Hallo :) Nein, das hier ist tatsächlich kein Oneshot von mir. ‚Geheimnisse' ist ein erster Versuch, ob ich auch etwas Längeres schreiben kann. ‚Geheimnisse' ist schon fertig und wird ca. 11 Kapitel haben, die ich regelmäßig jede Woche posten werde. Warum ich nicht gleich alles auf einmal poste? Ich muss mich selbst noch betalesen xD und ja, das ist nötig, ich hasse Rechtschreibfehler. Dabei gehört doch sowieso alles J.K. Rowling und ich verdiene kein Geld damit - schade eigentlich, denn ich mag den Inhalt von ‚Geheimnisse' sehr gern. Draco und Hermine sind die Hauptcharaktere, zwischen ihnen entwickelt sich Liebe aus dem anfänglichen Hass, doch beide müssen erst lernen, damit umzugehen. Als Nebencharaktere spielen die Weasley-Zwillinge (vor allem George) eine nicht unbedeutende Rolle und auch Ginny hat einen festen Platz als Hermines Freundin und Ratgeberin bekommen. Aber nun Vorhang auf und please start the show (das erinnert mich immer so an die WM in Kerkrade)!
Geheimnisse
Ziellos lief ich durch die Gänge von Hogwarts, denn es gab nicht besseres, um den Kopf freizubekommen, als immer weiter zu laufen. In mir war dieses seltsame Gefühl, diese… Sehnsucht, die mich jeden Tag ein bisschen mehr quälte. Doch wonach ich mich sehnte, verstand ich selbst nicht. In mir war eine innere Leere, die mir das Leben schwer machte, und ich sehnte mich so danach, sie füllen zu können. War ich allein, sehnte ich mich nach meinen Freunden, war ich bei meinen Freunden, wollte ich allein sein. Schon seit Wochen hatte ich nur noch das Bedürfnis, alles um mich herum vergessen zu wollen.
Dabei hatte ich doch meine Freunde so sehr lieb, dass ich nicht ohne sie leben könnte! Für Ron und Harry würde ich mein Leben geben und habe es auch schon oft genug riskiert, genau wie sie es auch für mich tun würden. Ich verstand mich selbst nicht mehr, mein Leben müsste perfekt sein, doch irgendetwas fehlte mir, dieses Stückchen irgendwas, das man brauchte, um vollkommen glücklich zu sein.
Irgendwo läutete eine Glocke. Seufzend ließ ich mich auf einen Sockel fallen und lehnte mich an eine alte Rüstung, die einen der vielen Gänge von Hogwarts zierte. Ich mochte diese alten Dinger, sie gaben dem Schloss den mittelalterliche Flair, den ich so liebte. In Hogwarts spazieren zu gehen, war wie in eine andere Welt einzutauchen.
„Es ist Zeit, ins Bett zu gehen, kleine Gryffindor.", tönte es blechern aus dem Inneren der Rüstung und ich schreckte aus meinen Gedanken hoch.
„Du hast ja Recht", murmelte ich und stand auf, „Grübeln bringt nichts." Niedergeschlagen machte ich mich auf den Rückweg zum Gemeinschaftsraum von Gryffindor.
Ich beschloss, mit Harry zu reden, während ich mit schnellen Schritten durch die Gänge lief. Auch wenn er ständig mit Quidditchtraining beschäftigt war, bekam man von ihm manchmal eine gute Lösung für Probleme dieser Art. Ron würde mich nicht verstehen, seine Gefühlswelt passte auf einen Teelöffel. Alles, was ihn kümmerte, waren die Chudley Cannons und die nächste Mahlzeit. Aber auf eine seltsame Weise mochte ich auch diese Eigenart an ihm, vielleicht gerade weil ich das komplette Gegenteil von ihm war. Leise seufzte ich. Was würde ich nur machen, ohne meine Freunde?
„Na, wen haben wir denn da?"
Erschrocken sah ich auf, ein weißblonder Slytherin versperrte mir den Weg. Draco Malfoy, das größte Übel der Schule, stand vor mir in Begleitung seiner zwei Gorillas Crabbe und Goyle, die er als Freunde bezeichnete. Sie waren so dumm wie Stroh, wenn nicht sogar noch dümmer.
„Was willst du?", fragte ich matt ohne ihn anzusehen, nachdem ich festgestellt hatte, dass mir keine Fluchtmöglichkeit blieb. Ich wollte jetzt keine Streitereien, sondern nur weiter meinen Gedanken nachhängen. Doch scheinbar war es Malfoy egal, dass ich mich heute nicht wehrte, er suchte einfach Ärger. Wie verabscheuungswürdig!
