Die Suche nach Glück

1. And dream I do

Kannst du mir verzeihen?

Ich verstehe. Bitte vergib mir.

Warte! – Ich wüsste nicht was ich dir verzeihen sollte. Du hast dir nichts zu Schulden kommen lassen.

Das stimmt nicht! Und das weißt du genau!

Du kannst nichts dafür. Du hattest keine Wahl!

Keine Wahl?! Nur wegen mir bist du …

Ich kann dich verstehen. Wir werden uns wieder sehen. - Irgendwann. Versprochen.

Wie?

Wir werden uns wieder sehen. Vertraue mir.

Vielleicht werden wir einander Treffen, wenn wir dem Licht folgen.

Bestimmt. – Doch nun geh', bevor dich jemand findet. Lebewohl.

Lebewohl.

Licht… Kann Licht in reiner Dunkelheit existieren? Ich wünschte, ich könnte daran glauben.

ooOoo

„Malfoy, wach auf! Wir sind bald da!", rief eine Stimme.

Draco schlug seine Augen auf und blickte aus dem Fenster. Draußen war es dunkel, die Landschaft war Schemenhaft zu sehen. Träge richtet der Blonde sich auf und erhob sich von der Sitzbank. Seit kurzem hatte er solche seltsamen Träume, die er nicht zuordnen konnte. Weder wusste er, wer sich unterhielt, noch wusste er, wovon sie sprachen. Licht? Dunkelheit? Was für ein Quatsch. Draco holte seine Tasche von der Ablage herunter und verließ gemächlich das Abteil in Gefolgschaft von Zabini, der ihn geweckt hatte, Pansy, Crabbe und Goyle.

Eine Gruppe von Slytherins, Gryffindors, Ravenclaws und Huffelpuffs des 7. Jahrgangs machte sich zu der alten Villa auf, angeführt von Prof. Mc'Gonagall, Prof. Snape und Prof. Lupin, der dieses Jahr wieder VgddK unterrichtete. Emerson Manor hieß dieses alte Herrenhaus und war für zwei Wochen die Unterkunft der Schüler und Professoren. Laut Dumbledore sollte dort die letzte Prüfung stattfinden, da sie bereits alle anderen in Hogwarts abgelegt und bestanden hatten. Wer durchfiel, durfte auch nicht auf diese Reise mit, daher verwunderte es Draco umso mehr, dass Crabbe und Goyle durch die Prüfungen in Hogwarts kamen.

Nachdem sie die Halle betreten hatten, stellten sich die Professoren auf die Treppe und Prof. Mc'Gonagall eröffnete die Rede, „Wie Sie alle wissen, sind wir hier hergekommen, um die letzten Schritte auf Ihrem Weg zum erwachsenen Zauberer zu machen. Hier wird sich zeigen, ob Sie nun für die Zaubererwelt bereit sind, oder nicht. Die kommenden zwei Woche werden Sie mit Aufgaben konfrontiert werden, die Sie ohne Hilfe bewältigen müssen. Wir Professoren werden zwar in dem selbem Gebäude residieren, aber wir werden für Sie nicht ansprechbar sein. Sie werden selbst entscheiden müssen, ob Sie nun Regeln einhalten und einander respektieren, oder ob Sie sich gegenseitig das Leben hier zur Hölle machen. Die Mahlzeiten nehmen Sie im Saal links von Ihnen ein, alles andere finden Sie auf Ihren Zimmern, oder in den anderen Räumen des Manors. Wir werden sie nun in ihre Zimmer einteilen. Die Aufgaben werden im Laufe der Wochen von alleine auf Sie zukommen. – Professor Snape, ich bitte Sie hiermit die Liste zu verlesen und Sie, Professor Lupin mögen bitte die Schlüssel verteilen."

Beide Männer nickten ihr zu, ehe Prof. Snape eine Pergamentrolle hervorzog und Prof. Lupin eine Schatulle mit Schlüssen öffnete.

Snapes Stimme war – wie hätte es auch anders sein können – kalt und schneidend, „Ich lese die Zimmernummern und die dazugehörigen Namen vor. Wenn Sie aufgerufen werden, dann treten Sie vor und holen sich Ihren Schlüssel ab." Es vergingen etliche Minuten und die Halle leerte sich allmählich. Wie es den Anschein hatte wurden die Mehrbettzimmer, wie Sechs Bett-, Fünf Bett- und Vier Bettzimmer, zuerst vergeben. Derzeit wurden die rechtlichen 12 Schüler in 3 Bettzimmern verteilt. Seltsamerweise wurden auch hohe Zimmernummern vergeben.

