Disclaimer: Mir gehört alles Tolkien und dem Rest überhaupt nix, ich verdien mächtig Geld mit der Sache und natürlich ist alles umgekehrt. Wie blöd... #schnüff#

Warnung: Spoiler!

A/N: Es geht endlich weiter! Obwohl ich Yavanna ja was anderes erzählt habe... #unschuldig tu# aber da konnt ich ja noch nicht wissen, dass es Einfälle gibt, die mich zum weiterschreiben bringen... #g#

Noch immer liegt die Verantwortung für dieses Zeugs bei meinen kleinen Geschwistern, deren morgendlicher Krach mich erst auf diese Story gebracht hat. Morddrohungen also bitte an sie... #ggg#

Tja, und bevor ich euch endlich das neue erste Kapitel zu lesen gebe ein riesiges Danke an Nachtschatten, die sich bereit erklärt hat, diese Story beta zu lesen und mir beim ersten Kapitel schon echt geholfen hat! HDGDL!

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Wenn Leben Tod bedeutet

Kapitel 1 – Der Blick in den Spiegel

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Stumm stand Méra bei den anderen Elben, welche die Ankunft der Gefährten beobachteten. Die Elbe mit dem langen, blonden Haar und den tiefblauen Augen fiel niemandem auf, wenn sie von flüchtigen Blicken gestreift wurde. Aber sah jemand genauer hin, bemerkte er die Distanz und eisige Kälte, die von ihr auszugehen schien. Ihr ganzes Verhalten drückte Abneigung ihrer Umwelt gegenüber aus. Niemand hatte je Verletzlichkeit in diesen Augen gesehen...

Méra war verbittert. Verbittert und voller Hass auf all jene, die ihr Leben zur Hölle gemacht hatten, jene, die dafür gesorgt hatten, dass sie eigentlich gar nie ein Leben gehabt hatte... keines, über das sie selbst hätte bestimmen können. Es hatte sich alles immer nur um eines gedreht... eine Prophezeiung, die Galadriel einige Tage nach Méras Geburt gemacht hatte. Eben wegen dieser Prophezeiung stand Méra jetzt zwischen all den anderen Schaulustigen und musterte die Gefährten gründlich.

Da war ein Elb, Legolas, wenn sie sich recht erinnerte kam er von Düsterwald und war der Sohn König Thranduils. Uninteressant. Ein Menschenkrieger, Boromir. Méra verzog ihren Mund zu einem spöttischen Lächeln. Ein gewöhnlicher Mensch, stark im Kampf, schwach im Geist. Ebenfalls uninteressant.

Ein Zwerg. Nun musste sie den Kopf schütteln. Wie hatte Haldir einen Zwerg nur in den Goldenen Wald einlassen können? Noch dazu diesen, der aussah, als käme er direkt aus dem nächsten Erdloch? Hatte Loriens Wachhauptmann etwa getrunken? Galadriel sollte vielleicht einmal ein ernstes Wort mit Haldir reden... Sie liess ihre Blicke weiterwandern.

Vier kleine Gestalten, Hobbits, wie sie wusste. Einer von ihnen trug den Ring. Aber auch sie waren für Méra uninteressant... der letzte war wieder ein Mensch. Es war Aragorn, künftiger König von Gondor... König? Im Moment lag überhaupt nichts Königliches an ihm, er sah schrecklich müde und hoffnungslos aus. Und Gandalf... der graue Zauberer war nicht da. Er war in Moria in den Schatten gestürzt. Das spöttische Lächeln verschwand von Méras Gesicht, als sie sich umdrehte und das Flett verliess. Dass die neugierigen Blicke der anderen Elben ihr folgten bemerkte sie nicht. Alles, was sie wollte, war nur für einen Moment noch einmal zu vergessen, was ihr bevorstand.

