Well,
you're just across the street Could it be that everything goes
'round by chance? I can picture
your face well Oh God,
please don't tell me this has been in vain
Looks a mile to my feet
I wanna
go to you
Funny how I'm nervous still
I've always been the easy
kill
I guess I always will
Or only one way that it was always meant to be
You kill me, you always know the perfect thing to say
I know
what I should do, but I just can't walk away
From the bar in my hotel
I wish I'd go to you
I
pick up put down the phone
Like your favorite
Heatmeiser song goes
It's just like being alone
I need answers for
what all the waiting after means
You kill me, you've got some
nerve, but can't face your mistakes
I know what I should do, but
I just can't turn away
So
go on love
Leave while there's still hope for escape
Gotta take
what you can these days
There's so much ahead
So much regret
I
know what you wanna say
I know it but can't help feeling
differently
I loved you, and I should have said it
Tell me just
what has it ever meant?
I
can't help it baby, this is who I am
Sorry, but I can't just go
turn off how I feel
You kill me, you build me up, but just to
watch me break
I know what I should do, but I just can't walk
away
(Leider gehört hier überhaupt nichts mir. schnief
Song: Jimmy Eat World – Kill
Charakter/Orte etc.: J.K. Rowling (bis auf Amy, die gehört mir... mir ganz alleine :-P))
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Kapitel 1 – Only in Dreams
Hier saß sie nun. Auf einer kleinen Bahnhofsbank an Gleis 10 im Kings Cross Bahnhof und wartete darauf, dass ihr bester Freund, Joel, sie abholte. Es war kurz vor 11 Uhr und er sollte schon seit einer halben Stunde da sein. „Das ist so typisch" ,murrte Amy und warf der Uhr mordlustige Blicke zu, „Nie ist er pünktlich. Nie!" Sie nahm das Plektrum aus ihrer Hosentasche, das er ihr zu ihrem letzten Geburtstag geschenkt hatte. Es war ihr liebstes. Es schimmerte in allen Facetten von blau und in gelber Schrift stand ihr Name darauf. Er hatte es extra für sie anfertigen lassen. Amy drehte es in ihren Fingern herum, schnippte es in die Luft und fing es wieder auf. Ihr Blick glitt über ihr Gepäck – eine große Reisetasche, die Gitarrentasche mit ihrer roten, heißgeliebten Telecaster darin und ein blauer Rucksack – das auf einem Trolley gestapelt war, hin zu der Absperrung zwischen den beiden Gleisen 9 und 10. ‚Warum nicht?' ,dachte sie, ‚Hab ja eh nichts besseres zu tun.' Sie schob ihren Wagen vor sich her, direkt auf die Absperrung zu. Eigentlich war das ziemlich gestört, aber Amy kam immer auf seltsame Ideen, wenn ihr langweilig war.
Sie lehnte sich gegen die Absperrung... und Trommelwirbel kippte hindurch. Völlig erschrocken stolperte sie und landete fast auf dem Boden. Mit weitaufgerissenen Augen schaute sie sich um. Vor ihr stand eine rote Lok, an die schwarze Wagons angehängt waren, überall standen Jugendliche mit ihren Eltern herum, die Absperrung hinter ihr war zu einem steinernen Torbogen geworden und dort hang ein Messingschild auf dem ‚Gleis 9 ¾' stand. „Das kann nicht sein" ,flüsterte Amy. Sie schaute an sich herunter. Anstatt ihrer löchrigen Jeans und dem Incubus- T-Shirt trug sie nun eine normale Jeans, ein weißes Hemd, darüber einen schwarzen Pullunder, eine gelb-schwarze Krawatte und einen schwarzen Umhang mit gold- gelblichem Innenfutter. „Hufflepuff?" ,fragte Amy sich leise und zupfte an dem Umhang herum, „War ja klar, dass ICH nicht in Gryffindor wäre." Als nächstes fiel ihr Blick auf den Trolley. Darauf lag nun nicht mehr ihre Taschen, sondern ein großer, schwerer Schrankkoffer. „Ah" ,rief Amy, „Wo ist meine Gitarre? Gott, bitte lass das nur ein Traum sein." Sie ging schnell auf den Koffer zu und öffnete ihn. Es waren alle möglichen ihrer Klamotten darin, Bücher, Federn, Tintenfässer und sonstiger Kram, aber keine Gitarre. „So ein Scheiß" ,murrte Amy, „Blöder Traum." ‚Vielleicht sollte ich einfach wieder zurück gehen' ,dachte sie, ‚Und dann wach ich auf und hab meine Gitarre wieder. Und bin nicht in Hufflepuff. Und Joel rüttelte schon an mir, um mich aufzuwecken. Ja, das wird das Beste sein. Also dann... auf geht's.'
