Anmerkung der Autorin:

Dies ist wohl keine richtige fanfic, eher eine Veralberung, die ich vor ein paar Jahren mal meiner Freundin Miriam zur Hochzeit geschenkt habe. Aber meine Tochter meinte, ich sollte sie doch ins Netz stellen, sie wäre soooo lustig. Es sind allerdings viele Anspielungen drin, die nur Insider verstehen können. Deshalb lasst mich bitte wissen, ob die Geschichte auch für Leser witzig ist, die nicht Anfang der 90iger in Kassel Biologie studiert haben! Falls nicht, lösche ich sie wieder. Eigentlich gehören auch noch Fotos dazu, aber ich weiß nicht, ob man das hier bei ff.net mit Bildern drin veröffentlichen kann, wisst Ihr das?

Und nun viel Spaß!

********************************************************************

Kapitel 1: Das Schwein ist weg!

Wieder ist es Montag.

„Ach Menno, der Wecker hat gar nicht geklingelt!", ruft Marry Schlotter. „Ausgerechnet heute, wo wir bei Frau Wöhrwurm immer so pünktlich sein müssen…"

Etwas schneller als gewöhnlich verschwindet sie im Badezimmer. Bei Andrine Stranger, ebenfalls Studentin an der ehrwürdigen Universität für Zauberei und Magische Künste zu Kessel (sie ist genialerweise als Plattenbau aus den 60iger Jahren getarnt), ist noch alles still. Doch Herr Immerdoof ist bereits wach. Auf dem Weg in die Küche begegnet Marry ihrem gesprächigen Vermieter, einem waschechten Wuggel (Wuggel = nichtmagische Menschen).    

"Der hat mir gerade noch gefehlt, jetzt komme ich bestimmt zu spät", denkt Marry verzweifelt. Doch da klingelt das knallorange Telefon und rettet sie davor, für die nächste halbe Stunde festgequasselt zu werden. Nach einem beschleunigten Frühstück schwingt sich Marry auf ihren pinken Feuerblitz und rast den Berg hinunter Richtung Universität. Kühn fliegt sie über die Bahnschranke hinweg, den wütend blitzenden Blick von Frau Wöhrwurm vor ihrem inneren Auge.

Aber sie schafft es, noch rechtzeitig ihren Platz im Kurssaal einzunehmen. Auch Andrine Stranger kommt in letzter Sekunde zur Tür herein. Gerade beginnt Frau Prof. Wöhrwurm mit ihrer Einführung in die Kunst des Lesens der Zukunft aus den Innereien magischer Geschöpfe wie Regenwürmern und Ratten, da öffnet sich die Tür und herein gestürzt kommt mit zerzausten Haaren eine sehr verschlafen aussehende Babette Sprit, murmelt konfus eine Entschuldigung, duckt sich unter dem strafenden Blick ihrer Professorin hindurch und kriecht auf ihren Platz. Frau Wöhrwurm fährt fort, und die nächsten Stunden verbringen die Zauberstudenten konzentriert gebeugt über Kükenbergs „Praktikum der magischen Anatomie" und - Rattengedärmen.

Durch ein zaghaftes Klopfen wird die gelehrsame Stille gestört. Quarkus Schluribus öffnet die Tür.

„Entschuldigen Sie, Frau Wöhrwurm, aber..."

„Bei ihnen piept's wohl!" wettert Frau Wöhrwurm los.

„Nein, es piepst," murmelt Quarkus. Und tatsächlich, aus seiner Richtung hört man ein leises Piepsen. „Es ist nämlich so, irgendwie habe ich auf dem Weg zur Uni gerade gesehen, wie ein verrückter Zauberer viel zu schnell auf seinem Rennbesen um die Kurve geflogen und mit einer Elster zusammengestoßen ist. Die Elster war sofort tot - hier habe ich sie mitgebracht für Sie. Der Zauberer ist einfach weitergeflogen, dieser Tiermörder. Und dann war da irgendwie irgendwo so ein Piepsen, ganz kläglich und verlassen. In einem Baum habe ich dann das Elsternest entdeckt, ganz hoch oben. Ich habe mich natürlich gleich auf meinen Besen geschwungen, aber der wollte irgendwie nicht so recht, wissen Sie, es ist schon, ähm, ein etwas älteres Modell. Also mußte ich auf den Baum hochklettern und irgendwie die kleinen Elstern retten. Das hat natürlich ziemlich lange gedauert, irgendwie..."

