„... und bitte vergessen sie nicht, zum morgigen Tag ihre Zauberstäbe mitzubringen. Denn ab morgen werden wir uns dem praktischen Unterricht zuwenden.", beendete Professor Willfort seinen Vortrag.

Ein rauschen, dass von dem zusammenpacken der Bücher der Studenten zurückzuführen war, erfüllte den großen runden Raum.

Auch ein gewisser junger Mann mit schwarzen, immer zerstrubbelten Haaren machte sich nun auf, seine Sachen in seine Tasche zu packen, um die nächste U-Bahn noch zu erwischen.

„Harry?"

Der schwarzhaarige junge Mann fuhr herum, als er jemanden seinen Namen rufen hörte.

„Dann bis morgen!" rief er Harry hinterher, ehe er den Klassenraum verließ.

„Jap, bis morgen!" rief dieser seinem Freund Daniel zu.

Ja. Er, Harry Potter, war in die Zauberwelt zurückgekehrt.

Lange hatte er England nicht mehr gesehen. Nach dem Ende des Krieges hatte er versucht, abstand zu gewinnen, und hatte so zwei Monate im Ausland, genauer gesagt, Kolumbien gelebt.

Er hatte damals Hermine und Ron, seinen beiden ehemals besten Freunden, versucht zu erklären, dass es besser sei, wenn sie ihm keine Briefe schicken würden, da sie ihn sonst an den Krieg wieder erinnern würden. Klar wollte er, dass sie drei gute Freunde blieben, jedoch wollte er sich erst einmal etwas Zeit lassen. Somit hatte er nichts mehr von ihnen gehört, und konnte relativ gut in Kolumbien leben, und versuchen, die Erlebnisse zu verarbeiten. Doch schließlich hatte er gemerkt, dass er einfach nach England gehörte.

Obwohl so viel schlimmes geschehen war, England war trotzdem immer noch seine Heimat. Irgendwann hatte Harry das eingesehen, und war zurückgekehrt. Sicher hatte das Überwindung gekostet, aber dennoch hatte er es geschafft.

Alle seine Sachen nun endlich zusammengepackt, zog er seinen Mantel an, und verließ nun ebenfalls so schnell es ging den Klassenraum, lief ein Paar Etagen und Stufen hinunter, und verließ schließlich die Schule.

Es war damals sehr merkwürdig gewesen, nun nicht mehr einen geregelten Tagesablauf zu haben, sondern auf seinen eigenen Füßen stehen zu müssen. Doch relativ schnell hatte er ein neues Ziel und einen neuen Lebensinhalt gefunden.

Vorerst hatte er vorgehabt, eine Aurorenausbildung zu beginnen, doch völlig unerwartet hatte er einen Artikel im Tagespropheten gefunden: Es war ein Angebot für eine Ausbildung der Organisation UFSTA (Unit For Stopping Terror Attacks) . Diese versuchte, wie der Name schon verriet, terroristische Angriffe auf England zu verhindern, die auch nur in entferntester Weise dem Land schaden könnte. Diese Anzeige hatte Harry sofort fasziniert.

Klar, eine Ausbildung zum Auror wäre auch keine schlechte Idee, doch die Auroren befassten sich fast ausschließlich nur darüber, böse Zauberer und Hexen zu stoppen. Die UFSTA jedoch verhinderten alle terroristischen Angriffe. Zum anderen war es auch der Fall, dass die meisten bösen Zauberer und Hexen bei dem Krieg gegen Voldemort umgekommen waren, die UFSTA aber war immer aktiv. Also wäre es in dem Fall logischer der UFSTA beizutreten, was Harry auch sofort tat.

Bevor er jedoch solch ein 'Agent' wurde, musste er fünf Studienjahre hinter sich bringen. Die Unterrichtsstunden erwiesen sich zum Glück nicht als langweilig, sondern sogar als interessant. Außerdem hatte Harry von Montags bis Freitags nur von acht Uhr morgens bis zwölf Uhr Mittags unterricht, was sich als äußerst praktisch erwies.

Mittlerweile war Harry an der U-Bahn Station angekommen. Die Bahn mit der Harry fahren musste, war schon da, also beeilte er sich schleunigst, einzutreten. Es war kein Sitzplatz mehr frei, also hielt er sich an einem befestigten Haltebügel fest.

Harry hatte ein völlig neues Leben begonnen.

Die Unterrichtsstunden hatten mehr mit dem Prinzip zu tun, so dass es nur dürftig mit Zauberei zu tun hatte. Somit wurde er nicht zu stark an das Vergangene erinnert. Er lebte den restlichen Tag über in der Muggelwelt, in einer WG, in der außer ihm noch drei andere Personen lebten, mit denen er sich äußerst gut verstand, von denen alle fest überzeugt waren, Harry würde nicht Zauberei, sondern Archäologie studieren.

Da war ein junger Mann, ähnlich wie Harry, und im selben Alter namens Maurice, und zwei, jeweils ein Jahr jüngere, Frauen. Die eine von ihnen war mit Maurice zusammen und hieß Kate, die andere war sehr gut mit Kate befreundet, jedoch Single und hieß Judie.

Harry musste schon zugeben, das er Judie mochte, mehr jedoch nicht. Von Frauen, und den darauffolgenden Problemen mit Frauen hatte er vorerst genug.

In der U-Bahn wurde es immer voller, und bald ging es wieder mal mit dem großen Gedrängel los. Das war auch das einzigste, was Harry an seinem 'neuen' Leben nicht mochte...

Zum Glück musste er aber nicht allzu weit mitfahren. Gelangweilt hielt sich Harry so gut fest wie er konnte.

Drei Stationen weiter konnte er zum Glück endlich aussteigen, und befreite sich aus dem Gedrängel. Die restlichen Paar schritte lief er wie immer zu Fuß.

Eigentlich war Harry mit seinem neuen Leben zufrieden. Es hatte gute Aussichten auf eine bessere Zukunft.