Halli, hallo!
Leider gehört bei dieser Story nichts mir, sondern alles einer gewissen Millinoärin. Das ganz ist betagelesen (ab Kapitel 5) von Nesthaekchen und Tindomerel.
Jetzt aber viel Spaß beim Lesen!
Ein spitzer Schrei durchschnitt die Dunkelheit! Drang in alle Ecken, in das Unterholz, das Gebüsch… Nur ein Schrei und doch…
In Zeiten wie diesen war es nichts Ungewöhnliches, Schmerzenslaute zu vernehmen, aber dies ging tiefer, es ließ einem sämtliche Haare zu Berge stehen…
Dicht darauf folgte ein tiefes, diabolisches Lachen – auch nichts Neues…
Das Erscheinen des Dunklen Mals über den Wipfeln des Verbotenen Waldes war letztlich nur noch die längst überflüssige Bestätigung dessen, was Harry Potter bereits geahnt hatte – die Anhänger des Dunklen Lords hatten erneut zugeschlagen…
Ginny stieß ein Wimmern aus… Kauerte sich zusammen… Schlang die Arme schützend um den blutigen Leib…
Voll Grauen ließ sie die letzten Stunden noch einmal Revue passieren:
Beginnend mit einer Stunde Zaubertränke (das wider erwarten immer noch von Snape unterricht wurde – wie er das hingekriegt hatte, war den meisten äußerst schleierhaft und man betrachtete ihn allgemein mit Vorsicht), hatte der Tag eine große Überraschung für sie bereitgehalten. Zwar hatte Snape – oder auch Professor Blutsauger- und Giftmischer-Snape, Schrecken aller Schüler – mit der üblichen Leichenbittermine das Klassenzimmer betreten, jedoch hatte sich beim Austeilen der korrigierten Aufsätze über die Wirkung des Mondscheinkrautes herausgestellt, dass Ginny zum Erstaunen aller und auch zu ihrer eigenen Verblüffung ein O bekommen hatte. Nein, nicht einfach vergleichbar mit der klassisch bekannten 1, nein, ein O! Outstanding! Ohne Gleichen!
Denn um ehrlich zu sein war dies genau das gewesen, worauf Ginny heimlich all die Jahre hingearbeitet hatte!
Natürlich machten ihr die anderen Fächer Spaß, Verwandlung war durchaus passabel und auch gegen Verteidigung gegen die Dunklen Künste hatte sie nichts einzuwenden, aber Zaubertränke…
Sie hatte die Herausforderung förmlich genossen, immer weiter an ihren Arbeiten zu feilschen, sie bis an den Rand der Perfektion zu bringen, um vielleicht einmal – sie hatte kaum gewagt, es sich auch nur in ihren kühnsten Träumen auszumalen – von Snape ein O zu bekommen!
Um sie an dieser Stelle nicht falsch zu verstehen, es handelte sich keinesfalls um billige Schleimerei, indem sie versuchte, auch bei dem schülerfeindlichsten Lehrer eine gute Note zu bekommen – nein, da hätte sie wohl zunächst in den anderen Fächern beginnen müssen, denn dort stand sie in der Regel gerade mal auf einem wackligen E.
Nein, für Ginny bedeutete ein O in Zaubertränke, Snape zu besiegen, indem sie ihn dazu Zwang, ihr – einer Griffendor und zusätzlich noch der Exfreundin von Harry Potter – seine Anerkennung zu zollen.
Ja, dass war ein anderer Punkt, der sie halb zu Tode ärgerte – immer sahen alle in ihr nur die (Ex)Freundin von Harry Potter! Jahrelang hatte sie im Schatten ihrer sechs Brüder gestanden, war nur als das einzige Mädchen oder auch als das Nesthäkchen wahrgenommen worden und dann hatte sie diese Rolle endlich abgestreift – nur um direkt in eine neue zu rutschen!
Wie auch immer, Snape schien es ebenso wie Ginny als Niederlage seinerseits aufzufassen, man hatte förmlich gesehen, wie es in ihm gebrodelt hatte: „Da Miss Weasly ja einen so herausragenden Aufsatz geschrieben hat, wird es ihr sicherlich leicht fallen, eben dieses Objekt sammeln zu gehen."
„Aber Professor, dass kann man doch nur bei Mondschein pflücken…?" – manchmal war Collin wirklich naiv. Das war auch ihm spätestens dann aufgegangen, als Snape begonnen hatte, süffisant zu grinsen: „ Sehr gut, Mr. Greevy, sie haben also wenigstens etwas gelernt! Miss Weasly, kommen sie bitte nach dem Unterricht zu mir, ich werde ihnen die Genehmigung geben, in den Dunklen Wald zu gehen."
„Will der dich fertig machen, oder was…?" „10 Punkte Abzug für unproduktive Gespräche im Klassenzimmer, Mr. Greevy!"
