Alles ändert sich
Teil 1 : Dunkele Gedanken
Es war ein langer Tag gewesen an dem Harry wieder ununterbrochen im Garten seines Onkels Unkraut jähten musste.
Als er oben in seinem Zimmer saß, hungrig und dreckig wurde ihm wieder bewusst wie allein er doch war.
Nicht nur das seine "Familie" ihn verachtete , ihm nichts zu essen gab oder ihn wie einen Hund behandelte, nein auch seine "angeblichen" Freunde hatten sich den ganzen Sommer noch nicht einmal gemeldet.
Harry war wütend, nicht nur auf die anderen. Nein vor allem auf sich selbst. Schliesslich hatte er den anderen vertraut. Sie wussten alles über ihn, kannten seine Gefühle, seine Probleme und jetzt? Jetzt war er allein, niemand der sich um ihn kümmerte , niemand der ihn in den Arm nahm auch ihm die Kraft gab weiterzumachen.
Da hörte er die Stimme von seinem Cousin " In der Küche steht noch ein halber Teller Suppe. Mehr hast Du Abschaum auch nicht verdient!"
Ein Lachen und poltern deutete darauf hin, dass Dudley sein fetter Cousin es wieder vorgezogen hatte die Treppe nach unten ins Wohnzimmer zu nehmen und ihn in Ruhe seinem tristen Dasein dahinvegitieren zu lassen.
Der Junge der lebte dachte nach, sicher hatte er Hunger, doch ein halber Teller würde das Gefühl sicher noch verstärken. So konnte er wie immer warten bis das ewige Knurren seines Magens einfach irgendwann verstummen und wieder die leisen Krämpfe einsetzten würden, welche ihn schliesslich in eine Art Bewusstlosigkeit fallen liessen.
Nachdem er sich kurz gewaschen hatte legte er sich auf sein uraltes durchgelegenes Bett und schon kamen auch die Schmerzen die er fast herbeigesehnt hatte. Er fühlte in sich hinein wie sie langsam anfingen ihm den Verstand zu rauben und er genoss es fast, wie er langsam in die Traumwelt abglitt...
* Es ist so wunderschön hier. Alles ist so friedlich. Grosse Bäume umrahmten einen kleinen Bergsee in mitten eines grossen Bergmassivs.. Er hörte die Vögel singen und genoss es auf dem Steg zu sitzen und die Füsse im angenehm kalten Wasser baumeln zu lassen. Doch was war das? Aufeinmal hörte er ein Schreien.. Nein es war eher ein Flehen. Jemand rief seinen Namen, doch woher kam diese Stimme? Er stand auf und schaute sich um. Niemand war zu sehen. Doch immer wieder hörte er die Stimme die ihn rief " Harry komm zu uns zurück bitte" bis er begriff.. diese Stimme die er hörte kam aus seinem Kopf. *
Der Schulleiter Albus Dumbledore und sein Kollege und Zaubertrankmeister von Hogwarts Severus Snape standen an Harry´s Bett im Krankenflügel.
" Es sieht nicht gut aus Severus. Er ist völlig unterernährt. Es sieht aus als hätte er wochenlang nichts mehr zu sich genommen. Wie konnte das nur passieren" Prof. Dumbledores Stimme klang gepresst .
" Wir hätten ihn nicht wieder zu dieser Mugglefamilie schicken dürfen Albus. Du weißt ich habe meine Probleme mit Potter aber dennoch, dass kann man doch keinem Kind zumuten. Nochmal darf so was nicht passieren! Nur gut das seine Eule so umsichtig war und "Sie" solange pickte bis sie ihr gefolgt sind !"
"Ja Hedwig sei dank! Wir werden ihn dorthin auch nicht mehr zurückschicken. Er hat schon soviel durchgemacht. Sollte er durchkommen werden wir sehen wie wir ihn den restlichen Sommer über unterbringen. Bei den Weaslys geht es nicht.. Die sind alle in Rumänien bis zum Ende der Ferien und auch bei den Grangers besteht diese Möglichkeit nicht. Die Sicherheit wäre nicht gegeben."
" Mach dir keine Sorgen. Uns wird schon was einfallen".
Harry war inzwischen langsam wieder in die reale Welt zurückgekehrt und hatte das Gespräch der beiden Professoren mit geschlossenen Lidern verfolgt. Doch nun war es an der Zeit zu zeigen das er wieder da war . Wieder in der realen so harten wirklichen Welt.
