Autorin: White_Angel alias White-Angel-Legolas

Titel: Elbenprüfung

Thema: Abenteuer

Rating: PG

Inhalt: Legolas wird von einer Riesenspinne im Düsterwald schwer verletzt. Aragorn besucht ihn und findet heraus, dass sein Freund ihm etwas verschwiegen hat...und nicht nur ihm. Als Legolas wieder einigermaßen gesund ist, scheint er sich verändert zu haben.

Disclaimer: Leider gehören weder Legolas noch die anderen Wesen hier mir, sondern dem großen Meister Tolkien. Lediglich Legolas´ Geschwister, der Heiler und später vielleicht noch der ein oder andere kleine Charakter sind meinem Geist entsprungen. Ich verdiene hiermit auch kein Geld.

Author´s Note: Später in der Geschichte könnte noch etwas Romantik reinkommen, aber das habe ich mir noch nicht so genau überlegt. ^^

Bitte, bitte schreibt mir Kommis! *Legolas´ Welpenblick aufsetz*

Feeback bitte an: legolas-greenleaf@freenet.de

~~~~~~~Elbenprüfung~~~~~~~

Einige Jahre sind seit dem Sieg der freien Völker über Sauron vergangen und Mittelerde begann sich zu erholen. Doch noch immer streifen Orks, Uruk-Hai und andere Kreaturen umher.

Aragorn hatte den Thron Gondors bestiegen und Elronds Tochter Arwen geheiratet. Legolas und Gimli lösten ihre Versprechen dem jeweils Anderen gegenüber ein und besuchten die Höhlen von Helms Klamm und den Wald von Fangorn. Danach hatten sie sich getrennt und Legolas war nach Hause zurückgekehrt.

Nach dieser langen Zeit reiste Aragorn wieder in den Düsterwald um seinen Freund und Gefährten zu besuchen. Sein letzter Besuch hier war schon lange her.

„Elessar, es ist mir eine Freude, dich hier begrüßen zu dürfen." Der hochgewachsene, blonde Elb reichte dem Menschen zur Begrüßung die Hand.

„Danke. Es ist schön wieder einmal im Düsterwald zu sein, obwohl der Name nicht mehr so recht passt. Es ist alles viel freundlicher und heller geworden, seit ich das letzte Mal hier war."

„In der Tat. Vieles hat sich seit dem Fall Saurons geändert. Doch ich gehe wohl recht in der Annahme, dass du nicht hier bist, um den Düsterwald zu bewundern."lächelte der Elb.

„Nicht in erster Linie, wohl wahr. Elrond schickte mir eine Botschaft und berichtete unter anderem, dass es Legolas nicht gut ginge. Wie geht es ihm?"

„Es geht ihm schon besser. Allerdings braucht er noch Ruhe. Aber wenn du möchtest, kannst du ihn heute Nachmittag besuchen. Ich denke, dass er dann wach sein wird."

„Was ist denn genau passiert? Elrond schwieg sich in seinem Brief darüber aus."fragte Aragorn, noch immer besorgt um das Wohlergehen seines Freundes.

„Mein Sohn war mit meinen besten Wachen an der süd-östlichen Grenze des Düsterwaldes unterwegs. Späher berichteten von einem Orklager am Rande des Waldes. Als sie dort ankamen fanden sie jedoch nur die Überreste von Orks und einem Lager.

Einer der Wachen entdeckte Spuren von Riesenspinnen, wie es sie in der Gegend noch in großer Zahl gibt. Diese schienen für die Zerstörung verantwortlich zu sein und schließlich kam es auch zu einem Angriff dieser Kreaturen.

Sie hatten sich allerdings nicht die Mühe gemacht, sich anzuschleichen, sodass etwa ein Dutzend von ihnen durch elbische Pfeile zu Tode kam, bevor sie überhaupt zum Angriff kamen.

Ich muss dir nicht sagen, wie gefährlich sie sind. Zu allem Unglück war unter ihnen eine Königin. Sie war Legolas am nächsten und bevor er sie verletzen konnte, hatte sie ihn bereits mit einer ihrer Klauen verletzt.

Keiner meiner Männer konnte mir berichten, wie Legolas dieses Biest letztendlich töten konnte. Sie waren zu sehr mit der Übermacht der Spinnen beschäftigt. Als ihre Königin mit einem entsetzlichen Schrei tot zu Boden fiel, flohen die restlichen Spinnen.

Die Wachen beeilten sich, Legolas hierher zu bringen. Er hatte großes Glück, das kein Gift in die Wunde gelangte. Trotz der ersten Maßnahmen hatten sich die Wunden entzündet, als sie hier ankamen."berichtete der Elbenkönig und führte Aragorn auf die Terrasse.

