Hi, ich bins mal wieder. :)
Ich habe mit einer Freundin, nachdem wir uns den Film angesehen haben, diese Fanfiction begonnen.
Die Geschichte beginnt direkt nach dem 2. Kampf gegen Sephiroth also sollte derjenige, der dass hier anfängt zu lesen, den Film gesehen haben. Die Kapitel sind immer 'abgesetzt'.
Der erste Teil beginnt mit unseren altbekannten Freunden, und ich schreibe aus der Sicht Tifa's. Der zweite Teil schreibt meine Freundin aus der Sicht einer Person... die ihr noch kennen lernen werdet lächel. Die Kapitel sind immer abwechselnd.
Ich verdiene mit dieser Story kein Geld sondern schreibe nur aus Jux und Tollerei. Viel Spaß
Mesai no shinshi
Vielsagende Blicke
Unbeschwert. Glücklich.
Das waren Gefühle, die Tifa schon lange nicht mehr gespürt hatte.
Doch nun, da alles endgültig vorbei war, verspürte sie sie wieder. Endlich war es vorbei. Endlich waren Jenova, Sephiroth und seine Schergen besiegt.
Und endlich hatten sie einen Weg gefunden, die vom Geostigma erkrankten Kinder wieder gesund zu machen.
Heute waren zwar noch nicht alle Kinder gekommen, doch Tifa und ihre Freunde würden sich ab morgen dafür einsetzen, die verbliebenen aufzusuchen.Doch sie wusste genau, dass das schlimmste nun vorbei war.
Sie würden es schaffen. Mit Sicherheit.
Tifa legte den Lappen, mit dem sie die Theke der Bar 'Zum 7. Himmel' gewischt hatte, zur Seite, holte noch ein paar saubere Gläser aus der Vitrine hinter sich und stellte sie schließlich auf der Theke ab.
„Hey, kann ich dir irgendwie zur Hand gehen?" Tifa drehte sich um.
Reno stand mit seinem süffisanten grinsen vor der Theke und sah sie nun mit einem Ausdruck in den Augen an, der ihr verriet, dass er es nicht ganz ernst meinte.
„Nein, nein. Schon gut", antwortete sie trotzdem, „wir sind ja heute nicht viele."
Reno grinste sie noch etwas breiter an, bis er mit einem „wenn du meinst" zu Rude zurückkehrte, um noch ein bisschen weiter zu plaudern.
Tifa sah sich in ihrer Bar um. Sie war schon ziemlich überrascht gewesen, als ihre ganzen alten Freunde heute in die Stadt gekommen waren, um gemeinsam das Weapon Bahamut-Sin zu besiegen.
Vor dem heutigen Tag hatte sie sie zwei Jahre lang nicht gesehen.
Umso größer war nun jedoch ihre Freude darüber, dass alle zum Abschluss des Tages mit in ihre Bar gekommen waren. Reno, Rude, Yuffie, Vincent, Cait Sith, Cid, Barret und sogar Nanaki; alle waren gekommen und sprachen nun darüber, wie sie die letzten zwei Jahre verbracht hatten.
Tifa sah sich jeden von ihnen an. Cait Sith lieferte sich gerade mit Red XII einen Faustkampf mit Yuffie.
Cid und Barret tranken um die Wette und obwohl sie ziemlich viel vertrugen, rechnete Tifa damit, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis Cid von seinem Stuhl kippte, während Reno an seiner schwarzen Brille rumfummelte und Rude immer noch nach seinem Schädel fühlte, der vor ein paar Stunden erst ein Steinblock abbekommen hatte.
Jeder schien glücklich. Bis ihr Blick an Cloud hängen blieb.
Dieser saß mit dem Gesicht der Theke zugewandt, am hintersten Tisch der Bar und redete mit Vincent. Sie wusste, dass der heutige Tag ihn ziemlich geschafft haben musste, und ja, er sah wirklich müde und kaputt aus. War auch schließlich kein Wunder.
Aber dennoch schien er sich nicht so richtig zu freuen. Sie sah kein lächeln auf seinem Gesicht während er mit Vincent sprach. Seine Gesichtszüge schienen immer noch angespannt und kalt.
So kalt, wie er schon die ganzen letzten zwei Jahre gewesen war.
