Ihr habt's geschafft, ich übersetzte meine Drabbles...g
Naja, hier ist das Erste. Ich hoffe, es findet auch in Deutsch gefallen. Viel Spaß jetzt.
Da ich alle meine Drabbles zuerst in Englisch schreibe und
veröffentliche, da ich deutsch-englisch nicht so gut übersetzten kann,
wird diese Sammlung der anderen immer etwas hinterherhinken... nur so
als Info. Smile
Disclaimer: Ich verdiene kein Geld mit Sailor Moon
Danke: Wem wohl, meiner Beta natürlich!
#1 Schokolade
Drogenentzug
Die Uhr in der Spielhalle schlug drei als das schlecht gelaunte Mädchen durch die automatischen Türen stürmte und sofort machten sich alle so klein wie möglich. Motoki versteckte sich hinter seinem gewienerten Tresen, die Kunden drängten sich tiefer in die Ecken ihrer Sitze und der kleine Junge, der auf dem Stuhl vor dem Sailor V Spiel saß, gab sein Spiel auf und rannte zu seiner nun nervösen Mutter. Nur Sekunden, nachdem er den Platz verlassen hatte, ließ sich das Mädchen darauf fallen, drückte den Reset-Knopf und ließ ihre Wut an den armen Monstern aus, die es wagten ihre Lieblingsheldin zu attackieren.
Die einzige Person, die bei ihrer Ankunft nicht wie wild nach einem Versteck Ausschau gehalten hatte, nutzte diesen Moment, um sie sich von seinem Platz am Tresen ein wenig genauer anzusehen. Oh ja, sie sah furchterregend aus: Ihre langen goldenen Haare sahen aus, als ob sie vom Blitz getroffen worden wären, ihre blauen Augen besaßen einen verrückten und gleichzeitig sehr aggressiven Glanz und jeder einzelne ihrer Muskeln war angespannt. Kein Wunder, dass alle Angst vor ihr hatten. Sie sah aus, als würde sie einem die Zähne ausschlagen, wenn man sie nur schief ansah. - Sie schien auf Ärger aus zu sein.
Mit einem leisen Glucksen stand Mamoru von dem Barhocker auf. Nun, er würde ihren Tag perfekt machen.
Usagi bezwang mit Sailor V ein Level nach dem anderen ohne es wirklich zu bemerken. Sie konnte sich nicht konzentrieren. Sie war wütend. So wütend. Und frustriert. Verdammt sei die neue Diät, die ihr der Arzt verschrieben hatte! Verdammt sei ihre Mutter, dass sie es all ihren Freunden erzählt hatte! Und verdammt seien ihre Freunde, dass sie es so ziemlich jedem einzelnen Restaurantbesitzer gesagt hatten!
Energie-Diät. Für gesunde Haut. Für gesunde Haut ohne Neurodermitis. Eine Diät, die nur hässliche Früchte erlaubte – wie Pflaumen – und Gemüse – wie Möhren – und Reis. Eine Diät, die all die guten, fetten Sachen verbot – wie Hamburger – und Süßes – wie Gummibärchen – und - am aller schlimmsten - SCHOKOLADE!
Wie sollte sie ohne Schokolade leben! Ihre trockene, juckende Haut war zwar verschwunden, das stimmte, aber sie durfte immer noch nicht ihre lebensrettende Schokolade essen! Weil die Neurodermitis zurückkommen könnte. Pah! Wer sagte denn, dass es wirklich Neurodermitis gewesen war und nicht eine Reaktion auf den ekeligen Schleim, den der letzte Youma, den sie bekämpft hatte, auf sie gespuckt hatte? Sie konnte nicht ohne Schokolade leben, sie konnte es nicht!
Sie würde verrückt werden! Sie könnte andere verletzen! Und sich selbst! Die Leute hatten schon Angst vor ihr, und sie hielt sich erst fünf Tage an die Diät. Frau Haruna hatte sie nicht nachsitzen lassen, da sie Angst hatte, allein mit ihr in einem Raum zu sein! Motoki redete nicht mit ihr. Sogar der Idiot wagte es nicht, mit ihr zu streiten. Es war schrecklich! Ami hatte gemeint, dass sie sich wie ein Junkie auf Entzug benahm, und das stimmte wahrscheinlich auch.
