The Halloween Party
Eine von XistentialAngst geschriebene und von mir übersetzte Geschichte.
Den Link zur Originalgeschichte findet ihr wieder in meinem Profil.
Wie immer, besitze ich keine Rechte an irgendwelchen Personen, oder an dieser Geschichte, und wie immer, freue ich mich über Reviews, Rechtschreibtipps, Formuliervorschläge….
Viel Spaß beim Lesen.
Die Geschichte ist ungefähr zu 50% übersetzt, und ich hoffe, das ich den Rest bis Halloween schaffe.
& A &
„Würde es dir gefallen mit mir an einer Halloween Party teilzunehmen, John?"
John war im Prozess der Zubereitung der ersten Tasse Tee nach dem Aufstehen, und noch nicht vollkommen wach. Einen kurzen Augenblick, überdachte er vorsichtig die Gesetze von Zeit und Raum, was immer weise war, wenn es zu Sherlock Holmes kam. John hatte seinen Morgenmantel und seinen Schlafanzug an, und seine nackten Füße spürten den kalten Küchenboden.
Kein Traum also. Und es war der 25. Oktober, so das eine Halloween Party nicht komplett ausser Frage gestellt werden konnte. John blickte zu seinem Mitbewohner, ein Gähnen unterdrückend. „Es geht entweder um Mycroft, oder um einen Fall. Da du ziemlich erfreut wirkst, würde ich sagen, Mycroft ist aus dem Rennen." Es war wirklich so. Sherlock´s Augen leuchteten vor manischer Freude, in einer Art, wie er sie nur bekam, wenn irgendwo ein kriminalistisches Element beinhaltet war. Der Detektiv gewährte ihm den Hauch eines Lächelns. „Und da sagen die Leute, das du nicht intelligent bist."
„Was? Wer sagt so was?"
„Ich sage es."
„Ha, verdammt haha." John gab die Teebeutel in das kochende Wasser. „Wenn du möchtest, das ich dir einen Gefallen tue, wäre es gut, wenn du die Beleidigungen weglassen würdest, bis ich zugestimmt habe, oder?" „Du kannst unmöglich ablehnen." Sherlock´s Stimme schnurrte, höchstwahrscheinlich vor Aufregung. „Es geht um einen Serienmörder, John. Einen Vampir!"
John bedachte Sherlock mit einem Blick, der deutlich sagte, verarsch dich doch selbst. Er rieb mit seinen Füßen über den Boden, nur um sicher zu sein, das dieser wirklich kalt war, und er nicht träumte.
„Bereit das zu erklären, Van Helsing?" witzelte John, während er Zucker in Sherlock´s Tee gab, und zu ihm schob. Er ging in das Wohnzimmer. John setzte sich in seinem Sessel, während Sherlock auf und ab ging. Er trug seinen roten Morgenmantel, ein T-Shirt und Schlafanzughosen, und war mit einer Energie geladen, die John so, selten um sieben Uhr morgens an ihm gesehen hatte. Sherlock hatte, wie es schien, die Nacht davor nicht geschlafen. „Drei Tote in den letzten zwei Monaten, und alle ohne Blut, ausgeblutet."
„Ist das der Fall, an dem du gearbeitet hast?" John wusste, das Sherlock in den letzten paar Wochen mit irgendetwas beschäftigt war, aber es war eine ernst zu nehmende Grippewelle ausgebrochen, die auch einige der Ärzte in der Klinik angesteckt hatte, und er deswegen kaum daheim war.
Sherlock wedeltet mit der Hand in einer ungeduldigen „natürlich" Geste. „Die Opfer wurden alle in Hotelzimmern gefunden, aber keine Spur, die zu dem Mörder führt. Er benutzt eine falsche Identität, und er ist gut in Verkleidungen. Seine Opfer wählt er scheinbar zufällig aus, so, dass bis jetzt keine Spur zu ihn führt."
John nippte an seinem Tee. „Wie bekommt er sie in die Hotelzimmer?"
„In deinem Sprachgebrauch, er 'macht' sie an," sagte Sherlock. Er muss gut aussehend sein. Und Clever."
„Vampire sind so, ja." sagte John flapsig. „Bezwingende, hypnotisierende Augen, das komplette 'jemanden in seinen Bann ziehen' Getue. Vielleicht verwandelt er sich in eine Fledermaus um aus dem Hotel zu fliegen."
