Kapitel 1: See these eyes so green...
David Bowie: Cat people
Hell. Zu hell. Schmerzen hinter den Augen. Meine Augen sind geschlossen, aber ich kneife sie noch ein bisschen fester zu, in der Hoffnung, dass der Schmerz verschwindet.
Tut er nicht.
Ich versuche mich umzudrehen, vom Bauch auf den Rücken. So träge... Mein Arm stößt an etwas hartes, mein Nachttisch. Eigentlich nur ein Hocker mit allem drauf, was einem die Nacht erträglicher macht. Ein fledderiges Buch...Glas Wasser...Lampe...Wecker...Wecker! Ein nervtötendes Brummen zwingt mich dazu, meine Augen ein Stück zu öffnen..Gott... Wozu hat der liebe Herrgott die Snoozetaste erfunden? Acht Uhr morgens, ich glaubs ja nicht...
Der Gedanke an den freien Tag der vor mir liegt lässt mich schmunzeln. Schlaf. In rauen Mengen. So viel ich will. Vielleicht den ganzen Tag? Yeah, vielleicht... Ich drehe mich auf meine rechte Seite, Augen wieder fest geschlossen, mein rechter Arm ausgestreckt unter mir, mein linker zieht die Decke über meinen Kopf, weich...so weich und warm
...mmmhhh...
meine Finger berühren ihre Haut...nur ganz leicht...ich will sie nicht aufwecken.
Sie liegt mit dem Rücken zu mir.
Meine Fingerspitzen berühren sie genau an der Stelle, wo ihr Schulterblatt aufhört...nicht absichtlich...sie sind einfach dahingefallen.
Ihre langen, braunen Haare sind überall, auf dem Kopfkissen verteilt, unter ihrem Körper...Ich rücke ein Stück näher an sie heran, gerade so nah, dass ich sie riechen kann...sie soll weiterschlafen..ich will sie nicht wecken. Ihre Haare sind noch ein wenig feucht, ich streiche ihr eine dicke Strähne aus dem Nacken, auf das Kissen und versuche meine Finger langsam zu entwirren...so weich.. und warm.
Ein Schweisstropfen läuft ihren Nacken herunter, ich verfolge ihn mit meinen Fingerspitzen, ziehe eine Spur zwischen den Schultern über ihre braune Haut, hinunter bis zu dem Punkt, an dem ihre Decke meine Erkundungstour beendet. Vosichtig hebe ich das klamme Laken an und schiebe es über ihren Hintern, bis es ganz vor ihr liegt.
Sie schläft. Ich nicht.
Ich bin plötzlich hellwach. Meine Hand nimmt ihren Pfad wieder auf, beginnt mit der Kuhle über ihrem Steiß, an der Stelle, wo zwei tiefe Grübchen ihren Körper schmücken wie Markierungen. Oder Gänsefüsschen. Ich lache kurz in mich hinein.
Idiot.
Sie trägt einen Slip. Keinen String, einen von der Sorte, der eigentlich den ganzen Arsch bedeckt, aber über Nacht in die Ritze gerutscht ist, und nun ihren Prachthintern freilegt.
Gott. Im. Himmel.
Ich umfasse eine Arschbacke mit meiner Hand und greife zu. Weiches, festes Fleich.
Mmmmhh.
Mein bestes Stück erwacht langsam und ich kann nur mühsam dem Drang nachgeben, ihn an ihren Hintern zu drücken..Apfelhintern..Pfirsicharsch...noch nicht...sie soll schlafen...
Ihre Arme sind bunt. Komplett tätowiert. Eigentlich stehe ich nicht auf tätowierte Frauen, aber sie...Ich hebe meinen Kopf...soo schwer... und betrachte die Bilder auf ihrem Körper. Ihre Arme sind wie ein Flickenteppich, lauter kleine Bilder die alle zusammenhangslos auf ihrer Haut verteilt sind. Wie oft ist sie zum Tätowierer gegangen? Zwanzig mal? Eine Kirsche auf dem Unterarm, Würfel, Micky Maus.
Micky Maus? Mit Zigarre. Was für ein Scheiss..
Ein Pin-up mit lila Haut, die Tochter von Herman Munster...Was ist auf dem rechten Arm? Ein Anker? Jep, ich glaube da war ein Anker. Ich will sie umdrehen, mehr von ihr sehen. Was passiert wenn sie aufwacht?
Gestern konnte ich sie ganz sehen. Nackt. Aber nur kurz. Ihr war kalt geworden auf dem Nachhauseweg und ich hatte die geniale Idee, ihr eine Badewanne einzulassen. Genial. So genial, das sie danach direkt einschlief und ich in meinem Suff neben ihr lag und etwa eine Stunde damit beschäftigt war nicht neben ihr zu wichsen.
Wichser.
Schwanzgesteuert nennen Frauen das, oder? Ein Mann hat Bedürfnisse... Mit meinem Zeigefinger fahre ich die Kontur ihrer Taille nach. Schmal. Zierlich. Ihr Hintern ist ein schöner Kontrast zu ihrer Taille. Rund, größer als ich es eigentlich mag. Eine Arschbacke von ihr passt genau in meine Hand.
