gesagt. Ich möchte gern für 6 Wochen nach Providence gehen."

Sara sagte kein Wort.

Ich habe ein Angebot bekommen und glaube, dass ich Las Vegas verlassen muss."

Las Vegas oder mich?", fragte Sara mit leiser Stimme. Sie fühlte plötzlich alles Glück der letzten Monate durch ihre Hände rinnen.

Nein, ich will dich nicht verlassen. Warum habe ich so lange gewartet. Weil ich genau diese Reaktion befürchtet habe. Bitte Sara, sieh mich an."

Langsam drehte sie sich zum ihm um und beide blickten sich schweigend an.

Sie sah den Schmerz in seinen Augen und das Bedauern und die Bitte um Verständnis.

Langsam ging sie auf ihn zu und nahm ihn in die Arme.

Bitte entschuldige. Ich möchte dich nicht verlieren."

Sara, du verlierst micht nicht. Ich möchte nur ein wenig Abstand vom Labor gewinnenen.
Providence ist eine gute Chance. Bitte lass mich gehen."

Sara nickte unter Tränen. Sie konnte nicht verlangen, dass er blieb, wenn er so unglücklich war. Die Schuldgefühle würde ihre Beziehung belasten und am Ende vielleicht zerstören. Sie mußte ihm diese Wochen geben.

Wann sollst du dort anfangen ?"

In 2 Wochen."

Sobald schon? Bekommst du so schnell frei? Und wo willst du wohnen?"

So viele Fragen kamen Sara in den Sinn. Die wichtigste war – wie sollte sie ohne ihn leben?

Grissom fühlte, dass Sara von ihren Gefühlen überwältigt wurde.

Bitte Honey, wir schaffen das. Es sind nur ein paar Wochen. OK ?"

Sara konnte nicht reden. Aber Grissom fühlte, dass sie nickte.

Gut.

Danach ging alles ganz schnell. Der Sheriff hatte Grissom vor einer Weile einen Gefallen verprochen und den forderte er nun ein.

Die Kollegen verstanden nicht warum er fortging. Niemand hatte wirklich gesehen wie nahe er dem Zusammenbruch war.

Catherine hatte versucht ihm beim Packen und Organisieren des Umzugs zu helfen. Und Sara blieb nicht weiter übrig als sich im Hintergrund zu halten.

Und ihre Trauer durfte sie auch nicht zeigen. Zum Glück hatte Grissom nach einer Weile von Catherines Angeboten genug und wies sie in die Schranken. Außerdem wollte er die letzten Nächte in Saras Armen verbringen wollte. In diesen Nächten konnten beide nicht genug von einander bekommen. Sie liebten sich voller Zärtlichkeit, wollten keine Minute verschwenden.

Am letzten Morgen sollte sie ihn dann zum Flughafen fahren.

Leider hatte er die Rechnung ohne seine Kollegen gemacht. Die hatten nämlich eine Abschiedsparty im Büro geplant.

Brass schaute zum 10.Mal auf die Uhr. Er hatte an alles gedacht, oder? In dieser Minute würde Catherine Grissom hierher lotsen. Und Nick, Warrick, Greg und Sara sollten auch bald hier sein. Er rieb sich seine Hände. Gil verdiente eine würdige Party bevor er 6 Wochen in der Provinz versauerte. Nicht dass es Gil etwas ausmachen würde, dachte Brass. Aber da niemand so Recht verstand was in Grissom vorging, verstand auch niemand sein Bemühen Las Vegas zu verlassen. Hoffentlich kam er überhaupt zurück.

Sara hatte das Gefühl, dass sie sämtliches Pech auf ihrer Seite hatte. Nick und Warrick hatten ihr mitgeteilt, dass Brass eine Abschiedsparty vorbereitet hatte. Danach wollten die Männer Grissom zum Flughafen bringen. Mist, dachte sie. Kein Abschiedskuß, keine Umarmung. Keine tröstenden Worte.

In den nächsten Stunden nahm sie sich sehr zusammen, sie lächelte, scherzte und stieß mit Grissom an. Sie wünschte ihm sogar alles Gute und dann war es vorbei. Am liebsten hätte sie sich ins Bett verkrochen und geschlafen bis Grissom wieder kam. Leider lies Catherine das nicht zu. Sie begann sich in Grissoms Büro einzurichten und redete und redete und redete. Erst nach ein paar Minuten bemerkte sie Saras Schweigsamkeit.

Sara, er kommt doch wieder."

Sara nickte. Hoffentlich. Aber würde er sich in den 6 Wochen verändern? Früher hätte sie gesagt, niemals. Aber jetzt war sie nicht mehr sicher.

Sara zählte die Kreuze auf dem Kalender. 25 Tage waren seit seinem Abschied vergangen. Und in einer Woche würde sie ihn besuchen. Er wußte noch nichts davon, aber Saras Plan stand fest. Sie hatte ein langes Wochenende und nichts und niemand würde sie abhalten können.

TBC