JKR gehören die Charaktere und mir die Story. Es erfolgt der Hinweis auf das Reviewknöpfchen ;)
How to drive your students crazy
Wenn man die seltsamen Träume mal außen vor lässt, fing der Tag eigentlich gut an. Pünktlich aufgestanden, die Sonne strahlte schon fröhlich, die Haare ließen sich gut kämmen, alles war Friede, Freude, Eierkuchen und vor allem war Freitag. Wenn das nicht gut war. Hermine ging gut gelaunt in die Große Halle und setzte sich an ihren angestammten Platz zwischen Ron und Harry, die beide noch im Halbschlaf an ihren Toasts lutschten.
„Was habt ihr gestern Nacht gemacht?" fragte sie zwischen zwei Schlucken Kaffee.
„Hmm… gschlfn" nuschelte Ron in seinen Toast. Harry verschluckte sich an seinem Kürbissaft. Hermine schaute ihn an und schlug ihm auf den Rücken, obwohl sie wusste, dass er nur schauspielerte. ‚Die sind nicht wach genug, um das mitzukriegen… Außerdem ist dieser Tag zu schön, um Streit anzufangen', überlegte sie. In diesem Moment rauschte Batman mehr oder weniger persönlich vorbei, versuchte das goldene Trio mit einem Blick zu töten, zog eine Miene, als es nicht klappte und machte stattdessen einen anderen Gryffindor zur Schnecke, weil er bei seinem Blick gelacht hatte.
Da war jemand wieder in Topstimmung. Sie nahm Rons Toast und schmierte eine dicke Schicht Marmelade drauf, bevor sie es ihm wieder in den Mund steckte. Es war wirklich amüsant, Ron zuzugucken. Sie nahm noch einen Schluck Kaffee und machte sich dann wieder auf den Weg in den Gryffindorturm, um ihre Sachen zu holen. Zum Glück würde der Tag mit Zaubertränke beginnen. Später wäre Snape nur noch schlechter drauf, als er es eh schon war. Gedankenverloren schaute sie im Turm aus dem Fenster und schaute dem Kraken im See vom Weiten beim Planschen zu. Später würde sie zum See gehen, versprach sie sich und lief los in Richtung Kerker. In den Gängen war schon wieder die Hölle los. Deshalb nahm Hermine einen Geheimgang und gelangte vom siebten direkt in den zweiten Stock, wo noch niemand war. Außer Luna.
„Hi Hermine!" rief sie.
„Muuuuuuuuuuuh!" rief Hermine. Luna schaute sie nur an.
„Hermine?" – „Muuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuh!" Was zum…
„Hermine, alles in Ordnung mit dir?!" – „Muuuuh!... Tut mir Leid Luna… ich weiß auch nicht… ich kann nichts gegen machen… ich muss einfach muhen, keine Ahnung warum…" – „Davon hab ich schonmal gehört…! Aber ich glaube nicht, dass jemand aus der Schule so etwas hinbekommt… Hermine, wo willst du hin?" Hermine sprintete schon in Richtung Krankenflügel.
„Muuuuuuuuuh! Zu Madam Pomfrey. So gehe ich auf keinen Fall in den Unterricht!"
Madam Pomfrey konnte sich ein Grinsen grade so verkneifen. Das sah man aber auch nicht alle Tage. Für den Betreffenden war es unangenehm, keine Frage, aber für einen Zuschauer unglaublich amüsant.
„Tja, Miss Granger, ( „Muuuuuh!") da hat Ihnen wohl jemand einen Streich gespielt. Der Trank, der Ihnen untergejubelt wurde, ist bekannt als Curabile cogere. Wie der Name schon sagt, zwingt es die betreffende Person dazu, etwas Peinliches zu tun. Was und wann, kann derjenige, der es seinem Opfer verabreicht, selbst bestimmen. Die Wirkung hält höchstens 24 Stunden, aber man kann den Zauber schon vorher aufheben. Bei Ihnen macht sich wohl jemand einen Spaß daraus, Sie muhen zu hören, wenn jemand Ihren Namen sagt. Ich denke, es ist das Beste, sie für heute vom Unterricht zu befreien. Ich sage den Professoren Bescheid." - „Vielen Dank." Mit diesen Worten schlurfte Hermine wieder in den Turm. Der Tag konnte nicht besser werden. Denkste.
