Disclaimer: Alle Rechte an seaQuest und den Charakteren liegen nicht bei mir. Für das Schreiben erhalte ich kein Geld!
Dieses Jahr bin ich so verfahren, dass ich jeden gefragt habe, was wollt ihr zum Geburtstag für eine Geschichte haben und ist es etwas, was es noch nicht gibt, oder nur wenig. Das war zwar für diese Person hier doch recht schwierig bis wir etwas heraus gearbeitet hatte, aber ich glaub am Ende bin ich doch dahinter gestiegen, was sie wollte. Ich hoffe ich habe die Personen zum Großteil auch so rein gebracht, wie du sie wolltest. Dies ist deine Geburtstagsgeschichte Kiddo. Viel Spaß damit und Happy Birthday!
Genre: Horror, aber nur ein wenig / Mystery
Rating: K+
Season: I
Author: YuryJulian
Spuk um Mitternacht
Sich immer wieder nach allen Seiten umsehend lief Lucas durch die Gänge des Bootes. Durch die Nachtabsenkung des Lichtes fanden sich überall dunkle Ecken mit verdächtigen Schatten. Auf seinem gesamten Weg begegnete er keiner einzigen Person. Dies machte ihn durchaus nervös. Es war nicht ungewöhnlich nachts auf der seaQuest wenigen Leuten zu begegnen, ganz einfach weil es während der Nachtstunden wenigere diensthabende Crewmitglieder gab, aber gar keinen?
Unter seiner Bettdecke, die er fest an sich gedrückt hielt, befand sich Schnuff. Als dies alles vor etwa einer Stunde los ging, hatte sich Lucas seinen Teddybären geschnappt und ihn fest an sich gedrückt in der Hoffnung das seltsame Geräusch in seiner Kabine würde versiegen. Doch weit gefehlt. Auch halb unter der Decke verborgen vernahm er noch jedes so kleine Geräusch. Als dann sein Computer begann von allein ein und aus zu gehen, war bei Lucas der letzte Nerv durchgebrannt. Schlimmer wurde die Sache natürlich dann, als sich das seltsame in eine Form wandelte und seinen Computer zerstörte. Die einzige Möglichkeit war die Flucht. Er hielt es in seiner Kabine einfach nicht mehr aus.
Endlich war er an seinem Ziel angelangt. Er löste eine der Hände, die die Decke und den Teddy Schnuff festhielten und klopfte an. Vage kam ihm die Stille auf dem Boot wieder in den Sinn. Was war, wenn hier niemand mehr war? Was, wenn irgendwas geschehen ist, das ihn als einzigen auf dem Boot zurück gelassen hatte? Doch da öffnete sich die Tür zu der Kabine. Verschlafen sah Ben Krieg auf den bleichen Teenager. "Lucas? Ist es nicht etwas spät? Geh wieder ins Bett, ich bin jetzt nicht in der Stimmung um mit dir ein Spiel zu spielen." Zur Unterstreichung seiner Worte gähnte der in weißen Shorts und T-Shirt (samt UEO-Emblem auf der rechten Brust) gekleidete Versorgungsoffizier.
"Darf ich bei dir schlafen, Ben?", fragte Lucas stattdessen mit dünner Stimme.
Ben starrte verdutzt auf den Teenager. Was sollte das jetzt? "Wieso?"
Lucas rang sichtlich mit sich selbst, das sah selbst ein Blinder. "Naja, ich glaube irgendwas stimmt nicht auf der seaQuest und... ähm... ich fühle mich nicht so gut."
"Wenn es dir nicht gut geht, solltest du besser zu Dr. Westphalen gehen", schlug Ben vor und war dabei die Tür zuzuschlagen als Lucas gerade noch rechtzeitig seinen Fuß dazwischen schieben und die Tür mit der Hand wieder aufdrücken konnte. "Bitte Ben", flehte er, "lass mich bei dir schlafen. Es ist auch nur für heute Nacht, versprochen." Bettelnd blickten Krieg die strahlend blauen Augen an.
"Ich hab einfach ein zu weiches Herz", sagte Ben seufzend und trat zur Seite. "Komm rein. Einen Schlafplatz musst du dir jedoch selbst herrichten. Ich werde dir sicher nicht mein Bett überlassen." Er schloss hinter Lucas die Tür und wollte wieder in sein Bett, doch das Computergenie hatte seine Decke auf diesem zwischengelagert, während es begann Kisten auf die Seite zu räumen.
