Die Rache eines unbekannten Volkes.

Das unerwartete passiert. John Sheppard wird von Atlantis entführt, wegen einer zufälligen Entdeckung.

Die Entführung.

Es war ruhig in Atlantis. Ein Uhr Nachts. Die meisten Besatzungsmitglieder schliefen in ihren Betten bis auf Rodney, der sich im Kontrollraum an einem der Pulte zu schaffen machte und Sgt. Miller, der alle Anzeigen kontrollierte.

Rodney fluchte: „Sind sie sich absolut sicher?"

„Ja, Sir", antworte der Fähnrich. „Ich weiß was ich gesehen habe. Für ein kurzen Augenblick verschwanden alle Anzeigen und dann war wieder alles in Ordnung."

„Ich erkenne keinen Fehler." Dr. McKay saß bereits seit mehreren Stunden an dem Kontrollpult und führte einige Checks durch. Den ganzen Tag über gab es in Atlantis kleine Energieausfälle für die er noch keine Antwort fand. Die Techniker, die ihm helfen sollten, hatte er vor wenigen Stunden zu Bett geschickt, da sie ihn sowieso nur störten. Eben hoffte er noch, dass Problem behoben zu haben und prompt erloschen wieder alle Anzeigen. Mittlerweile fühlte er sich in seiner Ehre gekränkt. Müde begann er erneut mit der Fehlersuche.

Lt. Colonel John Sheppard schlief unruhig. Schweißperlen liefen über sein Gesicht und immer wieder warf er sich im Schlaf von einer Seite zur Anderen. Ihn plagte ein Traum über die letzte Mission.

Er ging mit seinem kleinen Team durch das Stargate zu einem Planeten, der vollkommen verlassen war. Mit ihm zwei Neulinge, die sich auf ihrer ersten Mission durch das Stargate bewähren sollten. Es sollte eine ganz einfache Mission werden.

Sie fanden einzelne sehr alte Bauwerke, deren Architektur nur erahnen ließ wie einmalig deren Pracht gewesen sein musste. Vereinzelt fanden sie intakte Wände, die früher mit wunderschönen Bildern verziert waren und jetzt nur noch glanzlos ein altes Volk in ihrer Blüte zeigten. Es musste ein Volk von Künstlern und Intellektuellen gewesen sein, da die Bilder reichhaltige Geschichten erzählten.

Rodney war wie ausgewechselt, als sie alte Schriften fanden. Doch kein Papier überdauert die Zeit. Als Dr. McKay eine Schrift berührte zerfiel sie sofort zu Staub. Der Kanadier versuchte noch eine andere Schriftrolle, aber auch diese zerfiel. Gereizt wandte er sich ab und probierte es von neuem. Er entdeckte eine Schriftrolle, die stabil aussah. Doch auch diese löste sich beim kleinsten Kontakt zu Staub auf.

John sah sich das Spiel für eine Weile amüsiert an, befahl aber dann den Rückweg zum Tor. Hier gab es nichts zu finden, was ihnen helfen könnte und es wurde bald dunkel.

Auf dem Weg zum Tor überraschte sie ein Angriff. Die Angreifer kamen wie aus dem Nichts und begannen mit unbekannten Waffen zu schießen. John Sheppard ging sofort hinter einem Baum in Deckung und begann mit dem Feuer. Ronon und Teyla taten es ihm gleich, währen Rodney hinter einem Felsen Deckung suchte. Die Neulinge taten ihr Bestes und gaben Feuerschutz. Doch all ihr Widerstand half nichts. Langsam wurden sie zurück gedrängt. Die Angreifer schnitten ihnen mehr und mehr den Weg zum Stargate ab.

