Hallo!
Das hier ist meine allererste Fanfiktion. Sie spielt zur Zeit der Marauder und ich kann sagen, dass sie … anders ist als die üblichen Stories zu dem Thema. D.h. die Szenen aus den Büchern sind zwar durchaus Grundlage der Geschichte, aber James ist nicht der völlig hormongesteuerte Hohlkopf, der Lily den letzten Nerv raubt.^^
Ich hoffe, dass sie euch gefällt…

Vielen Dank nochmal an meine Betaleserin crookshanksfriend!

Disclaimer: Für diese Fanfiktion hab' ich mir einige Charaktere und deren Welt von Joanne K. Rowling ausgeliehen. Ich werde sie aber frisch gewaschen und heil wieder zurückgeben. Ich verdiene hiermit kein Geld.


Chapter 01 - Vorbereitungen

„Soll ich lieber das Rote oder das Türkise anziehen? Oder etwa doch lieber das Pinke? Nun sag schon, Lily. Was steht mir besser?"

Hatte Sarah gerade nicht irgendetwas gesagt? Überrascht sah ich auf und blickte geradewegs in die großen, blauen Augen meiner Freundin. Erwartungsvoll starrte sie mich an. Sie hatte wohl wirklich etwas zu mir gesagt…

Wir waren jetzt schon seit geschlagenen eineinhalb Stunden damit beschäftigt für Sarah das richtige Outfit für die Party am heutigen Abend zu finden. Leider war Sarah aber bisher mit keiner Kleidungskombination zufrieden gewesen und so riss sie ein Kleidungsstück nach dem anderen aus dem riesigen Schrank, der ein Drittel der Fläche ihres Zimmers beanspruchte. Nach etwa einer halben Stunde war ich einfach dazu übergangen zu nicken, wenn sie mich etwas fragte. Bloß schien meine Methode bei der letzten Frage nicht besonders erfolgreich gewesen zu sein…

Ich setzte ein unschuldiges Gesicht auf und blinzelte Sarah weiter fragend an. Diese stöhnte und wiederholte langsam mit genervtem Unterton ihre Frage: „Rot,…Türkis…oder…Pink?" Sie hielt mir drei vom Schnitt identische Cocktailkleider in den besagten Farben hin. Ach so… Sie wollte wissen, welches ich am schönsten fände. Wahllos zeigte ich auf das Türkise. Sarahs Blick hing sofort an dem glänzenden Stück Seide. „Gut, dass du mal reagierst… Ich dachte schon du wärst ins Wachkoma gefallen!", meinte sie schnippisch, während sie sich das Kleid überzog.

Kritisch betrachtete sie sich im Spiegel. „Also du meinst, damit soll ich gehen?" Sie drehte sich einmal um sich selbst und fuhr mit kritischem Blick mit den Händen über den dünnen Stoff. „Sieht das nicht irgendwie …unvorteilhaft aus?", fragte sie.

Genervt stieß ich die Luft aus. So konnte das unmöglich weitergehen. Wenn ich jetzt nichts tat, würden wir noch Stunden hier stehen. Ich stand vom Bett auf und schlängelte mich zwischen den vielen kleinen Kleidungshäufchen hindurch, die überall im Zimmer verteilt waren, bis ich direkt hinter Sarah stand. Ich nahm ihr die Kleider ab und ließ sie achtlos auf den Boden fallen, dann drehte ich sie etwas unsanft herum, damit sie sich ganz im großen Spiegel neben ihrem Schrank betrachten konnte.

„Sarah", begann ich, „du siehst in allen deinen Klamotten toll aus und dieses Kleid ist ganz besonders schön. Es betont … deine Augen und … sieht einfach wunderschön aus! Und wenn du Sirius, diesem Hohlkopf, so nicht gefällst, dann ist er entweder blind oder vollkommen geisteskrank geworden! Ok?"

„Er ist kein Hohlkopf…", murrte Sarah kleinlaut, konnte sich ein Grinsen aber nicht verkneifen. Solche Ausbrüche waren einfach typisch für mich… Sie drehte sich zum Spiegel um und betrachtete sich eingehend. Schließlich meinte sie lächelnd: „Du hast Recht. Ich sehe in dem Kleid umwerfend aus. Aber was mach ich nur mit meinen Haaren?" Hektisch lief sie ins Badezimmer und ich hörte schon in ihrem Zimmer, wie sie verschiedene Friseurutensilien auf die Ablage warf. Das konnte noch ein bisschen dauern….