„… Zimmer 134: Hermione Granger, Blaise Zabini, Ernie Mcmillian. Zimmer 172: Pansy Parkinson, Susan Bones, Terry Boot. Zimmer 165: Cho Chang, Harry Potter, Draco Malfoy. Zimmer 127: Vincent Crabbe, Zacharias Smith, Neville Longbottom."

Draco war, wie angewurzelt, auf seinem Platz stehen geblieben. Hatten es die Professoren tatsächlich gewagt ihn mit Mr. Scheinheilig Potter und Mrs. Zicke Chang, die letztes Jahr durchgefallen war, in ein Zimmer zu stecken?! Gut, gemischte Zimmer, ist eine tolle Idee, wenn wenigstens das Mädchen keine blöde Kuh gewesen wäre!! Draco kam nicht einmal dazu sich mental auf ‚Ich-habe-meinen-geliebeten-Ceddric-verloren-und-nehme-nun-Mr.Scheinheilig-als-Ersatz' und ‚Seht-mich-an-ich-bin-der-beste-Zauberer-auf-der-Welt' einzustellen, da er von letzterem unwirsch am Ärmelgepackt und die Treppe hinauf geschliffen wurde.

Innerlich fragte sich der Blonde, seit wann Potter so stark geworden war, äußerlich versuchte er sich loszureißen und zischte, „Lass mich! Ich kann auch alleine gehen!"

Potter ließ ihn umgehend los und machte ihm Platz, damit er vorbeigehen konnte, was Draco auch erhobenen Hauptes tat. Sie irrten nun schon mehrere Minuten durch das Manor und trafen auf viele Zimmer, aber nicht auf Nummer 165. Nach weiteren Minuten schienen sie eine heiße Spur entdeckt zuhaben.

„162… 163… 164… 172?! Wollen die uns verarschen?!", zischte Draco empört.

„Das muss ein Witz sein!", schnaufte Potter ebenso unwillig.

„Ich glaube, das hier ist unsere erste Prüfung. Wir müssen in Zusammenarbeit das Zimmer finden.", ließ Chang verlauten und erntete dafür von Draco einen bösen Blick.

„Den Klugscheißer kannst du wo anders raushängen lassen, Chang.", schnappte der Blonde und verschränkte die Arme vor der Brust.

Potter stellte sich schützend zwischen Draco und Chang und verteidigte sie, „Halt die Klappe, Malfoy. Ich glaube auch langsam, dass das unsere erste Aufgabe ist."

Draco öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, doch anstatt, dass Worte seinen Mund verließen, schnappte er erzürnt nach Luft und spießte Potter mit seinen Blicken auf. Dieser grinste nur triumphierend und drehte sich zu Chang um, die seufzte, „Danke Harry."

Da kam Draco die Galle hoch. Das war so unfair! Den Professoren musste doch klar sein, dass dieses Ex-Pärchen sich gegen den Slytherin verbünden würde. Eingeschnappt hob Draco seine Tasche and und ging stur den Gang weiter ohne sich auch nur einmal umzublicken. Von der Ferne hörte er Potter reden, „Lass den Idioten…"

„Selber Idiot…", murmelte Draco genervt und verirrte sich nun alleine in dem Manor.

Er kam an vielen Zimmern vorbei, aber keines trug die Nummer 165. Genervt betrat er ein Zimmer, das ohne Nummer war. Er stellte die Tasche ab und sah sich in dem Raum um. Es standen viele verdeckte Möbel in dem Zimmer, auf dessen Tüchern eine dicke Staubschicht lag. Verwundert schritt Draco durch den Raum, bis er vor einem – wie er annahm – verdeckten Schrank hielt. Langsam streckte er die Hand nach dem Tuch aus und zog es langsam von dem Schrank. Dabei trat er einpaar Schritte rückwärts, so dass das Tuch vor seinen Füßen zu Boden fiel.

Eine junge Frau stand vor dem Schrank und drehte sich überrascht um. In den Spiegeln, die an der Schranktür angebracht waren, sah man einen Mann mit dunklem Haar stehen, welcher der Frau einen leidenschaftlichen Blick zuwarf. Sie lief auf ihn zu und fiel in seine Arme.