" Professor." flüsterte er leise. Doch beide Professoren drehten sich erstaunt um " Harry , Harry oh Gott sei dank!" Professor Dumbledore erhob sich sofort von seinem Stuhl und ging auf Harry zu.
"Warum hast Du mir denn keine Eule geschickt das es Dir so schlecht geht ?" Harry wollte nicht reden. Viel zu enttäuscht war er das sich sonst keiner für ihn interessiert hatte. " Es war schon o.k.".
Selbst Prof.Snape sah ihn nun mehr als entsetzt an " O.K. Harry ? Beim Barte von Merlin! Du bist fast verhungert und sagst es ist o.k.?" Albus legte Severus beruhigend die Hand auf die Schulter.
"Ich glaube wir lassen den Jungen erstmal allein. Er braucht ein bischen Ruhe. Poppy wird ihm gleich einen neuen Schlaftrank bringen damit er sich noch ein bischen erholen kann."
Somit verliessen die zwei Lehrkräfte das Krankenzimmer und Harry lag allein. Seine Gedanken wanderten erneut ihren eigenen bitteren Weg * Ja erholen, Hättet ihr mich doch einfach sterben lassen. Dann wäre ich jetzt nicht mehr allein. Wäre bei meinen Eltern. Müsste mich nicht mehr mit Leuten abgeben die behaupten meine Freunde zu sein.* All diese Gedanken trafen Harry bitter und ein paar einsame Tränen rollten über seine vollkommen ausgemergelte Wange.
Schottland
Drei Tage nachdem Harry auf der Krankenstation aufgewacht war, kam Prof. Dumbledore um mit ihm zu sprechen.
"Junge seit du hier bist hast du keine drei Worte gesagt. Ich weiss nicht was mit dir los ist. Aber Poppy sagt du bist zumindest körperlich wieder soweit genesen, das du aufstehen kannst."
Der Junge der lebte gab seinem Mentor nur einen eiskalten Blick zurück. Er wollte nicht aufstehen, er wollte nicht raus! Er wollte allein sein, nur allein sein.
" Also wie ich schon sagte. Du kannst nicht ewig hier bleiben und da sowohl ich als auch das andere Personal die letzten zwei Wochen nicht hier in Hogwarts verbringt mussten wir überlegen wie wir dich unterbringen.
Ich habe mit Severus Snape gesprochen und er hat angeboten dich mit zu ihm nach Snape Manor zu nehmen. Dort sollst du dich ein wenig erholen und wirst ausserdem noch etwas Gesellschaft von seinem Patenkind bekommen. Er ist dein Alter." Dumbledore grinste.
*Oh mein Gott. Das ist ja wohl der grösste Alptraum meines Lebens. Zu Snape. Seinem verhassten Zaubertranklehrer der keine Gelegenheit aussliess ihn zu tyrannisieren. Das konnte nicht sein. Nein*
" Ich weiss was Du jetzt denkst." Dumbledore grinste " Aber das soll keine Strafe sein! Prof. Snape ist gar nicht so übel wie du vielleicht denkst. Sicher er ist manchmal etwas übel gelaunt. Aber in Wirklichkeit ist er ein echt super netter Kerl" Dumbledore zweifelte fast selbst an den Worten die er gerade sagte und doch wusste er tief im Innern das sein Zaubertränkelehrer einen viel weicheren Kern besass als er zugeben wollte.
Der schon nicht mehr so kranke Junge schaute seinen Lehrer fragend an. Nickte dann nur und begann sich anzuziehen.
Er hatte aufgegeben. Er hatte aufgegeben sich gegen irgendwas zu wehren. Er wollte keinen Widerstand mehr leisten. Wollte lediglich seine Ruhe. Wollte mit keinem sprechen und von keinem Mitgefühl oder ähnliches.
So kam es denn das Snape und Harry am nächsten Tag im Zug auf dem Weg in Richtung Schottland saßen. " Harry möchtest Du was trinken?" sein Zaubertranklehrer schien wirklich etwas verändert. Er was so nett.. Doch wer weiss bisher haben ihn alle enttäuscht. Also würde er ihm auf keinen Fall vertrauen und noch einer Person in die Falle gehen. Er schüttelte nur den Kopf und gab somit seine Antwort.
Severus Snape hinter seinem Buch versteckt saß grübelnd und warf ab und zu einen Blick auf seinen Schützling. Potter. Wie er doch eigentlich diesen Namen hasste, doch dieser Junge er war gebrochen. So wie er gebrochen wurde als er in demselben Alter war. Verlassen und verraten von seinen Freunden. Der Welt allein ausgeliefert. In dem Moment schwor er alles für den Junge zu tun was in seiner Macht lag. Er sollte nur wieder der werden, der er war.
