A/N: Bei dieser Geschichte handelt es sich um eine Übersetzung aus dem Englischen. Vielen lieben Dank an Seaweed Princess of the Fandom, die mir erlaubt hat, ihre großartige Geschichte ins Deutsche zu übersetzen. Falls ihr euch das Original auch mal anschauen wollt, findet ihr das unter diesem Namen: With Wands and Swords

This story is a translation of a story that was originally written in English. My thanks goes to Seaweed Princess of the Fandom, who allowed me to translate her great story to German. If you are interested in the original, go check it out: With Wands and swords

Viel Spaß beim Lesen!


Kapitel 1 – Los geht's

Sein Körper war lang und glatt, er schlängelte sich über den Linoleumboden …

„Harry! Harry!"

...schlängelte immer näher auf das Ende des Flures zu… es war beinahe so, als würde die Tür ihn beobachten…er hatte sie fast erreicht…

„Wach endlich auf, du fauler Sack!"

Harry wurde sehr unsanft aus seinen Träumen gerissen, ein rothaariger Junge starrte mit einem Gesichtsausdruck auf ihn hinab, als hätte er soeben im Lotto gewonnen. Das Gesicht seines Freundes, lang und mit Sommersprossen übersät, war noch leicht verschwommen, aber selbst in seinem verschlafenen Zustand konnte Harry erkennen, dass er um einiges fröhlicher war, als es ein normaler Junge an einem Montagmorgen sein sollte.

Er stöhnte auf und schob Ron beiseite, um an seine Brille zu kommen. Seine Narbe kribbelte leicht. „Warum bist du denn so gut drauf?"

Wenn Ron der Typ dafür gewesen wäre, auf und ab zu springen, ohne sich dabei den Kopf zu stoßen, hätte er es in diesem Moment getan. Stattdessen grinste er wie verrückt und schlug vor Freude die Hände zusammen. „Heute ist der Sechste! Es geht endlich los!"

Harry brauchte einen Moment, bis er verstand was Ron meinte.

Aber sobald er die Bedeutung verstanden hatte, grinste er ebenso breit wie Ron und konnte geradeso noch widerstehen, auf seinem Bett auf und ab zu hüpfen. „New York!", rief er und reckte seine Faust in die Luft. Sein bester Freund begann zu lachen.

Sie hatten so lange darauf gewartet ihre Sachen zu packen und Grimmauldplatz Nr. 12 zu entkommen und jetzt war es endlich so weit. Es war Sirius Idee gewesen das Land für ein paar Wochen zu verlassen, anstatt hier in dem alten und staubigen Haus zu verkommen. Dank Harrys und Sirius Geld, ein paar andere Mitglieder des Ordens hatten ebenfalls was dazu beigesteuert, konnte dieser Plan auch umgesetzt werden. Sogar Molly hatte nichts gegen die Idee für zwei Wochen nach New York zu fahren und das, obwohl es Sirius Vorschlag war. (Harry vermutete allerdings, dass sie erst zugestimmt hatte, nachdem Lupin erwähnt hatte, dass der Orden sich nicht mehr so geheimnisvoll benehmen muss, wenn die Teenager aus dem Haus sind. Außerdem würden sie dann nicht mehr in Reichweite von all den bösen Aktivitäten sein, die es zurzeit in England gab.)

Als ob sie die Vorfreude spürte, fing Pig, Rons kleine Eule, an um ihre Köpfe herum zu schwirren und fiel mit lautem Gezwitscher in ihr Lachen ein.

Die Tür flog auf. Die Jungs ließen in ihrem Freudentanz nicht nach, sehr zum Missfallen des müden Mädchens mit den buschigen Haaren, das in das Zimmer trat. „Es ist sechs Uhr morgens! Wir haben einen langen Flug vor uns, glaubt ihr nicht, dass es vielleicht klüger wäre…"

„Ach komm schon, Hermine", lachte Ron. „Wir können endlich diese Müllhalde hier", Ron zeigte auf das feuchte, dunkle und vor allen Dingen deprimierende Zimmer, „hinter uns lassen und nach New York fliegen!"

„Genau genommen haben wir nur eine Hütte in Montauk gemietet. Aber klar, New York, warum nicht." Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkte und klang ein wenig rechthaberisch, aber ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie stammte aus einer Muggel‑Familie, und obwohl sie schon ein gutes Stück durch Europa gereist war, hatte sie noch nie den großen Ozean überquert.

Ein weiteres Mädchen betrat das Zimmer. „Mum wartet unten", sagte Ginny und rieb sich die Augen. „Sie…", sie gähnte für einen Moment bevor sie fortfuhr, „sie hat gesagt, dass sie nur noch darauf wartet, dass deine Socken von der gestrigen Wäsche trocknen, Ron."

