Ruhe nach dem Sturm

Hey Leute, endlich ist es soweit und die dritte Staffel geht online. Jetzt bekommt ihr wieder jeden dritten Tag ein neues Kapitel. Für alle Neueinsteiger, die zufällig auf die Geschichte gestoßen seid, lasst mich euch kurz aufklären. „Die Küste der Träume" ist der dritte Teil einer kleinen Reihe von mir. Ihr könnt gerne beim ersten Teil anfangen, „Ohne dich kann ich nicht sein." Oder ihr lest einfach hier ohne die anderen Teile. Das steht euch frei und so schlimm ist es nicht, es werden nur wenige Sachen kommen, die so auch zuvor schon aufgegriffen wurden sind. Schaden kann es aber nie auch bei den anderen Geschichten vorbeizuschauen.

Nun aber zu „Küste der Träume". Zuviel möchte ich nicht vorwegnehmen, lasst euch einfach überraschen. Ich verspreche euch jetzt schon, dass einige Bilder kommen werden. Viele Outfits und location Bilder werden veröffentlicht. Auch hier mache ich daher gerne Werbung für meinen Pinterest Account. Dort habe ich für jede Story eine Pinnwand und poste mit Beschreibung, in der auch das Kapitel steht, die Bilder. Wer möchte, schaut auch auf Tumblr, dort poste ich dann aktuell das neue Kapitel und die dazugehörigen Bilder. Die Geschichte verlinke ich auch. Bei beiden Seiten findet ihr mich unter Mexxi3003. Wer eine bessere Idee hat, euch die Bilder zur Verfügung stellen zu können, schreibt mir einfach.


Gleichmäßige Schritte waren auf dem leeren Gang des Krankenhauses zu hören. Eine junge Frau ging hoch erhobenen Kopfes zielstrebig auf ein Zimmer zu. Dieses befand sich im dritten Stock des Hospitals. Er war für Patienten der Inneren Medizin vorgesehen. Die braunen High Heels waren fast schon störend in der sonst so ruhigen Umgebung.

Obwohl es schon zehn Uhr morgens war, liefen wenig Schwestern, Patienten und Besucher auf den Gängen herum. An der Tür angekommen strich sich die Braunhaarige nochmal ihren blauen Wickelrock glatt und richtete die champagnerfarbene Seidenbluse. Auch den Knoten des Gürtels, den sie um die Hüfte trug und so den Übergang von Bluse zu Rock überdeckte, zog sie nochmals fest.

Erst dann drückte sie die Türklinke herunter und trat in das Zimmer. Es war ein Doppelzimmer, jedoch stand das Bett an der Tür leer. Dieses beachtete sie gar nicht, sondern ging sofort auf das zweite zu, in dem gerade ein junger Mann schlief. Ein Stuhl stand neben seinem Bett und erweckte den Anschein, dass er oft Besuch bekam.

Auch sie nutzte diesen und nahm Platz, ihre braune Clutch, die mit einer hellen Schleife verziert war, legte sie auf ihren Schoß. Der Mann sah friedlich aus, so wie er da lag. Sein Gesicht war vollkommen entspannt. Sie strich im eine Haarsträhne aus dem Gesicht und nahm dann seine Hand in ihre.

Dies weckte ihn wohl aus seinem nicht ganz so tiefen Schlaf auf und er machte langsam die Augen auf. Als er nach mehrmaligen Blinzeln seine Augen an das Sonnenlicht gewöhnt hatte, erkannte er sofort durch wen er geweckt wurde. Er lächelte seine Besucherin nur an und führte ihre Hand an seinen Mund.

Bei diesem Lächeln konnte sie nur zurück lächeln. Er hauchte ihr einen Kuss auf ihre zarte Hand und legte sie dann auf seiner Brust ab. Unweit der Stelle, die vor zwei Wochen noch fast sein Leben gekostet hätte. Heute war nur noch ein großes Pflaster zu sehen.

Weder der Mann noch die Frau, die ihm gegenüber saß sagten etwas. Beide genossen den Moment und schwiegen. Sie schauten sich tief in die Augen und waren dankbar, dass sie sich hatte.

Doch nach knapp einer Stunde wurde die Stille und der kostbare Moment gestört. Ein Arzt kam herein. „Ah, Madame Bonancieux. Ich hatte mir schon gedacht, Sie heute hier wieder zu sehen." Er lächelte sie an. Seinem Patienten, der leider noch an das Bett gefesselt war, schien dies aber gar nicht zu gefallen.