Doch bevor sie weit kam, rief jemand nach ihr und dieses Rufen ließ sie inne halten. „Eve, ich bin hier..." ,rief die Stimme noch einmal. Eve, so nannte sie nur einer. Denn nur einer kam auf die blöde Idee ihren Nachnamen, Even, mit Eve abzukürzen und sie dann auch noch so zu nennen. Aber was machte der in ihrem Traum? „Joel?" ,rief Amy zurück und drehte sich herum, doch da stand nicht Joel. Vor ihr stand ein groß, sportlicher Junge. Sein dunkelblondes Haar fiel ihm ins Gesicht und Amy verspürte das dringende Verlangen sie durch zuwuscheln. Seine blau-grauen Augen blickten sie verdutzt an. Es war Cedric Diggory. ‚Dieser Traum wird immer gestörter... allerdings gefällt er mir auch immer besser' ,dachte Amy grinsend und musterte Cedric noch einmal genauer. „Wie hast du mich eben genannt?" ,fragte er nun. „Äh, was?" ,erwiderte Amy und schaute wieder auf, in seine Augen, „Ich weiß nicht was du meinst... äh, Ced? Schön dich zu sehen." „Ist alles in Ordnung mit dir?" ,hakte er nach und umarmte sie kurz. Kleine Schmetterlingen flogen in ihrer Magengegend auf... fast so, wie wenn Joel sie umarmte. „Äh... ja, klar" ,stotterte Amy, die nun völlig verwirrt war. Was war das nur für ein seltsamer Traum? „Okay... kommst du? Wir müssen vor ins Vertrauensschülerabteil..." ,meinte Cedric und zog ihren Trolley hinter sich her, „Ich hab mein Zeug schon abgeladen." Amy blickte noch einmal an sich herunter und entdeckte das Abzeichen, gelb-schwarz mit einem großen V darauf, an ihrer Brust. ‚Vertrauensschüler?' ,dachte Amy und seufzte, ‚Auch das noch!' Dann folgte sie Cedric zu den vorderen Abteilen. ‚Moment mal' ,fiel ihr es dann wieder ein, ‚Woher kennt er meinen Spitznamen? Ist er so was wie Joel in der richtigen Welt? Dieser Traum ist echt strange.'
Jemand rüttelte an ihrer Schulter, doch Amy brummelte nur und drehte ihren Kopf herum, was jedoch dazu führte, dass er von dort, wo er gelegen hatte, herunter rutschte und etwa einen halben Meter runterknallte. Amy war es egal, sie hielt die Augen geschlossen und versuchte sich zu erinnern. Sie hatte diesen seltsamen Traum gehabt... sie war zum Gleis 9 ¾ gekommen und hatte Cedric getroffen, der sie behandelt hatte, als wären sie die besten Freunde. ‚Seltsamer Traum' ,dachte Amy noch einmal und öffnete blinzelnd die Augen. Sie musste feststellen, dass ihr Kopf auf ein paar Oberschenkeln lag, die in dunkelblauen Jeans steckten. ‚Nur Joel' ,dachte sie, ‚Wir sind bestimmt gerade bei ihm angekommen.' „Bin schon wach" ,murmelte sie und setzte sich auf, um sich zu strecken. „Gut, wir sind nämlich gleich da" ,meinte eine Stimme, die eindeutig nicht Joel gehörte, „Ich dachte ich weck dich schon mal, dass wir nicht wieder so ins Gedrängel kommen, wie bei der Heimfahrt letztes Mal." Amy rieb sich die Augen und drehte ihren Kopf zur Seite. Dort saß Cedric Diggory und grinste sie an. ‚Ich träume immer noch?' ,fragte sie sich, ‚Seltsam, man kann in seinen Träumen schlafen? Wie krank!' „Äh... ja, klar" ,murmelte sie und blickte sich um. Ihr gegenüber saßen die beiden Vertrauensschüler aus Slytherin, neben diesen die aus Ravenclaw und neben Cedric saßen die Zwei aus Gryffindor.
