Erst einmal: Fast alle Charaktere in dieser Geschichte gehören J.K. Rowling (bis auf meine Hauptperson und ein paar andere Personen, über die ihr später noch etwas lesen werdet) und ich verdiene leider mit dieser Geschichte kein Geld.

Jetzt aber zur Geschichte selbst:

Ich widme diese Geschichte meiner besten Freundin und Beta curlylein, die mich dazu überredet hat, diese Geschichte doch endlich online zu stellen.

Dies ist meine erste Fanfiction und ich hoffe auf Reviews (ob positiv oder negativ).

Die ersten Kapitel dienen als Einleitung, also wundert euch nicht, dass es am Anfang noch so aussieht, als ob die Geschichte nicht viel mit Harry Potter Fanfiction zu tun hat, das kommt erst später.

Ich hoffe ihr habt Spaß beim Lesen und ich verspreche, so regelmäßig wie möglich zu updaten.

*~*~*

~Das andere Ich~

1. Kapitel: Wo bin ich?

Sie wachte auf. Ihr Kopf dröhnte. Alles um sie war schwarz. Sie nahm ihre Umgebung nur verschwommen wahr. Nur langsam wurde die Umgebung um sie herum klarer. Es war Tag, die Sonne schien und sie stellte fest, dass sie sich auf einer Wiese befand. Sie blickte sich um. Etwas von ihr entfernt befand sich eine Landstraße, aber ansonsten war sie nur von lauter Wiesen und Maisfeldern umgeben.

'Wo bin ich?' fragte sie sich noch immer benommen.

Sie versuchte aufzustehen, es gelang ihr aber nicht. Alles tat ihr weh und sie wusste nicht, was sie machen sollte. Sie versuchte krampfhaft, sich zu erinnern, wie sie bloß auf diese Wiese gekommen war. Doch anstatt einer Erinnerung war da nur ein schwarzes Loch. Nach etlichen Versuchen schaffte sie es endlich aufzustehen. Sie schwankte.

'Ich muss unbedingt herausfinden, was passiert ist!' beschloss sie und lief mehr oder weniger torkelnd in Richtung Landstraße.

Die Sonne war sehr heiß und brannte ihr auf der Haut. Endlich an der Landstraße angekommen, stellte sie mit Entsetzen fest, dass diese endlos lang zu sein schien.

"Verdammt!" schrie sie. "Das darf doch nicht wahr sein!"

Trotzdem beschloss sie, einfach in einer Richtung die Landstraße entlang zu laufen. Ihr blieb ja auch nichts anderes übrig. Es war weit und breit niemand zu sehen, der ihr hätte irgendwie helfen können. Das irgendjemand also gesehen hatte, was mit ihr geschehen war und sie diesen treffen würde, sodass er es ihr erzählen konnte, war somit sehr unwahrscheinlich. Daher dachte sie, dass sie am besten in die nächste Stadt zu einer Polizeiwache laufen würde, um sich dort zu erkundigen, wo sie war und wie sie am besten zurück nach Hause kommen würde. Während sie so lief, bereitete sie sich darauf vor, was sie sagen würde.

"Guten Tag, ich habe ein Problem. Ich bin auf einer Wiese in der Nähe von hier aufgewacht und kann mich nicht mehr erinnern, wie ich dort hingekommen bin. Mir ist die Gegend hier völlig fremd. Könnten sie mir bitte sagen, wo ich mich hier befinde? Außerdem wüsste ich gerne, wie ich von hier am Besten zurück nach Hause komme. Mein Name ist übrigens -"

Sie stockte. Eigentlich hatte sie daran gedacht, sich danach mit Namen vorzustellen, was sie bisher vergessen hatte und wollte dann sagen, wo sie wohnte. Aber sie konnte sich nicht erinnern. Sie wusste weder, wo sie wohnte, geschweige denn wie sie hieß.

"Das ist nur ein böser Albtraum, nur ein böser Albtraum..." sagte sie immer wieder vor sich hin.

Sie versuchte es sich einzureden und machte dies so erfolgreich, dass sie es bald selbst glaubte und nur noch darauf wartete, schweißgebadet in ihrem Bett aufzuwachen. Aber sie wachte nicht auf. Es war kein Albtraum - schlimmer - es war real.

Nach einer Ewigkeit kam sie in einem Dorf an. Es war nicht besonders groß, es gab viele, kleine Häuser, ein paar wenige Geschäfte und - Gott sei Dank - auch eine Polizeiwache. Sie zögerte. Vorher war sie sich noch völlig sicher gewesen, dass es das Richtige war, hineinzugehen. Da ging sie aber auch noch davon aus, dass sie ihren Namen und ihre Adresse wusste. Die müssten sie für völlig bescheuert halten, wenn sie dort hineingehen und um Hilfe bitten würde, jedoch nicht einmal ihren Namen nennen könnte. Aber andererseits war es ihre einzige Chance, herauszufinden, wer sie war und vielleicht sogar, was sie hier machte.

