Hallo ihr Lieben,
vor einiger Zeit kam mir die Idee zu dieser Geschichte und jetzt gibt es schon knapp 30 Kapitel, die ich nun nach und nach auch hier veröffentlichen möchte.
Die Story ist definitiv erst ab 18, bitte beachtet das!
Der Anfang ist etwas schwerere Kost, ich mute Hermine und auch Severus etwas zu, dass nicht einfach wegzustecken ist. Es wird Übergriffe geben, die ich aber wohl so gut verpacken konnte, dass sich bis jetzt keiner darüber beschwert hat. Ich möchte nur schon hier darauf hinweisen, damit sich hinterher keiner beschwert. ;)
Ansonsten wünsche ich euch angenehme Lesestunden mit meiner kleinen Geschichte.
LG Sil
***SS***HG***
Disclaimer:
Die Welt rund um Hogwarts wurde von
JK Rowling ins Leben gerufen
und gehört ihr.
Ich erlaube mir nur,
meine Geschichte darauf aufzubauen und
beginne Weihnachten 1996 (Mitte 6. Schuljahr).
Die Ereignisse davor sind unverändert.
Ich verdiene kein Geld damit, sondern gewinne nur Leser. ;)
***HG***SS***
1. Rettung in letzter Sekunde?
Hermine stand im Garten ihres Elternhauses und betrachtete die Weihnachtsdekoration. Dieses Jahr hatte sich ihr Vater richtig Mühe gegeben, denn ob sie im nächsten Jahr noch zusammen feiern würden, war ungewiss. Der Krieg in der Zaubererwelt schien unausweichlich, rückte jede Sekunde näher.
Als sie vor drei Tagen hier angekommen war, hatte sie ihren Eltern alles erzählt und ihnen ihren Notfallplan erläutert. Ihre Mutter war schluchzend zusammengebrochen, doch ihr Vater wirkte gefasst.
»Wäre es nicht sinnvoll, wir würden einfach weggehen?«
»Genau das wollte ich euch vorschlagen. Mom und du, ihr wolltet doch immer eine Weltreise machen. Zwar erst, wenn ich mit meiner Ausbildung fertig bin, aber warum nicht jetzt schon?«
»Das ist eine gute Idee, Spatz. Wir packen alles Wichtige, ich gehe morgen zur Bank und Mom kümmert sich um den ersten Teil der Reiseroute. Hast du noch etwas in der Schule, was mit sollte?«
Hermine hatte geschluckt und ihren Vater dann entschlossen angesehen. »Ich werde euch nicht begleiten, Dad. Ich bleibe bei Harry. Als ich nach Hogwarts bin, habe ich mich für die magische Welt entschieden und ich werde meine Freunde nicht im Stich lassen.«
Ihre Eltern hatten versucht, ihre Meinung zu ändern, doch Hermine blieb standhaft. Irgendwann hatten sie eingelenkt, zwar nicht begeistert, aber ihre Tochter war trotz ihrer siebzehn Jahre einer der verantwortungsvollsten Menschen, die sie kannten.
Ein Ploppen riss sie aus ihren Gedanken. Direkt neben ihr stand jemand, mit dessen Erscheinen sie nicht gerechnet hatte – ihr ehemaliger Tränkeprofessor Severus Snape!
Eingehüllt in eine ihr unbekannte schwarze Robe, in der Hand etwas Silbernes, sah er sie ernst mit seinen dunklen Augen an. »Miss Granger, es tut mir leid, Sie ausgerechnet am Heiligen Abend zu stören, doch leider läuft uns die Zeit davon. Der dunkle Lord hat beschlossen, ein Exempel an Ihnen zu statuieren.«
Hermine spürte, wie sich ein kalter Schauer auf ihrem Körper ausbreitete und keuchte. Was hatte Voldemort sich in seinem kranken Hirn jetzt schon wieder ausgedacht? Aber vor allem, wie kam ihr Professor hierher? Das Haus ihrer Eltern stand unter einem Fideliuszauber und Professor Snape gehörte nicht zu den Eingeweihten.
»Ich weiß, Sie sind geschockt, Miss Granger, doch uns bleibt nicht viel Zeit. Ich muss ihre Eltern hier wegschaffen, denn Er plant, sie zu töten. Leider können Sie sie nicht begleiten, denn dann würde er sie weiter jagen, bis er sie hat. Egal wohin sie gehen.«
Eine eiskalte Hand griff nach ihrem Herzen. Ihr war immer klar gewesen, dass ihre Eltern allein wegen ihres Blutstatus' in Gefahr waren, doch sich tatsächlich in dieser Situation zu befinden, lähmte ihre Gedanken. Was sollte sie tun?
