Disclaimer: Das Copyright dieses Outtakes liegt bei Stephenie Meyer, This outtake belongs to Stephenie Meyer (2006)
Da ich bis auf eine einzige Ausnahme (eine überzeugte Rosalie-Hasserin anscheinend gg) nur Zusagen bekommen habe, hab ich mich natürlich dem Willen der Mehrheit gebeugt ;) und hier ist es:
Wieder ein Outtake von Stephenie Meyers Homepage – wieder aus New Moon.
Das Telefongespräch zwischen Alice und Rosalie in Kapitel 18 von New Moon (Bis(s) zur Mittagsstunde) und ein paar Gedanken von Rosalie davor.
ACHTUNG:
Dies spielt NACHDEM Rosalie Edward angerufen hat, also sollte man diese Übersetzung von mir zuerst gelesen haben ;) – wers noch nicht gelesen hat – ihr findet das E/R Telefonat auf meiner Seite als eigene Story.
-- Danke as usual an meine liebe Beta-Leserin majan25 :)
Fehleinschätzung
Der winzige Hauch eines Geräusches – nicht hier, ein paar hundert Meter nördlich – ließ mich zusammenfahren. Meine Hand umklammerte automatisch das Telefon, dadurch klappte ich es zu und verbarg es gleichzeitig.
Ich warf meine Haare über die Schulter zurück und erhaschte durch die großen Fenster einen Blick auf den Wald. Der Tag war dämmrig, bewölkt; mein eigenes Spiegelbild war heller als die Bäume und Wolken. Ich starrte in meine großen, erschrockenen Augen, meine nach unten gezogenen Mundwinkel, die kleine senkrechte Falte zwischen meinen Augenbrauen ...
Ich warf mir selbst einen bösen Blick zu und ersetzte meinen schuldbewussten Gesichtsausdruck mit einem von Verachtung. Attraktiver Verachtung.
Abwesend bemerkte ich, wie gut der leidenschaftliche Ausdruck zu meinem Gesicht passte, er bildete einen hübschen Kontrast zum freundlichen Gold meiner dichten Locken. Gleichzeitig schweiften meine Augen über den leeren Wald von Alaska und ich war erleichtert zu sehen, dass ich noch immer alleine war. Das Geräusch war nichts gewesen – nur ein Vogel oder ein Lufthauch.
Ich musste nicht erleichtert sein, sagte ich mir selbst. Und mich genauso wenig schuldig fühlen. Ich hatte nichts Falsches getan.
Planten die anderen, Edward niemals die Wahrheit zu sagen? Ihn für immer vor sich hinbrüten zu lassen, in scheußlichen Slums, während Esme trauerte und Carlisle jede seiner Entscheidungen hinterfragte und Emmetts angeborene Fröhlichkeit sich vor Einsamkeit langsam in Luft auflöste?
Wie konnte das fair sein?
Außerdem konnte man vor Edward auf lange Sicht keine Geheimnisse haben. Früher oder später hätte er uns gefunden, wäre aus irgendeinem Grund gekommen, um mit Alice oder Carlisle zu sprechen, und dann hätte er die Wahrheit herausgefunden. Hätte er uns dafür gedankt, dass wir durch unser Schweigen gelogen hatten? Wohl kaum. Edward musste immer alles wissen; er lebte für diese Art von Allwissenheit. Er hätte einen furchtbaren Wutanfall bekommen und es wäre noch schlimmer geworden durch die Tatsache, dass wir Bellas Tod vor ihm verheimlicht hatten.
Wenn er sich beruhigt und diesen ganzen Schlamassel hinter sich gelassen hatte, würde er mir wahrscheinlich dafür danken, dass ich diejenige gewesen war, die mutig genug war, um ehrlich mit ihm zu sein.
Viele Meilen entfernt kreischte ein Habicht; das Geräusch ließ mich zusammenfahren und nochmals das Fenster überprüfen. Auf meinem Gesicht befand sich derselbe schuldbewusste Ausdruck wie zuvor und ich warf mir selbst einen finsteren Blick zu.
Na gut, dann hatte ich eben eigene Hintergedanken. War es so schlimm, dass ich wollte, dass meine Familie wieder zusammen war? War es so selbstsüchtig, den täglichen Frieden zu vermissen, das dem zugrundeliegende liegende Glück, das ich für selbstverständlich erachtet hatte, das Glück, das, so schien es, Edward bei seiner Flucht mit sich genommen hatte?
Ich wollte bloß, dass die Dinge wieder so waren wie zuvor. War das falsch? Es schien mir nicht so schrecklich zu sein. Schließlich hatte ich es nicht nur für mich selbst getan, sondern für alle. Esme und Carlisle und Emmett.