„Haben Sie denn gute Nachrichten, Doc?" fragte nun Constance. „Natürlich, ich habe mit Ihrem Arzt vor Ort geredet, D'artagnan, wenn Sie sich noch schonen und täglich die Wunden untersuchen werden, dann können wir sie schon morgen entlassen."

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Im Chateau Fontainbleau klackerten High Heels durch die Gänge des alten und ehrwürdigen Gebäudes. Die Trägerin, eine junge Blondine, schaute geschäftig auf ihr Handy und beantwortete im Gehen einige Mails. Die Diener, die ihr entgegenkamen, gingen sofort zur Seite und ließen sie zuerst gehen.

Teilweise aus reiner Höflichkeit, teilweise aber auch, da sie durch den nach unten gerichteten Blick nicht wirklich etwas von ihrer Umgebung wahrnahm. Sie hatte sich auf Grund der doch hohen Temperaturen, die nun auch die dicken Mauern des Schlosses durchdrungen hatten, für ein lachsfarbenes Cocktailkleid entscheiden. Dies war mit Ornamenten verziert.

Um dennoch nicht zu viel Haut während den Terminen zu zeigen, hatte sie noch einen champagnerfarbenen Blazer über die Schultern gelegt. Ihre High Heels waren in einem ähnlichen Farbton. Ihre Handtasche war wie ihr Kleid lachsfarben und beinhaltete ein zusätzliches Tablet, auf dem die wichtigsten Daten gespeichert waren.

Sie kam endlich zur Tür des Council Raumes an und ging durch die Tür. Dahinter befanden sich einige Tische und mehrere Mitarbeiter die an ihnen mit Laptops verschiedene Arbeiten verrichteten. Einer der Mitarbeiter sah sie sofort und kam auf sie zu.

„Ah, Anne, ich hoffe der Termin mit der Bank war zufriedenstellend. Wir haben einige Immobilien in Paris erworben und die Buchhaltung digitalisiert. Ein Exposé der aktuellen Firmen in Übersee finden Sie schon auf Ihrem Platz." „Vielen Dank, Pascal. Ich schaue es mir sofort an." Anne setzte sich an einen Tisch, der etwas hinten im Raum stand und zum Fenster ausgerichtet war.

Sie holte das Tablet heraus und stellte es auf, dann klappte sie das Exposé auf und sah sich die Unterlagen an. Es waren nun zwei Wochen seit diesem Vorfall vergangen. Dank den Bodyguards konnten weitere Morde verhindert werden. Sie und Constance wurden durch Aramis gerettet und trugen keinerlei Verletzungen davon.

Dennoch war sie immer noch geschockt und war froh, dass Aramis fast jeden Abend bei ihr schlief und sie nicht alleine war. Oft plagten sie Albträume. Daher hatte sie sich sofort in Arbeit gestürzt. Constance hatte es verstanden und handhabte es genauso wie sie. Wenn sie nicht im Krankenhaus bei D'artagnan war, dann saß sie an dem Schreibtisch neben Anne und beide führten das Imperium von Louis zu einer neuen Größe.

Es war sehr viel in den zwei Wochen passiert, doch ihre Gedanken wanderten wieder auf die Aufgabe vor ihr. Sie musste Louis von dem Erfolg und dem aktuellen Stand berichten. Er hatte sich weitestgehend zurückgezogen, dennoch war er immer noch Vorstandsvorsitzender und in den meisten Fällen der einzige Bevollmächtigter.

Sie packte die nötigen Dokumente und das Tablet zusammen, verließ den Raum und ging zu Louis. Sie traf Louis in dessen Wohnzimmer. Er saß auf dem Sofa und war noch im Pyjama und Morgenmantel bekleidet.

„Anne, wie geht es der Arbeitsbiene?" fragte er, blickte jedoch nicht von der Zeitung auf die er gerade las. Auf dem kleinen Beistelltisch neben ihn dampfte noch der warme Kaffee. „Louis, schön dich anzutreffen, ich benötige einige Unterschriften und wollte dir einen aktuellen Stand geben."

„Leg einfach die Dokumente auf den Tisch, dort drüben, ich werde sie dann unterschreiben. Was den Stand angeht, den brauche ich nicht. Ich vertraue dir. Du wirst das schon machen." Als er das sagte, blickte er nur kurz auf, konnte ihr aber nicht lange in die Augen sehen.