„Zuerst einmal will ich, dass du mir in die Augen siehst, wenn ich mit dir rede, Granger." Er spuckte meinen Namen aus mit aller Abneigung, die er aufbringen konnte. Wie es schien, war er heute besonders schlecht gelaunt. Einem Streit konnte ich wohl nicht mehr aus dem Weg gehen, Malfoy wollte mich provozieren. Kalt sah ich ihm direkt in seine grauen Augen. Er hatte den überheblichen Gesichtsausdruck aufgesetzt, mit dem er alle ansah, die er für verachtenswert hielt. Trotz all dem Theater sah er ungefähr so aus, wie als hätte er nur einen ekligen Geruch in der Nase. Wie albern.
„Hast du Stress mit der Parkinson, oder warum bist du so schlecht gelaunt?" So abfällig wie möglich musterte ich ihn. Lavender, die immer über allen Klatsch und Tratsch Bescheid wusste, hatte heute Morgen mit vor Aufregung ganz piepsiger Stimme dem ganzen Gemeinschaftsraum - egal, wen es interessierte oder nicht - verkündet, dass Draco Malfoy, der -Zitat - „bestaussehendste Slytherin aller Zeiten" endgültig das Mopsgesicht Pansy Parkinson abserviert hatte. Ich jedoch bezweifelte, dass zwischen den beiden je etwas gelaufen war, scheinbar hatte Parkinson Malfoy nur ein Mal zu viel genervt und dem „bestaussehendsten Slytherin" war schlichtweg der Kragen geplatzt. Aber mir war das sowieso egal, ich hasste Tratsch.
Tatsächlich sah Malfoy eindeutig wütend aus, vielleicht weil ich nicht die einzige war, die heute schon Witze über ihn und Parkinson gemacht hatte. Genugtuung erfüllte mich, scheinbar hatte ich ihn eiskalt erwischt, aber leider hatte er sich sehr schnell wieder gefangen.
„Warum bist du so interessiert an meinen Freundinnen?" Er grinste spöttisch und auch seine Begleiter lachten dümmlich, jedoch bezweifelte ich, dass sie Malfoys Kommentar verstanden hatten. Wieso gab er sich überhaupt mit solchen Trotteln ab? Wieder sah ich ihm in seine sturmgrauen Augen, obwohl er gerade anzüglich grinste, blieben sie kalt. Ich dachte nach, doch ich konnte mich nicht daran erinnern, dass er in meiner Gegenwart jemals unverfälscht gelacht hatte.
„Jetzt hast du mich durchschaut. Du bist einfach mein Traumtyp." Meine Stimme troff vor Sarkasmus, als ich diesen Seitenhieb verteilte. Noch ein Mal musterte ich ihn von oben bis unten, dann seufzte ich laut. „Mir wird schlecht, ich glaube, ich habe dich zu lange angesehen." Auch wenn er ein Arschloch war, musste ich doch zugeben, dass er eine verdammt gute Figur hatte und unglaublich schöne Augen. Aber Arschloch blieb Arschloch, deshalb verfolgte ich diesen Gedankengang nicht weiter.
Stattdessen ging ich - ohne eine Erwiderung abzuwarten - an ihm vorbei. Ich musste mich nicht umdrehen, um zu wissen, dass Malfoy vor Wut kochte. Nicht jeder traute sich, dem Slytherin so offen zu kontern, was kein Wunder war, denn die Slytherin hatten schon so manchen Schüler sonstwohin gehext. Mit dem Gedanken, mich gut gegen ihn, den Feind meiner Freunde, gewehrt zu haben, ging ich schließlich zu Bett. Dass ich mit Harry reden wollte, hatte ich schon längst vergessen.
Ruckartig setzte ich mich auf. Ich hatte jede Menge wirres Zeug geträumt, Bruchstücke davon fielen mir nach und nach wieder ein. Energisch rieb ich mir die Augen und seufzte laut. Dass mich dieser Idiot jetzt auch schon vom Schlafen abhielt! Grummelnd drehte ich mich um und schüttelte mein Kopfkissen auf.
„Was ist los?", nuschelte Lavender im Halbschlaf.
„Ich habe von Malfoy geträumt. Schlaf weiter." Angeekelt über diese seltsamen Träume und mich selbst verzog ich das Gesicht und sah zu, wie Lavender wieder einschlief.
Auch ich rollte mich wieder unter meiner Decke zusammen, doch schlafen konnte ich nicht mehr. Ständig sah ich Malfoy vor mir. Seine kalten grauen Augen, sein weißblondes Haar, das ihm ins Gesicht fiel, seine helle Haut, die manchmal schon etwas kränklich aussah - vielleicht wurde er ja zuhause in den Keller gesperrt oder so. Trotzdem konnte ich aber nicht abstreiten, dass er echt tolle graue Augen hatte, wenn man hineinsah, fühlte man sich wie in einer Gewitterwolke gefangen, schön und gleichzeitig so gefährlich.
