Hy
Hier is ma ne Sory von mir - meine erste auf . bei ff.de isse auch on
Guckt doch mal rein und sagt mir, wie ihrs findet...
Schattenmagie – Das Vergessene Volk
Kapitel 1 – Blut
Stille
Tropf
Tropf
Tropf
Ein Kichern. Ein Geräusch von Metall auf Stein.
Tropf
Grüne Augen, die dem Lauf einer roten Flüssigkeit folgen.
Tropf
Noch ein Kichern.
Tropf
Er wusste selber nicht genau, worüber er genau lachte. Er fühlte sich nur im Moment sehr erheitert, als er gebannt dem Weg seines eigenen Blutes mit den Augen nachzeichnete.
Tropf
Vielleicht wegen des engstirnigen Hasses der Dursleys auf ihn, nur weil er eine für sie seltene Gabe hatte.
Er lachte wieder heiser.
Seine Stimme klang, als hätte er sie lange nicht benutzt – was in diesem Sinne auch stimmte. Nur dass auch noch der Mangel an Flüssigkeit dazukam.
Wenn sie wüssten, wie viele Zauberer und Hexen auf der Welt existierten. Oder magische Wesen... Entweder sie würden es nicht glauben, ohnmächtig werden oder gleich tot umfallen. Wobei im Letzteres lieber wäre. Obwohl... Dann würden sie ja gar nicht leiden. Dann wären sie einfach tot, ohne auch nur eine Hauch der Schmerzen zu spüren, die er selber alle die Jahre ertragen musste.
Oh ja. Er wollte Rache.
Vielleicht amüsierte ihn auch das Zeugnis der eigenen Blödheit seiner ‚Verwandten', jedes Mal, wenn Dudley oder Vernon in den Keller kamen und versuchten ihn mit allen Mitteln zu demütigen und ihm ‚mit etwas Glück' die Magie auszuprügeln.
Er sträubte sich dagegen, sie als Familie anzusehen - geschweige denn so anzusprechen.
Aber insgeheim konnte man nicht umhin, sie in gewisser Weise zu ‚bewundern'. Es war erstaunlich. Trotz dem akuten Mangel an Intelligenz hatte sie ein hohes Maß an Phantasie, was die Benutzung einzelner ‚Spielzeuge' – wie sie es nannten – an ihm anging. Darunter waren Messer in verschiedenen Ausführungen, Stöcke mit allerlei Beiwerk, eine Peitsche – woher sie die auch immer hatten – und diese verflixten Ketten. Er hätte es wirklich nie für möglich gehalten, dass die Wände hier unten so stabil waren. Aber so konnte man sich täuschen.
Tropf
Tropf
Es könnte allerdings auch sein, dass es einen völlig anderen Grund für seine Heiterkeit gab. Vielleicht der Gedanke an Dumbledore, wie er ihn möglichst schmerzvoll seine Rache spüren ließ. Hm... Schon alleine der Gedanke an einen sich vor Schmerzen windenden Schuldirektor...Herrlich.
Er kicherte.
Wie konnte man nur denken, er wäre so naiv? Hatte dieses Suppenhuhn ernsthaft geglaubt, er würde das dreckige Spiel des Direktors nie durchschauen? Nicht einen Zweifel hegen? Er hätte wissen müssen, dass die Jahre im Ligusterweg ihn geprägt hatten.
Misstrauen gepflanzt hatten.
Gegen alles und jeden.
Auch gegen ihn.
Sicher. Am Anfang war er dem Anführer des Phönixordens zutiefst dankbar gewesen, hätte alles gemacht, um ihm das auch zu zeigen. Er war überwältigt von der Ausstrahlung Hogwarts' gewesen und von der Tatsache, dass sich jemand vielleicht doch um ihn kümmerte, als er Weasley getroffen hatte.
Ihm war nicht das falsche Lächeln aufgefallen. Zu geblendet war er durch die Freude, endlich den Dursleys zumindest zeitweise entkommen zu sein.
Oder die Sache mit dem Troll. Auch damals hatte er schon diesen verdammten Helferkomplex gehabt. Wieso sonst wäre er nicht wie jeder andere normale Schüler in Panik weggerannt, als dieses Vieh aufgetaucht war? Aber nein, er musste ja unbedingt Granger retten. Eindeutig blöde Entscheidung. Hätte er damals einfach wie jeder andere reagiert, hätte er jetzt ein Problem weniger.
Aber das war Vergangenheit. Seine ‚Freunde' hatte ihn verraten und jetzt musste er sich auch noch was wegen denen ausdenken. Na ja, einer mehr oder weniger machten die Suppe auch nicht fett.
Er hielt kurz inne.
Konnte man eigentlich jemanden verraten, dessen Freund man nie gewesen war?
Hm... Interessanter Gedankengang.
Na ja... Zumindest fühlte er sich verraten.
Und im Grunde war es ja auch Verrat.
Unter Verrat verstand man einen Vertrauensbruch. Jemanden hintergehen, der einem vertraute und dessen Loyalität verletzte.
Weasley und Granger hatten ihn hintergangen, indem sie immer und immer wieder detailgerechte Berichte über ihn, sein Leben und seine Gedanken an Dumbledore weitergegeben hatten.
Er hatte ihnen vertraut. Ihnen alle Geheimnisse anvertraut. In ihnen echte Freunde gesehen.
Der einzige Fehler in der Definition von Verrat war das Verletzen der Loyalität...Sie war nicht verletzt. Sie hatte keinen Knacks oder war zerbrochen.
Nein.
Sie war zu Asche zerfallen und im Nichts verschwunden.
Es gab sie nicht mehr.
Aber das war jetzt unwichtig.
Rächen würde er sich so oder so.
Tropf
Er kicherte.
Er hatte hier in diesem Keller viel Zeit gehabt, nachzudenken.