Sie wusste, weshalb er sich so benahm. Sie konnte ihm auch nachfühlen, aber trotzdem stimmte es nicht, was er die letzten zwei Jahre gepredigt hatte und immer wiederholt hatte, wie einen Aufsatz, den er auswendig gelernt hatte.
Es stimmte nicht, dass er für niemanden von Nutz war. Er war eher das Gegenteil.
Schließlich hatte er mit ihr den Strife Lieferservice eröffnet, er hatte heute erneut Sephiroth besiegt und die meisten Kinder vom Geostigma befreit. Ohne ihn wäre es nie so weit gekommen.
Hatte er das nach dem heutigen Tag denn immer noch nicht begriffen?
Cloud war wichtig, nicht zuletzt für sie selbst. Sie kannte ihn seit ihrer Kindheit... er war der beste Freund, den man sich vorstellen konnte. Ein Leben ohne ihn konnte sie sich gar nicht mehr vorstellen.
Plötzlich sah Tifa, dass Clouds Blick von Vincent zur Theke wechselte. Als er sah, dass Tifa ihn anstarrte, starrte er zurück.
Unweigerlich würde Tifa rot, ohne es jedoch wahr zu nehmen. Er sah sie durchgängig an. Er lächelte weder, noch tat er etwas anderes.
Warum unterbrach er den Blickkontakt nicht?
Tifa kannte ihn nun schon so lange, doch trotzdem war sie immer wie hypnotisiert wenn sie in seine Augen sah. Das Eisblau seiner Augen, auch wenn er noch so weit von der Theke entfernt war, stach durch den Raum.
Nie hatte sie auch nur ähnliche Augen wie seine gesehen.
Plötzlich geschah etwas, was sie noch mehr wunderte, als dass er sie so eindringlich ansah: Er lächelte.
Er lächelte genau in ihre Richtung. Cloud hatte heute zwar schon einmal gelächelt, direkt nachdem er aus dem Lebensstrom wieder entstanden war, aber das lächeln hatte allen seinen Freunden gegolten.
Doch nun schien er nur ihr dieses lächeln zu schenken. Plötzlich wurde ihr richtig warm ums Herz.
Als sie plötzlich entdeckte, dass Vincent mittlerweile ziemlich verwirrt ebenfalls in ihre Richtung sah, lächelte sie Cloud perplex zurück, immer noch nicht bemerkend, dass ihre Wangen nun in etwa die Farbe von Renos Haaren angenommen hatten.
Schnell griff sie wieder nach ihren Lappen, um die völlig saubere Theke abzuwischen.
Als sie nach kurzer Zeit wieder hoch sah, sah sie, wie sich etwas merkwürdiges abspielte. Cloud sah sie nun nicht mehr an, sondern sprach erneut mit Vincent.
Dieser musste anscheinend irgendetwas gesagt haben, dass Cloud wieder genauso eiskalt dreinblicken ließ, wie noch vor ein paar Minuten.
Cloud antwortete ihm lautstark, doch da alle anderen in der Bar in ihren eigenen lautstarken Gesprächen vertieft waren, hörten sie seinen Ausbruch nicht.
Ruckartig stand Cloud auf und verließ, jedoch nicht mit wütenden sondern eher mit ruhigen Schritten die Bar. Tifa konnte sich absolut keinen Reim darauf machen, was passiert war.
Sie war noch nie dabei gewesen, wie Cloud einen seiner Freunde lautstark seine Meinung sagte. Außerdem war das überhaupt nicht seine Art. Er schätzte jeden seiner Freunde.
Tifa warf ihren Lappen ins Waschbecken und ging auf den Tisch zu, an dem immer noch Vincent saß.
Währenddessen hörte sie einen schweren Gegenstand hinter sich zu Boden fallen und lautes lachen von Barret. „Was hat er? Warum war er so wütend?" fragte sie Vincent, als sie an seinem Tisch angekommen war, doch er antwortete nur: „Keine Ahnung, Tifa."
Es schien ihr jedoch, als würde er mit sich kämpfen, ein Grinsen zurückzuhalten. Mit einem letzten verwirrten Blick zu Vincent ging Tifa eilig auf die Tür zu und verließ die Bar.
Sofort sah sie sich um und versuchte etwas durch die tiefe Dunkelheit zu erkennen, doch vergebens.
„Cloud?" fragte sie nach einiger Zeit in die Umgebung hinein, doch niemand antwortete. Seufzend ging sie wieder zurück zur Tür und legte ihre rechte Hand auf die Türklinke.