Stunden später kamen sie an einem kleinen Bahnhof an. "Komm wir sind da." sagte Snape ruhig und deutete Harry aufzustehen.
Dieser nahm teilnahmslos seinen Koffer und seinen Feuerblitz und ging hinter seinem Lehrer her, der direkt auf eine Kutsche zuging.
"In zehn Minuten sind wir da. Da mach ich uns erstmal was Richtiges zu essen." Erneut war Harry über die freundliche Art sehr überrascht. "Ach ja.. und morgen wird dann mein Patensohn kommen. Ich weiss nicht wie er auf dich oder Du auf ihn reagieren wirst" Severus dachte mit Schrecken an die Begegnung morgen " Aber ich denke schon, dass ihr euch im Grossen und ganzen gut verstehen werdet."
*Pah, der und einen vernünftiger Patensohn. Lasst mich einfach alle in Ruhe. Dann geht das schon in Ordnung.* dachte er sich als er die wunderschöne Landschaft betrachtete die an Ihnen vorbeizog.
*Wunderschön so wunderschön* dachte Harry als er vor sich auf einmal ein kleines Haus auf einer Klippe auftauchen sah. Die wilde Brandung viele Meter unter dem Haus klatsche wild an die Felsen. Der Wind wehte stark doch all das hatte einen gewissen Zauber auf ihn.
" Komm herein." Als Harry noch mehrmals den traumhaften Anblick genossen hatte und die salzige Seeluft eingeatmet hatte folgte er dem Zaubertränkemeister ins Haus.
Entgegen seinen Befürchtungen war das Haus nicht dunkel eingerichtet. Nein es war sehr gemütlich. Im Wohnzimmer befand sich eine grosse Ledergarnitur vor einem Kamin der schon heimelig knisterte.
Severus Snape führte seinen neuen Mitbewohner durchs Haus und ihm entging nicht, dass erstmals seit der Ankunft in Hogwarts wieder ein wenig Leben in Harrys Augen erwachte. " So das ist dein Zimmer für die Zeit des Aufenthalts hier. Ich hoffe es gefällt dir. Im Schrank sind ein paar sehr warme Sachen. Wie Du sicherlich draussen schon bemerkt hast ist das Klima hier selbst im Sommer sehr rau. Aber ich mag es sehr".
Und schon war Harry allein in dem kleinen Zimmer mit einem grossen Panoramafenster von dem er direkt runter aufs Meer schauen konnte.
Ohne sich dem restlichen Zimmer zu widmen setzte sich Harry auf das Fensterbrett und schaute auf die Wellen, die ihn mit seinen Gedanken weit weg trugen . Er merkte nicht einmal als Prof. Snape kurz hereinschaute ob alles in Ordnung sei.
Bei diesem stahl sich ein kleines Lächeln auf die Lippen als er Harry dort versunken in Gedanken sitzen sah. Er erinnerte sich nur zu gut daran wie oft er da , genau auf diesem Platz gesessen hatte und aufs Meer geschaut hatte um dort vielleicht die Antworten zu finden, die er suchte.
" Mr. Potter, Robby bringt ihnen etwas zu essen und ein Butterbier" . Die kleine Elfe rüttelte vorsichtig an Harrys Schulter.
Als er sich umdrehte sah die kleine Elfe Tränen in den Augen des Jungen. " Oh es geht ihnen nicht gut Mr. Potter." Sie sah ihn traurig an. " Hier Mr. Potter, essen sie dann wird es ihnen ein bischen besser gehen." Sie strich sanft über seinen Arm. Stelle das Essen zu seinen Füssen und verschwand mit einem leisen Plopp.
"Master Snape!" rief Robby aufgeregt . "Ich bin hier in der Küche Robby, was gibt's denn?" "Mr.Potter ist unglücklich Sir, er weint." Sie hüpfte vor Aufregung hin und her. " Ja ich weiss Robby, und das wird sich so schnell auch nicht ändern. Wir werden versuchen ihn etwas aufzubauen. Hat er gegessen?" " Nur einen kleinen Happen und ein halbes Butterbier." Severus sah ein wenig erleichtert drein. "Na wenigstens etwas. Danke Robby. Weck mich bitte morgen früh um 6 Uhr. Da kommt mein Patenkind am Bahnhof an und ich möchte ihn persönlich von dort abholen." "Sehr wohl Master Snape".
