So meine Lieben, nein ich hatte nicht vor heute was zu posten ( Di war gestern und Fr kommt erst), aber als ich sah das der ganze Schnee der letzten 2 Wochen beinahe endgültig weggeschmolzen ist (und das beinahe über Nacht), habe ich mir gedacht, wenn du schon einen Drabbel beim Beginn der Schneeattacke auf Wien geschrieben hast, so bringe es auch zu einem Ende, wenn heute das Tauwetter eingesetzt …
Nun ja so ist auf die Schnelle dieser Drabbel entstanden…
Auf jeden Fall ein großes Danke für alle, welche „Im verschneiten Prater" reviewt haben.

Lg, Sternenschwester

30.01.2013 – Wien – an jeder X-beliebigen Straßenbahnstation

Traurig betrachtete Gilbert auf die grauen Schneeüberreste am Straßenrand. Roderich indes richtete sich ein wenig den Schal zu Recht, da es wärmer war als er angenommen hatte.
„Schade das der ganze Schnee heute Nacht weggetaut ist.", seufzte der Weißhaarige ehrlich bekümmert und fuhr sich durch die Harre. Roderich schwieg lieber und hielt nach der Straßenbahn Ausschau. Außer ihnen stand nur eine kleine Gruppe kichernder Unterstüfler an der Station. Doch auch ohne die verbale Beteiligung von Seitens seines Freundes redete der Ostdeutsche einfach weiter.
„Kein Rodeln mehr, kein Knirschen unter der Schuhsohle, kein Schneeengerlen, keine Schneespaziergänge mehr im Prater…"
„Kein Gilbert, welcher mir Schnee in den Nacken schüttet, oder mich mit Schneebällen bewirft, keine peinlichen Szenen mehr, weil sich ein erwachsender Mann schlimmer benimmt als ein zehnjähriger Vorpubertierender, keine Straßenbahn, welche im Schnee stecken bleibt, und kein Glatteis auf den Trottoirs mehr, keine Schneeräumung mehr, welche sich benimmt als hätte sie den Wetterbericht nicht gehört… „
Aus den Augenwinkeln sah Roderich, wie Gilbert ein wenig verstimmt die Augen auf ihn richtete und die Arme kreuzte. Dann aber schien er eine Eingebung zuhaben und ging auf den Braunhaarigen zu, welcher weiterhin stur auf die Straßenecke starrte, als würde er jeden Augenblick die Sichtung des weiß-roten Gefährts erwarten.
„Roderich…", begann Gilbert und schlang die Arme um den Oberkörper des Österreicher. „Ich darf dich aber auch ohne Schnee, weiterhin in der Öffentlichkeit küssen?"
Der Betroffene merkte wie seine Wangen zu glühen begann und die kleine Schülergruppe in ihrer Nähe plötzlich so artig still war. Doch dann kam ihm der Vorfall im Prater vor nicht einmal sechzehn Tagen in Erinnerung. Er seufzte und ergab sich seinem Schicksal, wobei er sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen konnte. Sanft lehnte er sich gegen seine - bessere? schlechtere?- Hälfte.
„Weil es du bist…"