Anne sah das, was sie schon seit den letzten zwei Wochen gesehen hatte. Louis hatte es wohl am schwersten von ihnen allen. Er machte sich für all die Toten verantwortlich und lenkte sich mit Frauen, Drogen und Alkohol ab. Sie hatte ihn an den ersten Tagen völlig zugedröhnt im Bad gefunden und sofort Treville gerufen.

Dieser hatte zum Glück die notwendigen Maßnahmen getroffen. Am nächsten Tag war Louis zwar verkatert, jedoch wieder einigermaßen bei Verstand und dieser Vorfall wurde so geheim gehalten, dass nur sie und Treville davon wussten.

Aber in den Tagen danach, beachtete Louis zwar seine eigenen Grenzen, dennoch zog er sich aus den Geschäften zurück und verbrachte die meiste Zeit in seinen Gemächern. Man sah ihn kaum noch, weder auf den Gängen des Schlosses noch in Fontainbleau.

Doch dies konnte nicht so weiter gehen. Und Anne wusste schon wie sie ihm vielleicht zu alter Stärke führen konnte. Sie setzte sich neben ihn auf das Sofa und störte sich nicht daran, dass er der Zeitung mehr Beachtung schenkte als ihr.

„Ich habe Nachricht von Feron. Unsere kommenden Projekte an der Cote D'Azur sind in der Schlussphase, wir können bald beginnen. Jedoch wünscht Feron unserer beiden Anwesenheit." „Ich denke mein werter Herr Bruder ist in der Lage dies alleine zu beenden. Schließlich soll dort nur eine Zweigstelle aufgemacht werden unser Hauptstandort bleibt Fontainbleau. Paris ist immer noch der Ort wo Geschäfte abgeschlossen werden."

„Ja, aber ich denke, deine persönliche Anwesenheit wird den Prozess beschleunigen und den Menschen vor Ort deine Wertschätzung übermitteln. Auch kann ich mir ein besseres Bild der Lage machen." Nun legte Louis endlich die Zeitung zur Seite, sah sie aber immer noch nicht an.

„Anne, ich denke nicht, dass meine Anwesenheit irgendetwas besser machen wird." „Nein, das stimmt nicht Louis." Sie legte ihre Hand auf seine und drückte diese leicht. „Louis, wir waren Opfer eines Verrückten, bitte, du musst darüber hinwegkommen. Ich denke, so eine Reise wird uns allen helfen."

„Wie soll uns eine Geschäftsreise helfen?" „Nun, wir verbinden einfach das nützliche mit dem Angenehmen. Wir werden uns ein Netzwerk aufbauen und Feron's Arbeit bewundern, wenn nötig ihn unterstützen. Aber sonst machen wir einfach Urlaub. Ich denke, es wird uns gut tun, das Chateau für ein paar Tage zu verlassen."

Louis dachte darüber nach. Anne merkte, dass sie irgendwie zu ihm durchgedrungen war, wollte ihn aber nun nicht weiter bedrängen. „Denk einfach darüber nach. Wir können ja morgen darüber reden." Anne stand auf und verließ den Raum. Louis saß immer noch auf dem Sofa und blickte nachdenklich in die Leere.

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Treville und Athos hatten wie jeden Montag ihr wöchentliches Treffen. Gerade fasste Athos nochmal die Maßnahmen zusammen, die man nach der Geiselnahme zur Prävention von weiteren Vorfällen, schon umgesetzt hatte. „Wir haben die Anzahl der Wachen erhöht. Alle Diener, die nur im Entferntesten mit Marmion in Verbindung gebracht werden können wurden mit Abfindung sicherheitshalber entlassen." Zählte Athos auf.

Treville nickte. In diesen Dingen konnte er Athos vertrauen. Er wusste was wann und wie gemacht werden soll. Er hatte ihn nicht umsonst als Stellvertreter eingesetzt. „Nathans Probezeit geht zwar noch ein wenig, aber ich denke, wir sollten gerade in dieser Situation unseren Bedarf an fähigen Mitarbeitern überdenken. Er hat sich in mehr als einer Situation als loyal bewiesen." Athos hatte gefallen an den jungen Mann gefunden.

„Dennoch passt er nicht in unser Portfolio an Sicherheitsmännern. Er erfüllt nicht die körperlichen Bedingungen." Warf Treville ein. Dabei klang er keineswegs abfällig. Er gab nur das wieder, was auch Athos schon abgewägt hatte. „Das stimmt. Aber diejenigen, die die körperlichen Bedingungen erfüllen, können lange nicht das mit der Technik anfangen, was er kann."

