Art der Geschichte: Mehrteiler

Genre: Drama

Autor: Josephine

Betaleserin: Shelley

Titel: Expecto Patronum 2: Schattenjahre


Disclaimer: Alle Figuren gehören JKR! Nur die Idee zu dieser Geschichte gehört mir und ich verdiene kein Geld daran! Lediglich Professor Keriann ist meine eigene Erfindung. Sein Name ist irisch und bedeutet so viel wie „dunkelhaarig".

Inhalt: Die Fortsetzung zu „Expecto Patronum". Vier Jahre sind seit dem ersten Teil vergangen. Severus Snape befindet sich jetzt in seinem letzten Hogwartsschuljahr und Lord Voldemort steht einige wenige Jahre vor dem Höhepunkt seiner Macht. Severus Snape wächst bei Airell Malfoy, dem Onkel von Lucius Malfoy auf und fristet ein Dasein zwischen Leben und Tod, Licht und Schatten. Alte Geheimnisse und Rätsel werden aufgeklärt, aber natürlich werden auch neue hinzukommen…

Anmerkung der Autorin: Um den zweiten Teil zu verstehen, wäre es wahrscheinlich wirklich besser, man nimmt sich die Zeit, um die „Vorgeschichte" zu lesen. Es kommen viele Dinge vor, Personen werden vorgestellt und Zusammenhänge erläutert, die für den Fortverlauf des zweiten Teils wichtig sind und dazu ist eine Art „Hintergrundwissen" natürlich fast schon eine Voraussetzung.

Wie schon im ersten Teil werde ich mich inhaltlich kaum an den Büchern von JKR orientieren! Ich benutze lediglich ihren „Rahmen" und einige Dinge, die „passend" sind und sich meiner Meinung nach „stimmig" in „Expecto Patronum" einfügen lassen, doch überwiegend wird auch der zweite Teil meine eigene bescheidene Interpretation sein, wie Severus Snape zu dem Mann wurde, den wir auch den Büchern von JKR ansatzweise kennen lernen dürften.


o O Prolog O o

Die Landschaft zog mit einer fast erschreckenden Geschwindigkeit an ihnen vorbei. Graue Bilder gingen fließend ineinander über, klare Linien verschwammen und alles wirkte irgendwie undeutlich.

Unwirklich.

Grau.

Wälder und Felder wechselten sich ab, Seen und Flüsse, Ödland und Berge. Das Einzige, was immer präsent war und niemals verstummte, waren das dunkle Schnaufen des Zuges und das stetige Tanzen der Regentropfen vor den Fenstern.

Am Morgen, als der Hogwarts-Express in London losgefahren war, hatte die Sonne mit milden Strahlen vom Himmel geschienen und es versprach, ein kühler, aber dennoch sonniger Herbsttag zu werden. Doch im Laufe der Fahrt war das Wetter umgeschlagen, der blaue Himmel hatte schweren, dunklen Regenwolken weichen müssen und die Sonne war bereits seit Stunden verschwunden. Stattdessen durchzogen Blitze dann und wann die graue Wolkendecke, lautes, tiefes Donnergrollen war in der Ferne zu hören und dicke, träge Regentropfen liefen die Glasscheiben der Zugabteile hinab.

Dennoch konnte man die allgemeine Stimmung im Zug als ‚heiter' beschreiben, sofern das in diesen Zeiten möglich war, denn ein neues Jahr in Hogwarts, der englischen Schule für Hexerei und Zauberei, würde an diesem Abend beginnen. Die Sommerferien waren vorbei und endlich durften die Schüler wieder zurück in das alte Schloss, welches für viele von ihnen zu mehr als einer zweiten Heimat geworden war.

Der gesamte Zug war erfüllt von einem einzigen Stimmengewirr, das lediglich von einem leisen Lachen, einem Schrei oder einem Ruf durchbrochen wurde. Das Wetter draußen schien gar nicht bis nach drinnen zu gelangen, doch jeder von ihnen wusste, dass das Wetter nur widerspiegelte, wie es im Moment in ihrer Welt aussah.

