Hi, dachten uns, wir stellens mal rein und sehen was ihr davon haltet.

Das ist Akt 3; Szene 1 aus Wilhelm Tell von Schiller, nur umgeschrieben!

Wilhelm Tell gehört nicht uns und wir machen auch kein Geld mit dem hier.

Nur Tante Frieda und Oma gehören uns!

Wa=Walter; Wi=Wilhelm; T=Tell; F= Tante Frieda; H= Hedwig; O=Oma

(Die Familie sitzt am Mittagstisch und isst.

Walter singt fröhlich und springt dabei umher.)

W: Papa, Mein Bogen ist gebrochen. Mach mir den bitte heile!

T: Nein, das muss du alleine lernen.

(Walter wendet sich vom Vater ab)

H: Die kleinen fangen ja schon früh an zu schießen.

T: wer gut sein möchte muss früh anfangen zu lernen.

H: Ich fänds besser, wenn sie nie anfangen zu lernen.

O: Doch, denn wenn man gut sein möchte, muss man schon früh anfangen zu lernen.

H: Ich habe Angst davor, was die Knechte von euren Reisen erzählen. Ich habe auch Angst, dass du irgendwann nicht mehr zu uns zurück kommst.

T: Wer gut auf sich aufpasst und Gott vertraut, der kann sich aus jeder Not befreien.

(Tell ist fertig mit dem Essen und legt den Löffel aus der Hand)

H: Wo willst du hin?

T: Nach Altdorf.

H: Hast du denn keine Angst?

T: Keine Sorge, Hedwig. Er kommt schon heile wieder.

T: Wie kommst du darauf, Hedwig?

H: es soll etwas gegen die Vögte unternommen werden. Auf dem Rütli wurde getagt und du warst auch mit dabei.

T: Ich war nicht dabei, doch ich werde da sein, wenn das Land mich braucht.

H: Als du den Mann über den See geschifft hast, hast du da denn überhaupt nicht an uns gedacht?

T: Doch, natürlich habe ich an euch gedacht.

H: Du bist gut und hilfst Allen und wenn du mal in Not bist, hilft dir Keiner.

T: Zum Glück brauche ich keine Hilfe.

(Er nimmt seine Armbrust und die Bolzen)

H: Was willst du mit der Armbrust? Lass sie Hier!

T: Wenn ich sie hier lasse, wäre es, als ob mir ein Arm fehle.

(Kinder kommen dazu)

W: Papa, wohin gehst du?

T: Nach Altdorf, willst du mit?

T: Tell du kannst doch den Walter nicht mitnehmen.

W: natürlich, Ich möchte gerne mit.

O: Lass sie gehen, Frieda.

H: Der Landvogt ist da. Bleibt lieber hier.

T: Er geht heute noch.

H: Warte bis er weg ist.

T: Mir wird sein böser Wille nichts tun. Ich tu nur gutes und habe keine angst vor feinden.

H: Die, die Gutes tun hasst er am meisten.

T: Dir wird er sicherlich nichts tun.

H: Woher willst du das wissen?

T: Es ist nicht lange her, als ich jagen war und der Landvogt mir entgegen kam. Als er erkannte wer ich war und mein Gewehr sah, wurde er ganz blass und sank zu Boden. Ich sagte bescheiden: „Ich bin es, Herr Landvogt." Er sagte jedoch nichts und wankte mir mit der Hand nur, dass ich weitergehen sollte. Ich ging weiter und schickte ihm sein Gefolge.

H: Dass du ihn so schwach gesehen hast, wird er dir nie vergeben.

T: Darum meide ich ihn und er wird mich auch nicht suchen.

H: Bleib heute trotzdem noch hier. Geh jagen oder mach etwas anderes.(leise)Oder hast du eine Geliebte?

T: Wieso? Was denkst du denn von mir?

H: Ich habe Angst um dich und unsere Ehe. Bitte bleib und sei ehrlich!

T: ich habe versprochen nach Altdorf zu kommen. Wir reden wenn ich wiederkomme.

H: Wenn du dahin musst, dann zisch ab! Aber lass den Walter hier!

Wa: Nein, Mama. Ich will mit!

F: Nein, Walter, das geht nicht.

H: Du willst deine Mutter verlassen!

O: Doch, doch. Tell passt schon gut auf ihn auf.

Wa: Ja, aber ich bring dir was Schönes mit vom Opa.

(Walter geht mit dem Vater)

Wi: Mama, ich bleib bei dir!

(Hedwig umarmt ihn)

H: Ja du bist mein liebes Kind.

(Hedwig geht ans Hoftor und schaut Tell und Walter noch lange hinterher)