" Ach Robby wie oft hab ich dir schon gesagt das du mich Severus nennen kannst. So wie früher als Kind. Weißt du noch?" " Es ehrt Robby sehr. Aber damals war Master Snape noch ein Kind. Heute ist er Professor und mir steht es nicht mehr zu Sie zu dutzen." Und schon war Robby verschwunden.
Als Harry aufwachte fühlte er sich verspannt. Er war auf dem Fensterbrett eingeschlafen und merkte jetzt das es wirklich Zeit war das Bett aufzusuchen.
Ohne vorher noch einmal ins Bad zu gehen legte er sich gleich in das grosse Bett das an der Wand stand. Die weichen Kissen und die warme Decke umfingen ihn sofort und er wurde wieder in seinen traumlosen Schlaf zurückgerissen.
Der Patensohn
" Master Severus" rief Robby aufgeregt. " Es ist Zeit aufzustehen!" Severus streckte sich kurz, warf einen Blick auf den Wecker und war mit einem Sprung aus dem Bett.
"Danke Robby, bist Du so gut und deckst den Tisch für 3 Personen. Wenn ich mit meinem Patenkind zurückkomme möchte ich mit ihm und Harry frühstücken." " Sehr gern Sir. Wünschen sie etwas Besonderes?" " Hmh ja vielleicht ein paar Zitronendrops. Ich weiss das die Jungs diese lieben."
Als der Professor in seiner Kutsche saß war er am überlegen wie er es gleich seinem zweiten Gast beibringen sollte wer noch in seinem Haus residierte. Er kannte seinen Patensohn sehr gut und wusste das die Gefühle die sonst so von Hass geprägt waren nur Ausdruck von einer früheren Enttäuschung waren. Er hoffte, das sich die Jungs gegenseitig helfen konnten. Wenn es sicher auch nicht einfach werden würde.
Der Zug fuhr ein und Prof.Snape sah sich nervös auf dem Bahnsteig um. " Onkel Sev!" Ein Junge stürmte lachend auf ihn zu. " Wie ich ihn doch liebe meinen kleinen Jungen" lachte Sev als er ihn in den Arm nahm. "Schön, das Du hier bist!" Helle blaugraue Augen funkelten ihn fröhlich an. " Ich freu mich auch hier sein zu dürfen. Los, ich kann es kaum noch erwarten zum Meer zu kommen."
Nachdem sie in der Kutsche saßen wusste Severus das er langsam mit der Sprache rausrücken musste." Draco !" " Ja Onkel Sev" " Ich habe zur Zeit noch einen Gast. Und ich hoffe Du wirst dich gut mit ihm verstehen. Es geht ihm überhaupt nicht gut."
Draco sah seinen Onkel verwirrt an." Wen denn?" einige blonde Strähnen fielen ihm ins Gesicht und er bemerkte die Unsicherheit seines Gegenübers.
" Es ist ." Severus räusperte sich noch mal. " Nun sag schon" " Harry Potter" . Dracos Augen weiteten sich vor Schreck. " Sag das noch mal! Harry Potter?" " Ja Draco . Es ist wahr und ich werde dir die ganze Geschichte erzählen bevor wir da sind."
Draco war immer noch starr vor Schreck als der Prof. die ganze Geschichte erzählte. " Aber was soll ich denn machen. Ich kann doch auf einmal nicht nett zu ihm sein. Wir sind Feinde, seit der ersten Klasse und das weißt du auch!" Das Patenkind war immer noch vollkommen außer sich. "Ich weiß. Und glaub mir auch für mich war es nicht einfach. Aber wenn Du einmal in seine Augen schaust wirst du sehen was ich meine mit - er hat sich aufgegeben -. Du Draco bist der einzige der die Chance hat an ihn heranzukommen. Und ich bitte die inständig nutze sie!"
Als die letzten Worte verhallt waren hielt die Kutsche vor dem Haus und die Unbeschwertheit mit der der junge Malfoy in die Ferien zu seinem Onkel gefahren war, war von einem Moment zum anderen verschwunden.
Er ließ seinen Blick zum Horizont schweifen. Wie er das doch liebte. Diese Brise die sein blondes Haar durcheinander wirbelte. Diese salzige Gischt die einen feuchten Film auf seiner makellosen Haut hinterließ. Ein Gefühl von Freiheit das er immer spürte wenn er hier auf der Klippe stand.
Die Tür ging auf und Robby kam ihm strahlend entgegen. "Master Draco. Ich freu mich so das sie mal wieder bei uns sind !" "Danke Robby, ich freu mich auch." Der sonst so kalte und berechnende Draco Malfoy hatte wie immer seine Maske abgelegt und war so wie er wirklich war. Ein liebenswerter junger Mann der wie alle, seine Fehler und Macken hatte und vor allem gezeichnet war von seinem Vater Lucius. Einem Todesser der ihm seit Kindheit an das Leben zur Hölle machte.
