Etwas war anders.

So ganz anders.

Seine Haut schmerzte nicht, sie schien nur trocken, sehr trocken und rissig. Es war, als würde sie bei jedem Zucken seiner Gesichtsmuskeln zerbersten, aufreißen wollen, um das darunter liegende Fleisch zu offenbaren, bloß zu stellen.

Er sah auf seine Hände hinab, seine Finger. Keine Maniküre der Welt würde die Schäden, die er auch dort genommen hatte, kaschieren können, nichtig machen. Die Haut weiß, blass, faltig, tot; die Fingernägel verfärbt, verbrannt, gelbbräunlich.

Ekel stieg in ihm hoch.

Selbsthass.

Hass auf Windu.

Jediabschaum…

Sein Körper schien ausgelaugt, müde und schwach. Das Gehen fiel ihm merkwürdig schwer, der Rücken leicht gekrümmt, schmerzend. Es war etwas länger her gewesen, seitdem er das letzte Mal aktiv sein Lichtschwert gezündet und auf Leben und Tod gekämpft hatte.

Erschöpft ließ er sich in seinen Sessel im Büro fallen, hinter ihm das zerstörte, in Tausende von Scherben zersprungene Sicherheitsglas. Um ihn herum das Chaos.

Pestage und Doriana veranlassten das Notwendigste. Ein Mediker kam, erschrak, sah ihn sich an, und ging dann rasch wieder. Keiner sagte etwas, aber niemand wagte ihn anzusehen, ihm in die Augen zu blicken. Selbst Pestage nicht.

Sein engster Vertrauter.

Freund.

Er bat um einen Spiegel, er wolle wissen, was geschehen sei, wie sehr er entstellt worden war.

Keine Reaktion der anderen, nur ein Zusammenzucken und ein Auseinandersprengen, als er sich erhob und durch die Menschentraube hindurch strebte, seinem Ziel entgegen. Dann suchte er eben das Bad seiner Privatgemächer im hinteren Teil seines Büros auf.

Dort gab es einen Spiegel.

Feiglinge…

Jeder Schritt ein Stich im Herz. Jeder Meter näher zum Spiegel, der Wahrheit entgegen, fiel im schwerer und schwerer.

Stille. Niemand war ihm gefolgt, oder machte Anstalten, ihn aufhalten zu wollen. Sie ließen ihn allein...

Der Spiegel.

Groß, glänzend. Er reflektierte das Gesicht desjenigen, der in ihn hineinblickte. Es gab Völker, so wusste er, die behaupteten, der Spiegel zeige die Seele des Betroffenen.

Er blieb vor dem Waschbecken stehen, seufzte tief, atmete tief ein. Die Robe fiel zu Boden, schwarz, wie sein Gewissen. Seine Hand stricht durch das Haar.

Es war dünner, weiß, schneeweiß. Und es fiel aus. Er hielt ein Büschel in der Hand.

Er schluckte.

Eins…zwei…

Er richtete sein Haupt auf, erschrak.

...drei…

Das bin nicht ich?!

Der Tod starrte ihn aus dunklen Augenhöhlen an, linste, fokussierte ihn mit seinen kranken, gelblichen Augen. Das Gesicht entstellt, die Haut fahl, als würde sie jederzeit abzufallen drohen; faltig.

Seine Seele hatte sich nun von innen nach Außen gekehrt.

Soetwas,…das hätte nicht passieren…dürfen!

Das werdet Ihr mir büßen.

Ihr!

Allesamt!