„Wie waren eigentlich deine ZAG- Ergebnisse?" ,fragte Cedric, „Du hast mir auf meine letzte Eule ja nicht geantwortet. Meine waren richtig gut." „Äh.. tut mir Leid" ,nuschelte Amy, „Ähm... weiß nicht. Auch ganz gut, denk ich." ZAGs? Sie hatte keine ZAGs gemacht... bis vor den Sommerferien war sie noch auf eine normale Schule in Irland gegangen. „Wie weiß nicht?" ,holte Cedric sie aus ihren Gedanken zurück, „Zeig mal her!" „Äh... okay." Amy begann in ihren Taschen zu wühlen und tatsächlich, aus einer zog sie ein gelbliches Pergament. Sie faltete es auseinander und... es waren ihre ZAG- Ergebnisse. Oder zumindest stand ihr Name darüber. Amy blickte die Noten durch, sie war tatsächlich alles andere als schlecht gewesen.
Kräuterkunde – O, Zauberkunst – O, Verwandlung – O, Verteidigung gegen die Dunklen Künste – O, Geschichte der Zauberei – A, Zaubertränke – E, Astrologie – E, Arithmantik – E, Muggelkunde – O und Alte Runen – A
‚Oh Gott' ,dachte Amy, ‚Eine Streberin bin ich also auch noch. Von so Noten kann ich wirklich nur träumen.' Cedric riss ihr das Pergament aus der Hand und sah ihre Noten durch. „Und das nennst du ganz gut?" ,fragte er und studierte weiterhin das Pergament, „In Zauberkunst und Alte Runen bist du besser als ich. Aber hey, ich hab dich wenigstens in Zaubertränke und Astrologie geschlagen. Warum du Muggelkunde gewählt hast, ist mir immer noch schleierhaft, wo deine Mum doch ein Muggel war." „Hmpf" ,machte Amy bei dem Klang des Wortes ‚war' und nahm ihr Pergament wieder entgegen, um es zurück in ihre Umhangtasche zustopfen. Ihr Mum war tot und das schon seit 5 Jahren, aber Amy hatte das immer noch nicht so richtig verarbeitet. „Tut mir Leid" ,meinte Cedric. „Macht nichts. Sie ist tot, da kann man nichts machen" ,sagte sie leise und biss sich auf die Lippen, um an etwas anderes zu denken. „Ja, aber trotzdem... Hey, wir sind da." Er sprang auf und Amy folgte ihm nach draußen. „Mist" ,murrte Cedric und stellte sich hinter ein paar Fünftklässlern an der Tür an, „Schon wieder zu spät."
„Bei Liam und Nick ist noch ein Platz frei" ,brüllte Cedric durch den Sturm in ihr Ohr und deutete auf eine Kutsche, aus deren Fenster ein braunhaariger Junge seinen Kopf streckte und ihnen zu winkte. Sie nickte und die beiden liefen durch den, vom Regen, pampigen Untergrund auf die schwarzen Kutschen zu. Amy blickte vor die Kutsche, wo normalerweise Pferde angebunden waren. Dort standen hässliche, schwarze, pferdeartige Wesen und schauten dumpf vor sich hin. Schnell wandte Amy ihren Blick ab und wünschte sich, sie könnte sie nicht sehen. Nur Leute, die andere Menschen hatten sterben sehen, konnte die Thestrale sehen. Amy hatte damals ihre Mutter sterben sehen müssen und hatte nichts tunen können. Sie war elf Jahre gewesen und ihre Mum hatte Amy von ihrer besten Freundin abgeholt. Es war schon später am Abend gewesen und sie waren um eine Kurve gefahren, als ihnen plötzlich ein anderes Auto entgegen kam. Ihre Mum hatte noch versucht auszuweichen, aber die Autos waren frontal zusammen gekracht. Es war ein Wunder das Amy überlebt hatte, aber ihre Mutter war sofort tot gewesen.