Sherlock sah ihn an, als ob ihm ein zweiter Kopf gewachsen wäre. „Als ein Doktor der Medizin, solltest du wissen, das es tatsächlich psychotisch angehauchte Vereinigungen gibt, die Blut trinken, sogar menschliches Fleisch essen. Diese Voraussetzungen ermöglichen es jedoch nicht sich in eine Fledermaus zu verwandeln."
„Sorry," sagte John zerknirscht. „Offensichtlich steht eine Menge auf dem Spiel."
Sherlocks Augen verengten sich misstrauisch.
„Also, wie willst du wissen, das Dracula an dieser Halloween Party teilnimmt?"
Sherlock zeigte mit seiner Hand zum Laptop. „Ich begann Foren für Bluttrinker zu durchforsten. Es gibt da einen ganz schönen Sumpf, weißt du? Es ist faszinierend, zu welch verworrenen Abarten das menschliche Gehirn in der Lage ist."
„Das kannst du laut sagen.", murmelte John.
„Was?"
„Ach, nichts." Der Laptop war geöffnet, und John konnte nicht widerstehen sich rüber zu lehnen und kurz rein zu spitzen. Er zischte. „Dein Benutzername ist 'absolut essbar'?"
„Nun, ich versuche einen Vampir anzulocken.", sagte Sherlock unverblümt.
„So, wie hast du es getan? Ihn zu seinem Lager verfolgt?", fragte John mit einem Grinsen.
Sherlock verdrehte seine Augen. „Dieser Mann hat drei Menschen umgebracht, John. Du könntest es dir überlegen, das ein bisschen ernsthafter zu betrachten"
„Ich bin ernsthaft. Un-todernst.", sagte John mit einem nichtssagendem Gesichtsausdruck.
Sherlock schnaubte und stapfte zu ihm rüber, lehnte sich über ihn, um ihn mit beiden Händen, bei den Aufschlägen seines Morgenmantels zu packen, und starrte mit einem aufgebrachten Ausdruck auf John, von dem dieser wusste, das er vollkommen gekünstelt war. John erwiderte den Blick mit einer hochgezogenen Augenbraue.
Und plötzlich fühlte er einen Hitzeschauer, ungefähr von der Stelle an der Sherlock´s Hände seine Kleidung umklammerten, über seine Brust, zu seinen Lenden schießen. Er biß sich auf seine Lippe.
„Ich kann ja ein paar Knoblauchpillen aus der Klinik mitbringen," schlug er leise vor. „"Sie werden bei Arthritis eingesetzt."
Sherlock´s gespielt angewiderter Ausdruck wechselte zu einem von ehrlicher Belustigung. Er lachte schnaubend und grinste dann. Ah, ja ….genau. Jesus, John lebte für dieses Lächeln. Um den kleinen Finger dieses Mannes gewickelt? Yup.
Für einen Moment schaute ihn Sherlock mit einem halb-zärtlichen, halb-ungläubigen Blick an, der sagte, 'du amüsierst uns, John Watson, ihre königliche Hoheit ist entzückt'. John zog sich ein bisschen zurück. In dieser Nähe war es etwas zu warm für ihn, um auf Sherlock zu schauen. Sherlock´s Hände glitten von seinen Aufschlägen, und er richtete sich auf, um wieder hin und her zu gehen.
„So, du hast es also arrangiert, jemanden aus dem Forum zu treffen, jemanden, von dem du annimmst, das er der homosexuelle Vampir-Mörder ist, der an einer Halloween Party teilnimmt? Konntest du ihn nicht einfach durch seine Zugangsdaten zurückverfolgen?", fragte John.
Sherlock schüttelte seinen Kopf. „Sein Benutzername ist 'dunkle Versuchung', und er ist ziemlich geschickt damit, seine elektronische Spur zu verbergen. Abgesehen davon, habe ich keinen Beweis, das er der Mörder ist. Du weißt ja, wie etepetete die Polizei damit ist."
„Ja, diese Dummköpfe.", sagte John trocken.
„Unglücklicherweise. Das heißt, ich muss ihn auf frischer Tat ertappen."
„Wenn er zubeißt…"
„John!"
„Ist schon gut. Also… bin ich das Opfer der die Rückendeckung?"
Sherlock ließ seinen Blick über John schweifen. „Du bist nicht sein Typ. Nein ich bin der Köder. Absolut essbar, weißt du noch?"
