Das Übliche zu Anfang: Mir gehört nichts außer der Handlung und alles, was ihr über Magier finden.
Summary: An ihrem 16. Geburtstag stellt Hermine fest, dass die Zaubererwelt oder zumindest die weiße Seite, nicht ganz so gut ist, wie sie immer vorgibt zu sein. Für ihre Freunde ist sie nur ein Mittel zum Zweck- gute Noten zu schreiben.
Dann bekommt sie auch noch ein Angebot, das sie völlig von Albus Dumbledore loseist. – Sie lässt sich zur Magierin ausbilden, obwohl diese von der weißen Seite verachtet und gejagt werden.
Prolog
Hermine saß alleine auf dem Astronomieturm und sang sich selbst leise ein Geburtstagslied. Heute wurde sie sechzehn Jahre alt und keiner, kein einziger hatte ihr gratuliert. Weder Ron noch Harry noch Ginny oder sonst jemand aus Gryffindor.
Immerhin fand an diesem Tag ein Quidditschspiel statt, da war ein Geburtstag doch nebensächlich. Wieso musste ausgerechnet sie das Pech haben und am Tag des ersten Spiels ihren Geburtstag zu feiern?
Sie lehnte sich an die kalte Steinmauer und betrachtete den Sternenhimmel ohne wirklich darauf zu achten.
„Traurig wie sehr die Zauberer auf sich selbst bezogen sind, nicht war?", fragte auf einmal eine Stimme von dem Rande des Turms.
Nicht wirklich interessiert drehte Hermine ihren Kopf in diese Richtung und betrachtete die Person eingehend.
Eine Frau saß dort. Sie trug ein langes, dunkles Kleid, das ihre Haut wie Elfenbein erscheinen ließ. Ihre langen, schwarzen Haare fielen locker über ihre Schultern.
Bisher war es ihr egal gewesen, wer diese Frau war, doch dann erregte etwas ihre Aufmerksamkeit. Eine Kette. Diese Frau trug eine Kette, die sie als Magierin kennzeichnete.
Die Frau lachte über ihren erschrockenen Gesichtsausdruck.
„Ja, ich bin eine Magierin", beantwortete sie die ungestellte Frage, die sich in Hermines Augen abzeichnete. „Und du bist auch eine. Zumindest hast du das Potential dazu. Es liegt an dir, ob du es annimmst oder es wegwirfst wie schon so viele vor dir."
Die Magierin ließ sich vom Geländer hinabgleiten und schritt auf Hermine zu, bevor sie direkt vor ihr in die Hocke ging.
„Es liegt an dir, ob du unsere Riten, unsere Geschichte und unsere Geheimnisse lernst oder ob du dein liebes, viel zu kurzes Leben weiter hier in dieser Welt leben willst, die du einerseits liebst, weil hier deine Familie ist, und andererseits hasst, weil sie dich unterdrückt."
Sie stand auf und wandte Hermine den Rücken zu, während sie schritt langsam auf und ab.
„Leider kann ich dir nicht so viel Zeit lassen um deine Entscheidung zu treffen, wie ich dir gerne geben würde. Du musst dich jetzt sofort entscheiden."
Sie drehte sich wieder zu Hermine um, die sie aus staunenden Augen betrachtete.
„Doch vorher will ich dir noch etwas von uns erzählen, damit du auch weißt, was du annimmst oder ausschlägst."
Sie ließ sich neben Hermine auf den Boden gleiten und sah sie eindringlich an.
„Wir Magier sind keineswegs die grausamen Mörder, als die uns die Zauberer und Hexen sehen wollen. Wir kämpfen nur gegen eine Gruppe und das sind die Dämonen. Wir können gar keine Unschuldigen töten. Unser Gesetz verbietet es uns.
Wir versuchen lediglich die magischen Völker vor den Dämonen und anderen Wesen, die ihnen schaden wollen, zu schützen.
Manchmal kommt es vor, dass verschiedene Zauberer eben diese Völker zu vernichten oder zu versklaven und dann müssen wir einschreiten. Daher kommen auch die Gerüchte, wir wären Mörder."
Sie machte eine Pause und richtete ihren Blick zum Sternenhimmel, der langsam aber sicher von Wolken verdeckt wurde.
„Wir meiden die Zauberer so gut es geht, doch Zusammenstöße lassen sich leider nicht vermeiden. Genau deshalb ist es so wichtig, dass du dich schnell entscheidest."
Sie wandte ihren Blick zur Seite und betrachtete Hermines Profil.
„Nun?"
Hermine wusste nicht so richtig, was sie sagen sollte. Sie wusste, sie hatte nur diese eine Chance zuzustimmen oder das Ganze auszuschlagen. Sie öffnete den Mund, doch kein Laut kam heraus.
„Ich möchte dir noch etwas sagen, bevor du dich entscheidest... Ich war damals in der gleichen Situation. Das ist schon etwas länger her, aber ich erinnere mich daran, als wäre es erst gestern gewesen.
Damals war ich genau wie du gerade sechzehn geworden... ich hatte erkannt, was für Scheuklappen die Zauberwelt aufhatte und noch aufhat.
Der Magier, der damals zu mir kam, sagte zu mir: „Menschen haben Angst vor dem, was sie nicht kennen. Was sie kennen, fürchten sie. Doch was sie wissen, lieben sie." Danach habe ich ihn dermaßen verständnislos angesehen, dass er einen Lachanfall bekommen hat.
Schließlich erklärte er mir den Sinn dieses wirren Satzes. Er sagte: „Es ist verständlich, dass die Zaubererwelt vor uns Angst hat, da sie keine Ahnung haben von dem, was uns ausmacht. Sie wissen nur, dass unsere Magie die ihrige um ein Vielfaches übersteigt und das fürchten sie. Wenn sie aber wüssten, wie unsere Gesetze lauten und unsere Magie aufgebaut ist, würden sie uns mit offenen Armen empfangen."
Sie schwieg und sah wieder zum Himmel hinauf.
Hermine schlang ihren Mantel enger um sich und folgte dem Blick der Magierin.
„Wie... was würde geschehen, wenn ich zustimme und meine Fähigkeiten zu nutzen lerne?", fragte sie leise mit brüchiger Stimme.
„Du wirst unterrichtet, nachts, wenn du schläfst, in deinen Träumen wirst du eine Astralreise in das Schloss der Magier machen und dort wird man dich unterrichten. Und trotzdem wirst du normal in die Schule gehen können und nicht an Schlafmangel leiden."
Hermine betrachtete die Frau lange und nickte dann. „Ich will eine Magierin werden", sagte sie leise und wunderte sich, wie natürlich diese Worte in ihrem Mund klangen.
Die Frau lächelte sie an. „Ich wusste, dass so deine Entscheidung lauten würde."
Sie strich Hermine eine Haarsträhne aus der Stirn, die ihr ins Gesicht gefallen war.
Sie saßen noch eine Weile still nebeneinander, bis die Frau schließlich aufstand und sich verabschiedete. „Wir sehen uns, denke ich, ziemlich bald", sagte sie und verschwand in einem kleinen Wirbelwind.
„Ich hoffe es...", murmelte Hermine, bevor sie aufstand und in den Gryffindorturm zurückkehrte. „Ich hoffe es..."