An diesem Morgen hatte man Freunde wieder getroffen, mit denen man über die Wochen hinweg nur wenig bis gar keinen Kontakt gehabt hatte und natürlich mussten Neuigkeiten ausgetauscht, die neuesten Gerüchte erzählt werden und Spekulationen gemacht, wie das diesjährige Schuljahr wohl verlaufen würde. Aber alles dennoch in einem heiseren Ton, denn ein Schatten lag schwer auf jedem von ihnen.

Hogwarts war zwar in erster Linie eine Schule, doch seit fast vier Jahren waren die altehrwürdigen Mauern zu weit mehr geworden als bloßen Schulmauern. Sie waren zu einer Festung geworden. Eine Festung, die ununterbrochen Widerstand leistete gegen die Dunkelheit, die von der magischen Welt Besitz ergriffen hatte.

Diese Dunkelheit, die niemand wirklich beim Namen nannte und die schon so viele Opfer gefordert hatte. Täglich wurden Kämpfe ausgefochten, in denen mutige Hexen und Zauberer ihr Leben ließen, eintretend für Gerechtigkeit und Wahrheit. Doch die Seite des Lichtes war klein, ihre Anhänger wenig und der Schatten gewann immer mehr an Macht…

Viele der Eltern wussten ihre Kinder in Hogwarts sicherer als sonst irgendwo auf der Welt und so hatte man beschlossen, die Schule weiterhin offen zu halten für all jene, die zwischen Lernen und Wissen Schutz suchten.

Und Wissen war in diesen Zeiten wichtiger als so manches, von dem man glaubte, dass es einen rettete. Wissen war Macht und Macht war es, um die Licht und Dunkelheit seit Jahren erbittert kämpften…

oOo

Tiefschwarze Augen blickten stumpf und leer hinaus in den Regen, verfolgten die schimmernden Tropfen, die langsam und träge das fleckige Glas hinab liefen und schließlich verschwanden. Das Gesicht, zu dem diese Augen gehörten, war so weiß, dass man glaubte, kein einziger Tropfen Blut würde durch die Adern fließen. Es wirkte müde, wächsern. Schwarze, fettige Strähnen fielen zu beiden Seiten in das ausgemergelte Gesicht und ließen es nur noch unwirklicher erscheinen.

Unecht.

Und irgendwie zerbrechlich.

Der Name, der zu diesem Gesicht gehörte, war Severus Snape, doch die Person, die diesen Namen trug, schon lange verschwunden. Das, was in diesem Augenblick dort saß, war nicht mehr als ein Schatten des Menschen, der er einmal gewesen war. Nach außen hin hatte sich nicht viel verändert und keinem der anderen Schüler waren die Veränderungen aufgefallen, die in den letzten Monaten und Jahren schleichend und leise geschehen waren, und dennoch…

Hätte einer, auch nur einer von ihnen ihm jemals wirklich in die Augen geblickt, so wäre ihnen sicherlich aufgefallen, hätte ihnen auffallen müssen, dass in diesen Augen kein Leben mehr war. Stumpf waren sie, stumpf und leer. Wie schwarze Tunnel, in die man hinein blickte und in denen man nichts sah außer Dunkelheit.

Aber keiner sah ihm in die Augen und so sah auch keiner die Leere, die Dunkelheit… und die unausgesprochene Bitte um Erlösung.

Sie sahen, dass das schwarze Haar länger geworden war. Dass der Körper gewachsen, aber gleichzeitig auch entsetzlich dünn geworden war. Dass die Haut mehr denn je wirkte wie die einer teuren Porzellanpuppe, die man zum Ansehen in den Schrank stellte und danach niemals wieder berührte. Sie hörten, dass die Stimme dunkler geworden war, aber auf eine seltsame Art und Weise klang wie die eines alten Mannes, der in einem einzigen Leben bereits mehr gesehen und erlebt hatte, als ein Mensch aushalten konnte.

Doch niemand sah in diese stumpfen Augen und damit sah auch niemand die stummen, ungeweinten Tränen des Jungen, der schon vor mehr als einer halben Ewigkeit zu einem verbitterten, verschlossenen Mann geworden war, der seine Seele verkauft und alles verloren hatte.

oOo

Nichts hatte sich verändert, so schien es. Wie jedes Jahr war die Große Halle erleuchtet von einem warmen Licht, welches von den unzähligen Kerzen ausging, die über den Köpfen der Schüler schwebten und deren Flammen leicht flackerten. Die Decke der Halle zeigten einen grauen, regnerisch–dunklen Himmel und an den hohen Bleiglasfenstern konnte man die Regentropfen monoton schlagen hören, doch niemand achtete wirklich auf dieses Geräusch. Jeder versuchte auf seine eigene Art und Weise mit der Gegenwart umzugehen und so unterhielt man sich lieber über Dinge aus der Vergangenheit, als das Hier und Jetzt zu akzeptieren und anzunehmen.