John ließ es sich durch den Kopf gehen. „Also, wie sieht sein Typ aus? Groß, dünn, lächerlich intelligenter Detektive?"
„Schlank. Androgyn."
„Du bist nicht -," John zögerte, runzelte die Stirn, „ansatzweise androgyn."
Sherlock schaute ihn mit einem vernichtenden Blick an. „Oh, wirklich, John? Nun, in meinem Kostüm werde ich auf jeden Fall teilweise androgyn aussehen."
Mehrere Möglichkeiten durchfluteten John´s Gehirn, zunehmend unanständiger. „So? Als was wirst du gehen?" Er hielt seinen Tonfall geflissentlich neutral.
Sherlock grinste ihn wissend an. „Darüber kannst du dir die nächsten sechs Tage den Kopf zerbrechen. Die Party ist am 31."
„Warum sollte ich meine Zeit damit verbringen, darüber nachzudenken, was du anziehen wirst?", schnaubte John.
Sherlock gab ihm keine Antwort.
John räusperte sich. „Also wirklich Sherlock, es ist mir egal, solange es uns nicht ins Gefängnis bringt. Aber was ist mit mir? Soll ich irgendwas zusammen suchen?"
„Auf keinen Fall.", sagte Sherlock bestimmt. „Bei diesem Gedanken entgleist mein Gehirn vor Horror. Nein John, ich werde dir ein Kostüm besorgen."
Schon wieder blitzten verschiedene Vorstellungen durch John´s Gehirn, und es waren keine erfreulichen. Wahrscheinlich würde er als ein rot-gesichtiger Hummer mit baumelnden, und mit Flaum besetzten Gliedmaßen, oder als ein Pole-Dancing Feuerwehrmann, enden. „Uh, nein, aber danke dir."
„John, sogar du musst zugeben, das ich einen wesentlich besseren Geschmack in Bezug der Kleiderwahl habe, als du."
„Sagt der Mann, der nur in ein Bettlaken gehüllt, in den Buckingham Palast ging."
Sherlock stand in der Mitte des Zimmers mit verschränkten Armen. „Zuerst einmal, das ist eine exklusive Party und ein professionelles Kostüm ist obligatorisch. Zweitens, ich bekomme die Kostüme kostenlos von einem ehemaligen Klienten, und ich weiß nicht, was zur Verfügung steht, bis es soweit ist. Und drittens, du hast den Modegeschmack eines Murmeltieres im Winterschlaf."
John knirschte mit den Zähnen. „Also gut. Aber nichts nuttenhaft schlampiges, oder lächerliches. Ich warne dich. Ich habe noch ein paar Sachen in meinem Schrank, um als Landstreicher zu gehen, und die würde ich in diesem Fall auch nutzen."
„Vertrau mir," sagte Sherlock.
Zwei mehr unheilverkündende Worte waren nie gesprochen.
& B &
John stand in ein Handtuch gehüllt, und schaute auf die Teile seines Kostümes, die auf seinem Bett ausgebreitet lagen. Da war eine schwarze Halbmaske, die seine Augen bedeckte, und ein beeindruckendes schwarzes Seidencape, mit roter Einfassung. So weit, so gut. Dann kam ein weißes langärmeliges Hemd, das an der Vorderfront gerüscht war. Es hatte einen V-Ausschnitt, an der Stelle, an der sich bei einem vergleichbaren ordentlichen Hemd sich die oberen vier, fünf Knöpfe befinden würden. Ausserdem tendierte es eine Kleinigkeit zu der durchsichtigen Seite. Es gab eine rote Seidenschärpe. Dann waren da schwarze Stiefel, ziemlich piratenhaft, mit Überschlag. Ausserdem ein Bühnenschwert, aus bemaltem Holz. Und dann kam die Kniehose. Diese war beige-elfenbein farbig, und aus einem dichten, elastischen Materiel, das ziemlich teuer aussah. Sie war … äußerst eng anliegend. Sie war beinahe wie ein Schlauch.
Aber da waren die Piratenstiefel. John entschied, es auf einen Versuch ankommen zu lassen. Er warf sein Handtuch zur Seite und schaute missbilligend auf die Kniehose.