„Legolas hat eine Spinnenkönigin getötet? Allein?"fragte Aragorn erstaunt und sah Thranduil an.

„Es hat den Anschein, aber Legolas hat, seitdem er wieder zu sich gekommen ist, noch nicht darüber gesprochen."

Aragorn versucht sich Legolas mit einer, wie es sich anhörte, schweren Verletzung im Kampf mit einer dieser Kreaturen vorzustellen. Er kannte das Kampfgeschick der Elben und das von Legolas im Besonderen, aber es schien ihm doch unwahrscheinlich, dass Legolas alleine mit dieser Kreatur hatte fertig werden können.

„Warum hat er denn noch nicht erzählt, was passiert ist?"fragte der ehemalige Waldläufer und setzte sich auf den Stuhl, den ihm der König der Düsterwaldelben anbot.

„Ich denke, er ist einfach noch nicht bereit, darüber zu sprechen. Es wäre daher gut, wenn du nachher nicht weiter darauf eingehst."antwortete Thranduil und reichte Aragorn einen Becher Wein, bevor er sich selbst auf einen Stuhl setzte.

„Natürlich."sagte der Mensch und trank einen Schluck des Elbenweins. Er wusste um Thranduils Sorge bezüglich Legolas. Er war sein jüngster Sohn und das letzte Geschenk Ariaswens, Thranduils Frau, bevor sie starb.

„Wie geht es Arwen?"

„Ihr geht es gut. Sie kümmert sich im Moment um die Gestaltung des Gartens, den wir im äußeren Ring anlegen wollen."erzählte Aragorn stolz.

Sie sprachen noch eine ganze Weile, bevor Legolas´ älterer Bruder Lorion auf die Terrasse trat.

„Mae govannen, Elessar."begrüßte er lächelnd den König der Menschen.

„Mae govannen, Lorion."lächelte Aragorn zurück.

Obwohl einige Jahre und zwei weitere Geschwister zwischen Lorion und Legolas lagen, sahen sie sich sehr ähnlich. Bei flüchtigem Hinsehen konnte man sie verwechseln. Lorion war allerdings etwas größer als Legolas und kam vom Körperbau nach seinem Vater. Legolas hatte eine zierlichere Gestalt, welche er von seiner Mutter geerbt hatte.

„Was gibt es, Lorion?"wandte sich Thranduil an seinen ältesten Sohn und Thronerben.

„Legolas ist aufgewacht."antwortete dieser kurz.

„Gut, dann können wir ja mal bei ihm vorbeischauen. Hat er schon etwas gegessen?"

„Nein, aber Tharion holt ihm gerade was."

„Nun gut. Elessar, wollen wir?"Thranduil erhob sich und sah den ehemaligen Waldläufer an.

„Gerne."antwortete dieser und erhob sich ebenfalls.

Zusammen mit Lorion machten sich Aragorn und Thranduil auf den Weg zu den königlichen Gemächern.

„Hattest du eine angenehme Reise?"wandte sich Lorion an Aragorn.

„Ja, nicht ein Ork hat meinen Weg gekreuzt. Das war schon richtig langweilig."lachte dieser.

„Wenn du Orks jagen willst, im Süden gibt es noch einige Exemplare die nur auf dich warten."scherzte Lorion.

„Und wenn du dann schon bei den Orks bist, dann kümmere dich doch auch gleich noch um unser kleines Spinnenproblem."stimmte nun auch Thranduil mit ein und sie mussten lachen.

Als sie die Tür zu Legolas´ Zimmer erreicht hatten, hielten sie kurz an und Thranduil klopfte.

„Herein."kam es etwas müde von innen und die Drei traten ein.

Legolas lag in seinem Bett und richtete sich nun vorsichtig auf. Der Elb sah blass und müde aus, dennoch lächelte er, als er Aragorn erblickte.

„Wie geht es dir heute, mein Sohn?"fragte Thranduil und setzte sich auf den Bettrand, wobei er Legolas eine vorwitzige Strähne aus dem Gesicht strich.

„Besser."antwortete dieser und lehnte sich nun zurück. Noch immer war ihm das Fieber anzusehen, dass durch die entzündeten Wunden verursacht worden war.

„Du hättest mir ruhig sagen können, dass dir langweilig ist. Dann wäre ich eher hierher gekommen und hätte dir ein bisschen Arbeit mitgebracht." scherzte Aragorn und setzte sich auf die andere Bettkante.

