Disclaimer: CSI - Den Tätern auf der Spur gehört CBS, Bruckheimer Productions und was weiß ich wem noch. Diese Fanfiction wurde zum Spaß geschrieben.
Zeitleiste: Genau hab ich nicht festgelegt, dürfte aber wohl aufgrund des Auftauchens der OCs 7. Season sein.
Author's Note: Das CSI-Team LA ist eine Eigenkreation, zumindest überwiegend. Meinetwegen eben alles Mary- und Gary-Sues, auch wenn sie auch nicht alles besser können ;o). Den guten Brandon Dean allerdings hab ich mir aus "Thought Crimes" ausgeliehen. Die Figur war viel zu schade, um sie einfach versauern zu lassen.
Im Casino herrschte reger Betrieb. Die Automaten blinkten und läuteten Alarm, wenn es wieder einen Hauptgewinn gab - was mehr oder weniger regelmäßig alle zwei Minuten passierte. An den Spieltischen verloren die Menschen reihenweise ihr Geld, streng kontrolliert und überwacht durch die allgegenwärtigen Kameras. Kellnerinnen waren ebenso beschäftigt damit, die Kundschaft zu bedienen wie die Groupieres.
Ein normaler Abend in der Spielerstadt Las Vegas.
Kaum jemand nahm Notiz von den beiden Männern, die durch die Lobby des Hotels gingen, ihre Metallkoffer tragend und konzentriert. Niemand beachtete, wie der zuständige Consierge den beiden entgegeneilte und ihnen händeringend zu erklären versuchte, was vorgefallen war. Und nur ein Augenpaar heftete sich an die beiden Männer mit den Koffern, als diese hinüber zu den Aufzügen gingen, noch immer begleitet vom Chef-Consierge.
Brendan Dean beugte sich weit vor auf seinem Stuhl, versuchte noch einige letzte Blicke auf das Dreiergespann zu erhaschen, ehe die Aufzugtüren sich schlossen. Allerdings machte ihm die doch recht voluminöse Hinteransicht einer Mitspielerin einen ziemlich dicken Strich durch die Rechnung.
Brendan zögerte, dachte einen Moment lang an die Karten und den Gewinn, den er erspielt hatte, dann wieder an die Kofferträger und wog beides gegeneinander ab.
"Ach, was solls!" seufzte er schließlich, warf die Karten auf den Tisch und sah die Groupiere scharf an. "Könnten Sie solange aufpassen, bis ich wieder da bin?" Er deutete auf die doch recht ansehnlichen Stapel Spielchips und lächelte gewinnend.
Die Kartengeberin sah ihn einen Moment lang verdutzt an, dann nickte sie. "Natürlich, Sir", sagte sie und beugte sich vor, um die Stapel in Empfang zu nehmen.
Brendan achtete schon nicht mehr auf sie, sondern war bereits auf dem Weg zu den Fahrstühlen, das Anzeigefeld des Liftes, in dem die beiden Männer gestiegen waren, scharf im Auge behaltend.
Das war sein Trumpf und letztendlich auch der Grund, warum Brennan ihn in ihr Team geholt hatte, nachdem er sowohl den NSA, den CIA als auch das FBI hatte verlassen müssen. Er hatte schlicht einen guten Riecher und ein fotografisches Gedächtnis - und er war in der Lage, Zusammenhänge zu erkennen, wo kein anderer sie wahrnahm. Seine "Nase" sagte ihm, wann etwas faul war, und so gut wie immer lag er mit dieser "Nase" eben richtig.
Jetzt allerdings schrillten sämtliche imaginären Alarmglocken in seinem Kopf, als der verdächtige Aufzug zum Stehen kam.
32. Etage. Dort befand sich ihr Zimmer.
Brendan huschte in die nächstoffene Kabine und betete im Stillen, daß er sich dieses eine Mal täuschte.
XOXOXO
"Hier. Bitte." Der Consierge wies auf die offenstehende Tür.
Gil Grissom tauschte einen kurzen Blick mit Warrick Brown, ehe er dem Jüngeren den Vortritt ließ. Er selbst stellte seinen Koffer ab und wandte sich an den Consierge:
"Wann genau wurde bemerkt, daß etwas nicht stimmte, Mr. Walsh?"
Peter Walsh, der Chef-Consierge, knetete nervös seine Hände und sah den Gang hinauf und dann hinab.
"Ich habe die Meldung um 22.37 Uhr erhalten", antwortete er endlich, beugte sich dann vertraulich etwas vor. "Mr. Grissom, wäre es vielleicht möglich, das ganze Verfahren etwas zu beschleunigen? Ich meine ..." Walsh räusperte sich.
Und ob Gil verstand. Immer das gleiche Szenario. Wie oft hatte er diese Frage mittlerweile gehört? Wenn er sich hätte für jedesmal einen Dollar geben lassen, dürfte er jetzt schon eine stattliche Summe sein eigen nennen.
Er nickte langsam. "Wir werden uns beeilen. Allerdings werden wir wohl nicht umhin kommen, auch die Zimmernachbarn des Opfers zu befragen."
Walshs Gesichtsfarbe wurde noch einige Nuancen dunkler. "Ist das wirklich nötig?"
Gil nickte wieder. "Lassen Sie uns unsere Arbeit tun, dann sind Sie uns schnell wieder los."