Was ein Schwachsinn! Ich sollte weniger Kitsch lesen. Kopfschüttelnd sprang ich aus dem Bett und zog mich leise an. Vielleicht würde mich ein kräftiges Frühstück auf andere Gedanken bringen.
Ich sah kaum in den Spiegel, als ich mir nach dem Duschen die Haare, die wahrscheinlich aussahen wie ein großer struppiger Busch, trockenföhnte und knetete.
„Wenn ich du wäre, würde ich auch nicht in den Spiegel schauen wollen", bemerkte der Spiegel mit einem leicht beleidigten Unterton.
Normalerweise ignorierte ich den Spiegel, denn er hatte an allem etwas auszusetzen. Ihn durfte man nicht ernstnehmen, außer man hätte gern Depressionen. Doch heute war ich durch seine Aussage irgendwie verletzt.
„Deine Figur", fuhr der Spiegel erbarmungslos fort, als er merkte, dass mich seine Worte trafen, „ist ganz ansehnlich, fast schon zu dünn. Nicht jeder steht auf solche Bohnenstangen. An deinem Kleidungsstil solltest du noch einiges ändern. Diese Schlabberklamotten! Was für eine Bestrafung für einen armen Spiegel wie mich! Du solltest mehr an dein Äußeres denken. Und dann noch -"
„Silentium!" Der Spruch brachte den Spiegel zum Verstummen, doch die Selbstzweifel waren da. Deprimiert beschloss ich, mich heute zu schminken, um wenigstens ein bisschen hübscher auszusehen. Schnell versuchte ich mich noch zu kämmen, gab das aber gleich wieder auf und ordnete stattdessen meine Haare mit den Fingern. Selten trug ich die Haare offen, weil mich der Busch auf meinem Kopf einfach störte, doch heute war mir danach. Dann lief ich zur Großen Halle um endlich zu frühstücken.
So früh am Morgen waren kaum andere Schüler unterwegs, außer zwei Hufflepuffs und ein paar Slytherins frühstückte niemand. In Gedanken aß ich ein Brötchen mit Marmelade und sah zur Decke. Der Tag versprach, sonnig zu werden, wie gut, dass Ferien waren. Ich beschloss, heute zum See zu gehen. Vielleicht kamen ja Harry und die anderen nach, dann könnten wir zusammen schwimmen. Eine Strähne meines langen braunen Haares fiel mir ins Gesicht, ich konnte mich gar nicht daran erinnern, wann ich es das letzte Mal offen getragen hatte. Vielleicht hatte der Spiegel Recht, was mein Aussehen betraf.
Leise summend beschloss ich, jetzt schon zum See zu gehen, um die frische Luft zu genießen, denn bis die anderen aufstanden, würde es bestimmt noch eine ganze Weile dauern. Langsam schlenderte ich aus der Halle hinunter zum See, die Sonne stand so früh noch sehr tief, ihre Strahlen brachten den See zum Glitzern und das Grün der Bäume zum Strahlen. Ich blieb stehen und genoss verträumt den Anblick, der Sonnenaufgang war so schön, ich wusste gar nicht, wann ich das letzte Mal aufgestanden war, um ihn zu sehen.
Während ich so dastand und an alles und nichts dachte, näherten sich Schritte. Wahrscheinlich war es Harry, er konnte manchmal nicht schlafen und kam dann hierher. Schon ein paar Mal hatte ich ihn gesucht und musste bis hierher laufen, um ihn zu finden.
„Schön, nicht wahr?", flüsterte ich ohne mich umzudrehen. Die Magie des Moments machte mich regelrecht sentimental. Ich hoffte, dass sich auch Harry der Schönheit des Augenblicks nicht entziehen konnte.
„Findest du das, Granger?"
Erschrocken fuhr ich herum und blickte in das Paar sturmgraue Augen, von dem ich heute Nacht geträumt hatte. Seine Stimme war kalt und spöttisch, unwillkürlich schauderte ich. Außerdem stand er direkt hinter mir, was mich reichlich nervös machte. Ich hasste es, wenn mir jemand zu nahe kam, vor allem jemand, dem ich nicht vertraute.
„Malfoy…" Meine Stimme verlor sich, mehr fiel mir nicht ein. Die Sonne brachte sein helles Haar zum Strahlen, es glänzte wie Gold. Der Wind blies ihm eine Strähne in die Stirn, ich musste mich zwingen, sie nicht zurückzustreichen. Sein Haar war bestimmt sehr weich… Ich ballte meine Hände zu Fäusten, um nicht in Versuchung zu kommen.