Ein lauter Knall ließ die vier Teenager zusammenzucken, als sie aufblickten, sahen sie zwei weitere rothaarige Jungen, die sie mit identischen Lachen anstrahlten. „Ich würde mir ja zuerst die Haare kämmen, bevor du runter gehst, Ronnikins", sagte Fred trocken als er Rons verwuschelte Haare erblickte, „Mum ist schon ganz außer sich, weil wir ‚die britische Zauberergesellschaft repräsentieren' – "

„- es ist wie damals bei Bill", fügte George hinzu. „Sie hat sogar fast damit gedroht Sirius Zopf abzuschneiden", beendete Fred den Satz grinsend.

Harry schnaubte. „Ich geh mal davon aus, dass das nicht so gut ankam, ja?"

„Sagen wir es mal so, Hunde können beißen", sagte er düster, ehe er sich an Ginny wand. „Oh und Pig kann nicht mitkommen. Ich habe gehört wie Mum und Dad sich heute Morgen darüber gestritten haben."

Bevor sie protestieren konnte, ertönte Mrs. Weasleys laute Stimme von unten: „GEORGE! FRED! KOMMT SOFORT HIER RUNTER!"

Die Zwillinge seufzten beide und schauten sich wissend an. „Ich schätze mal, sie hat unseren Rucksack gefunden."

Ehe jemand fragen konnte was für Sachen sie dieses Mal eingepackt hatten (Molly hatte bereits dafür gesorgt, dass keine Langziehohren mitkamen – jedenfalls dachte sie das), sagte Fred: „Einen Moment." Und mit einem zweiten Knall waren sie verschwunden.

„Merlin verdammt!", ärgerte sich Ginny, „Pig darf nicht mit. So ein Blödsinn. Komm her, Pig." Sie schaute die kleine flauschige und immer noch aufgeregt umherflatternde Eule an, die ihr sofort aus dem Zimmer folgte.

Eine Stunde später waren alle Sachen gepackt und alle zur Abfahrt bereit. Es gab dabei ein, zwei Zwischenfälle: Ginny hatte jetzt ein blaues Auge, weil Harry sie aus Versehen mit seinem Besen erwischt hatte, als er diesen die Treppe runter trug. Hermines Haare standen in alle Richtungen ab (Tonks hatte voller Enthusiasmus darauf bestanden ihr beim Packen zu helfen und hatte dabei einen neuen Zauberspruch verwendet, den sie gerade erst gelernt hatte). Krummbein war für einige Zeit verschollen und Lupin musste sich sehr anstrengen, um die Katze wieder zurück in den Käfig zu bekommen. Dennoch waren sie alle am Lächeln.

Sogar Harrys Gesicht fühlte sich so an, als würde es gleich in zwei Teile zerspringen und zum ersten Mal seit Wochen lag das nicht an der blitzförmigen Narbe auf seiner Stirn. Sein Sommer war bislang nämlich nicht so gut verlaufen, ein Monat bei den Dursleys, der Angriff der Dementoren und jetzt das Warten auf seine Anhörung, aber die Reise würde ihn sicherlich von all dem ein wenig ablenken können. New York!

„Gut", Molly faltete ihre Hände vor ihrem Körper zusammen. Sie sah nervös aus, aber sie versuchte das mit einem Lächeln zu vertuschen. „Habt ihr alles? Anziehsachen? Genug warme Umhänge? Eure Zauberstäbe?"

Fred verdrehte die Augen. „Ja, Mum, mach dir keine Sorgen. Uns wird schon nichts passieren."

„Und ansonsten haben wir ja auch die Zwei hier, die auf uns aufpassen", fügte Ginny leise, um Sirius Mutter nicht aufzuwecken, hinzu und deutete dabei auf Sirius – momentan in seiner Animagusform – und Lupin.

Mollys Lächeln wandelte sich zu einer schmerverzogenen Grimasse, als ob das genau das war, wovor sie Angst hatte. „Ihr werdet alle schreiben, nicht wahr? Schickt uns eine Eule, sobald ihr aus dem Flugzeug ausgestiegen seid! Ich verstehe ja immer noch nicht, warum ihr wie Muggel reisen müsst."

Harry schaute bedrückt auf seine Schuhe, sein Lächeln verschwand.

Ein kleines „oh" rutschte Molly über die Lippen und dann legte sie ihre Hände auf Harrys Schultern. „Mach dir keinen Kopf deswegen Harry, es ist nicht deine Schuld, dass das Ministerium – "

„Zeit zu gehen", sagte Lupin trocken als er seinen Kopf zur Tür reinstreckte. „Das Taxi ist hier."

„Okay, ich schätze mal, dass es dann nun so weit ist." Molly guckte ihre Kinder mit einem ernsten Gesichtsausdruck ein paar Sekunden lang an. Sie betrachtete argwöhnisch wie ihre Zwillinge ihren großen blauen Rucksack nahmen, ihre Tochter sich das blaue Auge rieb und die drei Freunde – dann brach sie in Tränen aus.