Eine warme Hand legte sich unter ihr Kinn, hob ihren Kopf und ihr Lehrer sah sie mit diesen unlesbaren Augen an. »Haben sie einen Notfallplan? Sicher haben Sie ihn, Miss Know-It-All. Dann wäre jetzt der Zeitpunkt, ihn auszuführen und mir die Einzelheiten zu verraten.«
Damit fand er die richtigen Worte, sie aus ihrer Starre zu holen. »Wir haben die letzten Tage alles vorbereitet und meine Eltern können jederzeit aufbrechen.«
»Dann sollten wir reingehen, damit Sie sich verabschieden können.«
Eine Sache wollte Hermine vorher noch geklärt haben. »Das Haus war gesichert, Sie hätten gar nicht hierher kommen können. Was ist mit dem Geheimniswahrer passiert?«
»Mundungus Fletcher ist tot«, erklärte er ohne eine Gefühlsregung, »und es dauert sicher nicht mehr lange, bis die Todesser davon erfahren und hier auftauchen.«
Auf Hermines Armen bildete sich eine Gänsehaut. Eine Ahnung beschlich sie, dass ihr Professor mehr damit zutun hatte, als er zugab.
Gemeinsam betraten sie nun das Haus und trafen ihre Eltern im Wohnzimmer an.
»Mom, Dad, das ist Professor Snape. Ich habe euch von ihm erzählt. Er ist hier, um euch wegzubringen. Der Fidelius ist gefallen und Voldemort auf dem Weg zu uns.«
Ihre Mutter erbleichte, doch sie kämpfte gegen ihre Tränen an, stand auf und zog ihre Tochter in eine feste Umarmung. »Pass gut auf dich auf, Spätzchen.«
Ihr Vater hatte den Raum verlassen und kam nun mit dem Gepäck zurück. Er trat auf seine Frauen zu und zog beide in seine Arme. »Deiner Mutter und mir wird nichts passieren, dafür hast du selbst gesorgt, Hermine. Egal, was jetzt passiert, ich weiß, dass du uns zurückholst, wenn es wieder ungefährlich ist. Daran glaube ich ganz fest.«
Hermine nickte an seiner Brust lehnend, kämpfte mit den aufsteigenden Tränen, die sie nicht zulassen wollte. Ein Räuspern seitens ihres Professors beendete die Verabschiedung und sie löste sich von ihren Eltern.
Sie griff nach ihrem Zauberstab und sprach einen Verkleinerungszauber auf die Koffer und Taschen. Professor Snape beobachte sie dabei und zog seine Augenbrauen hoch. »Sie haben den Zauber verändert.«
»Ja, er ist jetzt nur temporär und löst sich nach sechs Stunden von selbst. So sind die Koffer beim Apparieren nicht im Weg und meine Eltern können mehr mitnehmen als nur eine Reisetasche.«
»Bemerkenswert, Miss Granger«, er wand sich zu ihren Eltern, »Es wird Zeit.«
Ihr Vater hatte den Moment der Unterhaltung genutzt, das verkleinerte Gepäck in eine kleine Reisetasche zu packen und trat nun mit ihrer Mutter zu dem Professor. Dieser gab eine kurze Anweisung und dann verschwanden sie aus dem weihnachtlichen Wohnzimmer und ließen Hermine allein zurück.
***SS***
Er war mit den Grangers in einer kleinen Stadt in Frankreich appariert, wo sich die erste Station der gut geplanten Flucht befand.
Hier würde das Ehepaar bis zum nächsten Tag in einer kleinen Pension unterkommen, bevor sie weiterreisen würden.
Selbstverständlich hatte Mr. Granger es nicht unterlassen, ihn lange nachdenklich anzusehen, um dann so leise etwas zu sagen, dass seine Frau es nicht verstehen würde, Severus jedoch sehr wohl. »Passen Sie auf meine Tochter auf. Ich weiß, dass Sie in der Position sind, das zu tun. Ich weiß aber auch, dass sie gewisse Sachen nicht verhindern können, aber dann bitte ich Sie, für sie da zu sein. Sie hat schon immer viel von Ihnen erzählt und auch wenn es ihr selbst nicht bewusst ist, sie haben viel Einfluss auf sie.«
Was sollte er darauf erwidern? Daher nickte er nur und disapparierte.