Draco blinzelte. Was war das gewesen?! Irritiert stolperte er rückwärts, drehte sich um und stürmte samt Tasche aus dem Raum. Er hatte es eilig zu dem Gang mit den Zimmern 162 – 164 zurückzukehren, wo er erst Halt machte. Sein Blick fiel auf die vermeintliche Nummer 172 und er stöhnte genervt auf, als er dort die Ziffern 165 erblickte. Verdammter Täuschungszauber!

Der Blonde atmete einmal tief durch, dann betrat er das Zimmer in der Hoffnung, Potter und Chang nicht bei einer sehr privaten „Unterhaltung" zu stören. Zu seinem Glück war niemand im Zimmer, allerdings standen leere Koffer und Taschen an den Fußteilen von zwei der drei Betten. Zwei der Schränke standen offen, der letzte an der Wand war noch verschlossen. Draco kam nicht einmal dazu seine Tasche abzustellen, als Chang aus dem einem Nebenzimmer – wahrscheinlich das Bad – und Potter mit einem hämischen Lächeln von dem Balkon in Zimmer kamen.

„Na, auch schon da.", höhnte er gelassen und schien sich daran zu erfreuen, dass Draco umsonst weitergegangen war.

„Klappe, Potter.", schnaufte der Blonde und stellte seine Tasche vor seinem Bett ab, welches zu seiner Missgunst zwischen den anderen Betten stand.

Potter schien die Wandseite zu lieben und Chang wollte anscheinend dem Balkon so nahe, wie möglich sein. Der Slytherin verzog das Gesicht, ließ sich aber dann doch auf seinem Bett nieder. Chang und Potter widmeten sich wieder ihren eigenen Angelegenheiten und ließen Draco mit seinem Unmut alleine. Wenn es wenigstens Himmelbetten gegeben hätte! Aber nein, die dicken Vorhänge würden ja den einzelnen Schülern eine Privatsphäre verschaffen und das könnte dem schlechten Klima schaden. Schon langsam begann Draco die drei Professoren zu hassen.

Blöde Idioten! Nein, allen Unmut der Welt würden diese kleinen Tatsachen nicht ändern, also blieb dem Blonden nichts anderes übrig, als seine Kleidung in dem Kasten zu verstauen. Nachdem das erledigt war, ließ Draco sich auf sein Bett fallen und starrte gelangweilt zur Decke. Warum war er eigentlich hier? Er wollte nicht mit einer Ravenclaw und einem Gryffindor seine Freizeit verbringen. Schnaubend erhob er sich, versiegelte noch die Schranktür und verließ das Zimmer.

Wieder einmal irrte er durch die Gänge und war bedacht bloß nicht in die Nähe von diesem Zimmer mit den seltsamen Visionen zu gelangen. In den unteren Stockwerken betrat er eine große Halle, die allerdings nicht einmal halb so groß war, wie die von Hogwarts. Draco ging gerade einmal einpaar Schritte, da passierte es schon wieder.

Viele Paare tanzten in der Raum Mitte, manch andere standen am Rand und unterhielten sich, oder sahen den Tanzenden zu. Neben einer nahe gelegenen Säule stand ein junger Mann mit dunklem Haar, der, wie alle anderen Anwesenden auch, eine weiße Halbgesichtsmaske trug. Er beobachtete eine Frau, die mit einem Mann, dessen Haar ergraut war, tanzte. Der Mann hätte ihr Vater sein können. Die Musik endete und der junge Mann ergriff die Chance, um die junge Frau anzusprechen. Bei dem nächsten Lied tanzten sie mit einander und versanken in den Augen des anderen. Der ältere Mann beobachtete beide mit wachsamen Augen.

Draco stolperte zurück und fiel fast zu Boden, hätte ihn nicht jemand von hinten aufgefangen. Erschrocken rappelte er sich auf und schaute seinem Retter, Blaise Zabini, ins Gesicht. Der Dunkelhaarige legte die Stirn in Falten und auch Granger und Mcmillian blickten verwundert.

Zabinis Worte lenkten Dracos Aufmerksamkeit auf ihn, „Sag, was ist mit dir los? Als ich dich vorhin gerufen hatte, hast du gar nicht reagiert."

Schnell fing sich der Blonde, räusperte sich und log, „Ich war in Gedanken. Was willst du, Zabini?"

Der andere seufzte und bot an, „Wir erkunden gerade das Manor. Willst du vielleicht mitkommen?"

Draco erschauderte innerlich. Mit Granger und Mcmillian zusammen durchs Manor spazieren? Nein danke! Da war selbst Zabini schwer zu ertragen. Der Blonde lehnte ab, „Ich wollte gerade hinaus, an die frische Luft und habe mich lediglich in die Halle verirrt."