„Ja, das habe ich gemerkt!" sagt da Frau Wöhrwurm leicht sarkastisch. Aber sie nimmt doch gerne die tote Elster in Empfang, denn die eignen sich besonders gut für Eingeweide-Prophezeihungen. Und beim Anblick der jungen Elstern stiftet sie sogar einige ihrer kostbaren Regenwürmer, um die kleinen Schnäbelchen zu stopfen.

Gerade haben sich die Zaubereistudenten nach der amüsanten Unterbrechung wieder in ihre Arbeit vertieft, da öffnet sich erneut die Tür. Es ist Frau Prof. Schlange, die Dozentin für Pflanzengifte. Mit aufgelöstem Dutt und zitternd vor Aufregung steht sie da.

„Es ist etwas schreckliches passiert! Das Schwein ist weg!" ruft sie, sichtlich erregt aus.

 „Nun beruhigen Sie sich erst mal, verehrte Kollegin, setzen Sie sich doch," unterbricht sie Prof. Wöhrwurm, „welches Schwein denn überhaupt, wir arbeiten im Praktikum doch gar nicht an Schweinen."

„Das Schwein, das Schwein der Weisen!" Jetzt versteht Frau Wöhrwurm und Entsetzen tritt auf ihr Gesicht.

„Nein, Sie meinen doch nicht, das kann doch nicht sein, das ist ja eine Katastrophe! Wissen die Herren Kollegen schon davon?"

„Der Präsident, Herr Blinkmann, hat soeben alle Professoren zu einer Dringlichkeitssitzung gerufen, und der Kollege Breitag ist eben dabei, den Universitätsbesen startbereit zu machen. Wir sollten sofort abheben", antwortet Frau Schlange hektisch.

Frau Prof. Wöhrwurm dagegen hat ihre Fassung bereits wiedergefunden: „Ihr packt jetzt bitte zusammen, reinigt die Tische und wartet auf weitere Anweisungen. Es besteht kein Grund zur Panik. Frau Luftschiff und Frau Spalt, übernehmen Sie bitte so lange die Aufsicht. Und verehrte Kollegin Schlange, bringen Sie um Himmels Willen Ihre Frisur in Ordnung, was soll denn der Präsident von Ihnen denken!" Mit diesen Worten faßt sie ihre noch immer zitternde Kollegin am Arm und verläßt energischen Schrittes den Saal, völlig ratlos blickende Studenten hinter sich lassend.

Ein Schwein ist weg, das Schwein der Weisen - was kann das nur bedeuten? Und warum ist es nötig, wegen eines Schweins eine Dringlichkeitssitzung einzuberufen, und das mitten während der Unterrichtszeit? Niemand hat eine Erklärung hierfür. In das aufgeregte Getuschel und Gerätsel hinein meldet sich Petrella Luftschiff zu Wort:

"Ihr habt gehört, was Frau Wöhrwurm gesagt hat, wir räumen erst mal alles zusammen und warten dann ab bis..."

„Können wir nicht erst mal einen Tee kochen auf den Schreck, ich hatte noch gar keine Zeit zum Frühstücken," fällt ihr Babette Sprit ins Wort.

„Ich auch noch nicht, ich mach schon mal Feuer unter dem Kessel", ruft Andrine Stranger, greift zu ihrem leicht verbeulten Zauberstab und schon züngeln lustige blaue Flammen unter dem wie von Geisterhand gefüllten Kessel. Den Teezauber beherrscht Andrine perfekt.

Als alle Innereien entfernt und die Tische wieder blitzblank sind, läßt Alf Piepmüller eine Runde Mandelhörnchen aus der Cafeteria heraufschweben. Und bei Tee und Hörnchen läßt es sich gleich besser spekulieren.

„Wollen wir nicht in der Bibliothek nachsehen, ob wir etwas über dieses mysteriöse Schwein der Weisen herausfinden können?" schlägt Urtica Halophila vor, als der Tee zur Neige geht.

„Ja, das machen wir," stimmt Marry begeistert zu. „Ich glaube, ich habe da mal ein Buch gesehen, wo was mit einem Schwein drin war..."

„Ich auch," ruft Quarkus Schluribus, „irgendwie war da ein Schwein, das sich irgendwo verirrt hat und im Wald auf ein Knusperhäuschen stieß, wo eine Hexe drin wohnte, die das Schwein braten wollte, das arme...- oder war das vielleicht doch eine andere Geschichte?"