„Aaaargh, wenn ich diesen verdammten Idiot erwische!" schrie Hermine, als sie sicher war, dass niemand in der Nähe war. Immerhin konnte keiner sie anreden, wenn sie allen aus dem Weg ging. Das hieß, sie würde wohl in die Bibliothek gehen und versuchen, etwas über den Curabile coegere herauszufinden. Wichtiger war aber, herauszufinden, wer ihr diesen Trank verabreicht hatte, wie und wann.
„Wer kommt bitte auf sowas krankes?" fragte sie sich laut. „Das ist doch einfach kindisch. Ich sollte rausfinden, ob man diesen Trank bei Fred und George kaufen kann…" Sie drehte auf der Stelle um und lief zum Gemeinschaftsraum, um ihnen zu flohen. Ihre Nachfrage war allerdings erfolglos. Das einzige was Fred dazu zu sagen hatte, war, dass er bestimmt davon wisse. Der Trank wäre bestimmt ein Kassenschlager. Nun gut. Also tat Hermine, was sie am besten konnte, sie ging in die Bibliothek. Natürlich nicht, ohne vorher darauf zu achten, ob jemand da war, der sie kannte. Gut. Die Luft war rein. Wenn sie vorsichtig war, würde sie Madam Pince nicht über den Weg laufen. Das war sehr gut. Sie fand ein Buch, in dem alle Zaubertränke aufgelistet waren, die nur zum Scherze machen dienten.
„Warum macht jemand so etwas?" fragte sie sich, als sie am See saß und in dem Buch nach ihrem Problem suchte.
„Warum macht jemand was?" Völlig überrascht sah sie auf. Neben ihr stand Harry. Er sah immer noch müde aus.
„Harry… was machst du denn hier? Oh.. und sag nicht meinen Namen. Das ist schlecht."
Er setzte sich neben sie. „Was ist los? Warum bist du nicht im Unterricht und warum darf ich deinen Namen nicht sagen?" – „Es ist kompliziert… Also irgendjemand hat mir einen Trank untergejubelt, der mich zwingt laut zu muhen, wenn jemand meinen Namen sagt. Madam Pomfrey hat gesagt, dass es besser wäre, wenn sie mich vom Unterricht befreit, du kannst es dir ja denken… wenn mich jemand aufruft und ich anfange zu muhen… Und jetzt lach bloß nicht. Ich versuche grade herauszufinden, wie man die Wirkung rückgängig machen kann, Madam Pomfrey hat da was erwähnt…" – „Das ist… Ist es schwer, an diesen Trank heranzukommen?" – „Offenbar kann man ihn kaufen, allerdings nicht im Scherzartikelladen. Ich habe schon mit Fred geredet, der hat gesagt, er wüsste davon. Dann wäre da noch die Möglichkeit…" – „… den Trank selber zu brauen. Wenn man die erste ausschließen kann, muss es ja diese sein." – „Und das reduziert die Verdächtigen auf ungefähr eine Person, die kein Motiv hat, um mich auflaufen zu lassen." – „Zumindest kein offensichtliches." – „Ja… und hier wären wir beim Problem angelangt. Warum würde Snape so etwas tun?" – „Frag ihn doch einfach…" – „Haha..." – „Wie auch immer, tut mir leid, aber ich muss jetzt zum Quidditsch." –„Warte, ich hab noch eine Bitte… kannst du das Tor offenlassen, damit ich abends noch reinkomme?" – „Klar, halt die Ohren steif." Harry verabschiedete sich mit einer Umarmung und ging zum Quidditschfeld. Eigentlich hatte Hermine keine Lust mehr, draußen rumzusitzen, aber sie wollte auch nicht mitten im Schloss angesprochen werden. Das wäre wohl zu viel des Guten. Also machte sie es sich bequem und war bald darauf eingeschlafen. Als sie wieder aufwachte, stand der Mond schon am Himmel und die Grillen zirpten.