„Zurück zu den Gebäuden.", rief Sheppard und gab Feuerschutz während sich Ronon, Teyla und Rodney zurück zogen. Dann stand einer der Neulinge, Simmers, auf und fiel tödlich getroffen zu Boden. Der andere Neuling Martens wollte ihm Helfen und wurde bei dem Versuch am Bein getroffen. Er fiel zu Boden und hielt sich schreiend das Bein. Ronon und Teyla reagierten sofort. Sie gaben jetzt Sheppard Deckung, der aufsprang und Private Martens auf die Beine half. Er versuchte ihn mit sich zu ziehen als der Soldat erneut zu Boden ging und tödlich getroffen liegen blieb. Fluchend rannte John in Zickzack los, um hinter Ronon und Teyla Deckung zu suchen damit er ihnen Feuerschutz geben konnte. So zogen sie sich abwechselnd zurück. Kurz vor dem alten Gebäude, welches ihnen genug Deckung gäbe, um sich zu verschanzen, gab Sheppard seinen Freunden Feuerschutz bis sie wohlbehalten das Gebäude erreichten. John lugte hinter einem Baum hervor, gab eine Salve in die Richtung aus der die Angreifer kamen und lief los. Als plötzlich vor ihm neue Angreifer auftauchten und das Feuer auf ihn eröffneten. Fluchend bremste er ab und sah noch, wie die Geschosse knapp vor ihm im Boden einschlugen. Eilig lief er in die andere Richtung. Immer wieder gab er Schüsse ab und riss einzelne Angreifer zu Boden, aber es gelang ihm nicht zum Gebäude zu gelangen. Sie drängten ihn in die Richtung eines Bergmassivs. Allein auf sich gestellt, hoffte John, dass es seine Freunde schaffen, da die Unbekannten seine Verfolgung aufnahmen.

Immer wieder suchte er Deckung hinter einem Baum oder Erdhügel und gab Schüsse ab. Dann rannte er weiter bis er vor einer Wand aus massivem Stein stehen blieb, auf der seltsame Verzierungen zu sehen waren. Feine Linien bildeten ein seltsames Muster. John blieb keine Zeit es tiefer zu betrachten, da er endlich realisierte, dass die Angreifer ihn in die Ecke gedrängt hatten. Es gab keinen Ausweg und die Fremden waren nahe. Verzweifelt blickte er um sich, als kurz vor ihm Kugeln einschlugen. Verzweifelt sprang John nach hinten und erwartete die harte Felswand. Aber da war kein Hindernis. Wie durch Zauberhand fiel er hindurch und landete schmerzhaft auf seinem Hintern. Erstaunt sah er um sich. Er befand sich in einer Höhle und die Wände wiesen die gleichen Malereien auf wie die Ruinen. Nur dass diese nicht verblasst waren, sondern prächtig in allen möglichen Farben leuchteten.

Dann sah er mit Schrecken nach draußen. Die Angreifer standen mit erstaunten Gesichtern nur 10 Meter von ihm entfernt. Sie suchten nach ihm, konnten ihn aber anscheinend nicht finden. Wie war das möglich, überlegte der Colonel. Er sah sie ganz deutlich. Fünf Männer in grau-grüner Uniform, die voll bewaffnet nach ihm suchten. Dann trat der kräftigste von ihnen nahe an die Wand und tastete sie ab. John hielt die P90 im Anschlag und rührte sich nicht. Nicht mal einen Meter trennte sie, doch der Mann, der eine seltsame Tätowierung über dem rechten Auge trug und dessen kalte Augen die Wand absuchten, sah ihn nicht. Er klopfte noch einmal gegen den Felsen, drehte sich zu seinen Männern und befahl schulterzuckend den Abzug.

Sheppard atmete durch und konnte sein Glück nicht fassen. 'Was war passiert?', fragte er sich. Langsam stand er auf und blieb direkt vor dem Ausgang stehen. Vorsichtig wagte er einen Schritt nach vorn. Ohne Probleme trat er durch die Barriere und stand wieder draußen. Hastig drehte er sich um die eigne Achse. Erneut blickte er auf die massive Felswand mit den Verzierungen. Mit der rechten Hand griff er nach den Felsen und seine Hand fasste ins Leere.

John spielte mit den Gedanken hindurch zu gehen, als ihn Gewehrfeuer und Schreie aus der Ferne wieder zurück in die Wirklichkeit holten.