„Ich bin hier."
Tifa drehte sich um. Clouds Stimme war von der Wand rechts neben ihr gekommen. Er war also doch noch nicht gegangen?
Sie konnte ihn nicht erkennen, denn er hatte sich tief in der Dunkelheit versteckt.
Sie ging in die Richtung aus der seine Stimme gekommen war und so langsam hatten sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt, sodass sie ihn erkennen konnte.
Seine Füße standen etwas abseits von der Wand, während sein Rücken sich an diese lehnte. Sein Blick war gen Boden gerichtet, er sah ihr nicht einmal ins Gesicht als sie vor ihm zu stehen kam.
Einen Moment lang wusste sie nicht, was sie sagen sollte und er schien nicht an einem Gespräch mit ihr interessiert zu sein.
„Hat Vincent dich beleidigt?"
Cloud antwortete nicht sofort. Tifa musterte ihn. Wie hatte er vor kurzem noch so wärmend lächeln können, wenn er nun wieder eiskalt war?
„Nein. Warum sollte er?" antwortete er schließlich.
„Ich hab von der Theke aus gesehen, wie du ihm lautstark deine Meinung gesagt hast." Fuhr sie fort.
„Ach... das war nichts wichtiges. Ich bin nur kurz raus gegangen, weil ich..." er schien nicht zu wissen, wie er den Satz beenden sollte und so beendete sie ihn für ihn.
„... einen Moment allein sein wollte?"
Wieder reagierte Cloud vorerst nicht, doch schließlich nickte er.
Stille legte sich über die beiden und keiner von ihnen konnte oder wollte etwas sagen. Das einzige was zu hören war, waren die lauten Stimmen und das lachen aus der Bar.
Doch plötzlich hörten sie die Geräusche eines Motorrades. Tifa fuhr herum und Cloud hob den Blick. Das Motorrad kam weiter in ihre Richtung und die Geräusche des Motorrades wurden immer lauter, bis schließlich jemand mit ungeheurer Schnelligkeit an ihnen vorbeisauste und das Motorrad direkt vor der Bar abstellte.
Tifa und Cloud waren immer noch etwas weiter entfernt, doch Tifa konnte erkennen, dass es eine Frau war. Ihre Haare konnten dunkelbraun sein, aber genauso gut war es auch möglich, dass sie schwarz waren. In der Dunkelheit konnte man das nicht genau sagen.
Gerade als Tifa merkte, dass diese Frau, wer auch immer sie war, ziemlich hübsch war, drehte sich diese nach dem beiden um. Sie lächelte, und als sie die beiden erkannte, fing sie plötzlich an zu grinsen.
Danach fiel ihr Blick wieder auf die Bar und nach wenigen Sekunden war sie in der Bar verschwunden. Für Tifa war es ziemlich unverständlich, warum die Frau sie so dermaßen angelächelt hatte.
Sie dachte einen Moment darüber nach, in die Bar zurückzugehen, da die Frau sicher etwas zu trinken haben wollte, doch dann fiel ihr Blick wieder zurück auf Cloud.
Tifa musterte ihren Freund aus Kindheitstagen noch einmal genauer, während er stillschweigend an der Wand gelehnt blieb und seine blonden Haare sich im Wind bewegten. Nun, da sie vor ihm stand, sah sie mehr denn je wie ausgelaugt er war und sie konnte sich gut vorstellen, dass er nun nichts anderes mehr wollte, als Ruhe und ein paar Stunden Schlaf.
Doch genauso wie noch vor ein paar Minuten in der Bar schien ihn irgendetwas tief zu bedrücken.
Tifa trat noch etwas weiter hervor und legte ihre rechte Hand auf seine linke Schulter.
„Hey, sei nicht so bedrückt! Wir haben es endlich geschafft. Jenova und Sephiroth sind endgültig besiegt und fast alle Kinder, die vom Geostigma erkrankt waren, sind nun geheilt! Ohne dich hätten wir das nicht geschafft. Du solltest dich mit uns freuen!" sagte sie und versuchte ihn damit endlich wieder aufzuheitern.
Cloud seufzte tief und dann, zum ersten Mal seit ihr Gespräch begonnen hatte, sah er zu ihr auf.
Seine eiskalten blauen Augen sahen genau in die ihren. Es war nur ein Bruchteil einer Sekunde, aber sie meinte in seinen Augen ein Anflug von Enttäuschung sehen zu können.
