Kurze Information zu Beginn: Ich habe die Geschichte noch nicht vollständig beendet. Zwar bin ich schon beim 8. Kapitel, doch nach (gefühltem) 100x Korrekturlesen, bin ich mir darüber klar geworden, dass einige Dinge zu schnell passiert sind. Deswegen kann es teils etwas dauern. Disclaimer:
In diesem Kapitel passiert noch nicht viel, doch im nächsten geht es dann mit der eigentlichen Handlung los.
Sollten Fragen auftauchen, Charaktere zu farblos oder nicht in-character sein - Mail
Kein Zurück! (No Way Out!)
Erste Begegnung – Prolog
Italien 1964
Zusammen mit ihren Freundinnen rennt Martha in Richtung Italien. Vor knapp einem halben Jahr hat sie Eva und Sofie kennen und als Schwestern lieben gelernt. Nun hat sie sich offiziell ihrem Clan angeschlossen. Eva ist die Anführerin, auch wenn sie alles zusammen besprechen und entscheiden hat sie doch das letzte Wort. Außerdem hält sie sich strikt an die Regeln und unterhält ein gepflegtes Verhältnis zu Aro. Sie sind keine Freunde, aber dennoch wissen sie einander zu schätzen und seien die Gründe noch so eigennützig. Die drei Schwestern befinden sich derzeit auf ihrem Weg nach Volterra um Martha als offizielles Mitglied vorzustellen. Obwohl sie mit 1482 Jahren die Älteste der Gruppe ist, war sie noch nie bei den Volturi zu Gast. Hin und wieder ist sie mit Vampiren umher gezogen, doch irgendwann trennten sich die Wege auch wieder. Evas Zirkel fand sie zufällig bei der Jagd, doch anstatt futterneidig aufeinander loszugehen, jagten sie zusammen weiter in ihrem gemeinsamen Geburtsland Deutschland.
Als die Sonne langsam hinter den Wolken versiegt, erreichen die Freundinnen das kleine, beschauliche Städtchen Volterra. Dank ihrer vorherigen Jagd können sie nun relativ gelassen durch die Straßen laufen. Einzig Sofie hat mit ihrem, für Vampire, recht zarten Alter von 78 Jahren noch ein paar Probleme mit der Selbstkontrolle. Es dauert nicht lange bis sie den Glockenturm erreichen und durch den Seiteneingang hinein gelangen. Nicht einmal eine Sekunde später stehen schon zwei Wachen mit hellgrauen Mänteln vor ihnen. „Was führt euch hierher?", fragt der Größere der beiden. Eva tritt vor und lächelt die beiden freundlich an. „Mein Name ist Eva und ich möchte Aro meine neue Schwester vorstellen." Die beiden Wachen sehen sich kurz an ehe der Kleinere durch einen der schmalen Gänge verschwindet. „Bitte folgt mir!", meint der Hüne und führt die Deutschen in eine Art Aufenthaltsraum. Dort angekommen dreht er sich um, „Bitte wartet hier!" – „Natürlich", antwortet Eva. Während er den Raum wieder verlässt, sehen sich Sofie und Martha etwas um. Beeindruckt fährt Martha über die kunstvoll verzierte Inschrift an einer Statue aus Stein mit der Anderen streicht sie sich eine Strähne ihres braun-blonden Haares hinters Ohr. Schritte lassen die drei Vampirinnen umfahren. Santiago erscheint an einer der beiden Türen. „Folgt mir! Die Meister sind nun bereit euch in Empfang zu nehmen."
