Disclaimer: Alles JKRs, nix meins.

Sirius turnt durch alle Betten

„Ich hatte einen Alptraum", sagte Sirius in die Stille des Schlafsaals, und als das zu keiner Reaktion führte, wiederholte er es lauter. „Ich hatte einen Alptraum." - „Musst du uns deshalb alle aufwecken?", murmelte James im Halbschlaf. „Aber ich hatte einen Alptraum", winselte Sirius Mitleid erregend, aber nicht leiser. Es entstand eine Pause in der er darauf wartete, dass seine Freunde auf die stumme Aufforderung, die mit dieser Information verbunden war, reagierten. Keiner rührte sich. „Kann ich zu Einem von euch ins Bett?", fragte Sirius kläglich. Betretenes Schweigen. Es war eine unausgesprochene Tatsache, das Sirius nicht in der Lage war ein Bett mit jemandem zu teilen.

„Also nichts gegen dich, aber morgen ist Prüfung, da wäre ich gerne ausgeschlafen", sagte Peter abwehrend. „Jaaaames?" - „Sirius, wir sind Fünfzehn nicht mehr Zwölf. Kannst du nicht in deinem eigenen Bett schlafen?" - „Aber dann kommt der Alptraum wieder", jammerte Sirius. „Wozu hat man Freunde, wenn man nicht mal jetzt Hilfe kriegt." Der Vorwurf hing für eine Weile unerwidert in der Luft. „Eigentlich ist es deine Schuld", erinnerte Peter James. „Du hast ihm das angewöhnt." - „Ich war elf und hab mir einen Bruder gewünscht, dem ich nachts Geheimnisse ins Ohr flüstern kann", verteidigte sich James. „Ich wusste nicht, dass er tritt."

„Er kann zu mir kommen", verkündete Remus resigniert. „Sonst lässt er uns die ganze Nacht nicht mehr schlafen." Mit einem äußert munteren Ausruf der Begeisterung, stürzte Sirius zu Remus ins Bett, drückte sich an ihn und schlang mit einer Heftigkeit die Arme um ihn, die Remus die Luft aus den Lungen presste. „Würdest du mich bitte loslassen?", sagte Remus geduldig. „Wenn ich nicht kuscheln darf, hätte ich auch bei mir bleiben können", beschwerte sich Sirius.
Remus zerrte sein Kopfkissen hervor und hielt es Sirius hin. „Du kannst mit demhier kuscheln." - „Früher hat es dich nie gestört.-" - „Das war auch bevor du mir die Rippen gebrochen hast." - „Aber das war doch nicht meine Schuld", verteidigte sich Sirius ernsthaft verletzt. „Sie waren vorher schon angeknackst, durch den Wolf, und du wolltest ja nicht zu Madam Pomfrey..." - „Schon gut", unterbrach Remus ihn. Sirius zog seine Hände zurück, schaffte es aber trotz des Kissens sich unangenehm nah an ihn zu pressen. Remus seufzte innerlich und rückte einige inch von ihm weg, was ihn seiner Bettkante unweigerlich näher brachte. Und das bevor Sirius überhaupt eingeschlafen war und begonnen hatte sich breit zu machen wie ein Kleinkind.

Sirius Haar kitzelte ihn in Nacken, als der wieder an ihn heranrückte und versuchte ihm von hinten ins Ohr zu flüstern: „Soll ich dir ein Geheimnis..." - „Schlaf!", fuhr Remus ihm an.

Zwei Stunden später...

„James?" flüsterte es leise. James blinzle überrascht und musterte Remus, der mit betretener Miene vor seinem Bett stand. Er kniff die Augen zusammen, um die Uhrzeit von Wecker abzulesen, der auf seinem Nachtisch stand. „Wie hast du es geschafft solange nicht rauszufliegen?" fragte er. „Hast du dich am Bettpfosten festgekrallt?" - „Mein Kissen hat sich heldenhaft geopfert", antwortete Remus schmunzelnd. „Kann ich bei dir schlafen?" - „Wieso gehst du nicht in Sirius' Bett?", wollte James wissen. „Hundehaare", erwiderte Remus resigniert. „Ich hab ihm schon Hundert mal gesagt, dass es eklig ist sich im Bett zu verwandeln, aber..." Er zuckte mit den Schultern. „Ich verspreche auch nicht zu treten." James grinste und schlug einladend die Decke zurück.

Es war Remus gerade gelungen einzudämmern, als ein Reißen, gefolgt von verwirrtem Murmeln und Rumoren verkündete, das Sirius aufgewacht war und sein Verschwinden bemerkt hatte. Eine Sekunde später wurde der Vorhang auf James Seite zurückgerissen. „Ihr seit solche Verräter", beschwerte sich Sirius gutmütig und machte Anstalten zu ihnen ins Bett zu krabbeln. James sparte sich eine Bemerkung darüber, dass das Bett für drei definitiv zu klein sei, und rückte schicksalsergeben ein wenig in Richtung Remus. „Wenn ich jetzt wieder einen Alptraum gehabt hätte."

„Arghh", röchelte James, der von Sirius' Knie mitten in den Bauch getroffen worden war. „Was machst du?" fragte er verärgert, sobald er wieder Luft kam. „Ich will in die Mitte", erklärte Sirius überflüssigerweise flüsternd, quetschte sich zwischen James und Remus und zog die Decke an sich. „Ich bin dabei, fast aus meinem eigenen Bett zu fallen", sagte James mit mühsam unterdrückter Wut. „Kein Problem", versicherte Sirius und rückte, um ihm Platz zu machen. Auf der anderen Seite landete Remus mit einem dumpfen Aufschlag auf dem Fußboden.