So viel war in den letzten Jahren geschehen, so viel Schmerz, so viel Elend, so viele Tote.

Die Reihen der Schüler waren leer geworden. Viele hatten sich dem Schatten angeschlossen, die sicheren Mauern der Schule verlassen und sich für ein Leben in Dunkelheit entschieden. Andere waren mit ihren Familien verschwunden und niemand hatte mehr etwas von ihnen gehört oder wusste, wo sie waren.

Und einige - viel zu viele - waren tot. Sie würden niemals wieder die schwebenden Kerzen sehen, niemals wieder den so typischen Geruch der Gänge einatmen und niemals wieder die Bande der Freundschaft und des Zusammenhaltes so stark spüren, wie zwischen den Mauern dieses Schlosses.

Der Krieg hatte viele Opfer gefordert und von Tag zu Tag wurden es mehr. Auch am Lehrertisch gab es Lücken, die niemand mehr füllen konnte und ein leerer Stuhl hatte besonders dafür gesorgt, dass das Schloss wochenlang zu einem Ort der Trauer und der Tränen geworden war.

Es war nunmehr vier Jahre her, dass der erste der Professoren der Dunkelheit zum Opfer gefallen war und noch heute sprach man nur im Flüsterton darüber, was damals wohl geschehen sein mochte. Eines Morgens war der Professor verschwunden gewesen, genau wie einer der Schüler und natürlich waren Gerüchte entstanden. Gerüchte, für die man nicht einmal ansatzweise Beweise hatte, doch diese Gerüchten verließen die sicheren Mauern des Schlosses und drangen bis nach draußen in die magische Welt. Empörung, Entsetzen und Wut waren die Folgen gewesen, doch als nach wenigen Tagen der Schüler zurück gekehrt war, ein hoch angesehener Zauberer für ihn bürgte und der Tod des Professor bekannt gegeben wurde, wurden die lauten Stimmen immer leiser und waren schließlich fast gänzlich verstummt.

Bis heute war der leere Stuhl des Professors für Verteidigung gegen die Dunklen Künste nicht mehr für länger als einige wenige Wochen oder Monate besetzt gewesen und auch am Anfang dieses Schuljahres war der Platz leer. Man hatte niemanden gefunden, der bereit gewesen war, die Stelle zu übernehmen und so mussten die wenigen Kollegen, die übrig geblieben waren, diese Stunden so gut es eben ging übernehmen.

Auch den Professoren waren die Strapazen der letzten Monate und Jahren anzusehen. Fast alle hatten sie dunkle Ringe unter den Augen, ihr energischer Gang, mit dem sie vor einer halben Ewigkeit, so schien es, in ihren Unterrichtsstunden erschienen waren, war einem gebückten Schleichen gewichen und viele von ihnen hatten Verletzungen erlitten, deren Folgen nie richtig abgeklungen waren. Professor Sinistra, die Lehrerin für Astronomie, humpelte so stark, dass sie Alastor Moody damit Konkurrenz machen konnte und Professor Flitwick konnte auf dem rechten Auge so gut wie nichts mehr sehen. Der kleine Lehrer trug ein fleckiges Stück Stoff über diesem Auge und wirkte damit unendlich alt. Auch das Gesicht von Albus Dumbledore, dem Direktor von Hogwarts, wirkte wächsern und müde, das fröhliche Funkeln hatte die blauen Augen schon lange verlassen. Nichts desto trotz versuchte er sich nichts von seinem Kummer anmerken zu lassen, lächelte in die Runde und schenkte jedem ein Augenzwinkern, dessen Blick er eingefangen hatte.