Hier durfte er Kind sein. Bei seinem Onkel. Ohne Einschränkungen albern sein, traurig oder auch mal aufmüpfig. Nicht für jedes Fehlverhalten wurde ihm hier gleich ein Fluch auf den Hals gehetzt oder er in den Kerker gesperrt. Ja er genoss es jedes Jahr zwei Wochen aus diesem furchtbaren Trott raus zu kommen. Er selbst zu sein.
Severus war bereits in der Küche. " Robby ist Harry noch nicht aufgestanden?" " Nein Master Severus" die kleine Elfe hatte nun einen Mittelweg in der Anrede gewählt. " Er will nicht aufstehen. Nicht essen. Er weigert sich strikt."
Ein trauriges Lächeln huschte über Snapes Gesicht. " Ich versuche mal mit ihm zu sprechen." er nickte Draco kurz zu und ging dann die große geschwungene Holztreppe nach oben..
" Harry, darf ich reinkommen?" Keine Antwort. " Harry wenn Du nicht aufmachst, dann tu ich es." Doch wieder kam keine Antwort. Severus öffnete die Tür und trat ein. Er sah Harry erneut im Fenster sitzen . Tränen liefen ihm die Wangen hinab.
"Ich möchte, das Du mit uns frühstückst." sagte er sanft. "Du brauchst nicht reden. Komm einfach nur mit runter. Wir gehen nachher ein wenig nach draußen. Da kannst Du das Meer spüren. Besser als hier".
* Warum können sie nicht einfach akzeptieren das ich nicht mehr da sein will? Ich will nichts mehr essen. Nein ich möchte keine Konversation.*
Und dennoch ließ Harry sich von Severus hochziehen und nach unten geleiten. " Schön Harry ich freue mich, das Du dich doch entschieden hast" sagte der Lehrer leise und strich ihm zärtlich über den Kopf.
So sehr Harry die Berührung auch genoss konnte er es nicht zulassen. Er schüttelte die warme Hand ab und gab so zu verstehen das er nichts und niemanden an sich duldete.
"Oh Mr. Potter ist auf." Robby rückte den Stuhl am Tisch zurecht. Draco der auch schon da saß wurde ganz bleich als er Harry erblickte. Er war so ausgemergelt, seine smaragdgrünen Augen ohne jegliches Leben. Er fühlte wie ihn eine tiefe Traurigkeit ergriff, sein sonst so verhasstes und doch geliebtes Streitobjekt so zu sehen.
Harry nahm zwar wahr, das sein Erzfeind der Patensohn von Severus Snape war, doch er beachtete ihn zu keiner Sekunde wirklich. Ihm war es egal wer da saß und selbst wenn es der dunkele Lord persönlich gewesen wäre . Das hätte er momentan vielleicht sogar noch begrüßt.
Die Stimmung am Tisch war schlecht. Selbst der andere Junge und sein Onkel vermochten es nicht ein wenig gute Laune zu verbreiten. Zu tief saß noch der Schock über diese fast leblose Kreatur die einmal der Held der neuen Welt gewesen war.
Als Harry sich wieder auf sein Zimmer verzogen hatte sagte Draco am Kamin zu seinem Onkel " Sev, er ist an dem zerbrochen was er ist. Er wollte nie ein Held sein. Jeder wollte, das er einer ist. Hat sich an ihn mit Hoffnung geklammert, aber niemand hat gesehen das dieser Junge gerade selbst noch ein Kind war, heute ein Jugendlicher. Oh Sev, wie können wir ihm nur helfen?"
" Ich wusste das du so reagierst" Sev lächelte warm." Ich wusste du wirst ihm helfen und du wirst es schaffen ihn wieder zurückzuholen." " Warum bist du dir da so sicher Onkel?" Die blaugrauen Augen blickten voller Unsicherheit . " Vertrau mir. Vertrau deinem Gefühl. Es wird dich leiten. Du musst es nur schaffen deine Maske unten zu lassen. Denn nur so wirst du seine entfernen können."
Die nächsten Tage vergingen erfolglos für alle Parteien. Severus versuchte noch mehrmals mit Harry zu reden, doch erntete er immer nur ein Kopfschütteln.
Er war schon völlig verzweifelt denn auch das Essen hatte der Junge fast vollständig aufgegeben.