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Am Abend des selben Tages lag Méra in einer kleinen Senke am Rande der Stadt, die Augen starr auf den schwarzen Nachthimmel mit seinen kleinen, kalt funkelnden Lichter gerichtet. Der Wind wehte die Klagelieder der Elben für Gandalf den Grauen zu ihr hin. Die sanften Klänge beruhigten Méras aufgewühltes Gemüt, doch vermochten sie es nicht ganz, die Gedanken zu verscheuchen. Wie so oft in letzter Zeit fragte Méra sich, was die Zukunft ihr wohl bringen würde. Und warum sie es einfach so hinnahm, dass man von ihr verlangte, die Gefährten auf ihrer weiteren Reise zu begleiten. Vielleicht war es der Drang gewesen, endlich aus dieser verfluchten Stadt zu kommen, in der sie ohnehin nicht zu Hause war. Nicht wirklich. Die Elben redeten gerade das Nötigste mit ihr, denn sie hatten Angst vor Méra. Angst, dass sie die Beherrschung verlieren könnte und von ihren Fähigkeiten Gebrauch machen würde.

Ein spöttisches Lächeln flog über Méras Gesicht. Die Kontrolle zu verlieren war undenkbar für sie. Zweitausendfünfhundert Jahre lang hatte sie sich in Disziplin geübt und eine undurchdringliche Mauer um sich herum aufgebaut. Dass sie plötzlich einfach zusammenbrach war eine lächerliche Vorstellung.

„Méra?" Die sanfte Stimme der Herrin des goldenen Waldes riss Méra aus ihren Gedanken. Sofort richtete sie sich auf.

„Ja, Herrin?", fragte sie kühl und vermied es dabei, der mächtigen Elbe in die Augen zu sehen. „Möchtest du in den Spiegel sehen?"

Méra verbarg nur mit Mühe ihre Überraschung. Wie kam Galadriel dazu, ihr das anzubieten?

„Wenn Ihr es wünscht, Herrin", antwortete sie nach einer Weile ausweichend, noch immer jeglichen Blickkontakt vermeidend. Ein leises Lachen erklang.

„Folge mir."

Langsam stand Méra auf und folgte in einigem Abstand der weissgekleideten Frau. Noch nie hatte sie in den geheimnisvollen Spiegel der hohen Elbin gesehen, hatte aber auch nie den Wunsch danach verspürt. Zu viel wusste sie schon über ihre Zukunft, Dinge, die sie nur zu gerne vergessen hätte. Nachdenklich sah sie zu, wie Galadriel Wasser in die Steinschale goss und ihr bedeutete näher zu treten. Zögernd machte Méra einen Schritt auf das Becken zu. Sie wollte eigentlich gar nicht hineinsehen... wozu denn auch?

„Hab keine Angst. Sieh hin..."

Méras Blick traf auf die unbewegte Oberfläche des klaren Wassers. Ihr Spiegelbild sah ihr entgegen, tiefblaue, kalte Augen, in deren hintersten Winkel die Verletzlichkeit lauerte, ein spöttisch verzogener Mund und leicht zerzaustes, blondes Haar. Das Bild verschwamm, machte einem anderen Platz. Ein neugeborenes Elbenkind lag in einer Wiege aus hellem Holz und schlief friedlich. Die Stimme Galadriels erklang, begleitet von den Schluchzern einer anderen Frau.

„Der Spiegel liess mich die Zukunft sehen. Ich sah acht Gestalten nach Lorien kommen. Ich sah dieses Kind für einen von ihnen kämpfen. Ich sah es lieben und hassen. Und ich sah es sterben. Es wird das Schicksal eines ganzen Zeitalters bestimmen..."

Das Bild wechselte. Ein Zug von Elben verliess Caras Galadhon, unter ihnen eine, die Méra zum Verwechseln ähnlich sah. Ein hasserfüllter Blick traf sie, ehe die Erinnerung verschwamm und ein Schlachtfeld zeigte. Eine Minderheit von Menschen war eingekreist von Orks und Trollen, über dem kleinen Heer schwebten die Nazgûl. In der Ferne brannte ein unheimliches rotes Licht. Méra sah sich selber, wie sie erbittert kämpfte, doch in ihren Augen schimmerte die Hoffnungslosigkeit. Ein Hilferuf hallte über das Feld... panisch sah die kämpfende Méra sich um, erkannte, dass sie niemals rechtzeitig kommen würde...

Unwirsch riss sie sich von den Bildern los. Sie wusste genau, was jetzt folgen würde, und sie wollte es bestimmt nicht mit ansehen. Kühl blickte sie der Herrin des goldenen Waldes entgegen, deren Gesicht einen bekümmerten Ausdruck angenommen hatte.