Severus Snape war diesem Zwinkern erneut ausgewichen, hielt den Blick gesenkt und versteckte sich hinter einem Vorhang von schwarzem, strähnigem Haar. Das Essen auf seinem Teller hatte er nicht angerührt, lediglich ein wenig darin herumgestochert und auch der goldene Kelch mit Kürbissaft war noch unberührt. Er hatte keinen Hunger. Sowieso erschien ihm das ganze Bankett so sinnlos, wie es in Zeiten wie diesen nur hätte sein können. Warum hatte man diese lästige Begebenheit nicht einfach abgeschafft? Wer bitte legte noch Wert darauf, bei einem gemeinsamen Essen das kommende Schuljahr zu begrüßen?

‚Wahrscheinlich so gut wie alle in dieser Halle – bis auf dich!', antwortete die leise Stimme in seinem Kopf, die der Slytherin aus irgendeinem Grund in all den Jahren niemals hatte wirklich ignorieren können. Irgendwann hatte er sich mit den lästigen Kommentaren abgefunden und sich entschlossen, wenn er sie schon hören musste, ihnen immerhin so wenig Aufmerksamkeit zu schenken, wie möglich.

‚Genau wie allen anderen Dingen in deinem Leben, dich selbst mit eingeschlossen!'

Wütend knirschte Severus mit den Zähnen und stieß die goldene Gabel mit aller Kraft in etwas auf seinem Teller, das vor nicht allzu langer Zeit wohl so etwas wie ein Steak gewesen war, nun aber mehr einer undefinierbaren, rötlichen Masse glich.

‚So viel dann zum Thema 'ein wenig darin herumgestochert'…'

Severus schloss die Augen, halb gequält, halb vor Wut. Wieso konnte diese vermaledeite Stimme nicht ein einziges Mal schweigen? Wieso musste sie immer wieder diese verdammten Kommentare zu allem, was er tat, sagte oder dachte, abgeben?

‚Weil ich du bin, du Idiot!'

Wäre der Augenblick nicht völlig daneben gewesen, so hätte Severus seinen Kopf wahrscheinlich ergeben und mit einem dumpfen Geräusch auf die Tischplatte fallen lassen, doch es hieß, eine Maske aufrecht zu erhalten und dieses Zeichen von Schwäche durfte er sich da nicht leisten. Stattdessen ballte er beide Hände zu Fäusten, dass seine Fingerknochen knackten und die Slytherins, die in seiner Nähe saßen, ihm fragende, aber überwiegend missbilligende Blicke zuwarfen.

‚Elendes Pack!', dachte Severus und starrte auf seine Fingerknöchel, die mittlerweile weiß hervor stachen. ‚Sollen sie sich doch um ihr eigenes Leben kümmern! Das ist aussichtslos genug!'

Innerlich zählte Severus bis zehn, versuchte so die Wut, die sich wieder einmal einen Weg nach oben suchte, zu verdrängen und sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Wie durch Nebel hörte er, dass der Direktor irgendetwas zu den Schülern sagte, worauf verhaltenes Tuscheln und Reden die Folge war, doch er verstand die Worte nicht, konzentrierte sich immer noch auf den roten Schleier, der drohte, seinen Verstand zu umfangen und ihn zu lenken.

Das geschah in der letzten Zeit immer häufiger, was nicht zuletzt daran lag, dass Er es so wollte. Er, der Dunkle Lord, verlangte von Severus stets, dass sich dieser von seiner Wut, seinem Zorn, seinem Schmerz kontrollieren und leiten lassen sollte, doch Severus wollte das nicht… jedenfalls nicht mehr. Ein einziges Mal hatte er diesen Gefühlen freie Bahn gelassen, mehr unfreiwillig, aber dennoch… Was dann geschehen war, dafür gab es einfach keine Entschuldigung, keine Rechtfertigung und noch heute, vier Jahre später, dachte Severus niemals an diese Nacht zurück, in der er der brennenden Wut in seinem Inneren freie Hand gegeben hatte und in der er das erste Mal wirklich gewusst und gespürt hatte was es hieß, seine Seele an den Teufel verloren zu haben.

oOo

Immer noch verborgen hinter einem Schleicher schwarzer Haare wartete Severus darauf, dass auch die letzten seiner Hauskameraden aus den Baderäumen kamen. Mittlerweile war es weit nach Mitternacht, das Fest in der Großen Halle bereits seit über einer Stunde beendet und fast alle Schüler lagen in ihren Betten, um dem morgigen Unterrichtstag wenigstens ansatzweise ausgeschlafen entgegenzutreten.