Tja, und so hatte sich Ginny mit einem leicht mulmigen Gefühl in der Magengegend auf dem Weg zum Verbotenen Wald gemacht, um genau zu sein war sie gerade dabei gewesen, die große Halle zu durchqueren, als sie gegen etwas hartes lief. „Was?", verwirrt hatte sie aufgeblickt und direkt in die grünen Augen von Harry geschaut. „Hallo Ginny", hatte er erwidert, aber sie war schon dabei gewesen, weiter zu hasten.
„Was macht der denn in Hogwarts", hatte sie beim weiterlaufen überlegt – obwohl, eigentlich war sie schon fast am sprinten gewesen, da sie ein komisches Gefühl in der Magengegend gehabt hatte, weshalb sie ihre nächtliche Exkursion so schnell wie möglich hatte hinter sich bringen wollen.
Trotz ihres Tempos hatte die Verwunderung über Harrys plötzliches Erscheinen angehalten, hatte er doch seinen Entschluss am Ende ihres fünften Schuljahres war gemacht und war zu Beginn des neuen nicht mehr in Hogwarts erschienen – ebenso wie Hermine und Ron, denen er im Gegensatz zu seiner Freundin erlaubt hatte, ihm zu folgen.
Aber dieses Kapitel war für Ginny ein abgeschlossenes – sie hatte sich dafür entschieden, Harry nicht weiter hinterherzulaufen und damit basta! Wie um diesen Beschluss zu bekräftigen hatte sie ihr Augenmerk auf die ihr bevorstehende Aufgabe gerichtet und war raschen Fußes auf den Waldrand zugeschritten – vorsichtshalber jedoch den Zauberstab gezückt…
Und auf einmal hatte er vor ihr gestanden! Einfach so wie aus dem Nichts war er aufgetaucht, sodass ihr nicht einmal Zeit geblieben war, auch nur „Expellianmus" zu sagen, da hatte er sie schon entwaffnet.
„Na Weasly, so ganz allein im Wald?", hatte Draco mit einem diabolischen Grinsen gefragt, denn um keinen anderen hatte es sich gehandelt. Ginny war das Herz in die Hose geruscht – das Frettchen war seit Dumbledors Tod nicht mehr gesehen worden, jedoch besagten die allgemeinen Spekulationen, dass er nun gänzlich in den Dienst des Dunklen Lords getreten war und was das für sie für Konsequenzen haben würde…
„Wie, hat es dir die Sprache verschlagen, kleine Schlampe?! Was macht denn eigentlich dein hochwohlgeborener Freund? Spielt er immer noch den Prinz von Hogwarts, Dumbledors Goldjungen?" „Er ist nicht mein Freund", war das einzige gewesen, was Ginny als Erwiderung einfiel, jedoch hatte sie bereits im nächsten Moment gemerkt, dass dies wohl ein Fehler gewesen war, denn Draco hatte kalt gelacht und sie mit den Worten „Dann hat der ach so unfehlbare Junge, der lebte, wohl auch nichts dagegen, wenn ich ein bisschen Spaß mit seiner kleinen Hure hab" an den nächsten Baum gepresst.
Mit fahrigen Bewegungen hatte er ihre Bluse aufgerissen und mit roher Gewalt begonnen, ihre Brüste zu kneten. Ginny wimmerte – das durfte doch alles nicht war sein! Für einen kurzen Moment war Draco vor ihrem geistigen Auge erschienen, der Draco, so wie er früher war. Zwar war er der Eisprinz von Slytherin, jedoch meinte Ginny, jedes mal, wenn sie ihn sah, eine gewisse Verletzlichkeit in seinem Blick wahrzunehmen, etwas, was sie zweifeln ließ, ob er wirklich so kalt war, wie er immer vorgab zu sein…
Als sie dann in eben diese sturmgrauen Augen geblickt hatte, hatte sie nicht einmal den kleinsten Rest dieser Empfindsamkeit entdecken können – nichts als Aggression gepaart mit kalter Leidenschaft…
Und dann war er in Ginny eingedrungen – sie hatte geschrieen! Dieser lange, markerschütternde Schmerzenslaut war durch den Wald gehallt, denn das Mädchen war nicht nur gänzlich unvorbereitet gewesen, nein auch Jungfrau…
Ginny schossen die Tränen in die Augen, als ihre Erinnerung an diesem Punkt ankam – danach waren die Bilder Schemenhaft geworden, Ginny meinte sich daran zu erinnern, wie Draco sich an den linken Unterarm griff und kurz darauf dissapperierte. Doch zu einer genaueren Analyse kam sie nicht mehr, da erneut alles um sie herum schwarz wurde, sie die willkommene Ohnmacht den sowohl seelischen als auch körperlichen Schmerz vergessen ließ…
Und da das ganze so kurz ist, gleich das erste Kapitel hinten dran...