" Wenn er nicht wieder anfängt zu essen. Dann.." Severus Stimme wackelte verdächtig. "Onkel Sev. Ich geh jetzt hoch und versuche mit ihm zu reden. Es kann so nicht weiter gehen."
Das Gespräch
Draco ging leise die Treppe hoch. Als er die Zimmertür öffnete saß Harry wie eigentlich immer im Fenster und starrte gedankenverloren nach draußen.
"Harry , ich möchte mit dir reden." sagte er sanft. Wie er schon erwartet hatte kam keine Reaktion. " Gut du möchtest nicht mit mir reden. Ich verstehe. Gut. Dann werde ich dir jetzt mal etwas erzählen. Glaube nicht mir fällt das hier alles leicht!"
Er setzte sich Harry gegenüber und schaute ebenfalls auf die stürmische Brandung. " Ich kann mir vorstellen was Du durchmachst. Du fühlst dich einsam, verlassen, möchtest am liebsten tot sein." Er atmete tief ein.
"Wie oft hab ich mir das wohl im Leben auch schon gewünscht!" er merkte durch einen kleine Bewegung das Harry ihm zuhörte obwohl seine Augen immer noch abwesend die Wellen beobachteten.
" Ja Harry ich hab es mir oft gewünscht! Sicher kannst Du dir das nicht vorstellen. Ich weiß, alle denken der große Draco Malfoy aufgewachsen in einer der anerkanntesten und reichsten Familien in Gross Brittanien kann es ja nicht besser haben, doch was dahinter steckt, das sieht leider niemand . Genau wie bei dir!"
Draco räusperte sich kurz um die Fassung die er fast verloren hätte wieder zu erlangen.
Da sah er aufeinmal ein kurzes Aufblitzen in den Smaragden gegenüber. " Ja Harry ich hatte materiell alles was ich mir nur wünschen konnte. Solange ich funktionierte. Solange ich die Spielchen die mein Vater mit mir spielte mitmachte.
Bis zu meinem 11 Lebensjahr hab ich ihm auch bedingungslos alles abgenommen was er mir über den Dunkelen Lord erzählt hat und ich konnte es gar nicht abwarten so alt zu werden, um den Todessern beizutreten.
Doch dann. Dann kam ich nach Hogwarts und lernte die andere Seite der Medallie kennen. Das gar nicht alles positiv ist wie es Vater mir erzählte sondern das sowohl mein Vater als auch Lord Voldemord abgrundtief böse sind. Und ich auf dem besten Wege war genauso zu werden wie sie." Der blonde Junge schluckte und merkte nun, das das Gegenüber nun seine Augen auf ihn gerichtet hatte.
Auf der einen Seite war er froh endlich an Harry herangekommen zu sein. Anderseits aber schmerzte ihn die Erinnerung. Schwer war es gerade ihm seinem Erzfeind alles dieses einzugestehen was er selbst versuchte ewig zu verdrängen. Aber da wurde er wieder von seinem Gefühl übermannt dem Jungen helfen zu wollen und er zwang sich weiterzuerzählen.
" Als ich nach dem ersten Schuljahr wieder nach Hause kam sagte ich meinem Vater, das ich auf keinen Fall mehr Todesser werden wollte. Ab da begannen für mich die Höllenqualen. Mein Vater prügelte mich, verfluchte mich mit den Unverzeihlichen, sperrte mich in die Kerker und zwang mich dazu einen Muggel zu töten" seine Stimme erstarb in dem Moment und Harry sah, wie einige Tränen in den blaugrauen Augen des anderen standen.
" Ich hatte nie Freunde Harry. Keine wirklichen. Niemanden der mich wirklich mag und schätzt . Nur Severus. Der gerade mal zwei Wochen im Jahr für mich da sein kann. Glaubst du jetzt das ich verstehen kann wie es dir geht?".
Harry saß ein dicker Kloß im Hals. Er hatte verstanden, das es dem blonden arroganten Engel genauso ging wie ihm. Er hatte das Bedürfnis ihn zu trösten. Ihn in den Arm zu nehmen. Doch konnte er das? Er wollte doch keine Gefühle mehr zulassen doch stattdessen wurde er umarmt.
Der Blonde war aufgestanden und nahm Harry nun ganz fest in die Arme. Harry merkte wie salzige Tränen auf seinen Nacken tropften und fühlte die Wärme die von Draco ausging. Noch war er nicht in der Lage seinem Gegenüber zu vertrauen. Zu frisch waren noch die Wunden, doch Draco merkte das langsam das Licht in Harrys Augen zurückkehrte und ließ in los um ihn nicht zu sehr zu bedrängen.