Drei Stunden später standen Sarah und ich mit unseren drei anderen besten Freundinnen, Katharina, Melanie und Mary, etwa zweihundert Meter entfernt von dem Grundstück auf dem die Party stattfinden sollte.

Wir waren mit dem „Fahrenden Ritter" hergekommen, dem magischen Bus, der für seine rasante Fahrweise (es ist fraglich, ob man das überhaupt so nennen kann, denn die meilenweiten Sprünge von Ort zu Ort wurden schließlich nicht wirklich „gefahren" und von Verkehrsregeln hatte Ernie, der Busfahrer, vermutlich nur in Legenden gehört) bekannt war. Ein weiteres Merkmal des „Fahrenden Ritters" war, dass selbst der Zauberer mit dem widerstandsfähigsten Magen freiwillig in den Stunden nach der Fahrt nichts mehr essen mochte…

Aufgrund dieser kleinen aber gravierenden Eigenschaften dieses Busses hatten wir uns absichtlich dort absetzen lassen, wo die Straße eine kleine Biegung machte, damit man uns vom Haus aus nicht sehen konnte. So konnten wir uns erst einmal „ordnen", bevor wir uns ins Getümmel stürzten. Angesichts unseres etwas zerzausten Auftretens kamen, kaum war der Bus wieder verschwunden, auch schon die ersten Beschwerden.

„Oh, nein", stöhnte Sarah, „jetzt hab ich mir so viel Mühe mit meinem Aussehen gegeben und jetzt ist alles hin!" Mühe gegeben? Das war wohl ein bisschen untertrieben... Auch die anderen blickten nicht gerade zufrieden drein und ehrlich gesagt war ich auch nicht besonders glücklich über unsere Anreise. Ich kam mir irgendwie zerzaust vor und mein Magen grummelte verdächtig.

Wenn ich mir meine Freundinnen aber genau ansah, wirkten sie auf mich gar nicht so mitgenommen. Sie hatten sich für den heutigen Abend wirklich ganz besonders hübsch gemacht und die Fahrt hatte ihnen nur ein wenig ihres strahlenden Aussehens genommen. Ich fragte mich, wie ich wohl neben ihnen wirkte – akzeptabel oder eher langweilig wie mein Ruf als strebsame Vertrauensschülerin?

Ich war nicht gerade hässlich, das wusste ich. Im Gegenteil ich mochte meine langen, lockigen, roten Haare und meine leuchtend grünen Augen, aber ich hatte nur wenig Zeit aufgebracht, um mich zu stylen. Ich hatte lieber meine Freundinnen beraten und darüber vergessen, dass ich mich auch hätte herrichten sollen. Aber eigentlich war es sowieso zweitrangig, wie ich aussah. Ich würde mich heute Abend sowieso nur langweilen.

Jede meiner vier Freundinnen dagegen hatte sich etwas ganz besonderes vorgenommen. Sarah hatte beschlossen heute, zwei Wochen vor dem Beginn unseres siebten und letzten Schuljahres in Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei, endlich den Jungen für sich zu gewinnen, den sie seit Jahren vergötterte: Sirius Black. Leider war dieser Sirius Black aber auch der arroganteste, machohafteste Junge, den unsere Schule zu bieten hatte und nebenbei auch der Beliebteste, wenn man von seinem besten Freund James Potter mal absah, der machte ihm in diesen Disziplinen nämlich mächtig Konkurrenz.

Ich glaubte nicht, dass Sarah wirklich eine Chance hatte in ihm „den Mann fürs Leben" zu finden, wie sie ihn gerne in unserer Gegenwart nannte. Sie war zwar sehr hübsch mit ihrer zierlichen Statur, ihren langen, blonden Haaren und blauen Augen, aber auch das hübscheste Mädchen auf Erden hätte keine Chance diesen Jungen länger als zwei Wochen zu halten. Aber Sarah sah das natürlich ganz anders…

Katharina und Melanie hatten sich dagegen leichtere Ziele gesetzt. Katharina wollte eigentlich wie immer nur ihren Spaß haben, dachte dabei jedoch an einen ganz bestimmten Jungen, Ryan Michigan, den sie sich als heutiges „Opfer" herausgepickt hatte. Melanie dagegen war seit knapp einem Jahr mit ihrem Freund, David Stewart, zusammen und hatte Stunden vor dem Spiegel gestanden, um ihm heute zu gefallen. Die Beiden waren jetzt schon so lange zusammen, aber immer noch unglaublich verliebt.

