Wieder mal eine Coarbeit mit Valinja, um genau zu sein eine Sidestory zu Die, die wir lieben. Sie spielt etwa 2 000 Jahre früher im Düsterwald

Wir haben hier eine Idee von Naurelen aufgegriffen (Vielen Dank für die Erlaubnis), was die Elben aus Cillien betrifft, aber Anordil dürfte keinen Gastauftritt haben.

Disclaimer: alles Tolkiens… wir verdienen auch kein Geld damit.

Fallende Engel

Prolog:

Es ist vorbei, wir kehren zurück. Wie in Trance sitze ich auf dem Rücken meines Pferdes, sehe immer wieder zurück, obwohl das Feld des Sieges doch schon so weit zurückliegt. Ich weiß kaum mehr, wie lange die Schlacht vorüber ist. War es heute, gestern, vor ein paar Tagen? Der Schock über das Geschehen sitzt zu tief, als dass ich klar denken könnte. Ja, wir haben gesiegt, die Schlacht ist gewonnen, Sauron besiegt, aber um welchen Preis? 

Wie viele sind gefallen, wie viele ließen ihr Leben? Mein Herz zieht sich bei den Schreien zusammen, welche immer noch im meinem Kopf widerhallen. Qualvolle Schreie im Angesicht des Todes, voller Leid und Schmerz. 

Auch er hat Verluste erlitten, Verluste die ihn tief treffen werden. Ich weiß, ich hätte bleiben sollen. Ich hätte nicht wegziehen sollen mit meinem Heer, zurück in meine Heimat. Aber ich konnte nicht, ich konnte nicht bei ihm bleiben. Angst erfüllte mein Herz, Angst vor seiner Reaktion auf das Geschehene. Ich war mir sicher, dass er zornig werden würde und dies war es wovor ich mich fürchtete. 

Und so war ich nicht imstande es ihm zu sagen. Die Anzeichen sind unverkennbar. Als Elbenfrau spüre ich das Leben - noch so klein, doch wird es nicht lange so bleiben - welches in mir heranwächst. Gedankenverloren gleitet mein Blick an mir hinunter und ich starre auf meinen Bauch. Er ist flach, noch sehen es andere nicht, aber ich weiß, dass ich schwanger bin. Hätte man es gewusst, dann hätten sie mich nicht mit zur Schlacht ziehen lassen.

Aber ich wusste es ebenso wenig, bis zu dem Moment nach dem Sieg. Und er wird es nie erfahren, denn ich werde nicht zurückgehen. Ich sollte nach vorne schauen, mich nicht an das Vergangene klammern - ich weiß nicht einmal, ob er dasselbe empfand wie ich. Nun sollte ich nur noch an mich denken. An mich und das Kind.