Harry war verwirrt. Draco hatte ihm gerade von seinen Gefühlen erzählt. Und er hatte ihn umarmt. Ihn festgehalten und es hatte ihm gut getan. Ein leises "Danke" schlich Harry über die Lippen und er drehte sich zum Fenster und schaute erneut hinaus.
Draco musste trotz Tränen in den Augen lächeln " Harry ich danke dir. Das Du langsam ins Leben zurückkehrst. Morgen reden wir weiter o.k?!"
Er nahm das leichte Nicken am anderen Ende des Zimmers wahr und ging nach unten und setzte sich erschöpft vor den Kamin.
"Und wie ist es gelaufen?" fragte Severus der gerade eine heiße Tasse Tee einschenkte. " Ich denke ich bin ein bischen an ihn rangekommen." Sein Onkel sah die Tränen in seinen Augen und wischte leicht über die rötlich gewordene Wange.
"Du hast ihm alles erzählt?" fragte er vorsichtig. " Noch nicht alles. Nur in groben Umrissen. Ich wollte ihn nicht noch zusätzlich damit belasten. Sev, ich hab ihn umarmt. Er hat es zugelassen. Und als ich gegangen bin hat er kurz - Danke- gesagt." Draco strahlte glücklich über den kleinen Etappensieg.
"Das ist Wunderbar! Ich bin so stolz auf Dich!!! Morgen müssen wir versuchen ihn dazu zu animieren das er etwas zu sich nimmt."
"Das werde ich tun. Ich möchte versuchen ihn dazu zu bringen das er morgen mit mir ausreiten geht."
"Warum. Was meinst du warum soll das gut sein?" der Prof. war etwas verwirrt. " Weil es den Kopf befreit und die Einheit mit dem Pferd. Das hat mir auch immer geholfen. Darf ich dein Pferd nehmen? Ich würde Harry gern Shadow überlassen."
" Du lässt ihn dein Pferd reiten?" Severus war vollkommen überrascht. Niemand, nicht mal ihm hatte Draco das erlaubt. "Ja werde ich . Er hat mir geholfen und wird auch ihm helfen. Ich weiß, das ich mich auf Shadow verlassen kann. Er wird ihn sicher tragen und ihm auch seine Zuneigung schenken."
So war es dann auch am nächsten morgen. Draco hatte sich schon seine Reitsachen angezogen. Eine dicke Daunenjacke rundete das Outfit ab. So ging er in Harrys Zimmer der gerade dabei war seine Brille zu zerlegen. Etwas vollkommen unnötiges und doch beruhigte Harry das auseinander und zusammenbauen.
" Hey guten morgen, was machst du denn da." Harry sah kurz auf und widmete sich dann wieder den vielen hundert Schräubchen."
"Moment mal. Okkulus Reparo" sagte Draco und Sekunden später war die Brille wieder wie neu.
" Ich wollte dich abholen. Du brauchst nichts zu sagen. Bitte, komm einfach mit mir mit. Zieh das an und folge mir ja?" sagte er beschwörend. " Ich verspreche dir dich nicht zu nerven. Ich will dir nur etwas zeigen was mir in den schweren Zeiten immer Halt gegeben hat."
Harry zog wie ihm geheißen die vollkommen fremden Klamotten an. Er fühlte sich ein wenig unwohl.
*er ist so nett. Ich muss einfach mit ihm gehen. Ich will ihn nicht auch vor den Kopf schlagen, wie die anderen es bei mir getan haben. Ihm geht es genauso wie mir.* dachte Harry immer wieder nach dem Gespräch von gestern.
Als die beiden Jungen draußen vor der Tür standen atmeten sie die wunderschöne Luft tief in ihre Lungen ein.
"Ich liebe es hier draußen zu sein. Besonders wenn es so stürmisch ist wie heute und die dunklen Wolken schneller fliegen als ich es jemals auf meinem Besen geschafft habe." Die blaugrauen Augen funkelten.
Da kam Robby mit zwei wunderschönen Pferden auf die beiden zu. " Master Draco. Hier sind Thunder und Shadow. Shadow konnte es kaum erwarten seinen Master wieder zu sehen"
"Vielen Dank Robby." Draco nahm ihr die beiden Hengste ab und schaute zu Harry hinüber der ungläubig auf die traumhaften Tiere starrte.
"Shadow, ich möchte das du Harry genauso hilfst wie mir ja?" flüsterte Draco leise in das Ohr des lupenreinen Schimmels.
