Disclaimer: Harry Potter und alle anderen sind das geistige Eigentum von J. K. Rowling; ich habe sie mir lediglich geborgt! Dies ist meine erste FanFic und hoffe, sie macht Euch soviel Spaß wie mir beim schreiben! Kritik ist immer willkommen!!!

Es war der heißeste Tag im Ligusterweg Nummer 4, an den Harry sich erinnern konnte. Es war so heiß, dass der Teer auf der Strasse zu schmelzen begann. Harry schwitzte erbärmlich und nirgends war eine Abkühlung in Sicht. Zu gerne hätte er einen Kältezauber ausgesprochen, um sich etwas Erleichterung zu verschaffen, doch er erinnerte sich noch zu genau, was beim letzten mal passiert war, als er in den Ferien unerlaubt gezaubert hatte.

Und die Dursleys achteten genau auf jedes seiner Worte, seitdem sie wussten, dass das Zaubern für ihn verboten war und zu einem Ausschluss in Hogwarts, der Schule für Zauberei und Hexerei, führen konnte. Besonders Dudley hatte regelrecht einen sechsten Sinn dafür entwickelt, wenn Harry kurz davor stand, seine Beherrschung zu verlieren und sich mit einem kleinen Spruch abzureagieren. Er zuckte immer noch bei jedem gemurmelten Wort von Harry zusammen und war schneller bei Onkel Vernon und Tante Petunia, als man bis drei zählen konnte. Bei Dudleys Gewicht grenzte das schon an ein kleines Wunder.

Im Moment lag Dudley in einem aufblasbaren, schweinchenfarbenen Planschbecken, eine Schüssel gefüllt mit Süßigkeiten und eine Karaffe eisgekühltem Tee neben sich. Harry fiel es schwer, noch unterscheiden zu können, wo das Planschbecken aufhörte und Dudleys Körper anfing, der zufälligerweise dieselbe schweinchenrosa Farbe hatte wie die Gummiwanne.

"Schnllr." mampfte Dudley, den Mund gefüllt mit Schokolade und Karamell, wobei die beiden neuen Kinne, die sich im letzten Jahr zu seinem ohnehin schon beachtlichen Doppelkinn gesellt hatten, aufgeregt hin und herschwabbelten. Wie widerlich, dachte Harry, er sieht wirklich aus wie ein fettes grunzendes Schwein! Einen Moment spielte Harry mit dem Gedanken, seinem Vetter den dazu passenden Schwanz zu verpassen- Hagrid hatte ihm erst letztes Jahr im Vertrauen den Spruch beigebracht, den er bei ihrer ersten Begegnung angewandt hatte, nur für alle Fälle-, doch dann ließ er es lieber. Die Freude und der Spaß, die er dabei haben würde, konnten niemals die Folgen aufwiegen, die danach unweigerlich eintreten würden. Stattdessen hob er den riesigen Fächer noch höher und begann, Dudley die Kühle Luft noch einen kleinen Tick schneller zuzufächeln, als er es ohnehin schon tat.

Allerdings.niemand konnte ihn daran hindern, bei nächster Gelegenheit Dudleys Sonnencreme gegen Butter auszutauschen. Der Sonnenbrand wäre mörderisch und Dudley müsste bestimmt eine Woche lang auf dem Bauch schlafen, was wiederum bedeutete, dass sein geliebter Vetter für dieselbe Zeit kaum ein Auge zukriegen und sein Kopf mindestens eine handbreit über dem Kopfkissen schweben müsste. Harry gluckste leise bei der Vorstellung.

Es war wirklich unglaublich heiß. Aus den Augenwinkeln heraus beobachtete Harry schon eine geraume Zeit eine Spinne, die vergeblich versuchte, die Fliege, die sich trotz der mörderischen Hitze in ihrem Netz verfangen hatte, nur durch das zupfen an ihrem Netz in ihre nähe zu bugsieren. Wenn sogar die Spinnen zu faul waren, um zu ihrem Essen zu laufen, was sollte er dann sagen?

An diesem Morgen hatte er bereits Onkel Vernons Wagen gewaschen, die Blumenbeete gejätet, den Rasen mit dem Schlauch besprengt, damit er bei der Sonne nicht braun wurde, und für Tante Petunia den Gartenzaun neu gestrichen, obwohl er genau das erst vor zwei Wochen getan hatte. Und nun Dudley und dieser dämliche Fächer.

Irgendwie wurde Harry das Gefühl nicht los, das irgendetwas in der Luft lag. So wie Dudley einen sechsten Sinn für Harrys Zaubergelüste entwickelt hatte, ging es Harry ähnlich, wenn es darum ging, dass die Dudleys dabei waren etwas gegen ihn auszuhecken. Und all die Arbeiten, die er heute im hinteren Garten erledigt hatte, rochen verdammt nach Ablenkung, damit er ja nicht.ja, was eigentlich?