„Eve, kommst du?" ,fragte Cedric und steckte ihr aus der Kutsche seine Hand entgegen. Sie blinzelte die Tränen aus ihren Augenwinkel, nickte und ließ sich von ihm in die Kutsche ziehen. „Hey Amy" ,meinte der Junge mit den braunen Haaren, der ihnen vorhin gewunken hatte, „Wie waren deine Sommerferien?" Amy musterte ihn einen Moment, bevor sie antwortete. Er war etwas zu klein geraten, aber trotzdem recht sportlich, sein braunes Haar war verstrubbelt und die braunen Augen blickten sie ein wenig ausdruckslos an. „Äh.. ganz in Ordnung. Bei dir" ,erwiderte Amy und überlegte einen Moment, bevor sie einfach rief, „Liam!" „Langweilig. Ich musste meine Oma in der Schweiz besuchen, ätzend sag ich euch" ,antwortete der Junge, der dann wohl wirklich Liam hieß. „Ich könnte mir immer noch in den Arsch beißen, dass ich nicht beim Endspiel war" ,warf der Junge neben ihm, der dann wohl Nick war, ein. Er war etwas kleiner als Cedric und muskulös, er hatte fransiges, blondes Haar, das ihm ins Gesicht fiel und hellblaue, glänzende Augen. „Wie war's?" Er schaute fragend von Amy zu Cedric und zurück. Amy war dankbar dafür, dass Cedric ihm antwortete: „Genial. Wir hatten echt ziemlich gute Plätze, nicht Eve?" Amy nickte bestätigend, obwohl sie keine Ahnung hatte. ‚Ich war beim Endspiel? Interessant' ,dachte sie sich, ‚Hätte mein Traum nicht schon da anfangen können? Ob ich wohl auch Quidditch spiele?' Sie überlegte sich, wie sie dies unauffällig herausfinden konnte, während Cedric den beiden anderen Jungs von dem grandiosen Endspiel erzählte.
„Mist Wetter" ,beschwerte Cedric sich, als sie in die Große Halle kamen, während Amy sich umsah und versuchte ihr Staunen zu unterdrücken. Es war alles genauso, wie sie es sich vorgestellt hatte. Sie blickte zur Decke empor, an der das Unwetter von draußen tobte und lächelte zufrieden. „Kommst du?" ,riss Cedric sie wieder einmal aus ihren Gedanken und zog sie zum Hufflepufftisch. Amy ließ sich neben ihm fallen und schüttelte erst einmal das Wasser aus ihren langen, gingerfarbenen Haaren, bevor sie das goldene Geschirr unauffällig unter die Lupe nahm. „Du bist sicher, dass es dir gut geht?" ,fragte Cedric und musterte sie mit hochgezogener Augenbraue von der Seite. „Ja... ja" ,murmelte Amy, „Ich bin wohl nur immer noch müde. Und ich hab Hunger." „Na, wenn du gerade davon anfängst" ,meinte Cedric grinsend und reichte ihr eine Schüssel, „Spaghetti?" Amy nahm ihm die Schüssel ab und musste sich zwingen nicht zu erstaunt zu schauen. „Danke" ,meinte sie und tat sich von den Spaghetti auf.
Sie schlug sich ordentlich den Bauch voll. Nicht nur mit Spaghetti, auch mit Kartoffelbrei, Gemüse und Bratenfleisch. Sie glaubte schon fast zu platzen, als der Nachtisch kam. Schokoladenpudding, Kuchen, Pasteten – es gab wirklich alles, was das Herz begehrte. Aber nach einer Portion Schokoladenpudding musste Amy schließlich doch aufgeben und nahm erst mal einige Schlucke Kürbissaft. „So satt war ich schon lange nicht mehr" ,seufzte sie zufrieden. Cedric grinste sie an: „Das du dich immer so voll fressen musst. Nachher kannst du wieder nicht schlafen." Amy musterte ihn nachdenklich, während Dumbledore sich erhob, um eine Rede zu halten. Doch Amy hörte ihm nicht zu, sie kannte Dumbledores Reden aus den Büchern auswendig. Stattdessen fragte sie sich, wieder einmal, wie seltsam dieser Traum eigentlich war. ‚Nachher kannst du wieder nicht schlafen' ,hallten Cedrics Worte durch ihren Kopf. Es war exakt der selbe Wortlaut, den Joel immer benutze, wenn sie sich bei den gemeinsamen Mahlzeiten im Restaurant an seinem oder ihrem Geburtstage, voll fraß. ‚Komisch' ,befand sie.