Sie beschloss letztendlich doch hineinzugehen. Die Stufen bis zur Tür erschienen ihr unerklimmbar hoch. Doch sie machte sich Mut, indem sie zu sich sagte:

"Vielleicht hab ich einfach nur einen Filmriss, weil ich gestern auf einer Party war und die Polizisten kennen mich, weil ich hier wohne."

Doch in Wirklichkeit wusste sie, dass dem nicht so war. Sie fühlte sich hier keineswegs heimisch. Im Gegenteil, sie hatte das Gefühl in den Weiten der Felder verloren zu gehen und war verwundert, dass es hier an diesem gottverlassenen Ort überhaupt ein Dorf gab.

Sie öffnete die Tür mit zitternden Händen und trat in die mehr oder weniger nur aus drei Räumen, wenn man die Toilette mitzählte, bestehende Polizeiwache ein. Zwei Polizisten, die sich vorher noch im Halbschlaf befunden hatten, während sie Kaffee tranken und sich über das Neueste aus dem Dorf unterhielten, schauten nun erstaunt auf. Sie waren es wohl nicht gewohnt, dass überhaupt jemand hierher kam. Den einen schätzte sie auf um die 50. Er war ca. 1,80 groß, hatte einen Bart, graumeliertes, kurzes Haar und trug eine ovalförmige Brille. Der andere musste um die 25 Jahre alt sein. Er war ungefähr genauso groß wie sein Kollege, hatte hellbraunes, ebenfalls kurzes Haar, trug keine Brille, hatte keinen Bart und saß relativ legere auf einem Stuhl, während der ältere Polizist trotz der Pausenstimmung noch versuchte, einigermaßen vernünftig zu sitzen (also nicht mit den Füßen auf dem Tisch so wie der junge). Nachdem sie in den Raum gekommen war, sprangen jedoch beide nach nur kurzer Zeit auf und kamen näher auf sie zu. Sie musterten den Teenager, der vor ihnen stand.

"Ich...ich...ich brauche Ihre Hilfe..."stammelte sie.

"Wie können wir Ihnen denn helfen, Miss?" fragte der ältere Mann.

Er sah freundlich, aber bestimmend, aus. Er hatte wohl gegenüber dem jüngeren Mann neben ihm das Sagen.

'Der wird mir nie im Leben glauben, ' dachte sie verzweifelt.

"Was ist denn nun? Wir können Ihnen nun wirklich nicht weiterhelfen, wenn wir nicht wissen, was für ein Problem Sie haben, " sagte der ältere Mann nun in einem ernsten Tonfall.

Ihr war alles zu viel. Sie wusste einfach nicht, was sie sagen sollte und fing an zu weinen. Die Polizisten wussten nicht was sie machen sollten. Sie ärgerte sich über sich selbst und rang um Fassung.

"Ich bin auf einer Wiese in der Nähe von hier aufgewacht und weiß nicht, wie ich dort hingekommen bin, geschweige denn wo ich hier überhaupt bin. Außerdem erinnere ich mich nicht mehr an meinen Namen und ich hab keine Ahnung, wo ich wohne, " schluchzte sie.

Die Männer schauten sie ungläubig an. Der junge Mann begann zu schmunzeln, da er dies wohl für einen Scherz hielt, stoppte dies aber sofort erschrocken, als er von dem zornigen Blick des älteren Herrn ermahnt wurde. Der ältere Mann glaubte ihr offenbar und sagte in einem beruhigenden Ton: "Keine Sorge, wir werden unser Bestes versuchen, um herauszufinden, wer Sie sind und was passiert ist."

Sie war erleichtert, dass sie ihn völlig falsch eingeschätzt hatte, wurde das Gefühl nicht los, dass ihr das öfters passierte und schloss daraus, dass sie wohl nicht immer die beste Menschenkenntnis besaß.

Die beiden Polizisten erklärten ihr, dass sie sich in 'Maize-Field-Town' befand, einem kleinen Dörfchen in der Nähe von London, das diesen Namen aufgrund der vielen Maisfelder, die es hier schon seid Gründung vor einigen Jahrhunderten gab, erhalten hatte.

'Das passt wie die Faust aufs Auge, ' dachte sie und erinnerte sich an die vielen Maisfelder, die so weit das Auge reichte überall zu sehen waren.

Der ältere Polizist war sehr freundlich und brachte sie für die nächsten Tage bei sich und seiner Frau unter. Sie fühlte sich schon um einiges wohler, da sich jemand um sie kümmerte und sie mit jemandem sprechen konnte. Sie war nicht mehr allein.

