Mit dieser Geschichte lege ich - meiner Ansicht/Meinung/Fantasie nach - die Auflösung von Sherlocks vorgetäuschtem Tod vor. Sie beginnt ab der letzten finalen Folge in Staffel 3.
Szene: Labor, in dem Sherlock den Hinweisen zu den entführten Kindern nachgeht.
Hierbei zu erwähnen, dass mir sämtliche namentlich erwähnte Figuren, Gebäude oder Städte nicht gehören und diese Geschichte meiner freien Fantasie entsprungen ist - mich hat am Sonntag-Nachmittag einfach mal die Muse geküsst. Die Dialoge und Handlungen zu den ersten beiden Chapter habe ich aus den DVD's entnommen.
Viel Spaß :)
Molly beobachtete aus den Augenwinkeln, wie vertieft Sherlock in seine Arbeit war und dabei ständig vor sich hinmurmelte.
"Sie sind ein bisschen wie mein Dad." schlussfolgerte sie aus ihren Beobachtungen, fuhrt fort:
"Er ist tot...oh, Entschuldigung."
Molly seufzte innerlich auf.
Warum war es ihr in Sherlocks Anwesenheit unmöglich, die richtigen Worte zu finden?
Sie kann sich ständig wie ein dummes Kleinkind vor, dass sich nicht richtig zu verständigen wusste.
Kein Wunder, dass Sherlock ihre Anwesenheit als nervig empfand.
"Bitte fühlen Sie sich nicht genötigt, Konversation zu machen. Das ist nicht Ihr Gebiet."
Seine direkte Art verletzte Sie, da sie schlichtweg ehrlich war. Das war auch der Grund, warum Molly Sherlock Holmes so sehr mochte - er log nie, sondern sagte immer die Wahrheit.
Ungeirrt seiner Äußerung erzählte Molly weiter.
"Wissen Sie, als er im Sterben lag, war er immer fröhlich und liebenswürdig, außer wenn er dachte, niemand könnte ihn sehen."
Sie blickte Sherlock bei diesen Worten an. "Einmal hab ich ihn gesehen. Er sah...traurig aus."
"Molly..." seine Geduld war zum Zerreißen gespannt.
"Sie gucken traurig. Wenn Sie denken, er kann Sie nicht sehen."
Sie blickte zu John hinüber. Sherlock folgte ihrem Blick, ohne seinen Kopf von dem Mikroskop zu heben. Er drehte sich zu Molly.
Sie sprach weiter.
"Geht's Ihnen gut? Und sagen Sie nicht einfach, Ja...ich weiß nämlich was es bedeutet traurig zu gucken wenn man denkt, dass einen niemand sehen kann."
"Sie können mich sehen...", spottete Sherlock.
"Ich zähle nicht.", lautete ihre sofortige Antwort.
Sherlocks Augen weiteten sich bei Ihren bitteren Worten.
Molly fuhr fort.
"Was ich sagen will, ist: wenn Sie irgendwas...brauchen sollten, wenn ich was für Sie tun kann, egal was...dann können Sie mich haben..."
Bei diesen zweideutigen Worten stotterte sie erneut, wurde rot. "Nein, ich meine bloß...ich meine, wenn Sie irgendwas brauchen..."
Sie spürte seinen überraschten Blick, wandte sich beschämt ab. "Ist schon gut..."
Sherlock blinzelte ein paar Mal verblüfft.
"Aber...was könnte ich denn von Ihnen brauchen?"
Sie lächelte freudlos.
"Nichts. Keine Ahnung...sie könnten vielleicht mal Danke sagen. Einfach so."
Sherlocks Mundwinkel zuckte.
Das tat er immer, wenn er nicht wusste, was jemand von ihm erwartete. Ein gemurmeltes "Danke" kam über seine Lippen.
Molly ignorierte es.
"Ich gehe mal und hole mir ein paar Chips. Wollen Sie auch etwas?"
Im gleichen Moment bereute sie ihre Frage schon wieder. "Schon gut, ich weiß sie wollen nichts."
"Nun, ich würde..."
"Ich weiß, Sie wolle nichts." unterbrach sie ihn und verließ eilig das Labor.
Auf dem Weg zu den Automaten ärgerte sie sich über sich selbst und ihre grenzenlose Dummheit.
Was sollte schon ein intelligenter wunderbarer Mann wie Sherlock Holmes von ihr, der dummen kleinen Pathologin wollen, die sich nicht darauf verstand, anständig Konversation zu machen?
Als Molly mit der Chips-Tüte bewaffnet später in ihr Labor zurückkehrte, war es leer.
Sherlock und John waren verschwunden.