„Aber Liebes", sagte Mr. Weasley erschrocken und nahm seine Frau in die Arme und tätschelte ihr sanft den Rücken. „Sie werden schneller zurück sein, als du denkst."

„Ich weiß, ich weiß, ich benehme mich töricht." Sie winkte ab und lachte durch ihre Tränen. „Es ist nur so, dass mit Du-Weißt-Schon-Wer da draußen…und dann reisen sie ohne ihre Mutter…"

Sirius bellte und Lupin lächelte zuversichtlich. „Mach dir keine Sorgen, Molly. Nichts wird passieren. Dumbledore hat sichergestellt, dass das Haus in dem wir wohnen werden, ausreichend durch Zaubersprüche geschützt ist und wir werden darauf achten, nein, ich verspreche dir, dass keinem deiner Kinder irgendwas passieren wird!"

Sie schniefte bevor sie ihre Arme öffnete und all ihre Kinder fest umarmte, Hermine und Harry eingeschlossen. „Ich werde dich an dein Versprechen erinnern", schimpfte Molly mit dem lachenden Lupin. „Und ihr beiden", sie wandte sich an die Zwillinge, die Tränen plötzlich verschwunden, „mir wird hoffentlich nicht zu Ohren kommen, dass ihr zwei wieder Unsinn treibt, ist das klar?!"

„Klar wie Kloßbrühe, Mum", sagte Fred und zwinkerte dabei Harry zu.

„Wir werden sichergehen", fügte George hinzu, „dass dir nichts von unserem Unsinn zu Ohren kommt."

Sie gab den beiden einen Klaps auf den Hinterkopf und ignorierte das brüllende Lachen der anderen Teenager.

„Wir müssen jetzt wirklich los", sagte Lupin und nahm Krummbeins Käfig.

Alle hievten ihre Taschen und Rucksäcke auf ihre Rücken und Harry half freiwillig mit den Besenstielen. „Kurze Frage", fragte er, als er Lupin auf der Straße einholte, „wie genau verheimlichen wir denn dem Fahrer, dass wir solche Sachen bei uns haben? Oh und nicht zu vergessen – die Eulen?"

Lupins Lächeln erinnerte ihn an das der Zwillinge und Harry konnte nicht anders, als zurück zu lachen. „Mach dir keinen Kopf deswegen, Harry. Es ist alles geklärt."

Bevor er fragen konnte, was der alte Rumtreiber damit meinte, fand er schon seine Antwort.

Am Ende der Straße stand ein altes Londoner Taxi. Harry hatte jedoch das Gefühl, dass es kein normales Taxi war. Zuerst einmal, weil sie alle nicht reinpassen würden – mit oder auch ohne Gepäck – und dann noch, weil ihm der Mann bekannt vorkam, der im Taxi auf sie wartete. Der Taxifahrer war klein und stank nach ungewaschenen Socken und Zigarren, er sah aus, als hätte man ihn gerade aus dem Bett gezerrt – das konnte nur der alte Dieb Mundungus Fletcher sein.

Harry grinste ihn an, obwohl er eigentlich wegen seiner Taten am Anfang des Sommers sauer auf ihn sein müsste. „Ich wusste nicht, dass du Autofahren kannst."

Er schnaufte. „Kann ich nicht. Mad-Eye hat mich gezwungen…"

Lupin unterbrach ihn schnell und drückte Mundungus ein paar Taschen in die Arme. „Besonderes Auto mit besonderen Befehlen von Mad-Eye", sagte Lupin freundlich zu Harry, als die anderen eintrafen. „Du hast nicht wirklich gedacht, dass Dumbledore dich ohne die richtigen Vorkehrungen reisen lassen würde, oder?"

Sirius bellte, so als ob er bezweifeln wollte, dass Mundungus zu den richtigen Vorkehrungen gehören konnte und Harry konnte da nur zustimmen, doch Mundungus sprach, ehe einer der beiden es tat. „Mad-Eye scheint zu glauben, dass…", er schmiss die Taschen in den Kofferraum, „seit ich dich in diesem Sommer unbeschützt gelassen habe," seine Stimme klang immer nervöser, je mehr Sirius knurrte, „ich einiges wieder gut zu machen habe. Daher", er zeigte auf das alte und wahrscheinlich schwer verhexte Auto, „bin ich hier, um mein Bestes zu geben es wieder gut zu machen. Wenn du das freundlicherweise ihm gegenüber mal erwähnen könntest?"

„Ich werde es ihm sagen, wenn du uns sicher zum Flughafen gebracht hast", sagte Lupin trocken und Ginny begann zu kichern.