Verdammt, ich schau gut aus, dachte John. So, wie richtig gut. Es entsprach der Wahrheit, das die Kniehose etwas war, das er nie in der Öffentlichkeit getragen hätte, ohne vor Verlegenheit tot umzufallen. Doch, bei dem Blick auf sein Spiegelbild, musste er zugeben, das die Hose sehr schmeichelhaft an ihm wirkte. Seine Oberschenkel waren schon immer recht muskulös, dank der Rugby Zeit, und sie waren immer noch in Form, von der ganzen Rennerei mit Sherlock durch die Hinterhöfe. Die Kniehose umfasste seine Oberschenkel wie eine zweite Haut, betonte die ausgeprägten Muskeln. Gott sei Dank war die Hose in der Leiste etwas kaschiert, dank einer doppelten Knopfleiste, die flach an seinem Unterleib anlag. Nichtsdestotrotz kam ihm das Wort 'Verpackung' in den Sinn, als er in den Spiegel schaute. Diese Hose enthüllte definitiv mehr, in dieser speziellen Zone, als er gewohnt war. Die Hose reichte grade bis unter seine Knie, perfekt abschließend mit den Piratenstiefel. An seiner Rückseite fiel der Umhang bis zur Mitte seiner Oberschenkel, in einer dunklen, dramatischen Woge.
Er konnte nicht widerstehen, sich herum zu drehen und den Umhang ein bisschen anzuheben, um einen Blick auf seine Rückseite werfen zu können. Hm. Zu schade, dass dieser Hosen Stil nicht mehr modern war, denn er gab ihm das gewisse Extra. Er hatte recht getan, auf seine Unterhose zu verzichten. Sie wäre klar ersichtlich gewesen bei diesem Outfit. Das ungewöhnliche Gefühl der Kniehose an seiner blanken Haut ließ ihn sich etwas draufgängerisch vorkommen.
Nun ja, zur Hölle damit, es war Halloween. Und er würde eine Maske tragen. Er konnte genauso gut ein bisschen Spaß haben.
Nichtsdestotrotz, ging er nach unten, darauf vorbereitet, Sherlock bezüglich seiner Hose etwas aufzuziehen. Es war eine Art Spiel, das sie spielten, darauf bezogen, wie zurückhaltend John in der Regel war. Es war übertrieben, soweit es John betraf, aber er würde es nicht schaffen, seinen Ruf zu untergraben.
Er trat in das Wohnzimmer, schon mit dem Gespräch beginnend. „Ich sagte dir doch, nichts schlampiges und dies ist -"
Er hatte total vergessen, das Sherlock ja auch in einem Kostüm sein würde und er sich deshalb wappnen sollte.
Er vergaß, was er sagen wollte.
Er vergaß wie er atmen sollte.
Sherlock stand neben dem Fenster und schaute raus. Und oh, lieber Gott. Was zur Hölle trug er da?
Oder besser gesagt, trug er nicht?
Heilige Mutter Gottes.
Sherlock war gekleidet, oder besser, bemalt, als eine Art Feen Kreatur. Die Lichter im Raum waren aus. Nur der Schein von der Küchentür und die Illumination vom Fenster durchdrangen die Dunkelheit. So wie Sherlock gegen das einfallende Licht des Fensters stand, umgeben von Schatten, schaute er für die ganze Welt, als ob er auf einer Bühne stände. Er trug nur eine Art kurze Hose in einem rustikalen Stoff (knapp genug um an einen Lendenschurz zu denken), an den Seiten von einem derben Faden zusammengehalten, und eine durchscheinende, transparente Weste, die nichts, was darunter lag verbarg. Der Rest von ihm, Fläche über Fläche von Haut, war bemalt mit einem silbrigen Blau und dekoriert mit handgemalten Reben entlang der Seiten. Die Farbe erstreckte sich bis zu seinem Gesicht, begleitet von etwas, das wie Glitzer aussah in zauberhaften, magischen Wirbeln und mit einer dunkleren Färbung an seinen Lippen. Und sein Haar - es war mit Gel akzentuiert, so viel, das es seinen schwarzen Locken einen leicht grünlichen Hauch verpasste. Es war in kunstvolle Spitzen und Spiralen geformt, die nach oben zeigten und aus seinem Gesicht drapiert waren, die fremdartige Schönheit seiner Knochenstruktur betonend — die scharfen Wangenknochen, die gerade Nase, das energische Kinn, und seinen langen Hals.
Jesus, er war wunderschön.