Ich habe große Hände.
Das Licht von draußen wird heller und die Lammellen meiner Jalousie werfen ein Zebramuster auf ihren Körper. Mit den Fingern wandere ich über sie...berühre nur die hellen Streifen..bis ich bei der Achsel ankomme.
Ich möchte ihre Titten anfassen. Ich weiss wie sie sich anfühlen, aber ich will sie sehen, von vorne, sie zusammendrücken und ihre Nippel in den Mund nehmen..Leider sind ihre Arme im Weg.
Ich denke an gestern. In der Wanne. Ich hatte hinter ihr gesessen, mit beiden Händen an ihren Titten. Ihre harten Nippel zwischen meinen Fingern...Als sie fertig war, konnte ich zusehen, wie der Badeschaum an ihren nassen Möpsen herablief. Wie umgedrehte Pfirsiche, mit dieser kleinen Spitze nach oben. Nur größer. Die Nippel ein bisschen nach aussen...fest und schön. Die schönsten Titten, die ich je gesehen habe.
Bis jetzt.
Pfirsichtitten. Pfirsicharsch. Gott.
Ich rutsche so weit an sie ran, das unsere Haut aufeinander klebt. Ich küsse ihren Nacken, ganz sanft, vielleicht wacht sie ja auf? Und wenn schon? Was dann? Ich habe keine Lust auf Gespräche, keine Lust auf das angestrengte Schweigen danach, die obligatorische Frage nach einem Wiedersehen...Mit meiner Zunge fahre ich an ihren Nackenwirbeln entlang, salzig, sie seufzt im Schlaf. Ich überlege, ob ich ihr Gesicht zu mir drehen soll um sie zu küssen.
Nein.
Mein Finger zieht langsame Kreise, da wo die Brust anfängt, weiter komme ich nicht.
Ich könnte meine Zähne putzen...ausserdem muss ich dringend pissen.
Ich setze mich auf und rutsche vorsichtig an die Bettkante. Dass Dröhnen in meinem Kopf haut mich fast zurück aufs Bett, ich muss kurz innehalten..
„Du bringst mich nicht zum kommen, nicht einmal!" Grüne Augen, die mich herausfordernd von unten anschauen, rote Lippen, knallrot. Whiskyflaschen, Tom, der den Whisky direkt aus der Flasche in meinen Mund kippt, der Whisky läuft mein Kinn herunter und tropft auf mein Hemd, die roten Lippen legen sich auf meinen Hals, um uns herum Getöse, Gedrängel, Musik, Schweiss, Menschen...so viele Menschen. Und sie leckt mir den Whisky vom Hals, vor allen Leuten...
Ich stehe vor dem Pott und pisse. Literweise. Gott was hab ich gesoffen letzte Nacht...Wie ein Loch.
Ich stelle mich vor das Waschbecken und schmiere Zahnpasta auf meine Zahnbürste, die auch schon bessere Tage gesehen hat. Bei Tageslicht betrachtet sieht mein Bad wirklich scheisse aus. Karg, chaotisch, bisschen dreckig... Ein Blick in den Spiegel verrät mit, wie scheisse ich bei Tageslicht eigentlich aussehe...Zahnpastaschaum tropft mir von meinem unrasierten Kinn, meine Augen sind knallrot, Haare stehen in alle Himmelsrichtungen.
Alles beim Alten.
Jetzt, wo ich schonmal hier bin, kann ich auch gleich duschen gehen. Mein Blick fällt auf ein Bündel Kleidung..ah..ihre Klamotten von gestern Abend... Zerfetzte Skinny-Jeans.. ein weisses Männer T-shirt mit irgendeinem abgewetzten Druck, High-Heels mit Leopardenmuster... kein BH..ach ja.. ihren Slip hat sie ja an... eine dunkelgraue, abgewetzte Lederjacke, alles achtlos auf einen Haufen geschmissen...Ich fühle mich wie ein Stalker, aber ihre Klamotten in meinen Händen bringen Erinnerungsfetzen von gestern Abend zurück in mein Hirn...
Küsse meinen Hals entlang, hoch über mein Kinn, eine Zunge, die süß und nach Whisky schmeckt und sich in meinen Mund bohrt, ich beisse in ihre volle Unterlippe, ziehe sie ein bisschen nach vorne...meine Zunge trifft ihre...irgendjemand rempelt und brüllt:„Nehmt euch ein Zimmer, ihr Freaks!" Gerne... ich ziehe sie an der Hand durch den Club..raus..auf die Straße..kalte Novemberluft schlägt uns entgegen...wir gehen zu Fuß..ich wohne nur ein paar Ecken weiter. Sie kichert neben mir...stolpert..ich fange sie auf...wir küssen uns..knutschen...ihre Hand greift meinen Nacken...Fingernägel die sich in mein Fleisch bohren...Grüne Augen, die sich in meine Seele bohren...
Ich stelle die Dusche an und lasse das kalte Wasser über meinen Kopf laufen. Ein Mann hat Bedürfnisse. Mein Ständer und ich sind da einer Meinung...