„Mach du deinen Papierkram schön selber oder frag Lorion, ob er dir hilft." lächelte Legolas matt zurück. Er schloss für einen Moment die Augen, da ihm vom Aufsetzten schwindelig geworden war.

„Möchtest du etwas trinken?"fragte Lorion seinen Bruder einen Moment später.

„Ja...bitte."antwortete dieser müde und öffnete die Augen.

Lorion ging zu einem Tisch, der etwas abseits vom Bett stand und goss Wasser in einen Becher, den er seinem Bruder reichte.

„Danke."Legolas´ Worte waren kaum mehr als ein Flüstern. Er setzte den Becher an seine Lippen und trank ihn langsam aus.

Als er den Becher absetzte und Lorion reichte, wandte er sich wieder an Aragorn. Dieser hatte, während der Elb trank, seine Hand auf den linken Arm seines Freundes gelegt und schaute ihn besorgt an.

„Sieh mich nicht so an, Aragorn. Es geht mir gut. Was machst du eigentlich wirklich hier?"

„Ich habe von Elrond erfahren, das es dir nicht gut geht und dachte, ich schau mal vorbei."lächelte der Dúnadan.

„Elrond? War er hier?"fragend sah Legolas seinen Vater und seinen Bruder an.

„Ja, er war...gerade in der Nähe."antwortete Thranduil.

„Adar?"Sein Sohn sah ihn fordernd an. Legolas wusste, dass hinter Elronds Besuch in Düsterwald mehr steckte als nur ein zufälliges in der Nähe sein. Und er wollte wissen was.

„Reg dich nicht auf. Du brauchst noch Ruhe."versuchte Thranduil ihn zu beruhigen, doch Legolas begann sich aufzuregen.

„Adar, was hat Elrond hier gewollt? Ich weiß, dass er nicht zufällig hier war. Dafür ist es von Imladris viel zu weit!"Legolas wurde laut und hatte seinen Vater energisch am Arm gefasst. Diese Aktion bereute der Elbenprinz jedoch sofort, da ihn ein erneuter Schwindelanfall überkam und ihm nun auch schlecht wurde.

„Beruhige dich!"Lorion und Aragorn drückten den kranken Elben mit sanfter Gewalt in die Kissen zurück.

Ohne Protest lies Legolas dies geschehen. Als er wieder in den Kissen lag, atmete er schwer und hatte die Augen erneut geschlossen.

„Legolas, ruh dich aus. Ich erkläre dir alles, wenn es dir wieder besser geht."Thranduil strich seinem Sohn beruhigend über die Stirn und griff dann zu dem nassen Tuch, das auf einem Tisch neben dem Bett in einer Wasserschüssel lag. Mit dem Tuch wischte er seinem Jüngsten den Schweiß aus dem Gesicht.

„Versprochen?"fragte Legolas völlig erschöpft. Die Übelkeit war zwar verflogen, doch der Schwindel in seinem Kopf wollte nicht gehen.

„Versprochen. Aber jetzt hör auf, dich aufzuregen."antwortete Thranduil mit beruhigender Stimme.

Ein erschöpftes Seufzen stahl sich über die Lippen des Prinzen und er griff mit seiner rechten Hand nach Aragorns, welche wieder auf seinem linken Arm lag. Auch ohne Worte verstand der Dúnadan diese Geste.

„Keine Sorge, ich bleibe noch eine Weile hier. Ich muss dich schließlich noch überreden, meinen Papierkram zu erledigen."

Ein Lächeln umspielte die Lippen des Elben, bevor er die Augen wieder öffnete und seinen Freund dankbar ansah. „Vergiss es."sagte er müde lächelnd.

Es klopfte an der Tür und Tharion, der oberste Heiler am Hof des Königs, betrat nach einem „Herein."von Thranduil das Zimmer.

Er deutete eine Verbeugung an und stellte dann ein Tablett mit Essen auf den Tisch mit dem Wasserkrug.

„Habt ihr euch etwa aufgeregt, junger Prinz?"Tharion sah Legolas tadelnd an. Dem Heiler war schon bei seinem Eintreten aufgefallen, dass Legolas blasser geworden war und noch erschöpfter aussah.

„Nein, das habt Ihr mir doch verboten. Aragorn hier dachte nur, dass ich zu gesund aussehe und hat mir daher mit seinem Papierkram gedroht."entgegnete Legolas lächelnd. Er war sich durchaus bewusst, wie er aussah.

„Ich denke, Ihr hattet für heute genug Besuch und außerdem müsst Ihr etwas essen."Der Heiler blickte zu Thranduil und dieser nickte ihm zu.

„Gut. Wir gehen dann mal. Ich möchte, dass du etwas isst und dich ausruhst. Wir kommen dann morgen wieder vorbei."wandte sich der Elbenkönig an seinen Sohn, gab ihm einen Kuss auf die noch fiebrige Stirn und erhob sich dann.