Nicht zurück zu Miss Granger.
Nein, er durfte seine Tarnung nicht auffliegen lassen und daher musste er zurück zu dem Todesser, mit dem er den Auftrag erhalten hatte, Fletcher auszuschalten, damit der Fidelius um das Haus der Grangers fiel.
Nachdem dieser den kleinen Bastard getötet hatte, hatte Severus ihn unbemerkt mit einem Zauber belegt, der den Todesser in eine Schockstarre versetzt hatte, damit er seine kleine Rettungsaktion ausführen konnte.
Leider konnte er der kleinen Know-it-all nicht ersparen, was nun auf sie zu kam. Es wäre auffällig gewesen, wenn auch sie verschwunden wäre. Der Plan war erst heute an alle Beteiligten weitergegeben worden und so war sein Handlungsspielraum sehr klein gewesen.
Miss Granger sollte nicht getötet werden. Nein, das, was sich dieser dunkle Mistkerl ausgedacht hatte, war viel gemeiner und sollte das Gehirn des goldenen Trios zerstören ohne sie ernstlich zu verletzten.
Mit einem Schwenker seines Zauberstabs holte er den Todesser zurück in die Realität und ließ diesen zu den anderen apparieren, die nur darauf warteten, endlich über das Haus der Grangers herfallen zu können.
Auch er kehrte zurück zu seiner Schülerin, um darauf zu achten, dass sich die anderen an die Anweisungen hielten, sie nur zu ergreifen und zum Lord zu bringen.
Im Garten setzte er seine Maske auf, gerade rechtzeitig, denn die ersten Todesser erschienen im Haus und ergriffen Miss Granger, die immer noch im Wohnzimmer stand. Eilig betrat er ebenfalls das Haus.
»Bringt Sie zum Lord, er wartet sehnsüchtig auf ihr Eintreffen«, schnarrte er höhnisch.
»Der Lord weiß doch nicht, wann wir angreifen konnten. Können wir nicht erst noch ein wenig unseren Spaß mit dem Schlammblut haben?«, wollte einer der Maskierten wissen. Severus erkannte sofort, dass es sich um McNair handelte und er hatte Mühe, dem Drecksack nicht seine Faust auf die Maske zu schlagen.
»Zum Lord. Sofort«, erwiderte er leise, »Doch ich glaube, ich mache es selbst. Kümmert euch um das Haus.« Damit griff er nach Miss Granger, zog sie an seine Brust und verschwand mit ihr, um mitten auf einem Feld wieder mit ihr aufzutauchen.
»Miss Granger, ich kann leider nicht verhindern, was nun kommen wird. Ich kann Ihnen nur versprechen, dass sie nicht sterben werden.« Er griff in seine Robe und zog einen Zaubertrank hervor. »Trinken Sie das, es wird dafür sorgen, dass ihre Emotionen unterdrückt werden, ohne das klare Denken zu beeinflussen. Das bedeutet, Sie können auf die Geschehnisse angemessen reagieren, ohne Sie emotional zu zerstören.«
Er sah, wie sie schluckte und das schon so bleiche Gesicht noch mehr Farbe verlor. »Was hat er vor?«
»Sind Sie sicher, dass Sie es schon wissen wollen?«
»Ja.« Fest, stark, unbeugsam. Er bewunderte sie für ihren Mut.
»Es tut mir leid, ich werde es Ihnen nicht sagen. Nicht, bevor Sie nicht den Trank genommen haben.« Selbst dann wollte er es ihr nicht sagen. Am liebsten würde er sie nach Hogwarts bringen und sie davor schützen. Warum noch mal konnte er es nicht? Weil dann seine Tarnung auffliegen würden und es niemanden mehr gab, der erfuhr, was dieses Ungeheuer plante.
Die Gryffindor ergriff das Fläschchen, wobei sich ihre Hände streiften und ihr Kopf hochruckte, ihr Blick sich in seinen brannte und er von dem, was er darin sah, verwirrt wurde. Angst, Trotz, Vertrauen und eine Sehnsucht, die ihn tief in seinem Inneren berührte.
Sie trank den Inhalt und er zog sie erneut an sich.
Mit einem gemurmelten »Es tut mir leid«, apparierte er sie direkt in die Mitte des Saals, in dem der dunkle Lord schon auf sie wartete.
***11.09.2017***