Noch bevor Zabini etwas sagen konnte, war Draco an ihm vorbei gehuscht und verabschiedete sich, „Wir sehen uns später."

Sobald er in sicherer Entfernung war, atmete er erleichtert auf und machte sich dann tatsächlich auf den Weg nach draußen. Er ging zur Eingangshalle und von dort aus, durch das Portal hinaus in an die frische Luft. Vor ihm erstreckten sich eine große Wiese und ein nahe gelegener Wald. Der Junge wusste zwar nicht warum, aber als er zum Wald hinüber sah liefen ihm eiskalte Schauer den Rücken hinab. Ein vertrautes Gefühl stieg in ihm auf und hinterließ ein elektrisierendes Gefühl auf seiner Haut. Draco schwor, dass er noch nie hier war und dennoch kam ihm diese Gegend so verdammt bekannt vor.

Langsam setzten sich seine Füße in Bewegung und führten ihn an den Rand des Waldes. Der Wind strich durch die hohen Baumkronen und ließ die Blätter rascheln. Draco blickte in das Gewirr von Bäumen und spürte, dass sich etwas in ihm aufbaute. Er wusste nicht warum, aber er hatte auf einmal das unbändigende Gefühl, er müsse laut schreien. Es wäre kein wütender, sondern ein verzweifelter Schrei gewesen, doch kein Laut verließ Draco Lippen. Er wandte sich von dem Wald ab und wollte zum Manor zurückkehren, als er kurz innehielt und frustriert aufseufzte.

„Vermisst du mich sosehr, dass du mich jetzt schon verfolgst?", schnarrte er verächtlich.

Potter musterte ihn kurzzeitig, ehe er konterte, „Nein, ich wollte nur kurz raus. Du warst mir vollkommen egal."

Innerlich ließ Draco den Kopf hängen. Potter verstand es andere Menschen zu entmutigen, aber das würde der Slytherin ihm nicht zeigen. Stattdessen stolzierte er erhobenen Hauptes an ihm vorbei und bemerkte, „Wer's glaubt, wird selig. – Folge mir ja nicht hinein."

Draco grinste siegessicher, als Potter ihm zurief, „Hatte ich nicht vor!"

Ein entnervtes Schnaufen war zu hören und ein Todesblick traf den Gryffindor mitten in den Rücken. Mit diesem arroganten Idioten soll er zwei ganze Wochen im Zimmer verbringen, ohne ihm dabei zu erdrosseln? Mal schauen wie Draco sich zurück halten würde. Soviel war sicher. Für die Professoren würden es unterhaltsame Wochen werden, sollten sie die Schüler tatsächlich beobachten.

ooOoo

Es war drei Uhr in der Früh und Draco konnte noch immer nicht schalfen. Zu seiner Linken und zu seiner Rechten lagen zwei schlummernde Mitschüler, die nicht wie er unter Schlafstörungen litten. Seufzend verließ der Blonde sein Bett und schlich auf den Balkon hinaus. Als er vor zwei Stunden ins Bett gegangen war, hatte er sich seine Vorhänge gewünscht, denn mit der Gewissheit, dass ihn im Schlaf nichts vor den Blicken der anderen schützte, machte ihn unruhig. Die anderen beiden schien dieses Detail nicht zu stören, obwohl Draco zu sehen gemeint hatte, dass Chang ein Schlafmittel zu sich genommen hatte.

Leichtfüßig schlich Draco auf den Balkon hinaus und betrat diesen zum ersten Mal. Er schritt zum steinernen Geländer vor und legte beide Hände auf die kühle Oberfläche. Sein Blick wanderte zum Firmament empor, er schloss die Augen und atmete tief durch. Dann sah er wieder zu den Sternen hinauf. Sein Blick wanderte auf das Geländer, welches breit genug war, dass eine Person darauf sitzen konnte, also machte er es sich dort bequem und lehnte sich an die Mauer hinter ihm an.

Er war müde, das konnte er nicht leugnen, aber drinnen bekam er kein Auge zu. Für den Fall der Fälle legte er einen Schutzzauber um sich, der verhindern sollte, dass er zu einer der beiden Seiten hinunterfiel, sollte er an Ort und Stelle einschlafen. Trotz der Müdigkeit kehrten seine Gedanken an den diesigen Abend zurück. Er war eine Katastrophe gewesen, aber was hatte er auch anderes zu erwarten, wenn er sich mit Chang und Potter ein Zimmer teilen musste.