Ben Krieg rollte mit den Augen. Wenn er nicht Gefahr laufen wollte am nächsten Tag nichts mehr wieder zu finden, sollte er lieber mit anpacken. Gemeinsam hatten sie schnell einen angemessenen Raum für Lucas' Schlafstatt geschaffen. Einige Decken als weiche Bodenpolsterung sowie das zweite Kissen von Ben und Lucas konnte sich in sein Ausweichquartier kuscheln. Schnuff drückte er fest an seine Brust.
"Darf ich jetzt das Licht ausmachen?", fragte Ben genervt. Er würde jetzt sicherlich nicht nochmal von dem tollen Bikinistrand träumen.
"Ja, darfst du", sagte Lucas.
Na endlich, dachte Ben bei sich und ging selbst zu Bett wo sich ein Schalter für das Licht befand. Lucas hatte die Decke bis unters Kinn gezogen. Panisch gingen seine Augen die Dunkelheit ab. War hier etwas? Würde er endlich schlafen können? Aber schon nach zehn Minuten fielen ihm die müden Augen zu. Ob er wollte oder nicht, der Schlaf kam ganz von selbst.
Leider erging es seinem Freund Ben nicht so. Nach der ungewollten Störung konnte dieser nicht mehr einschlafen. Mit hinter dem Kopf verschränkten Armen lag er in seiner Koje. Eine Weile hatte er versucht Bikinimädchen zu zählen, nur der erwünschte Effekt stellte sich leider nicht ein. Lustlos starrte er an die Decke, wo ein weißer Schatten hin und her flatterte. Warum hatte dieser keinen Bikini an? Äh... weißer Schatten? Ben saß mit einem mal kerzengerade in seiner Koje. Sonst gab es nie solche Schatten und die Lampen waren ganz sicher nicht an dieser Stelle!
"Lucas?", fragte er zögerlich in die Stille hinein. "Lucas!"
Von dem Teenager war außer einem regelmäßigem Atem nichts zu vernehmen.
Panisch tastete Ben in seiner Koje umher, nicht aber ohne das Ding aus den Augen zu verlieren. Hier musste es doch irgendwas geben. Hah! Sein Pal! Ach moment, das konnte er Lucas schlecht zuwerfen um ihn zu wecken. Am Ende verletzte er diesen noch und bekam von Westphalen eine Predigt, die es in sich hatte. Nein, das Risiko konnte er selbst unter diesen Umständen nicht eingehen. Also suchte er weiter. Währenddessen schien das Ding es angenehmer zu finden wenn es seine Position wechselte und flog nun etwas größere Kreise an der Kabinendecke entlang. Innerlich fluchend warf Ben sein Bettzeug zur Seite. Hier musste doch was sein! Als ihm alles zu lange dauerte, packte er sein Kopfkissen und warf es in die Richtung, in welcher Lucas sein Lager aufgeschlagen hatte.
"Was soll denn der Scheiß?", fuhr der Teenager aus dem Schlaf hoch.
"Dreh dich ganz langsam herum und sag mir was du siehst", flüsterte Ben. Er wollte nicht lauter sprechen, als unbedingt notwendig, denn wer weiß, was das Ding da mit ihnen anstellen würde.
Lucas ließ einen verächtlichen Laut hören, aber tat wie ihm geheißen. Er riß die Augen weiter auf und war im Nu aus seiner Schlafstatt aufgesprungen.
"Ah, dann hast du das also auch gesehen", sagte Ben feststellend und in einer für seine derzeitige Verfassung recht ruhigen Stimme.
"Ich bleibe hier keine weitere Minute!", sagte Lucas und packte seine Kissen und die Decke. "Mach's gut, Ben! Dieses Ding kann ich auch in meiner Kabine haben!"
"Du kannst mich nicht hier allein lassen!", rief Ben erschrocken auf. Das Ding schwebte wieder auf ihn zu. Irgendwo dort sollte es gleich mit Lucas kollidieren, sofern der nicht bereits woanders in seinem Quartier abgeblieben war.
"Oh und wie ich das kann", hörte der Versorgungsoffizier den Teenager aus Richtung Tür, wo nun auch das weiße Teil hin schwebte. "Hau ab du Miststück! Ich kann Geister nicht ausstehen, wenn sie keine liebevollen Wesen sind und mich nur am Schlafen hindern!" Schon ging die Tür auf und Lucas stürzte eilig nach draußen. Das hier war einfach zuviel für ihn.
Die Tür fiel krachend zu und das weiße Ding hing kurzfristig unentschlossen in der Luft ehe es wieder in Bewegung geriet und sich auf Ben zubewegte.