Der Thronsaal ist weniger prunkvoll als Martha erwartet hatte. Aro erhebt sich von seinem Platz und geht zu den Neuankömmlingen. „Eva, welch angenehmer Besuch und ich sehe ein neues Gesicht in deinen Reihen." Er steht nun vor Eva und blickt neugierig zu der unbekannten Vampirin. „Aro, darf ich vorstellen, meine Schwester Martha. Sie gehört ab sofort zu meinem Clan", die schwarzhaarige Anführerin winkt ihre neue Schwester zu sich. „Freut mich", sagt Martha in ihrer gewohnt ruhigen Art und tritt nach vorne. „Die Freude ist ganz meinerseits", Aro hält ihr seine Hand entgegen, „darf ich?" Es war keinesfalls eine Frage, der auffordernde Unterton wäre selbst für die weniger empfindlichen Ohren eines Menschen deutlich herauszuhören. Martha legt ihre Hand in seine, sie hat zwar die Volturi noch nie persönlich getroffen, dennoch weiß sie wie viele andere auch über einige Mitglieder und deren Fähigkeiten Bescheid. Nach kurzer Zeit lässt Aro ihre Hand wieder los. „Interessant, ein Vampir der ersten Stunde unseres Regiments." Dann wendet er sich kurz zu seinen Brüdern und signalisiert diesen, dass sie genau wie die beiden Anderen keine Gabe besitzt.
Als der Schwarzhaarige sich wieder an Eva wendet, nutzt Martha die Gelegenheit um die beiden, bisher ruhigen, anderen Meister zu beobachten. Markus betrachtet die Szene mit geringer Aufmerksamkeit. Hin und wieder huscht sein Blick von einer zur Anderen um die Bindungen untereinander, aber auch zu Aro zu untersuchen. Caius starrt zu den drei Besuchern und beobachtet jede noch so kleine Bewegung, als würde er darauf warten, dass eine von ihnen einen Fehler macht. Plötzlich treffen sich die Blicke der beiden und ein seltsames Gefühl macht sich in Martha breit, als ob sie ganz automatisch von ihm angezogen wird. Doch auch er scheint irgendetwas zu spüren; verwirrt legt er die Stirn in Falten und neigt den Kopf etwas, sonst bleibt er jedoch still. In diesem Moment scheint wieder etwas Leben in Markus zu erwachen. Er wendet seinen Blick zu Caius und seufzt lautlos. Nun ist der Moment gekommen, vor dem er seine Brüder bereits vor über zwei Millennien gewarnt hatte.
Martha richtet ihre Aufmerksamkeit wieder an ihre Schwestern und Aro. Dennoch spürt sie weiterhin seinen intensiven Blick auf ihr haften. „Nun denn, vielen Dank für euren Besuch, doch nun muss ich euch leider bitten zu gehen." Die deutschen Vampire sehen sich an, auch sie hören bereits die Menschen die sich auf direktem Wege in den Thronsaal befinden. „Wir haben zu danken, Aro!" Mit diesen Worten verbeugen sich die Frauen respektvoll und begeben sich in Richtung der Flügeltüren, an denen noch immer Santiago steht, um sie nach draußen zu eskortieren. „Wir freuen uns auf euren nächsten Besuch, meine Freunde", ruft ihnen Aro in einem erheiterten Ton zu. Nicht einmal zwei Minuten nachdem Eva und ihr Clan das Schloss verlassen haben, erreicht Heidi mit ihrem neusten Fang den Thronsaal.
Als der letzte Mensch tot zu Boden fällt und sich die niederen Wachen um die Beseitigung der Überreste kümmern, schreitet Caius zu einer der unauffälligeren Türen im hinteren Teil des Saals. Athenodora, Sulpicia, Corin und einige Wachen sind an seiner Seite, um die Ehefrauen sicher in den Turm zurück zu geleiten. Nachdenklich betrachtet Aro dieses Szenario, ehe er sich an Markus wendet. „Bruder, was denkst du darüber?" Wortlos hält ihm der Angesprochene seine Hand entgegen, doch der ernste Blick des Älteren lässt Aro nur noch nachdenklicher werden. Wenn es um seine Brüder geht, muss er besonders vorsichtig agieren, denn auf ihnen baut sein gesamter Clan auf. In einer fließenden Bewegung greift er nach der dargebotenen Hand und durchforstet fasziniert die Gedanken seines Bruders in den letzten Minuten. Schließlich lässt er seine Hände sinken und scheint langsam wieder in die Realität zurück zu kehren. „Ich hatte euch beide vor langer Zeit vor diesem Augenblick gewarnt, Aro!", erinnert Markus den Schwarzhaarigen mit ungewohnter Härte in seiner Stimme. „Bist du dir sicher?", übergeht Aro die Aussage seines Bruders. Ein Nicken genügt und der eigentliche Anführer der Volturi faltet nachdenklich die Hände auf seinem Schoß. „Dann sieht es wohl so aus, als hätte unser Bruder seine wahre Gefährtin gefunden." Seine Stimme ist so leise, dass ihn nur Markus verstehen kann. In Gedanken wägt er bereits das Für und Wider dieser neuen Situation ab. „Sind die beiden sich der Verbindung bewusst?", hakt Aro weiter nach. Sein Bruder macht eine Bewegung, die weder ‚Nein' noch ‚Ja' bedeutet. „Das wird uns nur die Zeit zeigen können", damit lässt Markus seine Gedanken kreisen und Aro seine perfiden Pläne und mögliche Szenarien ausmalen. Nach all der Zeit an seiner Seite weiß Markus, dass, was auch immer Aro im Sinn hat, er es auch bekommt. Egal wie lange es im Endeffekt dauern mag, doch Zeit spielt in ihren Leben schon lange keine Rolle mehr.