John stand im Türrahmen und fühlte, das er hart wurde. Er hatte ein fatales Bauchgefühl, ausgelöst durch das Erkennen der Unmöglichkeit diese Nacht zu durchstehen, ohne das sein heimliches Verlangen, an den Tag kam. Er könnte genauso gut ein Neonzeichen über seinem Kopf haben, das „ich will dich verzweifelt, ich will dich verzweifelt" blinkte, da es keinen Weg gab, diesen unbestrittenen, und sich vorwölbenden Beweis zu übersehen.
Scheiße.
Sherlock drehte sich zu ihm herum. Er grinste. „Der schneidige Dr. Watson.", sagte er ironisch.
Für einen Moment war John verwirrt, Sherlock erschien nicht so, als ob er, na ja, etwas bemerken würde, bis er realisierte, das er das Licht vom Treppenhaus in seinem Rücken hatte - Sherlock konnte seine Reaktion gar nicht sehen.
Sherlock drehte sich einmal um sich selber, seine Arme zur Seite ausgestreckt.
Lieber Gott, was diese Shorts mit seinem kräftigen Hintern anstellten, und oh, den klaren Linien seiner Oberschenkelmuskulatur, seiner Rückseite…
„Was meinst du?", fragte Sherlock. „Meine Ex-Klientin ist die Kostüm Direktorin vom Globe. Sie bemalte mich selber. Erkennst du was es sein soll?"
„Satan?", witzelte John. Seine Stimme war rau, und er war sich sicher, dass er zur Hölle gehen würde, für seine Gedanken.
„Mach nicht auf dumm, John. Ich bin doch nicht rot. Es ist Puck, vom Mittsommernachtstraum. Das Globe spielte es in der letzten Saison."
„Aha. Und du willst wirklich so ausgehen? In der Öffentlichkeit?"
Sherlock zuckte mit der Schulter. „Ich werde meinen Mantel darüber tragen, bis wir da sind. Und ich kann dich beruhigen, dass ich auf dieser Party, kaum die auffallendste Verkleidung anhaben werde. Die Farbe ist komplett trocken, ich werde Jahre brauchen, bis ich sie wieder entfernt habe."
Sherlock in der Dusche, die Farbe abschrubbend, war keine Vorstellung, die John gerade jetzt gebrauchen konnte. Er sagte nichts dazu.
Sherlock runzelte die Stirn. Offenbar hatte er mehr dazu erwartet. John trat einen Schritt zurück, der ihn ins Treppenhaus brachte, und somit in das Licht. Er erschrak für einen Moment, bevor er sich an seinen Umhang erinnerte. Er wirbelte in dramatisch um sich, so das seine Brust und Lenden verborgen waren.
„Es ist … nett."
Doch Sherlock erschien plötzlich abgelenkt. Sein Kopf war zur Seite geneigt (Jesus, musste er heute nacht sogar noch so tun, als ob er ein Mitglied der Feen wäre?) und er schaute John von oben bis unten, mit äußersten Interesse an.
„Oh, brilliant.", hauchte er. „The Scarlet Pimpernel. Ich wußte, dass es an dir gut aussehen würde."
„Das ist es was es ist? Ich dachte es ist vielleicht Dread Pirate Roberts."
„Wer?"
„Tut nichts zur Sache."
Sherlock schaute etwas länger auf die Stiefel, bevor sein Blick langsam zu John´s maskierten Augen wanderte. John hatte keine Idee was ein 'Scarlet Pimpernel' Ausdruck wäre, deshalb machte er auf blank, nichtssagend.
Sherlock´s sehr lange, sehr blaue Finger zogen am Umhang, den John an der Vorderseite fest zusammenhielt.
„Nein.", sagte John.
Sherlock schaute ihn ungläubig an. „Aber ich möchte dich sehen!"
„Das wirst du, wenn wir da sind.", sagte John bestimmt.
Sherlock verdrehte seine Augen. „Lieber Gott, deine Sittsamkeit. Ich habe keine Ahnung, wie du das mit dem Sex machst."
Seine Stimme triefte vor Sarkasmus. John wollte sagen, ich mache es gerade jetzt, in dieser hautengen Hose, aber er ließ es sein. Sherlock ging langsam um ihn herum. John versuchte seine Augen nach vorne gerichtet zu lassen.
„Ja, es passt," sagte Sherlock, als er wieder die Vorderseite erreichte. Er legte seinen Kopf zur Seite und schaute in John´s Augen. Sein Ausdruck war … deduzierend, ein bisschen zu aufmerksam, aber irgendwie auch …. anerkennend? Angezogen? Ah, der Reiz von Wunschdenken.