Flashback:

Das Abendessen war an sie vorüber gezogen und hatte glücklicher Weise keine Folgen mit sich gebracht. Als sie alle allerdings um 11 Uhr in ihren Räumen einfanden, gingen die Streitereien zwischen Draco und den anderen beiden wieder los.

„Du kannst doch nicht behaupten, dass jeder Slytherin einmal ein Todesser sein wird!", fauchte Draco.

„Ich habe nur wiedergegeben, was Ron gesagt hat.", verteidigte sich Potter und hob beschwichtigend sie Hände.

Natürlich musste Chang auch ihren Senf dazugeben, „Du musst doch zugeben, dass alle Todesser einmal in Slytherin waren."

Draco war so wütend, dass er sich für einen kleinen Moment vergaß und zischte, „Ach, dann war Pettigrew etwa auch ein Slytherin?!"

Auf Potters Gesicht spiegelte sich Verwunderung. Da gab es nur eines zu sagen: Jups?!

„Du weißt von Peter Pettigrew?!" Potter war aufgebracht. Das war nicht gut.

Draco versuchte es mit ‚sich-blöd-stellen'. „Peter wer?"

Potter baute sich vor Draco auf. Das war schlecht. „Stelle dich nicht blöd! Seit wann weißt du von Pettigrew?!"

Wie konnte er nur da wieder rauskommen. Um die Spannung etwas zu lindern fragte Chang dämlicher Weise, „Wer ist Peter Pettigrew?"

Ohne den Blick von Draco zu nehmen, erklärte Potter wütend, „Das ist Voldemorts rechte Hand und der Kerl der meine Eltern verraten hat!"

Okay. Ihre Frage, war vielleicht doch nicht so gut gewesen, denn nun beugte sich Potter zu Draco herunter, so dass dieser sich mit dem Rücken so weit es ging an das Kopfende des Bettes presste, und mit einem bedrohlich ruhigen Stimme wiederholte, „Seit wann weißt du von Pettigrew?"

Genau in diesem unpassenden Moment durchliefen kalte und warme Schauer Dracos gesamten Körper, dass dieser beinahe dazu verleitet war, kurzweilig die Augen zu schließen. Da er sich diese Blamage vor Potter nicht antun wollte, blinzelte er kurz und antwortete, „Ich weiß seit kurzem von ihm." Um jeglichen Verdacht auf eine Todesserexistenz auszuschließen, fügte er rasch hinzu, „Meine Mutter erzählte mir von ihrer Schulzeit, dass sie Pettigrew noch in ihrem letzten Jahr an Hogwarts immer in der Gegenwart deines Vaters, Lupins und ihrem Cousin, Black, sah. Sie meinte, auch wenn sie Black nicht ausstehen könnte, so wusste sie aus sicherer Quelle, dass Pettigrew - ", sein Blick fiel auf Chang, „ der ein Gryffindor war – Potters Eltern verraten hatte. Das ist alles, das ich weiß. Meine Mutter wollte mir damit sahen, dass auch Gryffindors falsche Schlangen sein können." Womit sein Blick wieder auf Potter lag.

Dieser musterte ihn gezwungener Maßen zufrieden und zog sich wieder zurück. Danach hatte Draco sich hinter einem seiner Bücher versteckt, Chang hatte Potter genervt und Potter hatte so getan, als wäre er vollkommen in ein Buch vertief. Es war schön für Draco zu erkennen, dass auch diese Beiden nicht ein Herz und eine Seele waren.

Flashback Ende

Dennoch war der Moment, in dem Potter über ihn gelehnt hatte der pure Horror gewesen. Zwar war sich Draco gewahr, dass sein Körper seit einiger Zeit auf Potter seltsam reagierte, aber er hoffte, dass es vorübergehen würde, wenn er es nur ignorierte. Da er dies jedoch seit mehr als einem Jahr tat, sah er sich gezwungen, sich etwas anderes einfallen und Potter um Himmelswillen nichts davon merken zu lassen.

Was immer für Gedanken Draco noch beschäftigt hätten, sie kamen ihm nicht mehr in den Sinn, weil er – wie bereits vermutet – an Ort und Stelle eingeschlafen war. Noch genoss er die Ruhe, die ihn umfangen hielt, doch er würde ein böse Erwachen erleben, wenn ihn Potter am Morgen aufwecken würde.