„Das stimmt auch wieder. Es ist vielleicht der Punkt gekommen, an der wir nicht nur mit Kraft und Geschick arbeiten müssen, sondern das Schloss auch noch digitalisieren müssen. Dann sprich mit ihm. Fragen wir ihn, ob er bleiben will. Mein Einverständnis hast du." Athos nickte dankbar. Nathan im Team würde das Leben um einiges einfacher machen.

Denn wenn er ehrlich war, war niemand, auch nicht seine drei Kollegen so versiert in der Technik wie Nathan. Athos fuhr fort. „Aramis ist immer noch verletzt. Seine Rippen heilen gut und er hilft mir und den anderen bei den Verwaltungsaufgaben. Zusätzlich hat er ein Auge auf die neuen Rekruten und hilft bei deren Ausbildung. Man kennt ja Aramis, er schont sich nicht. Aber ich denke, in ein paar Tagen ist er wieder voll einsatzfähig."

„Das ist gut. Wir laufen gerade auf Sparflamme. Wir brauchen alle Mann an Bord." Treville blickte auf die Personalliste, die in den vergangenen Tagen kürzer geworden ist. „Porthos hilft den Wachen, übernimmt hier und dort ein paar Schichten. Aber alles in allem haben wir erstmal den Bedarf abgedeckt."

Athos machte eine kurze Pause. Treville blickte auf, erst dann sprach Athos weiter. „Marmion konnte ich noch nicht aufspüren. Ich suche immer noch, hatte ein paar Hinweise verfolgt, diese wurden mit der Zeit aber kalt." „Athos, wir werden ihn finden." Treville wollte ihm Mut machen. Es war unverzeihlich und reines Unglück, dass Marmion entkommen konnte.

Sie hatten bei der Befreiung andere Dinge zu tun. Da machte sich niemand Vorwürfe. Doch blieb Marmion bis heute unentdeckt. Auch die Polizei hatte ihn nicht finden können. Aber wenn die Männer des Kings ihn nicht finden konnten, was soll dann die Polizei schon groß machen. Es hatte schließlich einen Grund, warum die Bürger von Paris und Fontainbleau erst die „Musketiere" rief und dann die Polizei.

„Wie geht es D'artagnan?" fragte nun Athos. „Ihm geht es besser. Die Ärzte werden ihn morgen entlassen. Seine Wunde ist gut verheilt. Er soll sich noch schonen und Lemay muss regelmäßig nach ihm schauen, aber er wird keine bleibenden Schäden haben." Über diese Neuigkeit, die Treville selbst erst vor einer Stunde erfahren hatte, freute er sich am meisten.

Am Tag der Geiselnahme sah es für den jüngsten er vier Freunde nicht gut aus. Umso besser, dass die Geschichte noch gut ausgegangen war. „Athos, ich muss dich bitten, mich heute Abend zu vertreten." Bevor Athos Einwände erheben konnte, hob Treville leicht die Hand und sprach weiter.

„Ich weiß, du willst weiter nach Marmion suchen, aber heute Abend muss die Jagd ruhen. Ich habe wichtige Sachen zu erledigen und möchte das Chateau in guten Händen wissen." Athos nickte missmutig. Man konnte es sich nicht leisten Marmion einen weiteren Tag Vorsprung zu geben, aber Treville hätte es nicht von ihm verlangt, wenn es nicht oberste Priorität hatte.

„Und was hast du vor? Soll einer der Männer dich begleiten?" Athos sah ihn fragend an. „Nein, danke, das erledige ich selber." Damit war ihre Besprechung auch schon aufgelöst und Athos erhob sich und ging aus dem Raum.

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Um die Mittagszeit kam Constance aus dem Krankenhaus zurück. Einer der Rekruten und drei Wachmänner hatten sie begleitet, blieben aber im Krankenhaus selber auf Abstand. Sie verabschiedeten sich an der Tür und Constance ging zu Annes Gemächern.

„Hallo Anne." Begrüßte sie ihre Freundin. Diese sah von der Zeitung, die sie las, auf. „Ah, Constance. Du kommst gerade recht. Man hat mir gerade ein kleines Mittagsessen serviert. Setz dich doch." Constance legte ihre Tasche ab und setzte sich zu Anne an den Tisch.

„Und wie geht es D'artagnan?" fragte Anne während beide aßen. Zum Essen gab es nur eine Kleinigkeit. Sandwiches und Salat. Zu mehr hatten beide keinen Appetit. „Schon viel besser. Anscheinend so gut, dass er morgen entlassen werden kann."