„... dieses Jahr in Hogwarts das Trimagische Turnier statt finden wird" ,verkündete Dumbledore gerade und Amy schreckte auf. Oh Gott, das war der vierte Band, das Trimagische Turnier! Die erklärenden Worte Dumbledores über das Turnier bekam sie jedoch schon wieder nicht mit, da sie in Gedanken versunken war. Sie versuchte sich zu erinnern, was alles im vierten Band passierte. Die erste Aufgabe mit den Drachen, der Weihnachtsball, wo Cedric mit Cho hingehen würde... dieser Gedanke versetzte Amy ein kleinen Stich, doch sie achtete nicht weiter darauf. Die zweite Aufgabe, in der die Teilnehmer ihre ‚Schätze' aus dem See holen mussten und dann... „Eve? Hey?" ,rief Cedric und rüttelte an ihrer Schulter, „Träumst du schon wieder?" „Was? Oh, tut mir Leid. Ich war wohl nicht ganz bei der Sache. Was hast du gerade gesagt?" ,erwiderte Amy und ihre Ohren wurden ein wenig rot. Cedric grinste: „Machst du mit?" „Wo? Wie? Oh, ach so... das Turnier? Äh, nein... ich werde doch erst im Dezember 17." „Oh, verdammt. Stimmt." „Und du?" ,fragte Amy, während sie gemeinsam die Halle verließen. Sie kannte die Antwort schon. „Ja... doch ich denke schon" ,antworte Cedric, „Hogwarts- Champion... wäre schon cool, was?" „Mhm" ,Amy nickte gedankenverloren. Cedric... er würde in diesem Turnier sterben. ‚Nein' ,schrieen Amys Gedanken, ‚Das kannst du nicht zu lassen. Es muss doch irgendwie zu verhindern sein.' Doch dann wurde ihr bewusst, dass das ja alles nur ein Traum war. ‚Ich werde aufwachen, bevor das passiert' ,dachte sie, ‚Hoffe ich.'
„Rosenblütenduft" ,meinte Cedric lässig. Amy schaute auf. An der Wand zeichnete sich plötzlich eine hölzerne Tür ab, die dann aufschwang, um sie einzulassen.
Amy fand sich in einem großen Raum wieder. Sie schaute sich begierig um und sog jedes Detail in sich auf. Die Wände, die in dem selben gold-gelblichen Ton glänzten, wie das Innenfutter ihres Umhangs, die schwarzen Sessel und Sofas, die im Raum verteilt standen, die großen, runden Holztische, die immer zwischen vier oder drei Sessel standen, der große Steinkamin, in dem ein kleines Feuer flackerte, die Porträts an der Wand und zwei Holztüren, ähnlich der geheimen Tür, die in den Gemeinschaftsraum der Hufflepuffs führte, die sich zu beiden Seiten des Raums befanden. „Also, ich geh dann schlafen" ,meinte Cedric und gähnte zur Bestätigung seiner Müdigkeit laut. Er schien Amys neugierige Blicke, die durch das Zimmer huschten, nicht bemerkt zu haben. „Gute Nacht, Eve. Schlaf gut." Er drückte sie kurz mit einem Arm an sich, bevor er zur Tür zu ihrer rechten ging und hindurch verschwand. „Gute Nacht, Ced" ,meinte Amy leise und schaute ihm einen Moment nach.
Dann ließ sie sich auf dem Sofa direkt vor dem Kamin fallen und starrte nachdenklich ins Feuer. So einen seltsamen Traum hatte sie noch nie gehabt. Einerseits wollte Amy nichts sehnlicher, als wieder aufzuwachen und sich in Joels Bett wieder zu finden, während dieser selbst auf der Couch schlief und um dann, 4 Tage später, wieder nach Irland zu ihrem Dad und ihrem kleinen Bruder zurück zu fahren und auf ihre Schule zu gehen. Aber anderseits – Hogwarts, das war ihr Traum seit sie vor 6 Jahren das erste Harry Potter Buch gelesen hatte. Also warum nicht diesen Traum genießen, solange er noch andauerte? Amy beschloss letzteres zu tun, bevor sie herzhaft gähnte. Sie rappelte sich vom Sofa auf, aber da sie noch nicht schlafen gehen wollte, stellte sie sich an eines der Fenster und blickte auf das Schlossgelände von Hogwarts. Dunkel lag der sanft abfallende Hügel vor ihr, das Gras war durch den Regen auf den Boden geklatscht und der Wind fegte pfeifend über die Bäume des Verbotenen Waldes. Amys Blick glitt etwas nach links und sie konnte Hargrids Hüte erkennen, in der noch Licht brannte, doch dann wurden auch schon die Vorhänge zugezogen. Ihr Blick wanderte weiter nach rechts und blieb am Quidditchstadion hängen. Die sechs Torpfosten mit den Ringen ragten weit über die Tribünen heraus. Noch immer prasselte Regen auf das Geländer nieder und ab und an durchzuckte ein Donnergrollen die Stille, gefolgt von einem zuckend hellen Blitzlicht.