Ihnen nicht in die Quere kam? Hmm, der hintere Garten..

Plötzlich fiel es Harry wie Schuppen von den Augen. Na klar, all die Arbeiten sollten ihn vom Haus fernhalten und Dudley war der ideale Aufpasser, um zu verhindern, dass er das Haus betrat, bevor sie getan hatten, was immer sie auch planten.

Na wartet, dachte Harry, das werden wir ja sehen!

" Noch etwas Eistee, Dudley?" fragte er zuckersüß und nahm die Karaffe, um Dudleys halbvolles Glas wieder aufzufüllen.

"Hmmpfff!!" grummelte dieser nur. Harry interpretierte dies als ja und goss mit gekonntem Schwung den ganzen Eistee am Glas vorbei über die Beine und Oberkörper von Dudley, der daraufhin quiekend aufsprang und ihn auf übelste zu beschimpfen begann.

"Das tut mir ja so leid!" heuchelte Harry und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. " Ich werde sofort in die Küche gehen und eine neue Kanne für dich machen, ok?"

Dudley nickte nur grimmig und setzte sich wieder hin.

Harry schnappte sich die leere Kanne und machte sich auf den Weg ins Haus, nicht jedoch, ohne vorher zufällig mit dem Fächer an das Wespennest im Apfelbaum zu stoßen, das Onkel Vernon bislang noch nicht entdeckt hatte, dessen Existenz allerdings in den nächsten Minuten zumindest Dudley nicht mehr verborgen bleiben würde. Harry grinste. Wie gut, dass Tante Petunias Eistee gewöhnlich mehr Zucker enthielt, als er selbst in den letzten Jahren im Hause der Dursleys zu sich nehmen durfte, und noch viel besser gefiel ihm die Tatsache, dass Dudley aufgrund der Masseverdrängung nicht genügend Wasser im Planschbecken hatte, um sich rechtzeitig das klebrige Zuckerzeug vom Körper waschen zu können. Vor allen Dingen wäre Dudley in nächster Zeit zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um Onkel Vernon und Tante Petunia rechtzeitig davor warnen zu können, das er im Begriff war, das Haus zu betreten.

Nun, gluckste Harry insgeheim, damit wäre wieder einmal bewiesen, dass Rache durchaus süß sein kann und das ganz ohne Zauberstab!

Leise schloss Harry die Tür zum Garten hinter sich. Bestimmt würde es gleich draußen erwartungsgemäß ziemlich heiß hergehen und das letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, waren sein Onkel und seine Tante, die kamen, um nachzusehen, warum ihr Heißgeliebter Dudley wie am Spieß schrie. Er lauschte angestrengt und atmete erleichtert auf. Ein dreifaches Hurra auf die Paranoia der Dursleys, die darin gipfelte, dass alle Türen nach draußen schalldicht abschlossen, damit die Nachbarn auch nicht das leiseste Wort mitbekamen, das in diesem Haus gesprochen wurde.

Onkel Vernons Stimme allerdings hörte er trotz dämpfender Türen sofort. Sie kam aus dem Wohnzimmer, dessen Tür nur angelehnt stand. Tante Petunias schrilles Organ war ebenfalls deutlich zu erkennen, doch die beiden waren nicht allein, wie Harry es bereits befürchtet und erwartet hatte. Es war noch jemand im Raum, den Harry allerdings durch den schmalen Türspalt nicht erkennen konnte. Er saß außerhalb seines Blickfeldes.

"Und Sie sind sicher, dass.äh.damit all unsere Probleme."

Die Person gegenüber Onkel Vernon antwortete nicht, sondern nickte anscheinend nur zustimmend. Onkel Vernons Schnurrbart zitterte vor Freude. Tante Petunia schien noch nicht überzeugt zu sein.

"Und es ist ganz bestimmt nicht.nun, sagen wir mal zu gefährlich?"

"Meine liebste Petunia! Ich bitte Dich."

"Auch wenn er ein unglaublicher Plagegeist ist, Vernon, er ist immer noch der Sohn meiner Schwester und ich lade nur ungern Schuld auf meine Schultern!"

Er hatte es geahnt! Sie planten etwas und wie er seine lieben Verwandten kannte, war es nichts, was ihn zu Freudentänzen verleiten würde.

"Mr. Dursley, Mrs. Dursley, ich kann sie beide beruhigen, " Harry hörte zum ersten Mal die Stimme des Fremden. Sie klang leise, fast flüsternd, hörte sich ölig an und er wurde das ungute Gefühl nicht los, sie irgendwo schon einmal gehört zu haben, doch er konnte sich nicht daran erinnern, wo und wann. Vielleicht aber spielte ihm auch nur die Hitze einen Streich.