Schließlich einigen sich die Zaubereistudenten darauf, daß eine Gruppe mit Petrella Luftschiff in die Bibliothek gehen und Vela Spalt (die mit ihren hellblonden Haaren und dem zarten Taint tatsächlich an eine Vela erinnert) mit den anderen auf Prof. Wöhrwurm warten soll.

In der Bibliothek machen sich die Studenten auf die Suche, stöbern in zahlreichen Regalen, blättern durch unzählige Seiten und durchforsten Unmengen von Mikrofischen. Schließlich treffen sie sich schwer beladen mit Büchern in der Cafeteria.

„Hier ist ein Buch: Das Glücksschwein und seine Bedeutung."

„Oder hier: Die Entwicklung der Rüsseltiere - ist ein Schwein ein Rüsseltier?"

 „Das hier heißt: Der Stein der Weisen - ob wir uns nur verhört haben?"

„Nein, bestimmt nicht, sowohl Frau Schlange als auch Frau Wöhrwurm haben ganz deutlich von einem Schwein geredet, bestimmt!"

„Wie wär's mit diesem hier: Das Schwein und seine Verwendung in der traditionellen Hexenküche?"

„Küche, hat jemand etwas von Küche gesagt?" fällt da Babette Sprit ein. „Wollen wir nicht erst mal in die Mensa gehen, es ist schon fast 12.00 Uhr!"

„Genau, nach der Mensa gehen wir dann auf den Markt und treffen uns heute abend bei uns zum Kochen, vielleicht hat bis dahin ja jemand etwas herausgefunden,"schlägt Schniko Plausch, Babettes Mitbewohner, vor. Schniko und Babette sind dafür berüchtigt, ihre Zauberkessel für kulinarische Kochschlachten zu mißbrauchen, und gerne finden sich zahlreiche Freunde - die ebenfalls berüchtigte Magische Bande -, zu diesen Schlachten in der baufälligen Hexenhütte ein.

Gemeinsam gehen die Studenten in die gut gefüllte Mensa, und kaum sind Tofu und Matschkartoffeln verzehrt, taucht auch schon Vela Spalt auf:

„Frau Wöhrwurm ist zurück, es gibt Neuigkeiten!"

„Ah, endlich wird das Schweinegeheimnis gelüftet!" ruft Alf Piepmüller begeistert, hakt sich bei Vela unter und marschiert in Richtung Kursraum.

Die Spannung, die den Kursraum durchknistert, ist fast körperlich zu spüren. Alle sind mucksmäuschen still und schauen auf Frau Wöhrwurm, die ernst, aber gefaßt über die Versammelten hinwegblickt. Schließlich ergreift sie das Wort:

"Nun, die außerordentliche Versammlung aller Professoren hat folgendes beschlossen: Aufgrund unerwarteter, aber streng geheimer Vorkommnisse muß ab sofort und bis auf weiteres jegliche Verwendung von Magie seitens Studenten und Professoren unterbleiben. Der Magische Schutzwall, der verhindert, daß die Wuggel unsere wahre Lehrtätigkeit hier wahrnehmen, ist im Begriff sich aufzulösen. Daher muß, ich betone: muß! jeder sich strikt an das Zauberverbot halten und dafür Sorge tragen, daß unser Institut auf die Wuggel den Eindruck einer ganz normalen Universität macht. Das strikte Zauberverbot gilt natürlich auch für die Freizeit, also kein Besenwettfliegen, Verwandlungen oder sonstiges auffälliges Benehmen. Magische Haustiere sind streng unter Verschluß zu halten. Eine Ausnahme gilt nur für auch bei den Wuggeln bekannte Tiere wie Katzen, Ratten, Eulen und Fledermäuse, letztere dürfen natürlich nur des nachts fliegen. Zuwiderhandlungen werden auf das Strengste geahndet. Leider besteht der dringende Verdacht, daß Mitglieder der Professorenschaft in die dunklen Machenschaften, die augenscheinlich die Zerstörung unseres geliebten Lehrinstituts zum Ziel haben, verstrickt sein könnten. Daher ist äußerste Vorsicht geboten. Trauen Sie niemandem. Und halten Sie sich an meine Anweisungen. So, nun können wir den Unterricht fortsetzen. Ich sehe, Sie haben zu meiner Zufriedenheit geräumt und gesäubert. Daher setzen wir das Programm mit einer Demonstration fort, die tote Elster bitte, Herr Schluribus!"

