Autor: JayCee (CharmedWillow@yahoo.de) und Noria (noria_ric@yahoo.de)

Titel: Rainyday-Serie

Inhalt: Eine Liebe, gedacht für die Ewigkeit, scheint zerstört

Teil 1 - Sie weiß, sie hat ihn verloren.

Genre: Drama, Fantasy, Romance - leichtes, verstecktes Crossover

Spoiler: keine

Kommentare: Kritik und Anregungen wie immer bitte an die oben genannten Emailadressen. Danke dafür im Voraus.

Disclaimer: Alle Recht von Highlander liegen bei D/P Productions und anderen



Rainy Day 1/5

by JayCee

Der Regen prasselte gegen die Fensterscheiben und schon wieder durchzuckte ein Blitz mit gelblich-weißem Schein den dunkelblauen Himmel, der auf Grund der Nacht schon fast schwarz wirkte.

Einige Sekunden später konnte man einen lauten, erschreckenden Donner wahrnehmen.

Unwillkürlich zuckte das zierliche Mädchen, das auf einer breiten Fensterbank saß und aus dem Fenster schaute, zusammen.

Vorsichtig legte sie ihre Fingerspitzen an die kalte, glatte Fensterscheibe und strich bedächtig darüber.

Beim Schein des nächsten Blitzes konnte man einige Tränen sehen, die sich langsam ihren Weg über ihr hübsches Gesicht bahnten.

Nun schloss sie die Augen, atmete einmal sehr tief durch, stand dann leise auf und ging durch ihr Zimmer zu ihrem Schreibtisch.

Sie griff dort gezielt nach ihrem Handy und starrte auf die Anzeige.

Es war keine neue Kurzmitteilung eingegangen.

Noch immer nicht war die versprochene Mitteilung auf ihr mobiles Telefon geschickt worden.

Noch immer nicht war der gewohnt aufdringliche Signalton erklungen, der ihr mitteilte, dass sie eine neue Kurzmitteilung auf ihrem Handy hatte.

Noch immer nicht konnte sie sich in der Gewissheit wägen, dass sie ihn behalten hatte, dass er sie nicht verlassen hatte, nicht von ihr gegangen war.

Erneut blickte sie aus dem Fenster und wieder zuckten Blitze am Himmel.

Und wieder sah sie auf die Anzeige ihres Handys.

- Nichts.

Entschlossen nickte sie und kurz darauf war sie dabei zu packen.

Sie stopfte ihre bevorzugten Kleidungsstücke in eine alte Sporttasche, die sie dann schulterte um mit ihr das Haus zu verlassen.

Der Regen hatte noch immer nicht aufgehört und sie ging nachdenklich und allein durch die Straßen von Sunnydale.

Es war nicht lange her gewesen, dass sie ihm begegnet war, dass er ihr viele Dinge erklärt hatte und immer für sie da gewesen war, wenn sie ihn gebraucht hatte. - Sie geliebt hatte.

Aber nein, daran wollte und konnte sie jetzt nicht denken. Es würde ihr Herz nur noch mehr in kleine Fetzen reißen, es würde ihr noch mehr zu schlucken geben.

Die Tränen perlten unnachlässig über ihr Gesicht und vermischten sich nun mit den Regentropfen, die stetig auf die Erde prasselten.

Ihre Kleidung war nun schon völlig durchnässt und klebte eng an ihrem Körper.

Der Wind, der böenartig über die Straßen fegte, spielte immer wieder mit ihrem Haar und trieb ihr neue Tränen in die Augen.

Vor lauter Regen konnte man kaum noch etwas sehen und alle Menschen außer ihr hatten sich irgendwo unter gestellt oder waren gleich zu Hause geblieben, um nicht nass zu werden.

Ihr aber schien es egal zu sein. Sie trug nur einen schwarzen Pullover und eine blaue Jeans, hatte keinen Schirm aufgespannt und trug keine Jacke.

Sie schien die Leute nicht zu interessieren, die in irgendwelchen Cafés im Warmen saßen, gemütlich eine Tasse Kaffee tranken, um sich aufzuwärmen und dazu vielleicht noch ein Stück Kuchen aßen, ihr aber ab und an einen Vogel zeigten oder einfach nur den Kopf darüber schüttelten, dass sie bei diesem Hundswetter einfach so durch die Straßen ging.

Sie bemerkte diese Menschen gar nicht, war nur in ihrer Gedankenwelt gefangen. Eine völlig bizarre und abstruse Gedankenwelt.

Sie konnte sich einfach nicht konzentrieren, war zu sehr damit beschäftigt, an die Erlebnisse zu denken, die sie gemeinsam mit ihm durchlebt und überlebt hatte.

Nach einiger Zeit hatte sie den Straßenbahn-Bahnhof erreicht.

Sie ging gezielt zum Fahrkartenautomat und löste sich eine Karte, stieg dann hastig in die Straßenbahn ein und suchte sich einen Sitzplatz.

Während der kurzen Fahrtzeit hatte sie zum ersten Mal die Gelegenheit einen klaren Gedanken zu fassen.

Nur leider war die Fahrt zu kurz, als das sie ihre Gedanken alle hätte ordnen können. Und als sie dann wieder aus der Straßenbahn ausstieg, war sie am Flughafen angekommen.

Sie schulterte ihre Reisetasche und ging mit entschlossenem Schritt auf einen Schalter, an dem man Flugtickets kaufen konnte, zu.

Als sie das Ticket bezahlt hatte, liefen ihr wieder Tränen über die Wange.

Ob es richtig sei, jetzt zu gehen, fragte sie sich.

Plötzlich fühlte sie eine Hand auf ihrer Schulter und ein vertrauter Duft stieg ihr in die Nase, - SEIN Duft!

- Konnte es sein, dass er...

Der angenehme, vertraute Geruch wurde stärker.

Sie schlucke, drehte sich zögernd um und hoffte, ihm ins Gesicht zu sehen.

IHM ins Gesicht zu sehen, dem Mann, den sie all die Jahre mehr als ihr Leben geliebt hatte, dem Mann, der sie immer geschützt hatte und für sie da gewesen war, in guten als auch in schlechten Tagen.

Es würde alle ihre Gedanken verwerfen, es würde ihr zeigen, dass er noch am Leben war, ihr Freund, ihr Geliebter... ihr Mann.

Unwillkürlich musste sie bei dem Gedanken auf den goldenen Ring an ihrem Finger sehen.

Es konnte nicht sein, dass er noch lebte.

Das starke Gewitter, es war nicht in den Nachrichten angekündigt gewesen.

Die Blitze, der Regen... und sein Gesicht als er ihr gesagt hatte, er hätte einen Kampf...

Er hatte doch versprochen ihr eine SMS zu senden, wenn er den Kampf heil überstanden hatte...

Er wollte doch auch schnell nach Hause kommen.

Als er nichts von dem versprochenen getan hatte, war ihr klar geworden, dass er seinen Kopf verloren hatte.

Sein über 5000jähriges Wissen hatte den Besitzer gewechselt...

Verlegen strich sie sich ihr rotes Haar aus dem Gesicht und sah den älteren Mann an.

"Miss, sind sie okay?", fragte er.

Sie sah ihm in die Augen, wischte sich die Tränen fort und nickte, während sie ihre Lippen zu einem schmalen, geraden Strich zog.

"Miss, ich kann sie gern auf einen Kaffee einladen..."

Sie schüttelte den Kopf und drehte sich weg.

Wieder nahm sie ihre schwere Reisetasche und ging zum Check-In.

- Zum Check-In in eine neue Welt ohne Glück und Liebe.

In eine Welt ohne ihn...