Amy genoss diesen Anblick eine ganze Weile, bevor sie erneut gähnte. „Dann eben schlafen" ,murrte sie und riss sich vom Fenster los. Langsam ging sie auf die Tür auf der linken Seite zu und öffnete sie zaghaft. Sie fand sich in einem, von Fackeln erleuchteten, Gang wieder. Auf der rechten Seite waren drei weitere Holztüren, auf der linken Vier. Auf der ersten Tür auf der linken Seite stand in goldenen Lettern ‚1. Klässlerinnen', auf der rechten ‚7. Klässlerinnen'. Daraus schloss Amy, dass die zweite Tür rechts in ihren Schlafsaal führen musste. Und sie hatte Recht, auf dieser Tür stand ‚6. Klässlerinnen'. Leise stieß Amy sie auf und fand sich in einem dunklen, rechteckigem Zimmer wieder. Sie konnte schemenhaft vier Himmelbetten erkennen, von denen nur noch das letzte auf der linken Seite frei war. ‚Meins' ,dachte Amy und ging langsam darauf zu. Daneben standen ein Nachtisch, ihr Schrankkoffer und in der Ecke ein Stuhl.
Amy streifte sich den kalten, nassen Umhang ab und schmiss ihn auf den Stuhl, bevor sie sich auf dem Bett plumpsen ließ, um es auf seine Bequemlichkeit zu testen. Es war genauso bequem, wie sie es sich immer gedacht hatte. Dann schlüpfte sie aus ihren durchweichten, gelben Chucks und schob diese unter den Stuhl. Nachdem sie ihren Lieblingsschlafanzug – eine schwarze ¾ Hose und ein grünes T-Shirt auf dem in weißer Schrift stand ‚I love Music' und darunter war eine Gitarre aufgedruckt – aus dem Koffer hervor gewühlt hatte, zog sie sich um und legte sich hin. Doch sie konnte lange nicht schlafen, zu viele Gedanken schwirrten ihr durch den Kopf. Außerdem hatte sie Angst, wieder aufzuwachen und feststellen zu müssen, dass der Traum vorbei war.
Als sie am nächsten Morgen aufwachte, musste sie jedoch feststellen, dass sie immer noch in dem Himmelbett lag, in welchem sie auch eingeschlafen war. „Amy, steh auf" ,rief jemand und zog ihre Vorhänge beiseite, „Wir kommen zu spät zum Frühstück." Amy blinzelte, als grelles Licht in ihre grünen Augen drang. „Hmpf" ,brummelte sie und schwang sich aus dem Bett. Neben ihr stand ein Mädchen mit kurzen, schwarzen Haaren und grinste sie an. Das Mädchen war in etwa so groß wie Amy, aber ein wenig rundlicher und hatte freundliche, braune Augen, die Amy glücklich musterten. „Wo warst du denn gestern so lange?" ,fragte sie, während Amy nach ihren, inzwischen getrockneten und gesäuberten Kleidern griff, um sich anzuziehen. „Äh... Cedric und ich haben beim Abendessen getrödelt" ,murmelte Amy und schlüpfte in ihre Socken.
„Soso, du und Cedric, jaja" ,meinte ein anderes Mädchen und trat nun ebenfalls an Amys Bett. Amy blickte auf und blickte in ein verschmitzt lächelndes Gesicht, dass von langen, braunen Haaren umrandete war. Bei Amys verpeiltem, verschlafenem Blick musste das Mädchen lachen und ihr ganzes, schmales Gesicht und besonders die grün-braunen Augen, lachte mit. „Was soll das denn heißen?" ,wollte Amy wissen, während sie ihre Jeans anzog. „Komm schon" ,rief ein drittes Mädchen und schaute Amy feixend an, „Du und Cedric... ist in den Sommerferien was gelaufen?" Amy starrte sie an. Das dritte Mädchen hatte mittellanges, dunkelblondes Haar und strahlend blaue Augen. Sie war ein Stück größer als Amy selbst und Amy befand, dass ihre Figur einfach perfekt war. ‚Das ist sicher der Schwarm aller Jungs' ,dachte Amy und wand ihren Blick wieder ab, um sich den Pullunder über den Kopf zu streifen. „Nein" ,antwortete Amy fast mechanisch, da sie die selbe Frage auch immer gestellt bekam, wenn sie von einem Besuch bei Joel zurück kam, „Wir sind nur Freunde." „Natürlich" ,grinste das blonde Mädchen. Wenn Amy nur ihre Namen wüsste. „Lenny, nun lass sie sich erst mal anziehen" ,meinte das Mädchen mit den schwarzen Haaren, „Wir müssen zum Frühstück!" „Hast Recht, Ciara" ,erwiderte das blonde Mädchen, Lenny, „Hast Recht. Hopp, hopp, Amy." Amy zog in Windeseile, Krawatte, Umhang und Schuhe an, bevor sie mit ihren drei Mitschülerinnen aus dem Schlafsaal und zum Frühstück ging.