John schluckte, und ohne die geringste Absicht, sagte er: „Es ist verdammt hinreißend."
Sherlock schaute ihn überrascht an.
„Die, uhm, Malerei, meine ich.", erklärte John.
Sherlock spitzte seine Lippen gedankenvoll.
John ließ seine Augen nach unten schweifen (er konnte sich nicht helfen, und was sollte es, er war kürzer als Sherlock) von Sherlocks Gesicht zu der strammen Fläche seiner Brust, sehnig und fest, und muskulös, und mit überraschend (lieber Gott) üppigen Brustwarzen. Dann weiter nach unten auf seinen Bauch, welcher eine ansprechende Straffheit zeigte, die John verzweifelt anfassen wollte, und einen kleinen, nach innen gezogenen Nabel, in den John seine Zunge zu versenken wünschte. Die Malerei hatte einen Airbrush-Effekt, silbriger Richtung des Zentrums und ein dunkleres Blau an den Seiten des Körpers, was Sherlock sogar noch dünner aussehen ließ, beinahe ätherisch.
Seine Beine waren enthaart. John fragte sich müßig, ob die Künstlerin ihn rasiert hatte. Himmel, sie waren ewig lang.
John´s Hand war zur Faust geballt an seiner Seite, vor Anstrengung um nicht hinzufassen. „Verdammt noch mal, Sherlock. Bis jetzt habe ich noch nie jemanden gesehen, der einen Körper hat, um sowas auszuführen. Ausser dir,". sagte John. Er versuchte wie ein normaler Kerl zu klingen. So wie ein normaler Kerl, es zu einem anderen normalen Kerl sagen würde. Aber es klang nicht im entferntesten überzeugend.
Gott, Watson, hör einfach auf. Stop. Die. Rederei!
„Aha.", sagte Sherlock.
Er schaute für einen Moment etwas verwirrt. Dann huschten seine Augen nach unten, nur für den Bruchteil einer Sekunde, zu dem Punkt an dem der Umhang verhinderte, das John pornographisch rüber kam, und wieder zurück zu John´s Hals, an dem, ohne Zweifel eine oder zwei Venen pulsierten und er errötete. Sherlock zeigte sein intensives 'überprüfe die Beweise' Gestarre.
Fuck.
„So! Gehen wir jetzt?", sagte John, während er sich zur Treppe wandte. „Soll ich meine Waffe mitnehmen?"
„Nein.", sagte Sherlock. „Die werden Sicherheitsüberprüfungen am Eingang machen. Ich fürchte wir müssen mit List und Fäusten zurecht kommen heute nacht."
Und, wie immer, waren die Dinge wieder zurück bei normal.
& C &
Sie konnten ein Taxi relativ schnell zum Anhalten bringen. Und, obwohl Sherlock´s Mantel das meiste seines Körpers bedeckte, war sein Gesicht sehenswert. John ertappte den Taxifahrer mehrmals bei einem Blick in den Rückspiegel.
Er seufzte. Das begann eine lange Nacht zu werden. John damit beschäftigt jeden zu beobachten, der Sherlock betrachtete, beziehungsweise ihn anzumachen versuchte. Es war wie ein AA-Treffen mit einer 1,80 m großen Flasche Whiskey.
„So, wie ist dein Plan?", fragte John.
„Ich finde meinen Verdächtigen und gebe vor ihn verführen zu wollen, um mit ihm in sein Hotelzimmer zu gelangen. Du mischt dich unter die Leute und behältst uns im Auge. Wenn ich nicht innerhalb … sagen wir mal 15 Minuten wieder rauskomme, schaust du nach."
„Fünfzehn Minuten? Mit einem Serienmörder? In der Zeit kann er dich schon zehnmal umgebracht haben!"
„Man kann immer nur einmal sterben, John.", erwiderte Sherlock belustigt. „Und du weißt ja, seine Angriffe fanden immer erst nach dem Geschlechtsakt statt. Er betäubt seine Opfer, wahrscheinlich gibt er ihnen etwas zu essen oder zu trinken nach dem Sex. Wenn sie bewusstlos sind, beginnt er ihnen das Blut abzuzapfen. Sie bekamen es niemals mit."
„Nach dem Geschlechtsverkehr? Jetzt erzähl mir nicht, du wirst … du würdest nicht…" John fühlte seinen Blutdruck ansteigen.