Nicht so sehr für Alice, obwohl ich angenommen hätte ... Aber Alice war so sicher gewesen, dass die Sache am Ende gut ausgehen würde – dass Edward unfähig sein würde, sich von seiner kleinen Menschenfreundin fernzuhalten – dass sie sich nicht die Mühe gemacht hatte, zu trauern. Alice hatte immer in einer anderen Welt gehandelt als der Rest von uns, eingeschlossen in ihrer sich dauernd verändernden Realität. Da Edward der Einzige war, der an dieser Realität teilhaben konnte, hatte ich gedacht, dass ihr seine Abwesenheit mehr zu schaffen machen würde. Aber sie war sich wie immer sicher, lebte voraus, ihr Verstand in einer Zeit, die ihr Körper noch nicht erreicht hatte. Immer so ruhig.
Sie war jedoch völlig außer sich gewesen, als sie Bella springen gesehen hatte ...
War ich zu ungeduldig gewesen? Hatte ich zu früh gehandelt?
Ich konnte genauso gut ehrlich mit mir selbst sein, denn Edward würde jede einzelne Kleinigkeit meiner Entscheidung sehen, sobald er nach Hause kam. Ich konnte genauso gut meinen niederen Beweggründe ins Auge sehen, sie jetzt gleich akzeptieren.
Ja, ich war eifersüchtig darauf, wie Alice gegenüber Bella empfand. Wäre Alice sofort so unbedacht losgerannt, so voller Panik, wenn ich es gewesen wäre, die sie von einer Klippe springen gesehen hatte? Musste sie dieses gewöhnliche Menschenmädchen um soviel mehr lieben als mich?
Aber diese Eifersucht war nur eine kleine Sache. Sie mochte meine Entscheidung beschleunigt haben, aber sie hatte sie nicht kontrolliert. Ich hätte Edward auf jeden Fall angerufen. Ich war mir sicher, er zog meine schonungslose Ehrlichkeit dem Schwindel der Anderen vor. Ihre Freundlichkeit war von Anfang an zum Scheitern verurteilt: Edward wäre irgendwann doch nach Hause gekommen.
Und nun konnte er früher nach Hause kommen.
Es war nicht nur die Zufriedenheit meiner Familie, die ich vermisste.
Auch Edward vermisste ich ehrlich. Ich vermisste seine schneidenden kleinen Bemerkungen, den beißenden Witz, der mehr mit meinem eigenen finsteren Humor harmonierte als Emmetts sonnige, lustige Art. Ich vermisste die Musik – seine Stereoanlage, aus der seine neueste Indie-Entdeckung plärrte und das Klavier, zu hören, wie Edward seine normalerweise verborgenen Gedanken offen legte, indem er sie in seine Lieder hineinwob. Ich vermisste, wie er in der Garage neben mir summte, während wir die Autos auffrisierten, die einzige Gelegenheit bei der wir perfekt harmonierten.
Ich vermisste meinen Bruder. Sicher würde er mich nicht zu harsch verurteilen, wenn er diese Tatsache in meinen Gedanken sah.
Es würde für eine Weile unbehaglich sein, das wusste ich. Aber je früher er nach Hause kam, desto früher konnte alles wieder seinen normalen Gang gehen ...
Ich durchsuchte mein Gemüt nach einer Art Betrübnis wegen Bella und war erfreut festzustellen, dass ich das Mädchen in der Tat betrauerte. Ein bisschen. Soviel zumindest: sie hatte Edward auf eine Art und Weise glücklich gemacht, wie ich es noch nie zuvor an ihm gesehen hatte. Natürlich hatte sie auch verursacht, dass er sich schrecklicher fühlte als je zuvor in dem ganzen Jahrhundert seines Lebens. Aber ich würde den Frieden vermissen, den sie ihm in diesen wenigen kurzen Monaten gebracht hatte. Ich konnte ihren Verlust aufrichtig bedauern.
Dies war der erste Teil, der zweite ist ca. genauso lang und den kriegt ihr sobald ich mich vom gestrigen Feiern erholt habe .. hab nur gedacht ich poste schnell die zwei Kapitel und dann pflege ich weiter die Nachwirkungen der vergangenen Nacht :)
Die Prüfungen sind also geschafft (ob bestanden ist wieder eine andere Frage...das wird sich in 2-3 Wochen zeigen *angst*) und ihr habt auch was davon gehabt! :D
Ich hab jetzt Sommerferien (HURAAA), ich bin mir aber sicher, das ich genug Zeit finden werde, jetzt wieder regelmäßig zu übersetzen, also könnt ihr euch auf viele neue Kapitel freuen.
Reviews!! Dankeschön .
*holtsicheinAspirinundgehtwiederinsBett*