„Lass dich nicht unterkriegen, Bruderherz."lächelte Lorion seinen Bruder an und küsste ihn ebenfalls auf die Stirn.

„Das mit dem Papierkram bereden wir noch mal. Aber jetzt erhol dich erstmal."lächelte Aragorn und strich Legolas übers Haar.

Legolas nickte müde, als sich Thranduil, Lorion und Aragorn schließlich zur Tür wandten und das Zimmer verließen.

Tharion nahm das Tablett vom Tisch, setzte sich auf den Bettrand und stellte das Tablett vor Legolas hin. Es befand sich nicht viel darauf, da der Heiler wusste, dass der junge Prinz nicht viel zu sich nehmen würde. Auf einem Teller lagen eine Lembaswaffel, ein Stück Brot mit Käse, ein paar Weintrauben und ein Apfel, welchen der Heiler bereits in kleine Scheiben geschnitten hatte. Dazu gab es einen halbvollen Teller mit einem Gemüseeintopf und einen Becher Kräutertee.

Legolas seufzte. Zwar hatte er Hunger, doch das Wenige schien ihm schon zuviel zu sein.

„Ihr müsst etwas essen, damit Ihr wieder zu Kräften kommt. Esst wenigstens den Eintopf und trinkt den Tee."redete Tharion auf Thranduils Sohn ein.

Der Elb griff nach dem Löffel und betrachtete den Eintopf. Nein, den würde er nicht anrühren. Er legte den Löffel wieder beiseite und nahm stattdessen das Stück Brot mit Käse. Der Eintopf würde ihm sicher schwer im Magen liegen und dann käme die Übelkeit bestimmt sofort wieder. Legolas biss ein Stück von dem Brot ab und kaute eine Weile darauf herum, bevor er es mühsam herunterschluckte. Danach griff er zum Tee, da das Brot trotz dem Käse recht trocken war.

Tharion gab sich erstmal damit zufrieden, dass Legolas das Brot aß und ging zu dem Tisch mit dem Wasserkrug. Diesen stellte er beiseite und nahm eine Pergamentrolle zur Hand, an der er gearbeitet hatte, bevor der Prinz aufgewacht war.

Eine Weile später hatte Legolas das Brot aufgegessen und nahm sich noch ein paar Weintrauben. Diese machten ihm schließlich deutlich, dass sein Magen zurzeit nicht mehr aufnehmen würde und er trank den Kräutertee aus.

Der Heiler blickte auf und sah, dass Legolas seine Mahlzeit wohl beendet hatte und ging auf ihn zu. Er nahm das Tablett und stellte es auf den Tisch, an dem er gerade noch gesessen hatte. Danach legte er prüfend eine Hand auf die Stirn des Prinzen und sah ihm in die müden Augen. Das Fieber war wieder etwas gesunken.

Tharion lächelte und half Legolas nun, sich wieder richtig hinzulegen.

„Schlaft jetzt."sagte er, was allerdings ziemlich überflüssig war.

Als Legolas wieder richtig in den Kissen lag, legte sich schon ein matter Schleier über seine Augen. Dieser zeigte dem Heiler, dass der Prinz schon wieder tief schlief und er deckte den Elben bis zum Hals zu. Danach wischte er ihm noch einmal den Schweiß von der Stirn, bevor er sich wieder an den Tisch setzte. Mit einem Lächeln griff er nach einer Apfelscheibe.

Aragorn hatte sich mit dem König und Lorion in Thranduils Audienzzimmer zurückgezogen.

„Legolas war trotz seiner Müdigkeit leicht zu reizen. Seit wann verhält er sich so?"fragte Aragorn an Lorion gewandt.

„Seit er wieder zu sich gekommen ist. Tharion vermutet, dass die ganze Sache einfach zu sehr an seinen Kräften gezehrt hat und er daher keine Kraft mehr aufbringt, um ruhig zu bleiben."antwortete Lorion.

„Was hat Elrond denn wirklich hier gewollt? Ich kann den Einwand eures Sohnes nur zu gut nachvollziehen."wandte sich Aragorn nun an Thranduil.

Thranduil seufzte und sah erst seinen Sohn und dann Aragorn an. Ihm blieb wohl nichts anderes übrig, als dem ehemaligen Waldläufer die Wahrheit zu sagen.

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So, das war der erste Teil. Ich hoffe, dass es euch bisher gefallen hat. Über Kommis würd ich mich echt freuen. ^^ Bis denne! Elke