Sirius konnte das Tapsen von Remus nackten Fußsohlen auf dem Holzfußboden hören, als dieser zu seinem eigenen Bett ging, kurz das Schlachtfeld betrachtete, das Sirius hinterlassen hatte und dann zum letzten Bett im Schlafsaal ging. Ein leises „Peter?", eine kurze geflüsterte Unterhaltung, dann herrschte Stille.

„Pst, James. Was glaubst du was, die machen?", fragte Sirius. James ignorierte ihn geflissentlich. Sein Magen tat ihm immer noch weh. „James, die feiern da eine Pyjama-Party ohne uns", behauptete Sirius ungeduldig. James seufzte innerlich. An Schlaf war wohl nicht mehr zu denken. „Sollen wir nicht nachsehen, was die tun?", schlug Sirius unternehmungslustig vor. „Na gut", stimme James zu, der sich ohnehin nicht mehr müde fühlte. Begeistert flitzte Sirius los, als gelte es ein Wettrennen zu Peters Bett zu gewinnen. „Hallo", rief Sirius begeistert und sprang zu den anderen Beiden ins Bett, was einen schmerzhaften Aufschrei zu Folge hatte.

Als James sie erreichte, saßen Peter und Remus auf dem Bett, wobei Remus sich das schmerzende Knie rieb und Sirius flähzte sich am Fußende und versprühte einen für die Urzeit völlig unpassenden Aktionismus. „Wenn das eine Party sein soll, brauchen wir auch was zu trinken", sagte Peter seufzend und verschwand dann kurz hinter dem Bettvorhang, um im nächsten Moment mit einer Flasche Feuerwhisky wieder aufzutauchen. „Oi, wo kommt die den her?", fragte Sirius neugierig.

„Genau das Richtige gegen deine Alpträume", grinste James, während Remus vier Gläser mit Peters Zauberstab beschworen hatte, wobei er seinem Gesichtsausdruck nach zu schließen nicht sicher war, ob er protestieren oder sich schnellstmöglich betrinken wollte. Peter goss jedem von ihnen eine großzügige Portion ein und sie ließen die Gläser aneinander klirren. „Gute Nacht", sagte Remus und stürzte den Inhalt seines Glases herunter. Die Flüssigkeit verbrannte ihm Mund und Rachen, hinterließ aber eine angenehme Wärme, die in seinem Magen wuchs. Sein Glas war bereits wieder gefüllt. Er blickte auf die goldbraune Flüssigkeit, die irgendwie etwas Hypnotisches hatte. Auf der Oberfläche schien die Frage zu schwimmen: Willst du wirklich besoffen zu deinen ZAG-Prüfungen gehen? Remus blinzelte und schluckte die Flüssigkeit herunter. Zu der Wärme gesellte sich ein seltsam fluffiges Gefühl in seinem Kopf und die Frage verschwand.

Als Peter ihm nachschenken wollte, hielt er schnell die Hand auf sein Glas. „Sei nicht so ein Langweiler", beschwerte sich James. „Einmal im Monat Kontrollverlust reicht mir", sagte er und musste zu seinem Erschrecken feststellen, dass er ihm schwerer fiel als gewöhnlich, die Worte zu formen. „Und Sirius hat auch genug." Sirius' Gesicht war mit hektischen roten Flecken übersät und er blinzelte im Sekundentakt, was ihn nicht davon abhielt, Peter mit einem idiotisch Grinsen sein leeres Glas hinzuhalten. Die Tatsache, dass Sirius zu den wenigen Leuten gehörte, die sich sogar mit Butterbier besaufen konnten, hatte gekoppelt mit seiner Unvernunft schon zu einigen unschöne Szenen geführt. „Sasiss gemein", lallte Sirius unartikuliert und begann, bei den Versuch Remus zu fixieren, leicht zu schwanken. „Er wird davon müde", wandte James ein und goss ihnen allen noch eine Runde ein. „Aber zuerst, kotzt er in unser letztes Bett", beschwerte sich Remus, nahm Sirius das Glas weg und gab es Peter. „Heee", beschwerte sich Sirius. Remus gab ihm einen leichten Stoß vor die Brust, der ihn hintüber kippen ließ. Sirius öffnete den Mund, um noch etwas zu sagen, dann klappen ihm die Augen zu.

James lies ihn in Schlangenlinien durch den Schafsaal in sein Bett schweben, indem er quer landete. „Party beendet", murmelte James und taumelte in Richtung seines Bettes davon. „Ich werde Alpträume haben", sagte Remus seufzend, und leerte sein Glas. „Ich werde von Verteidigung morgen träumen." Er kniff die Augen für einen Moment zusammen, wodurch die Welt um ihn herum sofort zu schwanken begann und musterte Peter dann mit flehendem Blick: „Ich bin doch nicht betrunken, oder? Ich bin nur angeheitert?" - „Du bist betrunken", stellte Peter fest und begann Flasche und Gläser wegzuräumen, nachdem er sich noch einen Schluck genehmigt hatte.

„Mist", murmelte Remus. „Ich werde mich morgen in ein Buch vergraben und den ganzen Tag unausstehlich sein." Er versuchte blinzelnd sein Bett anzuvisieren, aber die Vorstellung, das Meer aus Federn, in dem die heruntergerissene Vorhangstange steckte wie ein gestrandeter Wal, in einen benutzbaren Zustand versetzten zu müssen, ließ ihn wünschen, Peter hätte den Feuerwhisky noch nicht weggepackt. Außerdem hatte Sirius im Schlaf gesabbert.

„Wenn du willst, kannst du bei mir schlafen", sagte Peter, dem man als Einzigem nie ein Besäufnis anmerkte. „Du bist ein Schatz", sagte Remus und steckte sich auf dem Bett aus, während Peter in die Ratte ging und sich neben ihm auf dem Kopfkissen zusammenrollte.