Lucas hatte es tatsächlich getan und ihn allein gelassen. Nun hielt auch Ben Krieg nichts mehr in seinem Quartier. Eilig hatte er den Finger auf den Lichtschalter gelegt und aktiviert, doch die Elektronik reagierte nicht. Fluchend purzelte er aus seiner Koje. Wieso war Lucas nicht da geblieben? Der hätte wenigstens das Licht schnell wieder zum Laufen gebracht. So allein mit dem unheimlichen Schatten und kein Licht. Hatte er noch eine Taschenlampe? Aber den Gedanken verwarf Ben sofort, er mochte nicht ewig suchen und hier bleiben wollte er noch weniger. Schnell hatte auch er sich seine Decke und sein Kissen geschnappt und stürzte nun seinerseits auf die Tür zu, die ihm von dem Ding versperrt blieb.
"Ach komm schon, du bist doch ein freundlicher Geist, lass mich vorbei!", bat er das Ding, das sich jedoch nicht bewegte. "Ich merk schon, du kennst den Film Casper wohl nicht. Hast du echt was verpasst. Der hat wenigstens noch Anstand als Geist und nicht so ein ... wasauchimmer wie du!"
Der Schatten bewegte sich nicht mehr weiter von der Stelle. "Hab mir schon sowas gedacht, dass du keine Ahnung hast", sagte Ben, auch um sich selbst ein wenig zu beruhigen. Er konnte doch jetzt unmöglich versuchen durch das Teil hindurch zu rennen. Gut, in Filmen sah man das ja öfter, aber das sollte sich nicht besonders gut anfühlen. Außerdem war das hier noch nicht mal ein Film! Hatte da jemand dran gedacht? Er musste hier raus, irgendwie, und am besten schon vor einer Stunde.
Erst nach dem fünften Klopfen wurde es Bridger zu lästig und er rollte sich grummelnd von seiner Koje. Die Taktik einfach nicht aufzumachen und zu hoffen der Besucher würde von allein gehen, hatte augenscheinlich nicht funktioniert. Irgendwer musste einfach immer hartnäckig sein. Bridger machte sich nicht die Mühe etwas überzuwerfen. Der Klopfer sollte ruhig sehen, dass er ihn geweckt hatte und nicht mit Milde zu rechnen brauchte.
"Lucas?", fragte der Captain überrascht, als er sein jüngstes Crewmitglied samt Bettwäsche und Teddy vor seiner Tür stehend fand.
Anstatt zu antworten oder sonst einen Ton von sich zu geben, schob sich Lucas nur an Bridger vorbei.
Na gut, das sah hier jetzt doch nicht so aus, als würde er gleich wieder ins Bett gehen können, dachte Nathan bei sich und schloß die Tür. "Also gut, Lucas, was ist los? Du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen", sagte er, als er die paar Schritte zu dem Teenager getreten war, der sich bereits auf dem Fußboden ein Bett zusammen bastelte und nun mitten in der Bewegung inne hielt.
"Er war schon hier?" Die Stimme des Computergenies klangt erstickt.
Das gefiel dem Captain immer weniger. Lucas war völlig bleich im Gesicht und schien auch ein wenig zu zittern, sofern Bridger sich dies nicht einbildete. Er sah auch nicht aus, als würde er schlafwandeln oder sonstige ungewöhnliche Eigenschaften aufweisen. Beruhigend legte der Captain ihm seine Hände auf die Schultern und sah dem Teenager fest in die weit aufgerissenen Augen. "War er?", fragte Lucas erneut ängstlich.
"Lucas, was ist los?", fragte Bridger im Gegenzug sanft und einfühlsam. Eine seiner Hände fuhr kurz über die Stirn des Jungen, doch er schien auch kein Fieber zu haben, weswegen man meinen sollte, er hätte vielleicht Fieberhalluzinationen.
Anstatt zu antworten schloß Lucas die Augen und versuchte tief durchzuatmen. "Da war etwas in meiner Kabine... und dann war es auch bei Ben", sagte die zarte Stimme, von Angst durchbrochen.
"Etwas? Wie sah dieses Etwas aus? Jemand, der nicht zur Mannschaft gehörte? War es ein blinder Passagier?" Das war zwar etwas unmöglich, da niemand an Bord kam, der nicht durch die Schleusen ging, die allesamt von Wachleuten rund um die Uhr besetzt waren, aber schließlich gab es noch den Wasserweg. Außerdem musste es etwas sein, das den sonst so unerschrockenen Lucas eingeschüchtert hatte.
"Es war weiß... und war wie ein Wolke. Flog durch meine Kabine und ...", Lucas musste schwer schlucken, bevor er weiter redete, "... und es hat meinen Computer kaputt gemacht." Lucas schniefte, mehr jedoch wegen des Verlustes seines Computers als wegen seiner Angst vor dem, was die Zerstörung verursacht hatte.