Sherlock schaute gereizt in seine Richtung. „Jetzt werde nicht lächerlich. Du weißt wie gut ich im Ausflüchte machen bin. Abgesehen davon, bin ich nicht sein herkömmliches Opfer. Er denkt, das ich 'absolut essbar' bin, jemand, der davon angeregt wird, wenn er anderen sein Blut trinken lässt. Sex wird nicht notwendig sein. Ich werde ihm meinen Arm anbieten um ihn dazu zu bekommen seine Ausrüstung offenzulegen. Das ist es, was ich als Beweis brauche. Er muss irgendwelche Schläuche, eine Pumpe benutzen, um alles Blut absaugen zu können. Wahrscheinlich auch Kanister, um es abtransportieren zu können. Es gibt keinen Beweis, das er das Blut in einem Abfluß entsorgt."
„Das ist ein absolut blöder Vorschlag.", murmelte John.
„Er setzt sie unter Drogen, John.", spottete Sherlock. „Sehr wahrscheinlich ist anzunehmen, das er keinerlei Ahnung hat wie man kämpft, oder überhaupt körperlich nicht dazu in der Lage ist. Alles was ich tun muss, ist nichts zu nehmen, was er mir anbietet. Also, keine Sorge."
John unterdrückte die Sorgen, die er sich machte, wohlwissend, das Sherlock es hasste verhätschelt zu werden, spezieller noch, wenn er dabei war, einen Job auszuführen.
„Ich werde direkt vor der Tür sein, in Hörweite " sagte John. Wenn irgendetwas falsch läuft, musst du nur rufen. Wie am Spieß. Wie ein verdammtes kleines Mädchen. Das ist mein Ernst, Sherlock."
„Offensichtlich," sagte Sherlock, während er mit seinen Augen rollte.
John konnte nicht aufhören sich zu fragen, wie weit es Sherlock mit der Verführung kommen lassen würde, speziell mit einem anderen Mann. Es wäre nicht das erste Mal das John ihm dabei zusehen würde, aber er mochte es noch nie. Diese Nacht würde jedoch bei weitem schlimmer sein, nun da John´s Gefühle waren wie sie waren und Sherlock aussah, wie er aussah.
Er musste sich wirklich wieder in Griff bekommen.
„Also, wie sieht dieser Kerl aus?", fragte John.
„Ich weiß es nicht.", sagte Sherlock. „Er sagte, das er wie ein 'rumänischer Prinz' gekleidet wäre - langweilig, vorhersehbar. Des weiteren, wenn ich ihn nicht am Aussehen erkennen kann, wie sollte ich mir nicht bewusst darüber sein, was ich dachte, das ich wollte."
John schaute Sherlock mit gerunzelter Stirn an. Was sollte das heißen?
Sherlock zuckte mit der Schulter. Keine Ahnung.
John hoffte sehr, das sich der Typ als die Wiedergeburt eines farblosen Waschlappens rausstellen würde.
John´s Begehren nach Sherlock hatte sich langsam entwickelt. Es kam nicht bevor sie nicht über ein Jahr zusammengelebt hatten, nachdem Irene Adler ihre fleischlichen Schlussfolgerungen in sein Ohr geflüstert hatte, nachdem einmal mehr Leute agierten, als ob es offensichtlich wäre, das John in Sherlock verliebt wäre - oder gelegentlich auch, das Sherlock John liebte, was John letztendlich dazu brachte ihre freundschaftliche Beziehung realistisch zu überdenken. Harriet, Mike Stamford, Molly, Lestrade, verdammter Mycroft, um Himmels willen, - der niemals wegen irgendetwas falsch lag — sie alle hatten sich verschworen im 'so, wann werdet ihr ein Paar' Club, zu wohlwollenden Wichtigtuern.
Er erinnerte sich noch gut an den Tag, an dem Mycroft ihn zum Kaffeetrinken entführt hatte und sagte, als ob er sich über das Wetter unterhalten würde, 'du realisierst natürlich John, das mein Bruder in dich verliebt ist', und 'du das desweiteren erwiderst'.
Er hatte es die ganze Zeit geleugnet, aber letztendlich konnte auch ein John Watson nicht mehr als begriffsstutzig sein.