Durchgeschwitzt erschrak John aus seinem Traum und schnellte hoch. In diesem Moment blitzte ein Licht in seinem Zimmer auf. Noch geblendet vom Licht bemerkte er zwei fremde Gestalten, die vor seinem Bett standen. Sheppard blieb keine Zeit seinen Kommunikator zu nehmen als ihn ein blauer Energiestrahl einhüllte. Schmerz erfüllte seinen Körper bevor er bewusstlos ins Bett zurück fiel. Die beiden Männer packten ihn und verschwanden auf die gleiche Weise wie sie gekommen waren. Kein Alarm ertönte. Alles blieb ruhig auf Atlantis. Niemand bemerkte, was vorgefallen war.

„Oh.", sagte Miller überrascht.

„Was?", antwortete Rodney knapp und ließ beinahe das Notebook fallen.

„Die Sensoren zeigten eine ungewöhnliche Energiespitze."

„Wo?" Rodney trat zu Miller und blickte auf die Anzeige.

„Da noch eine.", erwiderte der Soldat. „Es kommt aus dem Quartier von Colonel Sheppard."

Dr. McKay aktivierte den Kommunikator an seinem rechten Ohr. „Colonel, McKay hier. Colonel Sheppard melden sie sich!" Er wartete kurz und versuchte es erneut. Keine Antwort.

„Ein Sicherheitsteam sofort zu Colonel Sheppards Raum.", befahl er und wandte sich an Miller. „Zeigen sie mir die Aufzeichnungen der Energieanstiege."

Miller bediente den Pult. Wenige Augenblicke später erschienen die beiden Energieimpulse in Form eines Diagramms.

Rodney verstand sofort, auch wenn er es nicht wahr haben wollte und ging zum Schirm. „Zeigen sie mir den Orbit. Gibt es Raumschiffe."

Miller projizierte die Anzeigen auf den Kontrollschirm, aber es gab nichts ungewöhnliches zu sehen. „Da ist nichts, Dr. McKay."

Überrascht drehte sich McKay zu Miller und schaute ihn entsetzt an. Sein Hirn arbeitete wie immer auf hoch Touren und diesmal ahnte er nichts gutes. „Dr. Weir, McKay hier."

„Was ist passiert McKay?", meldete sich verschlafen die Leiterin von Atlantis.

„Die Sensoren bemerkten zwei Energieanstiege im Quartier vom Colonel Sheppard. Sie stammten von einem Transporter, ähnlich der Askard Technologie. Der Colonel hat sich noch nicht gemeldet und ein Team ist auf dem Weg zu ihm." erzählte Rodney hastig.

„Ich bin gleich bei ihnen. Weir Ende."

Fünf Minuten später stand Dr. Weir angezogen im Kontrollraum und bat um Status.

„Nichts, Dr. Weir. Keine Spur vom Colonel." sagte Miller beunruhigt.

„Wo ist Dr. McKay?"

„Auf dem Weg zu Colonel Sheppards Zimmer.", erwiderte der junge Soldat.

Ronan stand mit den Sicherheitsmännern in Sheppards Zimmer und suchte nach Anhaltspunkten, aber es gab keine Spur. Sein Freund hatte sich im warsten Sinne des Wortes in Luft aufgelöst. Das McKay hinzukam und ihn gleich mit Fragen bombardierte, hob nicht unbedingt seine Stimmung.

„Haben sie etwas gefunden?", meldetete sich Dr. Weir über den Kommunikator.

„Nein, wie ich es vermutete. Es gibt keine Spur eines Kampfes. Der Colonel wurde im Schlaf überrascht.", antwortete McKay sofort.

„Kommen sie in den Kontrollraum.", befahl die Leiterin.

Ronon und Rodney waren im Begriff zu gehen, als Teyla hinzu kam, die noch immer den linken Arm in einer Armschlinge trug. „Was ist passiert?"

Ronon sah sie traurig an. „Sheppard wurde entführt."

Überrascht blieb sie stehen. Sie sah in den Raum, um sich selbst davon zu überzeugen und folgte Ronon schweigend zum Kontrollraum.

TBC