Bridger versuchte das zu verstehen, aber für ihn ergab es keinen Sinn. "Kannst du es nicht etwas genauer definieren?"
Stumm schüttelte Lucas den Kopf.
"Na gut, ich werde zu deiner Kabine gehen und mir den Schaden ansehen", sagte der Captain und wollte gerade seinen Bademantel von der Sessellehne aufnehmen, als Lucas ihn am Arm zurück hielt. "Nein, bitte bleiben Sie hier! Es ist gerade bei Ben im Quartier gewesen, vielleicht braucht er Hilfe!"
Nathan nahm die Hand von Lucas in die seine und drückte sie fest. "Hör mal, Lucas, das von dem du hier erzählst ist sehr schwer zu glauben. Ich möchte erst wissen, was in deiner Kabine los ist. Vielleicht hast du auch nur schlecht geträumt. Soll ich Kristin wecken gehen, das sie dich kurz untersucht?"
"Es geht mir gut, aber Ben... er ... Ich bin einfach weg gelaufen, weil ich Angst vor dem Ding hatte. Was ist, wenn es ihn jetzt angreift? Wir müssen ihn dort raus holen. Können Sie nicht Commander Ford oder Chief Crocker schicken?", bettelte Lucas weiter. Die Angst wich dabei keinen Moment aus seinen Augen.
"Beruhig dich, es wird niemanden etwas passieren. Wenn es dir besser geht, dann gehen wir zusammen zuerst zu Krieg und dann zu deiner Kabine, okay?"
Lucas schüttelte der Panik gleich den Kopf. "Ich will da nicht mehr hin. Nie wieder! Das Ding ist gemein gefährlich! Es hat meinen Computer zerstört, hab ich mich da undeutlich ausgedrückt?"
Langsam wurde es Bridger zu bunt. Auf die Weise kamen sie hier nicht weiter. Er ging zu seiner Kommunikationskonsole und rief die Brücke. "Schicken Sie Chief Crocker zu Ben Kriegs Quartier. Er soll mir Bericht erstatten, sobald er dort ist."
Commander Ford schien über diesen Befehl mehr als verwundert zu sein, was man seiner knappen Anwort entnehmen konnte, aber er fragte über den Sinn nicht weiter nach. Bridger drehte sich herum und war nicht wenig verwundert Lucas auf seiner Koje sitzen zu sehen, wie er sich in eine Decke eingewickelt hatte.
"Du bist dir wirklich sicher, dass mit dir alles in Ordnung ist?", fragte Bridger zweifelnd.
"Ja... alles bestens. Wieso soll der Chief allein zu Ben gehen? Er braucht Verstärkung! Wenn ihm etwas passiert, ist das alles ganz allein meine Schuld!"
"Weißt du was, ich gehe dir jetzt eine schöne Tasse heißen Kakao zur Beruhigung holen und dann wirst du sehen, das sich alles sehr schnell aufklären wird", sagte der Captain. Er hatte sich bereits seinen Bademantel übergeworfen und war in die Schlappen geschlüpft, die ihm als Hausschuhe dienten.
Schon war Lucas von der Koje wieder aufgesprungen. "Sie wollen mich allein lassen? Das können Sie nicht machen, das Ding verfolgt mich! Erst war es bei mir, dann ist es zu Ben in die Kabine, weil ich da war und nun wird es sicherlich hierher kommen. Sie können nicht weg gehen!"
"Weißt du, mir wird das hier jetzt wirklich zu anstrengend. Ich werde mich auch beeilen, da musst du dir keine Sorgen machen", sagte der Captain weiter beruhigend und fragte sich ernsthaft, warum Lucas auf einmal ein Verhalten an den Tag legte, das so gar nicht zu ihm passt. Selbst damals auf dem Geisterschiff hatte er nicht eine solche Panik gehabt.
"Aber...", begann Lucas, doch da meldete sich bereits das Kommunikationssystem. Bridger nahm die Anfrage entgegen. "Bridger hier."
"Captain, ich schlage vor Sie kommen hier runter und sehen sich das Quartier von Ben an. Ich weiß nicht was der angestellt hat, aber ich denke die UEO wird eine Erklärung dafür wollen", sagte die Stimme Chief Crockers aus dem Lautsprecher.
"Das war das Ding", flüsterte Lucas.
Bridger sah nur kurz zu dem Teenager, dann drückte er auf den Knopf. "Wo ist der Lieutenant?"
"Hier jedenfalls nicht, Sir", antwortete Crocker.
