Lucas PoV:
„Hallo, mein Name ist Luca Diaz, ich bin dreizehn Jahre alt und werde von nun an in diese Klasse gehen. Ich hoffe ich werde viele neue Freunde finden und mich gut in der Klasse einleben.", noch während ich die Worte aussprach, wäre ich am liebsten im Boden versunken – oder hätte einfach aufgehört, zu reden, aber leider hatte ich eine Wette verloren – gegen meinen neuen Adoptivbruder Marco, der sich gerade vor Lachen kringelte. Mit hochrotem Kopf ließ ich mich auf dem Platz neben Marcos nieder. Der Rest der Klasse hatte mich bereits ach den ersten sechs Worten abgestempelt – Marco war nun mal nicht der beliebteste Schüler – freundlich ausgedrückt. Schnell kramte ich mein Zeug aus meiner Schultasche und warf am Ende noch mal einen finsteren Blick in Marcos Richtung, was den aber nicht im geringsten zu stören schien. Seufzend konzentrierte ich mich auf den Unterricht. Mathe. Toll. Zwar war ich sogar ziemlich gut in diesem Fach, aber Spaß machte es mir trotzdem keinen. Dennoch lief alles – soweit ich das beurteilen konnte – gut. In der Pause half mir Marco meinen Spind einzuräumen. „Sag mal, läuft da was zwischen dir und Jackie?", fragte ich ihn nach einer Weile, da mir die Blicke aufgefallen waren, die Marco immer wieder diesem Mädchen zuwarf, wenn er glaubte, niemand schaue hin. „Waaaas? Nein! Aäh.. ich meine doch! Äh…. Ach vergiss es!", rief er – deutlich zu laut – als Antwort. Dabei wurde sein Gesicht rot wie eine Tomate. „Awww, mein großer Bruder ist verliebt!", sagte ich und rempelte ihn freundschaftlich mit der Schulter an. Er wurde noch röter, aber die Klingel zum Ende der Pause rettete ihn. Kichernd folgte ich meinem Adoptivbruder. Hach ja, das Leben konnte eben auch manchmal schön sein. Allerdings nur manchmal, was mir erneut dadurch bewiesen wurde, dass ich auf dem Weg zum Unterricht auf einer Bananenschale ausrutschte. Trotzdem würde es mir hier bestimmt gefallen. Zum ersten mal, seit ich mich erinnern konnte, freute ich mich auf die Zukunft!
Niemandes PoV:
Mit einem Druck auf die Fernbedienung schaltete sich der Fernsehbildschirm aus. Mit einem kaum hörbaren Quietschen öffnete sich die Tür. Zusammen mit dem Licht aus dem Flur, fiel ein Schatten in den düsteren Raum. Die Person auf dem Drehsessel vor dem Monitor, drehte der Tür den Rücken zu. „Und?", fragte der Mann, der auf der Türschwelle stand. „Sie lebt sich ein.", antwortete der Andere. „Gut. Hoffen wir, dass sie niemals erfährt, woher sie stammt.", damit schloss sich die Tür wieder. Die Person auf dem Sessel grinste. Eine Reihe spitzer Zähne wurde sichtbar und blitzte leicht auf, im einfallenden Licht des Mondes. „Oh, sie wird schon bald von ihrer Herkunft erfahren. Aber erst, muss die Prinzessin auf die Erde kommen.", er erhob sich aus dem Sessel und trat ans Fenster. Unten auf dem Burghof war Star Butterfly zu sehen. Sie verprügelte gerade die Übungspuppe, die eigentlich für zu trainierende Ritter und Palastwachen gedacht war. „Das sollte nicht allzu schwierig werden."