„Oh, Constance, das klingt ja großartig. Das freut mich so sehr für euch." Constance strahlte überglücklich. „Ja, er muss es noch ruhiger angehen lassen. Aber so sehen wir uns jetz viel öfters und ich muss nicht immer ins Krankenhaus fahren." Anne nickte und war froh, dass Constance wieder fröhlich war. Ihre Freundin hatte ein paar schwere Wochen.

„Wie geht es denn Aramis?" Anne wurde leicht rot. Constance war zwar die einzige, die davon wusste und sie redeten auch offen darüber, dennoch war es noch für sie ungewohnt. „Ihm geht es gut. Er hat trotz seiner Verletzung, die sehr gut verheilt, viel zu tun. Trainiert die Anwärter und hilft bei der Umstrukturierung."

Constance nickte. Viele Dinge wurden gerade im Chateau neu geregelt. Alles war im Umbruch. Man hatte viel Personal entlassen und fürchtete sich, neues einzustellen. Bei dem was passiert war, wem konnte man es da verdenken. Um das Gespräch auf ein erfreulicheres Thema zu lenken erzählte Anne von der Arbeit.

Constance verpasste immer ein paar Meetings, wenn sie morgens bei D'artagnan war, aber Anne hatte dafür vollstes Verständnis und so brachte sie ihre Freundin immer bei dem Mittagessen auf den neusten Stand. „Die Finanzen sehen gut aus und wir werden dieses Geschäftsjahr wohl mit einer deutlichen Quote beenden."

Constance nickte, sie hatte nichts anderes erwarten. Alles was Anne anfasste wurde zu Gold. „Feron, Louis Bruder, hat uns noch eingeladen zu ihm zur Cote D'Azur zu kommen." „Wie?" fragte Constance, sie war leicht verwirrt. „Ja, er macht dort eine Zweigstelle für Louis auf und befindet sich gerade in der Schlussphase."

„Ich denke, er will vor uns damit protzen. Aber es wäre auch eine gute Gelegenheit mal aus dem Schloss zu kommen." „Oh ja, vor allem für Louis. Ich sehe ihn kaum noch." „Er hat sich zurück gezogen. Nimmt kaum noch Anteil an den Geschäften auch bei dem Vorschlag der Reise war er distanziert.

„Er muss das erst einmal verarbeiten. Aber rede doch nochmal mit ihm wegen der Reise." Schlug Constance vor. Manchmal musste man die Leute auch zu ihrem Glück zwingen. „Ja, du hast recht, ich werde ihn wohl zwingen müssen, aber er wird einsehen, dass ihm ein Tapetenwechsel gut tun wird.

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Nathan kam von dem Gespräch mit Athos zurück und lief zum Guard Zimmer. Er wollte Marc und auch Henry, der in der kurzen zeit ein ebenso guter Freund geworden war, unbedingt die guten Neuigkeiten erzählen. Beide standen vor den Spinden und tauschten sich gerade über die neuen Waffen aus.

„Oh hey Nathan." Begrüßte ihn Marc. Henry drehte sich zu ihm um, da er mit dem Rücken zur Tür gestanden hatte. „Wir warten schon auf dich. Du musst doch noch deinen Fitnesstest machen." „Vergiss den Fitnesstest. Athos hat mich gerade angesprochen. Er hat mit Treville geredet und meine Probezeit wurde frühzeitig beendet. Ich bin jetzt fest im Team."

Nathan strahlte über beide Ohren. Er war selten so offen mit seinen Gefühlen. Doch hier, im Chateau, hat er sich sofort zu Hause gefühlt. Auch war er im Team und mit den anderen Sicherheitsmännern angekommen. „Mann, das freut mich für dich." Erwiderte Henry und schlug ihm anerkennend auf den Rücken. „Glückwunsch, Alter." Sagte auch Marc.

„Lasst uns das Feiern. Heute Abend, die Höhle?" fragte Nathan. „Die Höhle?" Henry schaute ihn leicht verdutzt an. „Die Höhle ist eine Bar hier in Fontainbleau. Wir hatten sie letzte Woche entdeckt." Erklärte Marc. „Gut, dann schauen wir uns mal diese Höhle an." Meinte dann Henry nur und lachte.

