C.S.I. Chicago

von docfrog und Hope Calaris

Damit keine Missverständnisse entstehen, gleich zu Anfang etwas ganz Wichtiges. Das Ganze ist mehr wie eine richtige Serie aufgebaut. Ihr werdet also einzelne, kürzere Geschichten (also so wie die Folgen bei CSI) zu lesen bekommen, wobei wir natürlich auch auf einen geschichtenübergreifenden Handlungsbogen (also die Entwicklung einer Staffel) geachtet haben.

Wir hoffen, dass die ganze Sache eine Weile laufen und ein paar Leser finden wird.

In diesem Sinne, viel Spaß beim Lesen und Entdecken!

PS: Und ich bekomme auf dieser Seite immer noch kein ordentliches Layout hin ...

PS: Falls irgendwer von euch "Scherbentanz" (zu finden in bei CSI:Miami) gelesen hat, der wird in dieser Chicago-Episode eine alte Bekannte finden.


Episode 1.o1 – Pilot

In der Schalterhalle der Bank war es angenehm warm, während draußen bereits die ersten Herbststürme tobten. Sandra Craven schaute verstohlen auf die Wanduhr und freute sich, dass sie in etwa einer Stunde Feierabend haben würde. Die Schalterhalle würde für den Publikumsverkehr noch etwa dreißig Minuten geöffnet bleiben, danach wurde noch das Geld gezählt und Papierkram erledigt und dann dürfte sie endlich nach Hause zu ihrer Katze gehen. Sandra arbeitete gerne in der Bank, aber heute freute sie sich aus irgendeinem Grund mehr als gewöhnlich auf ihren Feierabend.
Ein Blick zur Tür verriet ihr, dass Cassidy - Sandras beste Freundin seit Kindertagen - gerade zusammen mit ihrer kleinen Tochter die Bank betreten hatte. Ihrer beider Eltern waren bereits Nachbarn und Freunde gewesen und später hatten sich die beiden Frauen eine Wohnung geteilt, bis Cassie geheiratet und sie sich für eine Weile aus den Augen verloren hatten. Jetzt war Cassidy seit etwa zwei Monaten von ihrem gewalttätigen Mann geschieden. Sandra hatte seitdem eine Veränderung an ihrer Freundin beobachtet, die ganz langsam ihr Selbstvertrauen zurückgewann. Cassie und Lucy wollten für eine Woche nach Disneyworld und jetzt war sie hier, um Sandra die Wohnungsschlüssel zu übergeben.
Sandra zwinkerte ihrer Freundin vergnügt zu, als Zeichen, dass sie sie gesehen hatte. Lucy hüpfte aufgeregt von einem Bein aufs andere, denn in etwa zwei Stunden, sollte es endlich losgehen.

Die vier Männer, die gerade die Bank betraten sahen sich auffallend ähnlich. Sie waren alle in etwa gleich groß, hatten alle dunkle kurze Haare und trugen alle einen dunklen sorgfältig gestutzen Vollbart. Irgendwie kamen sie ihr bekannt vor, aber der gutaussehende junge Mann, der als nächstes an der Reihe war, forderte Sandras ganze Aufmerksamkeit. Sie wandte sich ihm lächelnd zu, als sie - beinahe zeitgleich - vier Plopps hörte.

Sandra riss entsetzt die Augen auf. Dieses Geräusch hatte sie - in vielen Szenarien - gehört... eine Waffe, mit Schalldämpfer... jetzt war ihr auch klar, wer diese vier Männer waren - seit Monaten tauchten sie immer wieder in den Nachrichten auf.

Die vier Schüsse hatten wie bei den früheren Überfällen den Überwachungskameras gegolten. Jetzt hielten die vier Männer mit ihren Waffen die Bankangestellten und die letzten Kunden in Schach. Der Überfall fand wie immer völlig ohne Worte statt. Die Räuber waren ein eingespieltes Team und die vorgehaltenen Waffen sprachen auch so eine eindeutige Sprache.

Einer der Räuber hielt Sandra eine Tasche unter die Nase und forderte sie mit wedelnder Waffe auf, sie zu füllen. Zwei andere hielten die vor Entsetzen gelähmten Kunden in Schach. Der ganze Vorgang hatte keine dreißig Sekunden gedauert. Als der Vierte gerade die letzte Überwachungskamera zerschoss, geschah das Unglück. Cassidy hatte sich, als der Bankräuber seine Waffe auf die Kamera direkt über ihr richtete, über ihre Tochter geworfen, um sie zu schützen. Die Kamera war herabgestürzt und hatte Cassidy im Nacken getroffen. Sie war sofort zu Boden gegangen und hatte Lucy unter sich begraben. Der Bankräuber ließ seine Waffe fallen, als wäre sie rotglühend und sah sich nach seinen Mittätern um. Selbst durch die Sonnenbrillen, die sie alle trugen, war ihr Entsetzen deutlich zu erkennen. Es war das erste Mal, dass ein Mensch zu Schaden kam. Der Anführer, der Sandra die Tasche unter die Nase gehalten hatte, riss sie ihr brutal aus der Hand und gab seinen Kollegen das Zeichen, zu verschwinden.

Keine zehn Minuten nach dem Überfall klingelte im Büro von Titia Chambers das Telefon. Ihr Vorgesetzter war dran.
„Deine Vierlinge haben wieder zugeschlagen... in Chicago", informierte er sie kurz. „Und Titia... diesmal gab es eine Tote!"
Titia schluckte schwer. „Ich mache mich sofort auf den Weg", damit legte sie auf, suchte die entsprechende Akte zusammen und verließ das Büro um zu Hause ein paar Sachen zusammenzupacken und nach Chicago zu fliegen.