„Morgen, Eve" ,wurde sie begrüßt, kaum das sie sich am Tisch nieder gelassen hatte. Amy schaute auf und blickte direkt in Cedrics Augen, der ihr gegenüber saß. „Morgen, Ced" ,erwiderte sie. „Gut geschlafen?" ,fragte er und reichte ihr die Brötchen, „Oder doch zu viel gegessen?" „Nein. Ich hab gut geschlafen" ,antwortete sie grinsend und nahm eines der Brötchen aus der Schale. Sie beschmierte es gerade mit Erdbeermarmelade, als Lenny neben ihr rief: „Stundenpläne!" Sie reichte Amy einen Pergamentpacken und nahm sich selbst das oberste herunter. Amy nahm sich ihren Stundenplan und reichte den Stapel an Ciara weiter.
Amy schaute auf und bemerkte Cedrics fragenden Blick. Sie tauschten die Stundenpläne und Amy musste feststellen, dass Cedrics fast identisch zu ihrem war. Nur während sie Muggelkunde hatte, hatte er Wahrsagen. Die beiden tauschten die Stundepläne wieder aus und Amy kam endlich dazu ihr Brötchen zu essen. Sie wollte gerade nach einem Zweiten greifen, als Ciara sie am Arm packte. „Keine Zeit mehr" ,rief sie, „Wir müssen los. Du kennst doch McGonagall, die brummt uns gleich ne Strafarbeit auf, wenn wir am ersten Tag zu spät kommen." Seufzend zog Amy ihre Hand wieder zurück und ging mit ihren drei Mitschülerin nach oben in den vierten Stock, gefolgt von Cedric und vier anderen, darunter die beiden aus der Kutsche, Jungs aus Hufflepuff und den 6. Klässlern aus Ravenclaw.
Lenny und Ciara nahmen in der vorletzten Reihe Platz, sodass Amy sich an dem Tisch hinter ihnen fallen ließ. Sie schaute sich nach dem Mädchen um, dessen Name ihr immer noch unbekannt war, doch die saß neben einem Ravenclaw- Mädchen in der 2. Reihe. „Pf" ,schnaubte Amy. Sie wollte an ihrem ersten Tag eigentlich nicht unbedingt alleine sitzen. „Schön, dass du mir n Platz freigehalten hast" ,meinte Cedric und ließ sich auf dem Stuhl neben ihr fallen. Amy schaute ihn einem Moment verdutzt an, sie hatte ihn überhaupt nicht kommen sehen. „Natürlich" ,meinte sie dann, „Kein Problem." Cedric grinste und an seinen Mundwinkeln bildeten sich dabei kleine Fältchen. Amy lächelte zurück, bevor sie ihren Blick nach vorne richtete, wo Professor McGonagall stand. Diese rollte ein Pergament auseinander und las ihre Namen vor, damit sich die jeweiligen Schüler melden konnten.
„Aberland, Tommy" ,las McGonagall und ein Junge mit braunen Haaren und ziemlich vielen Sommersprossen in der ersten Reihe meldete sich, „Bagder, Emily; Brandy, Michael; Corner, Nick-" ,der blonde Junge aus der Kutsche reckte einen Finger nach oben, „Daclair, Ciara-" ,auch Ciara streckte einen Finger, „Diggory, Cedric-" ,Cedric neben ihr hob lässig den Arm, „Even, Amy-" ,sie selbst hob ihren Arm nach oben, „Everwood, Lenny-" ,Lenny nickte nur, „Gilden, Ian; Hoover, Susan; Hilden, Luca-" ,das dritte Mädchen aus dem Schlafsaal meldete sich, „Hilden, Abby-" ,das Mädchen neben Luca meldete sich und nun erkannte Amy auch gewisse Ähnlichkeiten zwischen den beiden, „Llyod, James; Newton, Johnny; Nikkel, Kate; O'Connelly, Liam-" ,der braunhaarige Junge aus der Kutsche meldete sich, „Richards, Bastien; Rower, David; Sawyer, Marie und Wilson, Sascha." Nachdem McGonagall die Namen auf ihrer Liste abgehakt hatte, konnten sie mit dem Unterricht beginnen. Sie sollten eine Katze in eine Eule verwandeln. Amy war geschockt, sie hatte so was doch noch nie gemacht.