„Was wolltet Ihr damit bezwecken?", fragte Méra unbeeindruckt. Galadriel seufzte und schüttelte leicht ihren Kopf. „Du weisst genau, was ich damit bezwecken wollte. Ich fürchte, dir ist der Ernst der Situation nicht so bewusst, wie er es sein sollte."

Méra lächelte spöttisch. „Ich bin mir sehr wohl darüber im Klaren, was mich erwartet", erwiderte sie kalt. Galadriel trat einen Schritt auf sie zu. „Ich weiss, dass du die Prophezeiung kennst. Aber ich bin mir nicht sicher, ob du auch deren Bedeutung verstanden hast."„Ich werde sterben", fauchte Méra ungehalten. „Was ist daran miss zu verstehen?"„Méra. Du bist zu verschlossen. Es würde dir gewiss helfen, wenn du dich deiner Umgebung etwas öffnen würdest und nicht immer..." „Ich denke nicht, dass Ihr versteht, was die Prophezeiung für mich bedeutet. Also könnt Ihr mir auch keine Vorschriften machen."

Méra wartete keine Antwort ab. Schnell wandte sie sich ab und liess eine traurig den Kopf schüttelnde und sehr nachdenkliche Galadriel zurück.

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Gelangweilt beobachtete Méra, wie Galadriel jedem der verbliebenen Gefährten ein Geschenk überreichte. Ein mitleidig-spöttisches Lächeln verzog ihre Mundwinkel, als die Herrin zweien der Hobbits wertvolle Dolche überreichte und diesen darüber der Mund offen stehen blieb. Einerseits wohl bestimmt der kunstvollen Verzierungen auf den Scheiden wegen, andererseits weil diese dümmlichen Geschöpfe wohl kaum mit Waffen wie diesen umgehen konnten. Sie selbst trug zwei dieser mit grossem Geschick geschmiedeten Dolche und wusste nur zu gut, dass sie tödlich waren. Die Hobbits in ihrer kindlichen Unbekümmertheit kämen wohl kaum darauf, jemals irgendjemanden zu töten, und sei es einer der dreckigen Mordororks. Ihre Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf die hohe Herrin, als ihr Name fiel.

„Méra hier wird euch zu eurem Schutz begleiten."Skeptische Blicke, sowohl von den Gefährten als auch von den Elben, trafen auf Méra, die eine steinerne Maske zur Schau trug. Doch niemand fragte nach dem Warum, was sie doch etwas erstaunte. Wie konnten sie es einfach so hinnehmen, dass eine fremde Elbe mit ihnen reiste? Nun, ihr sollte es recht sein... je weniger sie mit ihnen reden musste, desto besser. Sie war sich sicher, dass auch die Gefährten sie nicht so akzeptieren würden wie sie war, also wollte sie sich gar nicht erst die Mühe machen, sich mit ihnen zu unterhalten.

Mit kalter Höflichkeit verabschiedete sie sich von Galadriel und stieg in eines der Boote, wobei sie peinlichst darauf achtete, so weit wie möglich von dem Zwergen entfernt zu sitzen. Still warf sie einen letzten Blick zurück auf Lorien, in dem Wissen, dass sie es nie wiedersehen würde. Ihre Zukunft würde irgendwo in weiter Ferne auf einem bislang unbekannten Schlachtfeld ein Ende finden... und damit ihr elendes Leben, von dem sie schon lange mehr als genug hatte. Keiner der Elben in ihrer Heimat würde ihr nachtrauern. Alle würden sie froh sein, die ‚unheimliche Verrückte' endlich loszusein. Wenn sie nur wüssten... ein spöttisches Lächeln lag auf Méras Gesicht, als sie ihren Blick abwandte und auf das klare Wasser des Celebrant richtete. Wenn all diese dummen Elben nur wüssten, warum sie so sonderbar war... keiner ausser Galadriel und einigen wenigen ihrer Lehrer hatten den Grund für ihr erbittertes Training gekannt. Und sie waren zu eisernem Schweigen verpflichtet worden, da die Wahrheit nicht ans Licht gelangen sollte.