„Wunderschön, nicht wahr?" Sofie und Martha stehen auf einem Berg außerhalb der Stadt. Der Blick der beiden schweift von den kleinen Häuserblocks bis hin zu dem Glockenturm, den sie vor einigen Minuten erst verlassen hatten. Gedankenverloren starrt die Ältere auf das Gemäuer. „Ja, wunderschön", antwortet sie vollkommen vertieft in die Geschehnisse und Eindrücke die sich den Tag über in ihrem Gedächtnis gesammelt hatten. Besonders jener Moment im Thronsaal geht durch ihren Kopf und lässt sie an ihrem Verstand zweifeln. Doch sie will ihre Schwestern nicht unnötig belasten, womöglich war es nur ein kurzer Augenblick in ihrem unsterblichen Leben, der sie ein wenig aus der Bahn geworfen hatte, dem man jedoch keine größere Beachtung schenken sollte. „Na ihr beiden Hübschen. Genießt ihr die Aussicht?" Eva stellt sich zwischen ihre Schwestern und legt jeweils einen Arm um deren Schultern. Für einen kurzen Moment verweilen die Drei noch an dieser Stelle bis sich Sofie aus der Umarmung löst. Schelmisch grinsend geht sie ein paar Schritte rückwärts. „Also, wer als Erster wieder zu Hause ist hat gewonnen." Ihre Schwestern drehen sich skeptisch zu ihr um, sie hat wirklich ein Händchen dafür ruhige Momente zu zerstören. „Auf drei", beginnt die Jüngste, „Drei!" Damit rennt sie los und eröffnet das inoffizielle Wettrennen.
Stirnrunzelnd sehen sich Eva und Martha an. „Glaubt sie wirklich sie hat eine Chance?", fragt die Anführerin mit einem Grinsen auf den Lippen. „Es sieht ganz danach aus. Sollen wir ihr den Vorsprung gönnen?", entgegnet ihr Martha mit einem Schmunzeln. „Ich denke sie sollte sich noch ein wenig in Sicherheit wiegen." Beide werfen noch einen kurzen Blick auf Volterra, ehe Eva grinsend die Verfolgung aufnimmt. Martha folgt ihr eine Sekunde später. Sofie wieder einzuholen wird für sie kein Problem darstellen, doch mit Eva kann sie es bei weitem nicht aufnehmen. Die Drei haben sich nicht der physischen Fähigkeiten wegen zusammen geschlossen, sondern aus dem Grund, dass sie sehr gut miteinander auskommen. Doch so ähnlich sie sich auch sind, oftmals gehen die Charakterzüge doch in eine andere Richtung.
An der schweizerischen Grenze haben Eva und Martha ihre voreilige Schwester eingeholt und einige Zeit später erreichen sie ihre Heimat. Die letzten Monate waren sie im bayrischen Land unterwegs, weswegen sie nun weiter gen Westen ziehen und sich für die nächste Zeit im Moselgebiet niederlassen wollen. Ungeahnt, dass sie genau diese Ortswechsel Jahre später wieder nach Volterra führen werden.
Würde mich über erste Eindrücke (gern auch per Mail), eventuelle Fehler oder Verbesserungsvorschläge freuen.
Man liest sich ...
lg kusari-de