„Naja… besser jetzt als gar nicht", sagte Hermine sich und lief im Schatten der Bäume zurück zum Schlosstor, dass sich dank Harry noch öffnen ließ. Sie schlich hinein und verschwand direkt in einem Geheimgang. Dieser endete im zweiten Stock, sie schlich hinaus und betrat sofort den nächsten, der sie auf direktem Weg in den siebten brachte. Gerade als sie hinaustreten wollte, sah sie, dass Filch den Gang bewachte. Verdammt! Da musste sie wohl warten. Es waren vielleicht fünf Minuten vergangen, als Filch sich wieder aufmachte und mit Mrs. Norris im Schlepptau zur Großen Treppe ging. Hermine stand wieder auf, denn sie hatte sich hingesetzt. Nun merkte sie, dass es seltsamerweise zog. Warme Luft streifte ihre Wange. Moment mal… warme Luft?! Sie drehte sich um und ging langsam rückwärts aus dem Gang hinaus. Ihr folgte eine schwarze Gestalt mit einem blassen Gesicht. Snape.
„Wow, man könnte fast denken, dass Ihr Gesicht im Dunklen leuchtet, so blass sind Sie…" Verdammt, halt den Mund! Wer macht denn sowas? Das sagt man vielleicht einem Klassenkamerad, aber nicht dem verhasstesten Lehrer der Schule…! Machte der Trank vielleicht auch vorlaut und frech? Was ein Drachenmist…
„Miss Granger…" Bei Merlins Eiern. Das durfte jetzt nicht wahr sein… „Muuuuuuuuuuuuuuuuuuuuh!" rief Hermine. Snape sah sie an und konnte sich nicht mehr halten. Er lachte los. Hermine fragte sich, wer jetzt wohl verdatterter aus der Wäsche geguckt hatte. Sie oder Snape. Auf jeden Fall war ihr Blick nicht zu übertreffen, dessen war sie sich sicher. Aber lass ihn lachen, sowas kriegt man sehr selten im Leben. Außerdem mag ich seine Lache… Moment, Stopp.
„Ähm, Sir?" Er schaute auf, gerötet vom Lachen. Der Anblick hatte was… nein, aus.
„Sir, es wäre besser, wenn Sie mir meine Strafe aufbrummen, ohne meinen Namen zu sagen…" – „Aber warum denn, MISS GRANGER?" Hermine muhte, Snape weinte vor Lachen.
„Professor…" – „Was ist denn…" – „Sind Sie Schuld daran, dass ich muhe?" Snape richtete sich auf. Er war offenbar verdutzt. „Wie kommen Sie denn darauf? Erst sind Sie frech und jetzt unterstellen Sie mir so etwas!" – „Würden Sie mich das bitte erklären lassen? Ich habe recherchiert und herausgefunden, dass man den Trank, den Madam Pomfrey diagnostiziert hat, zwar kaufen kann, aber nicht im Umfeld von Hogwarts und nicht als Minderjähriger. Deshalb bleibt nur übrig, ihn selbst zu brauen und da er besondere Fähigkeiten und Zutaten verlangt, kommen nur Sie in Frage. Deshalb möchte ich wissen: waren Sie es und wenn ja, warum?" Snape starrte sie an. Aber es war ihr seltsamerweise nicht unangenehm, es lag etwas in diesem Blick, dass ihm in die Augen blicken ließ.
„Nun, Miss… Es war klar, dass Sie dahinterkommen. Aber dass es so bald sein würde… Sie sind gescheiter, als ich dachte. Weshalb, nun, das ist eine gute Frage. Ich werde sie vielleicht ein anderes Mal beantworten. Gehaben Sie sich wohl…"
Und mit diesen Worten verschwand er in dem Geheimgang und ließ eine völlig verdatterte Hermine zurück, die nur noch ein „Was zum Teufel geht hier eigentlich ab?!" hervorbrachte.
Curabile cogere ist latein für (ungefähr) "zwingen, etwas peinliches zu tun"
Meinung? :)