Plötzlich lächelte er wieder, aber sein lächeln wirkte eher gequält. Tifa war nun vollends verwirrt.
Hatte sie irgendetwas falsches gesagt?
„Sicher hast du recht." Antwortete er schließlich, während er ihr immer noch ununterbrochen in die Augen sah. Erneut verspürte Tifa eine Wärme die sich in ihrem Körper ausbreitete, mit der sie aber nichts anfangen konnte.
Sie kannte Cloud schon seit Jahren und er hatte sie schon öfters auf diese Weise angesehen, doch warum schien dann plötzlich alles anders und verkehrt?
Vorsichtig griff er nach ihrer rechten Hand, die noch immer auf seiner linken Schulter ruhte und legte sie von seiner Schulter ab. Als er ihre Hand in die seine nahm, schien ein Stromstoß durch ihre Finger zu laufen.
Was war hier nur los?
Ohne eine Pause gemacht zu haben, sah sie immer noch in seine faszinierenden Augen, bis ihr die Situation plötzlich peinlich bewusst wurde und sie den Blick vom ihm löste.
„Lass... lass uns wieder rein gehen. Die anderen warten sicher schon." Sagte sie und hatte endlich wieder an Fassung gewonnen.
Er sah sie immer noch an, doch sie drehte sich um und lief geradewegs auf die Tür ihrer Bar zu.
Was war das gerade gewesen? Was hatte sie da gespürt?
Als sie die Tür öffnete und sie für Cloud aufhalten wollte, bemerkte sie, dass er ihr nicht gefolgt, sondern noch genau auf derselben Stelle von eben stehen geblieben war und auf den Boden starrte.
„Cloud?" fragte sie vorsichtig. Ohne ihr zu antworten ging er auf sie zu und würdigte ihr keinen weiteren Blick. Verwirrt sah sie ihn an.
Gerade als er an ihr vorbei zurück in die Bar laufen wollte, griff sie nach seinem Arm.
Wieder sahen sie sich in die Augen, doch bevor sie etwas sagen konnte, befreite er sich kurzerhand von ihrem Griff, obwohl er dabei nicht aggressiv vorging und ging ohne eine weitere Bemerkung zurück in die Bar.
Tifa war immer noch verwirrt, aber so langsam wurde ihr bewusst, dass sie ebenfalls lieber in die Bar zurückkehren sollte.
Sie öffnete die Tür und hätte sie auf dem Boden gesehen, wäre sie garantiert direkt in Cloud reingelaufen, denn dieser stand noch immer in der Türschwelle und schien sich etwas anzusehen, was ihn amüsierte.
Tifa konnte sich absolut nicht vorstellen, was das sein könnte, doch als sie ihren Blick von Cloud anwandte und sich in der Bar umsah, erging es ihr nicht anders.
Vincent trug die Frau, die ihr Motorrad vor ein paar Minuten vor der Bar abgestellt hatte, auf seiner rechten Schulter. Sie und Reno hatten sich anscheinend gerade ziemlich grinsend angesehen.
Doch bevor Tifa überlegen konnte, was hier los war, verschwand Vincent mit ihr nach draußen und schloss die Tür mit der linken Hand hinter sich.
Reno stand nach wie vor mitten im Raum und es schockierte Tifa ein wenig, als sie etwas genauer in sein Gesicht sah.
Sein linkes Auge war rot und geschwollen, dass andere hatte eine merkwürdige blaue Farbe angenommen, genauso wie auch seine rechte Wange.
Je länger Tifa ihn ansah, desto komischer sah er aus.
Er starrte mit förmlich leuchtenden Augen an die Decke und verlautete etwas, jedoch schien es eher wie ein laut gesprochener Gedanke: „Was für ne Frau!"
Die ganze Situation, obwohl Tifa nicht genau verstand, was in den letzten Minuten hier wohl bloß passiert war, schien einfach nur zum Brüllen komisch.
„Was ist denn mit dir passiert?" fragte Cloud und auch er schien kurz davor zu lachen, was Tifa immer noch etwas verwunderte.
Sie selbst konnte sich jedoch kein lachen mehr verkneifen und als sie noch einmal auf seine rechte Wange blickte, fügte sie hinzu: „Die Liebe hat zugeschlagen, im wahrsten Sinne des Wortes!"