Mit einem Wisch von McGonagalls Zauberstab standen die Anweisungen an der Tafel und Amy las sie sich mehrmals durch. Dann griff sie in ihre Umhangtasche und zog ihren Zauberstab hervor. ‚Moment mal' ,dachte Amy und begutachtete den dünnen Stab aus hellem Holz, bevor sie lächelte, ‚Meiner! Wie geil!' Sie versuchte sich genau an die Anweisungen zu halten, während sie den Zauber vor sich hermurmelte und es klappte! Aus der grau-schwarz-weiß getigerten Katze war eine Schleiereule geworden. Amy war stolz auf sich und grinste freudig. Dann wand sie sich zu Cedric um, auch vor ihm saß inzwischen keine Katze mehr, sondern ein Steinkauz. Die beiden lehnten sich in ihren Stühlen zurück und unterhielten sich leise, während sie den anderen bei ihren, teilweise kläglichen, Versuchen ihre Katzen zu verwandeln, zu schauten. „Nun gut" ,meinte McGonagall, nachdem es geklingelt hatte, „Sie schreiben drei Rollen Pergament, was man bei der Verwandlung von Tieren zu Tieren beachten muss, bis Donnerstag."
Der Rest des Tages verging schleichend. Geschichte der Zauberei und Zaubertränke waren tatsächlich die reinste Qual, dafür war Arithmantik richtig interessant. Am Abend saß Amy mit Lenny, Ciara und Luca um einen Tisch im Gemeinschaftsraum und arbeitete an ihren Hausaufgaben für Zaubertränke, die sie bis Mittwoch fertig haben mussten. Amy schlug immer wieder Zutaten und ihre genau Zubreitung für diesen kniffligen Trank nach und war froh, dass ihr das rumschwallen noch nie schwer gefallen war, sodass die vier Rollen Pergament schnell voll waren. Sie wollte gerade mit dem Verwandlungsaufsatz anfangen, als sich jemand auf der Lehne ihres Sessels fallen ließ. Cedric.
„Was gibt's?" ,wollte Amy wissen und verrenkte ihren Hals, um zu ihm hoch sehen zu können. Er grinste sie an und knuffte sie leicht in die Seite. „Hat meine Lieblings- Hüterin Lust auf eine Partie Schach?" ,fragte er. ‚H-Hüterin?' ,dachte Amy verdutzt, ‚Hat er Hüterin gesagt? Oh mein Gott.' „Wenn du so lieb fragst" ,grinste Amy zurück und erhob sich von ihrem Sessel, sodass Cedric von der Lehne rutschte und in den Sessel hineinfiel. Sie lachte ihn aus und hielt ihm die Hand entgegen, um ihm wieder aufzuhelfen. „Tzz" ,macht Amy und ging mit ihm zu einem freien Tisch, wo sie sich breit machen konnten. Sie bauten die Figuren auf und Amy, die die weißen Figuren hatte, durfte anfangen. „Wie sieht's aus?" ,fragte sie, während sie einen ihrer Bauern nach vorne schob, „Machst du jetzt mit beim Turnier?" Cedric schob ebenfalls einen Bauern herum. „Ja, doch. Ich denke schon." „Aber die Aufgaben sind sicher gefährlich" ,versuchte Amy es. „Ach, komm Eve" ,meinte Cedric, „Also ob gerade dir, dass was ausmachen würde." „Hm. Aber hast du nicht gehört, dass auch schon Leute gestorben sind?" „Mir wird schon nichts passieren. Oder traust du es mir nicht zu?" „Nein... nein, das meinte ich nicht..." ,stotterte Amy, „Ich mach mir doch nur Sorgen um dich." „Das brauchst du nicht. Und jetzt zieh."