Die Frau des Polizisten, Elizabeth, war eine Seele von Mensch. Sie kümmerte sich rührend um sie und wusste immer genau, was man brauchte. Sie hielt immer ein warmes Lächeln für einen bereit. Ihr aschblondes Haar hatte sie meist hochgesteckt und es fielen Strähnen aus der nur lose ins Haar gemachten Spange in ihr Gesicht. Sie war ungefähr so groß wie ihr Mann, vielleicht 5 Zentimeter kleiner, also ungefähr 1,75. Elizabeth hatte immer warmen Tee parat, das Bad war immer gerade dann fertig, wenn man baden wollte und man konnte mit ihr wirklich über alles sprechen.

Larry, ihr Mann, versuchte derweilen mit Tom, dem jungen Polizisten, herauszufinden, was passiert war.

Am ersten Abend im Haus, das für sie die nächsten Tage ihr zu Hause sein sollte, duschte sie erst einmal ausgiebig. Sie war ziemlich schmutzig durch das Liegen auf der Wiese, und die brennende Sonne hatte es nicht unbedingt besser gemacht. Nach dem Duschen schaute sie in den Spiegel. Sie wusste immer noch nicht, wie sie eigentlich aussah. Sie erkannte einen Teenager, ca. 15-17 Jahre alt, mit langen, blonden, schillernden Haaren. Sie hatte hellblaue Augen, bei denen sie das Gefühl hatte, in die unendlichen Tiefen des Ozeans zu schauen. Dabei erkannte sie, dass sie wohl schon mal am Meer gewesen sein musste und dass es ihr dort wohl gut gefallen hatte, denn sie fühlte sich bei dem Gedanken ans Meer sehr wohl. Sie betrachtete sich weiter. Sie schätzte sich selbst auf ungefähr 1,70. Des Weiteren kam ihr bei ihrem Anblick unweigerlich ein Spruch in den Sinn, den sie wohl oft zuvor gehört hatte:

'Iss mehr Kind, du bist viel zu dünn!'

Das fand sie eigentlich nicht. Sie war zwar schlank, aber nicht zu dünn! Wer auch immer das zu ihr gesagt hatte, hatte sie schon damals damit auf die Palme gebracht, doch sie wusste nicht, wer es war. Allerdings hörte es sich ihrer Meinung nach ziemlich nach einer besorgten Mutter an, der man es eigentlich nie so richtig recht machen konnte und die sich wohl allein aus Berufswegen generell Sorgen zu machen hatte. Sie wurde traurig. Der Gedanke daran, dass ihre Mutter das gesagt haben könnte, zeigte ihr, wie unglücklich sie im Moment doch eigentlich war. Würde sie ihre Familie je wieder sehen? Hatte sie überhaupt eine? Sie versuchte es zu verdrängen, denn Larry und Elizabeth waren sehr nette, zuvorkommende Menschen und taten ihr Bestes, um es ihr hier so angenehm wie möglich zu machen. Sie konnten nun wirklich nichts für ihre Lage und daher wollte sie sie auch nicht weiter damit belasten.

Die Tage vergingen und niemand konnte sich einen Reim daraus machen, was eigentlich passiert war. Niemand hatte das Mädchen je zuvor gesehen und es hatte auch keiner beobachtet, wie sie auf die Wiese kam. So Leid es Larry und Tom auch tat, sie konnten ihr nicht weiterhelfen. Sie hatten mittlerweile das Hauptquartier in London informiert, doch auch bei deren Suche gab es kein Ergebnis.

Elizabeth und Larry gewöhnten sich in dieser Zeit immer mehr an das Mädchen, dass bei ihnen Unterschlupf gefunden hatte. Sie wurde wie eine Tochter für sie. Die drei unternahmen viel miteinander und wurden wie eine richtige Familie, so als wenn das Mädchen unter ihnen schon immer da gewesen wäre. Sie wollte auch gar nicht mehr wirklich weg. Sie fühlte sich mehr und mehr zu Hause.

Nach einem Jahr, das sie bei Larry und Elizabeth verbracht hatte, wurde die Suche endgültig aufgegeben und man gab ihr eine neue Identität, da sie ohne ja noch nicht einmal zur Schule gehen geschweige denn danach einen Beruf erlernen konnte. Larry und Elizabeth waren nun völlig zu ihrer neuen Familie geworden und sie dachte nur noch manchmal traurig daran, dass sie wohl nie erfahren würde, wer sie eigentlich war. Ihr Name war nun Sally. Sally Jefferson. Den Nachnamen hatte sie von Larry und Elizabeth angenommen, die sie adoptiert hatten. Sie hatten sich mittlerweile so lieb gewonnen, dass keiner den anderen mehr missen wollte. Ihr Leben normalisierte sich mit der Zeit, so fern es unter diesen Umständen überhaupt möglich war und die Gedanken um ihre Vergangenheit verschwanden allmählich.

*~*~*

So, das war der erste Teil meiner Geschichte. Ich hoffe, es hat euch gefallen und ich habe eure Neugierde geweckt. Bitte schreibt mir, wie ihr es fandet. Der zweite Teil folgt bald, versprochen!