„Gut erkannt, das ist mein Name. Du darfst mich aber auch mit ‚Herr' oder ‚Hoheit' anreden, aber ich denke, das machst du nur bei Potter." Der Sarkasmus in Malfoys Stimme war nicht zu überhören.
Ich seufzte leise, er hatte es geschafft, den Zauber dieses Augenblickes zu zerstören. Nun blies mir der Wind meine Haare ins Gesicht, energisch wischte ich sie beiseite. Warum stand er so dicht vor mir? Er machte mich nervös.
„Jetzt bist du sprachlos." Malfoy grinste hämisch. Mir fiel keine Erwiderung ein, ich stand einfach nur da und kam mir unglaublich blöd vor.
Plötzlich streckte Malfoy seine Hand vor und griff nach einer Strähne meines Haares. Mein ganzer Körper war angespannt, ich wagte kaum zu atmen. Was war nur los mit Malfoy? Und was war los mit mir? Ich wusste genau, dass ich mich nun wehren sollte, doch ich konnte es nicht. Es fühlte sich irgendwie seltsam an, dass er meine Haare berührte und das auch noch so sanft! Ein unbekanntes Kribbeln breitete sich in mir aus und ich konnte mich nicht entscheide, ob ich es mochte oder nicht.
„Was hast du überhaupt mit deinen Haaren gemacht? Haben dir deine dummen Freunde etwa einen Kamm geschenkt, sodass du sie nicht mehr zusammenbinden musst?" Wieder grinste er hämisch und bedachte mich mit einem überlegenen Blick.
Ich wich einen Schritt zurück, sodass er meine Haarsträhne loslassen musste, und lehnte mich an einen Baum. Die Nähe zu dem blonden Slytherin verhinderte, dass ich einen klaren Gedanken fassen konnte. Tief atmete ich durch und beschloss, mich aus dieser Situation so schnell wie möglich zu befreien.
„Was willst du dieses Mal?" Wann ließ er mich endlich wieder allein? Ich wusste ja gar nicht, wie ich auf ihn reagieren musste.
„Nichts." Er machte einen Schritt auf mich zu und stützte sich mit einer Hand lässig an den Baum, an dem ich lehnte. Nun tat er so, als würde er angestrengt über meine Frage nachdenken. „Was sollte ich von jemandem wie dir wollen?" Das „dir" stoß er aus, wie als wäre ich Dreck, genauso, wie er es immer mit meinem Namen tat. Er verfehlte damit nie die beabsichtigte Wirkung, wie jedes Mal fühlte ich mich verletzt.
Ich konnte seine Nähe kaum ertragen, wieder quälte mich diese Sehnsucht, die mich seit Tagen auf den Beinen hielt, immer mehr verlor ich die Nerven. Ruhelos rutschte ich so weit wie möglich an dem Baum entlang von ihm weg, doch Malfoy ließ mich nicht aus den Augen. Er würde mich nicht so einfach entkommen lassen. Was erwartete er von mir?
„Bist du immer so zappelig oder mache ich dich nervös?" Abfällig musterte er mich ohne zu wissen, wie richtig er mit seiner Bemerkung lag.
„Du? Träum weiter!" Meine Stimme zitterte, ich hörte mich überhaupt nicht so selbstsicher an, wie ich es beabsichtigt hatte. Außerdem war mir unangenehm warm. Wurde ich etwa rot? Ich ärgerte mich über mich selbst.
Er beugte sich noch weiter vor und sah mich mit seinen schönen sturmgrauen Augen an. Ich konnte seinem Blick kaum standhalten, am liebsten hätte ich weggesehen, aber diesen Triumph gönnte ich ihm nicht. Seine Lippen waren den meinen so nahe, ich konnte seinen Atem genauso deutlich spüren, wie die Spannung zwischen uns.
Würde er mich etwa… küssen? Ich schloss die Augen und -
„Lass sie in Ruhe!" Harrys zorniger Ausruf riss mich zurück in die Wirklichkeit, mein Herz klopfte wie verrückt.
Provozierend langsam drehte sich Malfoy um und stand nun Harry gegenüber, der blass vor Wut seinen Zauberstab zog.
Hat es gefallen? Oder nicht? Lasst mir bitte ein Review da!
Ps: Wer mit mir Musik hören möchte, ich höre gerade ‚Adam's Song' von Blink182. So traurig und doch so schön… Sind hier Blink-Fans? mwahahaa, Hand hoch, ich weiß, dass ihr hier seid!
