Die Feuer Düsterwalds



Kapitel 1 - Eine Heirat?



Tausend bunte Lichter leuchteten vor dem Palast Düsterwalds und ließen alles in strahlendes Glück und Fröhlichkeit erscheinen. Sanfte Musik und zarter Gesang wogen sich in den Blättern der Bäume, Elben schwebten dabei im Tanz. Der süße Duft der Blumen und das helle Stern- und Mondlicht untermalten das harmonische Treiben, welches in dieser Nacht besonders schön war...



Heute war die Nacht der Nächte. Es sollte endlich das Zusammenkommen zweier Königreiche sichern. Prinz Legolas Grünblatt von Düsterwald soll heute Nacht Prinzessin Mirilya von den Wäldern der Blauen Bergen als seine Braut anerkennen. Alle Elben waren aufgeregt und freuten sich für den jungen Prinzen, einer der fürchtlosen Helden des Ringkrieges. Vor allem sen Vater, König Thranduil, konnte es kaum noch erwarten bis Prinzessin Mirilya endlich eintraf und er einen herrlichen Tanz zwischen den beiden Königskindern erleben durfte. Stolz saß er an dem großen Tisch und beobachtete erfreut die Tänze, die gerade erneut begannen. Ein sanftes und zufriedenes Lächeln konnte man auf seinen Lippen erkennen und Aragorn, König von Gondor , der neben ihm saß, sah Thranduil grinsend an.



„Mein lieber Thranduil, ich hatte schon fast vergessen, wie schön es doch hier ist, nicht wahr Aragorn?" Eine liebliche Stimme hatte dies gesagt und hinter dem König Gondors erschien plötzlich das Gesicht einer wunderschönen Elbin mit langen braunen Haar und sanften Augen. „Ja, Arwen hat vollkommen recht." bestätigte Aragorn und legte einen Arm um seine Gattin.



„Es freut mich , dass ihr euch wohl fühlt." meinte Thranduil nickend. „Allerdings, frage ich mich, wo Legolas bleibt. Schließlich ist es sozusagen sein Fest." fuhr der König fort und Aragorn konnte einen leichten Unterton in Thranduils Stimme erkennen. Seufzend legte er eine Hand auf die Schulter des Königs und Arwen verzog eine Miene.



„Thranduil, Legolas wird kommen, aber Ihr müsst verstehen, dass Ihr ihn mit Eurer Entscheidung sehr überrumpelt habt...Wisst Ihr, ich kenne Legolas gut genug um zu wissen, dass er sich nicht so schnell Binden wollte und schon gar nicht mit einer fremden Frau." meinte Aragorn besorgt und sah Thranduil tief in die Augen. „Mag sein....aber Legolas muss meinen Platz einnehmen. Aragorn......ich....ich habe es ihm noch nicht gesagt aber..." Aragorns Gesicht spannte sich an, als der König im Satz stockte. Sein Lächeln war verschwunden und er sah besorgt nach Westen.



„Was habt Ihr ihm noch nicht gesagt?" entgegnete Aragorn und auch Arwen sah nun interessiert zu dem König Düsterwalds. „Nun ja.....ich werde in den Westen segeln. Schon bald und ich möchte das Legolas glücklich wird...mit einer netten Frau an seiner Seite." vollendete er den Satz und blickte wieder auf die Tanzfläche. Er seufzte und nahm sein Glas Rotwein in die Hand, doch bevor er trank wandte er sich nochmal Aragorn und Arwen zu, die irritiert den König ansahen.



„Ich hoffe, dass ihr Legolas unterstützt. Keinen vertraut er so sehr, wie Euch." Mit einem Zug trank er den Alkohol. Aragorn und Arwen sahen sich gegenseitig an. Sie konnten nicht recht glauben, was der König Düsterwalds eben gesagt hatte und es hatte ihnen glatt die Sprache verschlagen. Nach einiger Zeit aber, sprach Aragorn ihn erneut an.



„Thranduil, das...das kommt jetzt wirklich überraschend. Habt ihr Euch das wirklich gut überlegt?" Entschlossen wandte sich der König Aragorn zu. „Ja, das habe ich. Aber bitte, lasst uns nicht darüber sprechen. Heute Nacht soll nur Fröhlichkeit in meinen Wäldern herrschen und ich hoffe, dass Prinzessin Mirilya bald eintreffen wird. Glaubt mir, sie wird Legolas gefallen." Ein Lächeln erschien wieder auf seinen Lippen und er ließ einen Diener sein Glas erneut mit guten Wein füllen. „Kommt, lasst uns auf Legolas trinken!" sagte er stolz und hob sein Glas in die Höh. Auch Aragorn und Arwen folgten seinem Beispiel und ließen die Probleme erst einmal hinter sich.



Legolas war allein in seinen Zimmer. Mit angezogenen Knien und die Arme um sie geschlagen, saß er mit starren Blick in seinem Bett. Von draußen konnte er die fröhliche Musik und lautes Gelächter hören, doch es schien ihm nicht zu berühren. Er wusste das dieses Fest nur zur Ehren seiner gefeiert wurde, aber er konnte und wollte nicht feiern. Ein leises Seufzen verließ seinen Mund.

„Wie kann er mir nur solch eine Last aufbürden....?



Thranduil wurde allmählich ungeduldig. Immer wieder sah er sich um und versuchte seinen Sohn zu entdecken, aber er war weder auf der Tanzfläche, noch saß er an einen der Tische. Aragorn merkte, dass Thranduil sich Sorgen um den jungen Prinzen machte, denn auch er selbst war etwas beunruhigt. Unpünktlichkeit passte einfach nicht zu den Elben und schon gar nicht zu Legolas. Er beschloss deshalb, Legolas selbst zu suchen. Entschlossen wandte er sich den König Düsterwalds zu.



„Ich sehe Euch an, dass ihr Euren Sohn vermisst, mein lieber Thranduil." meinte Aragorn sanft. „Wenn ihr es erlaubt, werde ich Legolas holen." Fuhr er fort und auf Thranduils Gesicht erschien ein kleines Lächeln. Mit dankbaren Nicken meinte er: „Ich danke Euch, Aragorn. Ich bin mir sicher, dass Legolas erfreut sein wird." Aragorn war sich nicht ganz sicher, was Thranduil mit seinem letzten Satz gemeint hatte, aber ohne weiteren Überlegungen verließ er die Feierlichkeiten in Richtung Palast.