"Gut, ich bin gleich bei Ihnen", sagte der Captain und sah sich nach seinen Sachen um. Er hatte das Gefühl, mit Schlafen war heute nichts mehr. Am besten zog er sich gleich seine Uniform an.
"Was ist mit Ben?", wollte Lucas wissen und stand schon wieder neben Bridger.
"Ich weiß es nicht, aber wir werden es gleich heraus finden. Ich ziehe mich nur schnell um", sagte Nathan Bridger, nahm seine Uniform und wollte in die Naßzelle seines Quartieres gehen, als etwas von oben zusammen brach und Ben Krieg stöhnend zu ihren Füßen auf dem Fußboden landete.
"Ich hoffe Sie haben eine gute Erklärung für dies, Lieutenant!", sagte Bridger ernst. Er wurde nun wirklich sauer und das war kein gutes Zeichen. Lucas wollte er nicht böse sein, denn da wusste er den Grund noch nicht, weshalb dieser sich so seltsam benahm, aber Ben Krieg, der durch die Luftschächte krabbelte und unter dessen Gewicht die Abdeckplatten zusammen brachen, wusste sehr wohl was er tat.
Ben musste sich als erstes natürlich aufrappeln, bevor er hier antworten konnte. Das ging schließlich alles nicht so schnell wie der Captain es gerne gehabt hätte. Wahrscheinlich hatte er sich soeben auch noch einige blaue Flecken zugezogen und von seinem verstauchtem kleinen Finger wollte er gar nicht erst anfangen. Der Körpercheck war schnell vollzogen, da er hier vor dem Captain lag, blieb ihm auch nichts anderes übrig, als schnell aufzustehen und dabei stellte man zwangsweise bereits fest, ob etwas ging oder kaputt war. Sobald er einigermaßen stand, fiel sein Blick auf Lucas und er begann mit dem Zeigefinger zu fuchteln. "Wieso hast du nicht auf mich gewartet? Haust einfach ab und lässt mich mit der Furie allein! Du hättest mich ruhig warnen können, dass das Ding nicht mit sich verhandeln lässt, wenn du bereits vorher damit Bekanntschaft gemacht hast!"
"Ich bin auch froh, dass es dir gut zu gehen scheint", sagte Lucas augenrollen. "Captain, Sie sollten lieber dafür sorgen, dass Crocker nicht noch in das Ding hinein läuft. Ich rede hier schon die ganze Zeit davon, wie gefährlich es ist, aber keiner scheint mir zuzuhören!"
"Alles zu seiner Zeit, Lucas", beschwichtigte Bridger den Teenager, der auf einmal wieder gefasster wirkte, als zuvor. "Mr. Krieg, würden Sie mir bitte beschreiben, wovon Sie beide reden?"
Ben wirkte, als hätte ihm jemand einen stinkenden Haufen unter die Nase gehalten, bevor er sich sammelte und in überlegten Sätzen antwortete: "Nun, die Sache ist recht schnell erklärt. Lucas kam zu mir und fragte, ob er bei mir schlafen könne, nannte aber keinen Grund. Als das Licht aus war und er bereits schön träumte, entdeckte ich an der Decke meines Quartiers einen seltsamen weißen Schatten, wie Nebel. Diese Ding hat sich bewegt und ich habe Lucas geweckt, der sofort geflüchtet ist. Dann kam ich jedoch nicht mehr weg, denn es hatte sich direkt vor der Tür hinge... öhm.. schwebt und dann fing es nach einer Weile an mein Quartier verwüsten zu wollen, wie als würde es etwas suchen und um nicht in den Weg des Chaos zu kommen, bin ich über den Lüftungsschacht hinaus. Sie können mir glauben, ich war heilfroh, dass es mir nicht nach gekommen ist. Stellen Sie sich nur vor was das Ding in den Lüftungsschächten anstellen könnte. Nicht zu glauben was..."
"Danke, das reicht!", unterbrach Bridger ihn. "Es sah also aus wie eine weiße Wolke?" Für Bridger hatte sich der Begriff Wolke aus dem von Lucas zuvor Gesagtem eingeprägt.
"Nun...", begann Ben und suchte bei Lucas einen bestätigenden Blick, doch Bridger stellte sich ihm in den Weg, "also, so könnte man sagen, ja. Ich hab zwar keine flauschige Wolke gesehen, aber es war auf jeden Fall Nebelartig."
Lucas rollte hinter Bridgers Rücken mit den Augen, als von draußen ein Kreischen zu hören war. Es war eine Frauenstimme, die verzweifelt schrie.
Fortsetzung folgt...
written May 06