Ohne den Zaubereistudenten Zeit zum Nachdenken oder etwaigen Fragen zu geben, greift Frau Wöhrwurm zu Skalpell und Schere und beginnt mit präzise gesetzten Schnitten, die Bauchhöhle der Elster zu öffnen. Die Studenten bilden einen Kreis um die geschätzte Lehrperson und verfolgen aufmerksam jeden Schnitt. An den markanten Geruch der Innereien haben sie sich längst gewöhnt, wenngleich auch die Gedärme eine fatale Ähnlichkeit zu dem erst vor kurzem verzehrten Tofugeschnetzelten aufweisen.

„Wer möchte einen Interpretationsversuch wagen? Wie wäre es mit - Marry Schlotter!"

Scharf sieht Frau Wöhrwurm Marry an, die gerade in ein anregendes Gespräch mit Sir Kraul vertieft ist. Nach einigen Schrecksekunden erfaßt Marry die Situation, beugt sich tief über die tote Elster und versucht krampfhaft, den Gedärmen ihr zukunftsweisendes Geheimnis zu entlocken.

„Ähm, ich glaube, ich sehe da etwas mit Pfoten, ja, und da ist noch ein Schwanz und zwei lange Ohren - das muß ein Kaninchen sein!"

„Ein Kaninchen, wo sehen Sie ein Kaninchen? Ich muß doch bitten, wir zaubern hier doch keine Kaninchen aus dem Hut! Etwas mehr Ernst bitte! Fräulein Wandra Starkundschön, Sie haben sicher eine befriedigerende Interpretation für uns?" Mit diesen Worten wendet sich Frau Wöhrwurm an eine herausgeputzte Blondine, die sich sogleich eifrig ans Werk macht. Sonderlich erhellend ist ihre Deutung allerdings auch nicht, denn - wie schon so oft - erkennt sie nur einen wunderschönen Prinzen, der ihr anmutig zulächelt.

„Ich fürchte, die Ereignisse dieses Tages sind Ihnen etwas auf's Gehirn geschlagen. Daher beenden wir die Veranstaltung und sehen uns nächste Woche wieder, pünktlich um 8.00 s.t.. Auf Wiedersehen - und denken Sie an meine Anordnungen!" Und schon ist Prof. Wöhrwurm zur Tür hinaus. Auch sie hat für heute genug.

„Hast du wirklich ein Kaninchen gesehen?" will Quarkus gleich von Marry wissen, „ darf ich auch mal gucken?" Aber zu seinem Erstaunen und Entsetzen blickt Quarkus aus den Gedärmen der toten Elster das feiste Gesicht von Prof. Schweinel entgegen! „Jetzt erkenne ich ihn, das war Prof. Schweinel, der die Elster gerammt hat, dieser Fiesling. Warum der es bloß so eilig hatte?"

„Bestimmt mußte er dringend ins Zaubereiministerium", vermutet Andrine leicht sarkastisch.

Doch dann wenden sich auch diese drei dem die Gespräche beherrschenden Thema, dem Zauberverbot, zu.

„Menno, wie kommen wir dann zu euch zum Kochen ohne unsere Besen?" fällt es Marry ein.

Es bleibt keine andere Wahl, wohl oder übel müssen sie für die nächste Zeit Straßenbahn oder Bus fahren wie gewöhnliche Wuggel. Oder ob man irgendwo eines dieser zweirädrigen Drahtgestelle auftreiben kann, die die Wuggel als Fahrrad bezeichnen? Schließlich brechen die Zaubereistudenten auf, lassen den Hort des Wissens hinter sich und begeben sich in die Wuggel-Welt.

(Abgesehen davon, daß merkwürdig viele junge Leute mit Besen unter dem Arm in der Straßenbahn unterwegs sind, fällt den Wuggeln tatsächlich nichts besonderes auf. Vielleicht handelt es sich ja um eine Sonderaktion von „Unsere Stadt soll schöner werden", oder ist es eine neue Initiative des Arbeitsamtes?)

Den weiteren Nachmittag verbringen unsere Freunde mit Literaturrecherchen. Irgendwo muß doch etwas über das geheimnisvolle „Schwein der Weisen" zu finden sein. Hatte es etwas mit dem magischen Schutzwall zu tun?