Severus stand, versteckt in den Schatten des nur spärlich beleuchteten Ganges, nahe der Tür zum Bad des siebten Jahrganges der Slytherins, wich noch ein kleines Stück weiter nach hinten, als ein paar Schüler durch die Tür kamen und leise redend in die entgegengesetzte Richtung verschwanden. Er lauschte konzentriert dem Geräusch ihrer Schritte, zählte die Stufen, die sie zu ihrem Schlafsaal hinauf gingen und atmete halb erleichtert aus, als auch dieses Geräusch endlich verstummt war. Nun war das Bad leer und er konnte hinein gehen.

Sich dennoch ein letztes Mal nach allen Seiten umsehend zog er den zerschlissenen Schulumhang noch enger um seinen dünnen Körper, schlüpfte geräuschlos in den fast dunklen Raum, schloss die Tür hinter sich und drehte den Schlüssel um. Ohne wirklich darüber nachzudenken zog er seinen Zauberstab, versiegelte die Tür noch mit einigen Sprüchen und gestattete sich erst dann, die linke, in rauen Stoff gekrallte Hand langsam zu entspannen. Sein Atem ging stoßweise und Severus verfluchte sich innerlich für diese offensichtliche Schwäche, doch es dauerte einige Minuten, bis er sein rasendes Herz wieder halbwegs unter Kontrolle hatte. Es war jedes Mal das Gleiche, wenn er dieses Badezimmer betrat und alles nur wegen…

Severus verscheuchte diese Gedanken und schüttelte den Kopf so stark, dass lange Strähnen einen kurzen Tanz aufführten, bevor sie schließlich wieder bewegungslos sein bleiches Gesicht umrahmten. Er durfte nicht mehr daran denken! Niemals!

Wütend über sich selbst stützte er sich schwer auf dem Rand eines der Waschbecken ab, hielt den Kopf gesenkt und starrte schweigend auf seine zitternden Hände. Was war er nur für ein Wrack geworden? Wo war seine Selbstbeherrschung? Die kalte Emotionslosigkeit? Die schützende Unnahbarkeit?

Severus spürte, wie Tränen seine Wangen hinab liefen und stieß einen markerschütternden Schrei aus. Ob aus Wut, Schmerz oder Trauer, das wusste er nicht. Der Schrei hallte von den dicken Wänden wider, klang in seinen Ohren wie der eines verletzten Tieres und führte dazu, dass er zitternd und schluchzend auf den Boden sank. Das Gesicht vergrub er in den Händen, der Rücken war gebogen und immer wieder tropften Tränen auf den kalten Boden.

Wie ein betäubender Schmerz zog die Kälte der Fliesen durch den dünnen, abgetragenen Schulumhang und ließ den dürren Körper erzittern, doch anstatt aufzustehen, krümmte sich der Rücken nur noch mehr.

Der letzte klare Gedanke, den Severus fassen konnte, handelte von der Gewissheit, dass niemand seine Schreie hören würde, denn er hatte das Bad zuvor schalldicht gezaubert und dann waren es Erinnerungen, die seinen Verstand mit sich fort rissen und in denen er drohte zu ertrinken…

o O Prolog Ende O o

To be continued…


Was lange währt, wird am Ende also doch..."gut"?

Einen zweiten Teil zu schreiben ist, denke ich, niemals wirklich einfach. Man möchte (und muss es auch in gewisser Weise) an den ersten Teil anschließen, steht unter einem entsetzlichen Druck (jedenfalls geht es mir so und das aller Schlimmste ist: Ich mache mir diesen Druck selbst), weil man alles richtig, fast schon "perfekt" (doch wer oder was ist das schon?) machen will und dennoch immer das Gefühl hat, absolut daneben zu liegen...

Ich habe für diesen Prolog hier ziemlich lange (jedenfalls für meine Verhältnisse) gebraucht und bin daher für Reviews jeder Art mehr als dankbar! Das Verlangen der Leser (und auch bei mir selbst, wie ich zugeben muss) nach einer Fortsetzung war verdammt hoch und ich weiß nicht, ob ich dieses Verlangen erfüllen kann...

Ihr seht, viele Fragen, die nach einer Antwort verlangen und ihr als Leser könnt sie mir geben... ;-))) !

Habt Dank!

Eure
Josephine