Walshs Mimik kommentierte diese Worte besser als jeder gesprochene Satz.
Gil warf einen Blick durch die geöffnete Tür und runzelte die Stirn.
Das Zimmer sah aus wie ein Schlachtfeld. Da würden sie wohl einige Stunden Arbeit erwarten - im günstigsten Fall.
Mit einem leisen "Pling" öffneten sich am Ende des Ganges die Fahrstuhltüren.
Gil warf dem Neuankömmling einen halben Blick zu, ehe er sich wieder an Walsh wandte: "Wissen Sie etwas über die Verletzte?"
Wie auf Kommando öffnete sich die Tür zum Hotelzimmer ganz und zwei Sanitäter fuhren eine
Bahre auf den Gang hinaus. Und auf dieser Bahre lag eine Frau. Ihr Gesicht war übel zugerichtet und verquollen, so daß Gil kaum Rückschlüsse auf ihr normales Aussehen treffen konnte. Allerdings kam ihm irgendetwas an ihren Haaren bekannt vor ...
"Miss O'Donnell ist erst gestern mit ihrem Begleiter hier eingetroffen", antwortete Walsh endlich.
O'Donnell?
Gil drehte sich wieder zu dem Consierge um und sah ihn nachdenklich an. "O'Donnell?" fragte er schließlich. Und ein Stück den Gang hinunter, dort, wo der Fremde sich gerade befand und die Sanitäter mit ihrer Patientin durchlassen wollte, rief eben dieser Fremde ein: "Oh Gott, Brennan!" aus.
Gils Kopf ruckte augenblicklich herum zu der Szene auf dem Gang.
Die Sanitäter hatten gestoppt, und der Fremde, ein hochgewachsener, schlanker und dunkelhaarige Mann, stand neben der Bahre wie zur Salzsäule erstarrt.
"Brennan O'Donnell?" fragte Gil niemanden im besonderen.
"Ja", antwortete Walsh kleinlaut.
Der Fremde hob den Kopf. In seinem Gesicht arbeitete es. Und kurz sah es so aus, als wolle dieser Mann den Sanitätern und der Verletzten folgen. Dann aber straffte er die Schultern und trat zu Gil und Walsh, eine kalifornische Polizeimarke aus seiner Hosentasche kramend.
"Brendan Dean, LAPD", stellte er sich vor.
Gil sah der Verletzten nach, richtete dann seine Aufmerksamkeit auf Dean. "Die Verletzte ist Dr. Brennan O'Donnell? Die forensiche Anthropologin Brennan O'Donnell?" fragte er.
Dean kniff die Lippen aufeinander als müsse er einen ungeduldigen Ausruf mit aller Macht unterdrücken und nickte.
"Gil, du wirst es nicht glauben, aber ..." Warrick erschien in der Tür zum Hotelzimmer, blieb dann aber stehen und musterte Dean mit hochgezogenen Brauen.
Der hatte immer noch seine Polizeimarke in der Hand. Und jetzt schien ihm aufzugehen, daß dieses Ausweisen im Moment etwas lächerlich wirkte und ließ sie wieder in seiner Hosentasche verschwinden.
"Warrick, wir haben Besuch aus LA", sagte Gil. "Das hier ist Detective Brendan Dean. Und bei unserem Opfer handelt es sich wohl um ..."
"Brennan O'Donnell", vervollständigte Warrick den Satz und hielt seinerseits eine Brieftasche hoch, in der ein kalifornischer Führerschein steckte.
"Entschuldigen Sie bitte, Mr. Grissom, aber ..." rief Walsh sich in Erinnerung.
"Halten Sie sich zur Verfügung." Dean schien den Satz zu bereuen, eine Sekunde, nachdem er ihn ausgesprochen hatte. Er wurde rot und lächelte nervös. "Entschuldigen Sie. Ihr Text."
Gil nickte, entließ Walsh wortlos.
"Und was tun Sie hier?" fragte Warrick, der noch immer im Türrahmen stand.
Dean zog eine Grimasse. "Ein verlängertes Wochenende?" Nervös sah er Richtung Aufzug, dann wieder zu Gil und Warrick. "Wissen Sie schon etwas?"
Warrick schüttelte den Kopf. "Wir sind gerade erst gekommen. Aber ... warum ausgerechnet Vegas?"
"Ein bißchen spielen?" Die Antwort klang ebenso falsch wie sie das Lächeln aussehen ließ.
Gil sah nun seinerseits zu den Aufzügen hinunter.
Was machte die Leiterin des CSI von LA hier in Las Vegas? Und warum war sie angegriffen und schwer verletzt worden?
Dean sah ihn wieder an, bittend, ja, beinahe flehend. "Wenn ich helfen kann, dann ..."
Gil schüttelte den Kopf. "Wenn Sie helfen wollen, Detective, dann stehen Sie uns nicht im Weg. Aber ich denke, das muß ich Ihnen nicht sagen."
Dean nickte, sah dann wieder den Gang hinunter. "Dann ... in welches Krankenhaus wird sie gebracht?"
Gil nannte den Namen. "Bleiben Sie bei ihr", fügte er sanft hinzu.
Dean nickte wieder, ging jetzt aber wortlos.
Gil sah ihm nachdenklich nach.
