Ich hörte, das Klirren eines Schlüssels, der sich herumdrehte. Dann wurde die Haustüre geöffnet und kurz darauf wieder geschlossen.
Ich hörte das Rascheln eines Mantels, der an die Garderobe gehängt wurde, das leise Geräusch von Schuhe, das verstummte, als sie ausgezogen wurden.
Ich lächelte.
Das Tapsen der nackten Füße auf den Fließen wurde lauter. Jetzt standen wir uns gegenüber im Wohnzimmer.
Auch mein Gegenüber lächelte.
„Hi Schatz"
Wir gingen aufeinander zu, umarmten uns, als hätten wir uns Monate nicht gesehen.
„Komm mit. Ich hab uns was zu essen gemacht."
„Lass uns später essen. Ich hab eigentlich gerade überhaupt keinen Hunger"
Ich spürte weiche Lippen auf meinen und schloss meine Augen.
„Ich dachte, du wolltest Zeit zum Nachdenken", sagte ich.
„Ich hab gelogen!"
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Es war spät. Ich lag schon im Bett, da klingelte es an meiner Türe. Ich war neugierig, wer um diese Zeit noch zu mir kam und überrascht darüber, wen ich erblickte.
Trotzdem öffnete ich die Türe. In meiner Jogginghose und dem winzigen Top, was ich zum schlafen trug, war es ziemlich kalt und ich schloss die Türe sehr schnell wieder hinter uns beiden.
Sie folgte mir in mein Wohnzimmer. An derselben Stelle, an welcher wir jetzt standen, blieben wir auch damals stehen.
Es ging um die Arbeit. Worum auch sonst.?. Als der Bericht fertig war, fragte ich, ob das nicht bis morgen hätte warten können.
„Nein. Das ganze war wirklich wichtig!"
„Und am Telefon hätten Sie mir das nicht sagen können?"
„Am Telefon hätten Sie womöglich etwas falsch verstanden!"
Ich schaute kurz etwas misstrauisch und drehte mich dann um.
„Ich werde mir kurz etwas anziehen und dann mit ihnen zum Krankenhaus fahren."
Noch keinen Schritt hatte ich gemacht, als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte. Es war keine Berührung, die mich festhalten sollte. Sie war leicht, liebevoll.
Als ich mich umdrehte, um etwas zu sagen, merkte ich, wie ihr Gesicht immer näher kam und ihre Lippen sich zögerlich auf meine legten.
Ich erwiderte den Kuss nicht.
„Ich dachte, Ihrer Patientin ginge es nicht gut"
„Ich hab gelogen!"
Ihre Lippen fanden noch einmal die Meinen.
Dieses Mal erwiderte ich den Kuss jedoch.
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Das war jetzt vier Wochen her.
Wir schliefen immer Abwechselnd mal bei mir, mal bei ihr.
Bei der Arbeit gingen wir uns aus dem Weg. Es war schon so schwer genug, es für sich zu behalten.
„Ich liebe dich!"
„Ich liebe dich, auch!"
Was die Beiden nicht wussten, war dass House Remy den ganzen Weg zu Lisas Wohnung gefolgt war.