"Der geplante Eingriff ist nicht gefährlich für Leib und Leben. Er kann sogar beim heutigen Stand der Medizin ambulant durchgeführt werden. Sie werden sehen, nach der Operation wird ihr Neffe nicht mehr unter diesen `Halluzinationen´ leiden, dass er ein ´Zauberer´ oder ´Hexer´ wäre. Ganz im Gegenteil! Er wird folgsam sein und sich ganz in die Familie einfügen wie ein Rädchen in einer gut geölten Maschine."

"Hah! Wie ein Rädchen!" schnaubte Onkel Vernon. "Das gefällt mir! Das gefällt mir sogar gut!"

Tante Petunia klatschte entzückt mit ihren schmalen Händchen.

"Wenn das wahr werden sollte, wissen wir überhaupt nicht, wie wir Ihnen jemals danken sollen. Wir werden auf immer in Ihrer Schuld stehen, Doktor Sevrus!"

"Sie brauchen sich nicht zu bedanken, verehrte Mrs. Dursley! Im Gegenteil, ich habe vielmehr Ihnen zu danken."

Harry spürte, wie sich ihm die Nackenhaare sträubten. Operieren wollten sie ihn? Damit er vergaß, was und wer er war? Er fühlte ohnmächtige Wut in sich aufsteigen und bevor er über seinen nächsten Schritt überhaupt nachdenken konnte, veranlasste ihn diese Wut, ohne zu zögern mit wenigen Schritten das Wohnzimmer zu betreten.

Sein Onkel und seine Tante sahen ihn sofort.

"Harry! Was hast Du hier zu suchen?" keifte Onkel Vernon, doch Harry achtete gar nicht auf ihn, sondern stürmte auf die dritte Person im Raum zu, die ihm gerade den Rücken zuwandte und nach einem altmodischen Umhang auf dem Sofa griff.

Dann drehte er sich um.

Harry erstarrte. Er kannte den Mann, der nun vor ihm stand. Er würde diese fahle Haut, die riesige Hakennase und das halblange schwarze und überaus fettige Haar überall wieder erkennen.

"Snape!" krächzte Harry, unhörbar für die anderen.

"Ach, das muss unser kleiner Patient sein! Harry, nehme ich an?" Snape trat einen großen Schritt an Harry heran, so dass sich ihre Körper fast berührten. Harry spürte etwas hartes spitzes gegen seinen Bauch drücken und er wusste sofort, dass es ein Zauberstab war.

"Schau nicht so ungläubig, Potter, " raunzte Snape, " das Zaubereiverbot in den Ferien beschränkt sich, wie Du Dir denken kannst, lediglich auf Schüler von Hogwarts, aber nicht auf die Lehrkräfte.das ist die Gelegenheit, auf die ich schon lange gewartet habe, Potter!!!"

"PETRIFICUS TOTALUS"

Harry spürte eine Entladung des Zauberstabes, dann fiel er zu Boden und konnte sich nicht mehr rühren.

"AMNESIA"

Er sah zwar nicht, wie Snape den Zauberstab auf die Dursleys richtete, doch das der Spruch ihnen und nicht ihm galt, war ihm sofort klar. Snapes Gesicht beugte sich über ihn.

"Nun, Potter, jetzt können wir offen reden! Endlich sind wir mal ganz unter uns und diesmal wird Ihnen kein Dumbledore, kein Hagrid, kein Weasley und auch nicht Ihre neunmalkluge Freundin Hermine Granger zu Hilfe kommen können!"

Snape öffnete eine schmale Tasche und holte daraus ein paar Latexhandschuhe und ein aufrollbares Medizinbesteck hervor.

"Was haben Sie vor, Snape?"

Severus Snape, der Meister der Zaubertränke und ewiger Zweiter bei der Ernennung zur Lehrkraft der Verteidigung gegen die dunklen Künste, lächelte sardonisch.

"Was denken Sie, was ich vorhabe, Potter? Sie für immer loszuwerden natürlich!" Er prüfte die schärfe eines Skalpells. "Damit werde ich nicht nur mir einen lang gehegten Traum erfüllen, sondern auch einigen anderen, ganz abgesehen von Ihren Verwandten, Potter, die nach der Operation endlich das folgsame, normale Kind haben werden, das sie schon immer aus Ihnen machen wollten..Es ist nur ein kurzer Eingriff, Potter, und nach der Lobotomie werden Sie sich weder an das erinnern können, was gerade geschah, noch an das, was in den letzten Jahren passiert ist. Harry Potter wird es dann nicht mehr geben, aber vielleicht stattdessen einen.hmm.sagen wir Howard Dursley?! Gefällt Ihnen der neue Name, Potter?"

Langsam senkte sich das Skalpell auf Harrys Stirn, ganz in die nähe seiner blitzförmigen Narbe, ohne das er irgendetwas dagegen hätte unternehmen können.

"NEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIN!!!!!!!!!!!!!"