Schließlich, hatte er begonnen es ernsthaft abzuwägen, hatte über die Einheit, bekannt als Sherlock - und - John, nachgedacht. Ein paar Sachen waren offensichtlich: er würde alles für Sherlock tun, und angepisst wie er zwar manchmal wegen Sherlock war, John konnte sich nicht ernsthaft vorstellen, nicht mehr in 221B zu leben. Er fühlte sich sehr geschmeichelt und war stolz darüber, der einzige Freund zu sein, den Sherlock hatte, die eine Person, die Sherlock respektierte (ein bisschen), der eine, der ihn 'humanisierte' (eventuell), der eine der nicht aufgab, weil er missachtet wurde. Sogar wenn Sherlock absolut ätzend war, bewunderte John die Brillanz seines Geistes, liebte die wahnsinnig noble Intelligenz in jeder Textmitteilung, die Dinge, die nur er wusste. Bis dahin war ihm nicht bewusst, das er von dieser Intelligenz so angezogen war, aber er war. Er liebte sogar Sherlock´s kindliche Naivität und seine selbstverleugnende Natur. Es veranlasste ihn nur um so mehr, sich um Sherlock zu kümmern, darauf zu achten, dass es ihm gut ging, ihn zum Lachen zu bringen. Und wenn er komplett ehrlich mit sich war, war er heimlich sogar erfreut über die Besitzansprüche, die Sherlock verbreitete, wenn es zu John´s Verabredungen kam. Dieses Abblocken zur Verhinderung von John´s sexuellen Bedürfnissen war zwar jedes mal frustrierend, aber er nahm an, das der Grund, warum er damit zurecht kam, darin lag, dass er im Prinzip heimlich geschmeichelt und auch davon angetan war, das Sherlock ihn die ganze Zeit um sich haben wollte.
Natürlich, wenn man es so sah, war es Liebe, unzweifelhaft. Aber es war rein platonisch, so wie er es immer betont, und auch geglaubt hatte? Er war beim Militär. Er wußte, welche Art von Bindung zwei Kriegskameraden für einander fühlen konnten, und so tief das auch sein konnte, es war niemals so, wie das was sie hatten.
Deshalb hatte er, vor ungefähr einer Woche, versucht sich unzählige, seltsame, nicht kategorisierte Abweichungen des menschlichen Geistes vorzustellen, Dinge wie nicht-sexuelle Seelenverwandte und lebenslange-geschwistermäßige Partnerschaften. Er googelte sogar darüber, schaute im Internet nach Fällen von Menschen, die unglaublicherweise wie zwei-Hälften-einer-Ganzheitlichen-Beziehung, die keinen Sex beinhaltete, lebten, er konnte nicht viel dazu finden.
Er sorgte sich darüber, was es für ihn bedeutete jemals wieder ein Sexleben zu haben, da es sein Engagement in dieser Beziehung ziemlich schwierig machte sich mit einer Frau zu verabreden.
Und dann, eines Tages, er saß gerade am Küchentisch, und Sherlock drehte seinen Kopf zur Seite, kam ein Sonnenstrahl durch das Fenster, der die goldenen Stäubchen um seine Lippen und um seinen Nacken tanzen ließ, und wie aus dem Nichts, durchfuhr John ein lustvolles Begehren, wie ein 50 Tonnen LKW. So. Nicht platonisch also. John realisierte, das alle Symptome vorhanden waren. Er war tatsächlich in Sherlock Holmes verliebt, vielleicht, seit dem Tag an dem er ihn kennenlernte, und das einzige, das ihn davon abhielt eine physikalische Beziehung einzugehen, war, das seine persönliche Weltanschauung es einfach nicht erlaubte so eine Möglichkeit zuzulassen - dass er einen Mann begehren könnte. Doch plötzlich kippte der Schalter um, und er wollte.
Seit diesem Moment, hatte er sich dem nicht mehr entziehen können. Was John davon abhielt weiterzugehen, war, dass Sherlock niemals Interesse irgendeiner Art an einer sexuellen Beziehung erkennen ließ, mit niemanden. John dachte, das es ziemlich wahrscheinlich sei, das Sherlock asexuell wäre.
Und jetzt, war Sherlock ein fast nackter, blau bemalter, umwerfender Asexueller, der den Abend damit verbringen würde einen rumänischen Prinzen zu verführen, währenddessen John zusehen sollte.
Manchmal fragte John sich ernsthaft, was er in einem früheren Leben getan hatte, um das zu verdienen.