Wenn man von den beiden Mädchen sprach, konnte man kaum glauben, dass sie eineiige Zwillinge waren. Wenn man sie ansah, merkte man es jedoch umso deutlicher. Sie hatten beide einen etwas olivfarbenen Teint, schwarzes, langes Haar, große kastanienbraune Augen und eine so wohlgeformte Figur, dass jedes männliche Wesen allein schon bei ihrem Anblick ins Staunen geriet. Ihre Kleidung unterschied sich wiederum merklich. Während Melanie ein schlichtes weißes Kleid trug, betonte Katharina ihre Vorzüge mit einem knappen Minirock und einem leicht durchsichtigen, weißen Top.

Die letzte meiner vier Freundinnen, Mary Macdonald, war klein und hatte eine sehr zierliche Figur. Ihre Augen hatten einen warmen Braunton, genauso wie ihre langen, glatten Harre, die ihr bis zur Schulter reichten. Marys Vorstellungen von diesem Abend drehten sich auch um einen bestimmten Jungen. Monatelang hatte Mary von ihm geschwärmt und vor knapp einer Woche war ihr größter Wunsch endlich in Erfüllung gegangen. Sie war die neue feste Freundin des Dean Thomas.

Ich konnte Dean nicht besonders gut leiden. Nicht nur weil er derjenige war wegen dem ich den heutigen Abend nicht in bequemen Klamotten, mit einer großen Tasse heißer Schokolade und meinen Freundinnen vor dem Fernseher verbringen konnte. Wir waren nämlich auf dem Weg zu seiner Geburtstagsfeier.

Obwohl das Wort „Geburtstagsfeier" wohl ein wenig untertrieben war. „Massenveranstaltung mit dem Ziel des absoluten Besäufnisses" traf es wohl besser. Die Partys bei Dean waren immer gigantisch, denn er lebte in einer kleinen Villa an der Küste und hatte das nötige Kleingeld, um seine Feiern wie richtige Hollywood-Partys zu gestalten. Die Einladungen waren wohl so begehrt wie ein Schluck Wasser in einem Zimmer voller Verdurstender und in diesem Jahr hatte Mary für uns alle den Weg zu diesem weltbewegenden Ereignis geebnet. Wie ich mich doch über diese Einladung freute…

„Lily? Lily! Träumst du schon wieder? Wir wollen jetzt gehen!" Erschrocken schaute ich auf Mary, die sich mit wütendem Gesicht vor mir aufgebaut hatte. „Lily, ich weiß du hast keine Lust auf die Party zu gehen, aber es ist nun mal der Geburtstag meines Freundes. Also hör' auf so genervt zu schauen und versuch' dich zu amüsieren. Das ist ein riesiges Event heute Abend." Ich nickte nur und ließ mich dann von ihr die kurze Strecke, entlang einer hohen, weißen Steinmauer, bis zum Hoftor der Villa ziehen. Ich wollte ihnen ja nicht den Abend verderben.

Als wir vor dem mächtigen Tor standen, konnten wir schon leise Musik hören. Wir läuteten die Glocke und Sekunden später hörten wir eine klare Stimme sagen: „Die Familie Thomas heißt Sie herzlich Willkommen. Nennen Sie bitte Ihren vollständigen Namen und Ihr Anliegen." „Na toll, jetzt müssen wir uns auch noch mit so einem dummen „Einlasszauber" rumärgern!", motzte Katharina, befolgte aber gleich darauf die Anweisungen. Zuerst tat sich nichts und ich wollte gerade unsere Daten wiederholen, da öffnete sich das große Eisentor knarzend und wir hatten freie Sicht auf die Villa. Mary hatte Recht gehabt. Das war wirklich ein riesiges Event.

Es wäre wirklich lieb, wenn ihr mir ein klitzekleines Review hinterlassen würdet.
„Laaaangweilig!", „In Ordnung." oder „Ich mag Vanilleeis" – könnt ihr alles schreiben!
Gebt mir nur irgendein Feedback… Ich will ja besser werden…^^