Schokolade war schließlich ihre Wahldroge. Dachten ihre Freunde wirklich, dass sie die ganze Zeit über glücklich sein und keine Drogen nehmen konnte? Mit all der Kritik, den Kämpfen, dem Angeschrien-Werden, dem Zu-Spät-Kommen und den schlechten Noten? Sie würde eine riesige Depression haben, wenn sie nicht ihren Gemütsaufheller hätte. Oder hinter schwedischen Gardinen landen. Sie brauchte ihre tägliche Dosis Serotonin!
Wenigstens war Schokolade die sanfteste Droge, die sie sich hatte aussuchen können. Nicht so süchtig machend wie Heroin – während der Sommerferien, wenn keine Schule war und selten ein Youma auftauchte, brauchte sie keine Schokolade. Nach längerem (oder kürzerem) Gebrauch, spielte es einem nichts vor – sie wollte nicht irgendwann rosa Mäuse und gepunktete Elefanten sehen. Und es hatte nicht wirklich einen negativen Einfluss auf ihren Körper – natürlich konnte sie zunehmen, aber ihre Aktivitäten als Sailor Moon bewahrten sie davor. Um genau zu sein hatte sie schon drei Kilo abgenommen.
Sie konnte nicht viel länger ohne ihre heiß geliebte Schokolade leben. Bald, sehr bald, würde sie Geiseln nehmen und sie gegen Schokolade eintauschen.
Sailor V besiegte ein weiteres Monster als ein Hauch von Schokolade Usagis Nase erreichte. Ihr Kopf schoss hoch und ihre Augen fokussierten sich direkt auf die Quelle des Geruches. Es war eine Schachtel. Eine mittelgroße, einfache, weiße Geschenkschachtel. Auf der Sailor V Maschine.
Und sie verströmte den Geruch von Schokolade.
Mit zitternden Händen erfasste Usagi die für sie so teure Schachtel. Das Sailor V Spiel war vergessen. Tausend Fragen gingen ihr durch den Kopf. Was war in der Schachtel? Warum roch sie nach Schokolade? War Schokolade darin? Durfte sie sie essen? Oder war es nur ein schlechter Scherz? Und wer hatte sie ihr gegeben?
Der Geruch allein hatte ihre Laune schon verbessert und so erschien das allererste, ganz kleine Lächeln in fünf Tagen auf ihren Lippen, als sie langsam den Deckel anhob. In der Schachtel war...
... keine Schokolade. Zumindest keine Tafel, oder Pralinen. Es war überhaupt nichts Essbares. Es war etwas, das ihre Mutter nicht veranlassen würde, ihr eine Predigt zu halten, weil sie die Gesundheit ihrer Haut riskierte. Es war etwas, auf das sie nie gekommen wäre. Aber es würde ihre Entzugserscheinungen beseitigen.
Es waren Schokoladen-Bodylotion und Kerzen mit Schokoladenduft.
Und neben diesen wunderbaren Geschenken lag eine kleine Notiz, die darauf wartete, gelesen zu werden. Usagi nahm einen tiefen Schokoladen-Atemzug bevor sie das Papier auseinander faltete.
Liebe Usagi,
ein kleines Vögelchen hat mir
erzählt/gezwitschert, dass alle deine Schokoladenquellen versiegt
sind. Als ein weiterer Schokoladen-Süchtiger kann ich die Qualen,
die du erdulden musst, nur erahnen und fühle mit dir.
Damit ich dich wieder lächeln sehe, habe ich
mich entschlossen, dir zu helfen, deine Stoffknappheit zu
überbrücken, und das auf eine Weise, die dir keine Probleme mit den
zuständigen Autoritäten bereitet.Ich wünsche dir einen
Schokoladegefüllten Nachmittag!
Ein anderer Schokoholic
Mamoru grinste, als er die Windböe hinter sich spürte und die automatischen Türen hörte. Dann nahm er einen weiteren Schluck seiner heißen Schokolade mit Schokoladensahne und Schokostreuseln, die er sich einmal die Woche genehmigte.
Ja, er hatte ihren Tag perfekt gemacht.