„Hier, ich glaube, ich habe etwas gefunden!" Marry kommt aufgeregt in Andrines Zimmer gestürzt und erschreckt deren Kaninchen, das gerade die Blumen auf der Fensterbank mümmelt. „Hier steht es: Schweine können, falls sie einer alten magischen Linie entstammen, als Glücksschweine sehr dienlich sein. So können sie, je nach Begabung, positiv auf Reichtum, Gesundheit, Spielerglück, Kindersegen etc. wirken. Eines der sehr seltenen und wertvollen Abkömmlinge der ältesten Glücksschweinsippe, ein sog. „Schwein der Weisen", soll gegen schwarze Magie schützen und die Fähigkeit besitzen, einen magischen Schutzwall heraufzubeschwören, der alle magischen Handlungen vor den Blicken der Wuggel verschleiert."

„Tatsächlich, das muß es sein!" ruft Andrine begeistert. „Alles passt zusammen. Jemand hat das magische Glücksschwein der Universität gestohlen! Wir fliegen, nein, laufen, sofort zu Babette und Schniko, die werden Augen machen!"  Marry packt Das Glücksschwein und seine Bedeutung in ihre Tasche, und schon sind sie auf dem Weg zur ‚Bruchbude'.

Von weitem schon weht ihnen der unwiderstehliche, köstliche Duft aus der Hexenküche entgegen und beschleunigt ihre Schritte. Als letzter der Magischen Bande trifft Quarkus ein, gefolgt von seiner treuen Hündin Motte. Marry will sogleich das Buch auspacken, doch:

"Erst das Essen, dann die Magie", spricht Schniko und serviert den dampfenden Kessel.

Endlich, als die Mägen voll und der Kessel leer ist (nur Sir Kraul, auch genannt die Siebenköpfige Raupe, steckt noch mit dem Kopf im Kessel, um die letzten Reste auszulecken), kann Marry ihre Entdeckung präsentieren. Sie schlägt ein wie eine Bombe. Es bricht ein Tumult von Fragen, Theorien und Verdächtigungen los. Wer hatte das Schwein der Weisen gestohlen und warum? War es tatsächlich, um die Universität zu zerstören? Oder wollte jemand das Schwein für eigene dunkle Machenschaften mißbrauchen?

„Hoffentlich wird das arme Schwein wenigstens gut behandelt! Nicht, daß es in die Hände von Tierquälern gefallen ist", befürchtet Quarkus Schluribus.

„Wer von unseren Professoren wohl in die Geschichte verwickelt ist? Frau Wöhrwurm hat doch so etwas angedeutet", überlegt Petrella. „Frau Wöhrwurm scheidet auf alle Fälle aus, und auch Herrn Breitag halte ich für unbedingt vertrauenswürdig. Aber wie ist es mit den Anderen?"

„Frau Schlange wirkte ehrlich entsetzt, als sie zu uns in den Kurssaal kam", meint Vela.

„Das könnte aber auch gespielt gewesen sein, manchmal ist die doch ganz schön giftig", gibt Alf zu bedenken.

„Kein Wunder, bei ihrem Spezialgebiet!" wirft Andrine ein, „Ganz ausschließen würde ich sie jedenfalls nicht."

„Also, wenn ihr mich fragt, ist es Prof. Grollmann, er steht bestimmt mit schwarzen Magiern in Verbindung und will die Weltherrschaft an sich reißen", vermutet Babette, der noch einige Nudeln im Haar hängen.

„Mit Vermutungen kommen wir nicht weiter. Es kann fast jeder sein, Prof. Schweinel, Herr Grotto, Herr Castenfrosch oder der verrückte Prof Quälker", stellt Andrine fest.

 „Ja, und vergeßt nicht Prof. Metzger, so wie der bei unserer Klausur über kosmische Zahlenreihen geguckt hat, und mit seinem „T" wie tot...," ergänzt Marry, „dem trau ich alles zu."

„Genau. Aber mehr als Augen und Ohren offen halten können wir momentan doch nicht. Wenn jemand von uns etwas verdächtiges bemerkt, Codewort „Rübennase"!" Alf spricht's und zieht ein neues Gesellschaftsspiel aus der Tasche. Den Rest eines langen Abends verbringen die Freunde bei „Zaubern verpflichtet".