Ein unbemerkter Seufzer kam über Méras Lippen, als sie diese Gedanken verbannte. Sie würde noch Zeit genug haben, um sich darüber den Kopf zu zerbrechen... nachts, wenn sie sich der düsteren Wahrheit nicht länger verschliessen konnte. Doch nun... nun galt es wachsam zu sein. Sie hatte eine Aufgabe zu erledigen und sie hatte nicht vor, diese nur unbefriedigend zu erfüllen. Wachsam liess sie ihre Blicke über die Ufer des Flusses schweifen. Nirgendwo war eine Bewegung zu sehen. Es war beinahe verdächtig still – nicht einmal ein Vogel sang sein Lied. Stirnrunzelnd horchte Méra, doch so sehr sie sich anstrengte, sie hörte nichts, genauso, wie sie beim besten Willen keine einzige Bewegung wahrnahm. Kopfschüttelnd gab sie es auf. Sie würde es früh genug merken, wenn sich irgendetwas - oder jemand – näherte, hoffte sie.

Nachdenklich beobachtete sie ihre Gefährten, die alle so stumm wie sie selbst in ihren Booten saßen und ruderten. Allen stand der Schmerz über den Verlust ihres neunten Gefährten ins Gesicht geschrieben. Gandalf... Méra war froh, dass der Zauberer nicht da war. Zu oft schon war sie ihm gegenüber gestanden und hatte seine Macht zu spüren bekommen. Nicht unbedingt seine magischen Fähigkeiten, nein, viel mehr die Macht, die er über andere hatte. Er war weise und er kannte das Wesen des Lebens. Und viel zu oft hatte er Méras Masken und Mauern durchbrochen und bis in ihr Innerstes gesehen. Ihr Innerstes, das sie um jeden Preis verborgen halten wollte...

Wieder seufzte sie leise, und wieder blieb es von ihren Begleitern unbemerkt. Kopfschüttelnd betrachtete Méra den Elben der sein Boot mit dem Zwergen teilte. Welche Schande für einen ihres Volkes, noch dazu den Sohn des Königs von Düsterwald, sich mit einem derart minderwertigen Wesen abzugeben, sogar mit ihm befreundet zu sein, wie es den Anschein hatte! Der blonde Elb musste den eiskalten Blick Méras wohl bemerkt haben, denn er drehte sich zu ihr um und sah sie leicht verwirrt an. Sie funkelte ihn vernichtend und voller Abscheu an und richtete ihr Augenmerk auf den Menschenkrieger aus Gondor.

Er hatte etwas Unruhiges an sich, und ein Blick in seine Augen verriet Méra blanke Gier. Ihr war bewusst, dass dies der Einfluss des Ringes war und der Mensch eigentlich nichts dafür konnte, doch auch für ihn empfand sie nichts als Abscheu. Und die Hobbits... spöttisch lächelnd musterte sie die vier. Ihre Gesichtsausdrücke zeigten eine Mischung aus Angst und kindlicher Naivität.

‚Genau passend zu Körpergrösse und Aussehen', dachte sie boshaft und setzte ihre Musterung bei Aragorn fort. Der künftige Menschenkönig schien ihr erschöpfter als die anderen ihrer Begleiter. Seine Stirn hatte er nachdenklich in Falten gelegt, sein Blick war ins Ungewisse gerichtet. Wahrscheinlich dachte er an seine Geliebte, Arwen Undómiel, die Tochter Elronds von Bruchtal. Der Abendstern der Elben. Méra hatte sie einmal gesehen, als sie die Herrscher von Lorien besucht hatte. Sie war eine schöne Elbin, schön und intelligent... hatte Méra gedacht. Doch als sie erfahren hatte, dass Arwen sich mit Aragorn eingelassen hatte, waren ihr doch Zweifel gekommen. Wie konnte eine Elbe von Arwens Stand sich mit einem Menschen verloben? Wie konnte Arwen Undómiel selbst ihre Unsterblichkeit für diesen Waldläufer aufgeben wollen? Gab es etwas, was diesen Verzicht wettmachte? Wohl kaum...

Méra schüttelte leicht ihren Kopf. Wozu machte sie sich überhaupt Gedanken darüber... ihr Schicksal war ein anderes. Und wenn sie sich auch noch so oft einredete, dass sie so gut wie nur irgend möglich vorbereitet war, so konnte sie doch nicht leugnen, dass sie eigentlich nicht bereit war, ihre Aufgabe zu erfüllen.

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A/N: Darf ich auf ein Review hoffen, das mir sagt, wie ihr das erste Kapitel gefunden habt? #hoffnungsvoll in die runde seh# #g#