Aber dann veränderte sich Henrys Gesichtsausdruck. „Hey Mann, was ist los?" fragte ihn dann Nathan. Marc wusste schon was los war. „Ach, ich hasse es nur hier immer rumzusitzen. Seit D'artagnan verletzt im Krankenhaus sitzt, habe ich keine Einsätze mehr." „Ich habe dir doch gesagt, dass wird sich wieder ändern. Habe über die Gänge gehört, dass D'artagnan bald wieder entlassen wird." Marc versuchte ihn aufzumuntern.

„Genau, das habe ich auch schon gehört. Komm, du kannst mich jetzt herumkommandieren. Obwohl ich diesen Test nicht mehr machen muss, meinte Athos, ich sollte an meiner Fitness arbeiten. Wir gehen eine Runde Joggen." Nathan und Marc zogen Henry nach draußen.

Während sie aus der Tür hin zum Garten liefen, meinte nur Marc. „Habt ihr auch gehört, dass der King eine Frau hat." „Wie eine Frau?" Nathan verstand nicht gleich. „Na eine Frau, eine Freundin. Jemand hat sie in seinem Schlafzimmer gesehen. Und eine andere Wache hat sie gesehen, wie sie nackt, nur mit einer Decke begleitet aus der Tür von einen Gemächern eines Nachts gekommen ist." Schilderte Marc das Gerücht.

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Nach dem Gespräch und dem Essen mit Constance, hatte Anne neuen Mut und Kraft geschöpft und ging ein weiteres Mal zu Louis. Bevor sie jedoch an der Tür ankam, wurde diese schlagartig geöffnet und eine Frau rannte heraus. Sie lachte charmant und war nicht gerade der Situation angemessen gekleidet. Hinter ihr rannte Louis und jagte sie über den Gang.

Anne war so überrascht von der Szene, die sich vor ihren Augen abspielte, dass sie stehen blieb und beide beobachtete. Louis war so gefangen von der schönen Unbekannten, dass er Anne gar nicht wahrnahm. Porthos stand unweit der Tür entfernt und hatte genau wie Anne die Szene im Blick. Jedoch starrte er nicht so wie die Cousine des Kings.

An solche Vorkommnisse war er schon gewohnt, da er Doppelschichten nahm und immer mal wieder vor den Gemächern des Kings eingeteilt worden war. Nachdem Anne die Augen von dem Paar nehmen konnte, erblickte sie auch Porthos und ging auf ihn zu. Portos bemerkte wie eine leichte Röte ihre Wangen zeichnete. Ihr war wohl die Szene befremdlich.

„Porthos, kennst du die Dame bei Louis?" Porthos nickte und beugte sich verschwörerisch zu ihr herunter. „Ja, Madame. Dies ist Milady DeWinter. Des Kings neue Liebschaft."

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Es war mittlerweile die Nacht über Paris gekommen. Treville hatte seinen Wagen, er fuhr eine unscheinbare Limousine, zwei Gassen weiter geparkt und lief durch die wenig beleuchteten Straßen der Hauptstadt. In der Mitte der Rue du Dr Magnan stellte er sich an eine Straßenlaterne. Diese spendete zwar kaum Licht, jedoch konnte man ihn so besser erkennen.

Kurze Zeit später, er hatte noch nicht einmal sein Handy aus der Jackentasche nehmen müssen um sich die Zeit zu vertreiben, fuhr eine luxuriösere Limousine vor und hielt an der besagten Laterne an. Ohne Aufforderung öffnete er die hintere Tür und setzte sich in den Wagen.

Als die Tür wieder geschlossen worden war, fuhr der Wagen weiter. Der Innenraum des Autos war genau wie das Fahrzeug selber nur mit den besten Materialien ausgestattet. Doch Treville nahm nicht wirklich Kenntnis der Wertigkeit dieses Objektes, sondern wendete sich sofort dem Mann zu, der neben ihm saß.

„Monsieur Treville, haben sie das, was sie mir versprochen haben?" Treville nickte und gab ihm einen Umschlag. „Ich danke ihnen. Vielleicht sollte ich immer Geschäfte mit ihnen machen." Sagte die Person und klopfte dem Fahrer auf die Schulter. „Ich denke eher nicht, Monsieur Savo." Meinte der Captain nur.

Der Fahrer hielt wieder an und Treville stieg aus dem Fahrzeug. Danach fuhr dieses wieder weiter in Richtung Innenstand. Treville schaute sich kurz um, konnte aber niemanden entdecken. Dann kehrte auch er wieder zu seinem Auto zurück.


Sooo, ich bin gespannt wie ein Flitzebogen, wie ihr das Kapitel findet. Schreibt also feste in die Kommentare…..