Ein leises Wiehern reichte ihm als Antwort." So Harry. Du reitest Shadow. Keine Angst, er ist sich seiner Verantwortung durchaus bewusst. Du wirst nicht stürzen."
Doch davor hatte Harry keine Angst. War er doch schon jahrlang auf seinem Besen unterwegs konnte ihn doch ein Pferd nicht schrecken.
Als er Shadow das erste Mal berührte durchfuhr ein starker Energiestoss seinen Körper. " Ja Harry es sind magische Pferde. Sie geben uns Energie und Lebensfreude." Sagte Draco der das etwas erschreckte Gesicht von dem Jungen der lebte gesehen hatte.
Kurze Zeit später waren die beiden auch schon unterwegs. Harry fühlte sich gut im Sattel und genoss die kraftvollen Bewegungen und die Seeluft die ihn umspielte. Als Sie durch die Gischt des Meeres galoppierten stahl sich ein kleines Lächeln auf Harrys Lippen.
Draco genoss seinen Anblick mit seltener Genugtuung. Er wusste er hatte das richtige getan. Erstmals im Leben hatte er von sich aus eine richtige Entscheidung getroffen. Er war so glücklich.
"Los Harry lass uns ein Wettrennen machen. Bis dahinten zur alten Hütte!" Das liess sich Harry und vor allem Shadow nicht zweimal sagen und schon stoben sie in atemberaubendem Tempo über die Wiese. Shadow war kaum langsamer als Thunder und doch schaffte es der Blonde schneller am Ziel zu sein als sein Konkurrent.
" Oh ich muss mich erstmal aufwärmen." Sagte Draco und sprang geschmeidig aus dem Sattel." Ich auch." Kam es von Harry der sich gleich danach auf die Zunge biss. *Nein ich bin noch nicht soweit nein!*
Draco hatte die Antwort doch sehr wohl vernommen und grinste in sich hinein. Es konnte nicht mehr lange dauern. Dann würde Harry seine Maske vor ihm ablegen. Dann hätte er seine Mission erfüllt.
In der kleinen Jagdhütte
" Ich koch uns einen Tee. Diese Hütte gehört übrigens auch Severus. Ich find es echt traumhaft, das er hier soviel Land besitzt. Ich glaube ich habe noch nicht mal die Hälfte von dem erkundet was ihm alles gehört." Draco war ganz aufgedreht.
Schließlich erwartete er jeden Moment das Wiedererwachen des alten Harrys. Doch er sollte sich täuschen. So einfach wie er es sich dachte war es nicht. Denn nachdem der Junge mit dem Tee in der Hand wieder da saß war er in seine alte Lethargie verfallen.
"Hörst du mir zu?" Wieder keine Antwort. "Ach Harry." sagte er traurig stand auf und ging nach draußen zu Shadow.
"Shadow was soll ich nur tun. Vorhin dachte ich, ich hätte es endlich geschafft an ihn heranzukommen. Doch jetzt ist er wieder vollkommen verschlossen." Das Pferd schmiegte sich sanft an seinen Besitzer und ein leichter Energiestoss durchfuhr den Blonden.
"Ich weiß einfach nicht mehr weiter." Und schon rollten die Tränen die er versucht hatte so krampfhaft zurückzuhalten. "Ich dachte ich hätte einen Freund gefunden. Einen Freund fürs Leben verstehst du? Aber er, er will mich nicht." Sturzbäche verließen die blaugrauen Augen und nichts und niemanden schien ihn wieder beruhigen zu können.
"Komm rein Draco bitte." hörte er auf einmal eine unsichere Stimme sagen. " Es regnet." Harry war herausgetreten. Er hatte die letzten Worte mit angehört und diese waren der Schlüssel, der Schlüssel nachdem er so lange gesucht hatte. Der Schlüssel der es vermochte wieder sein Herz zu öffnen. Ihn wieder dazu brachte Gefühle zu zeigen und anzunehmen.
Draco ging weinend auf die Couch zu und vergrub sich in einem großen Kissen. Er ließ alle Schmerzen heraus. Es tat gut zu weinen. Er merkte wie sich eine Hand auf seine Schulter legte. "Ich weiß es tut gut zu weinen. Lass es zu." Draco hörte die Worte, war berührt und hingerissen. Harry war wieder er selbst. Der sensible Junge . Jetzt war es er, Draco der die Hilfe brauchte. Eine Hand die ihm zur Seite stand.
Als er sich aufrichte sah er wieder da Leben in den smaragdgrünen Augen leuchten. "Komm her Draco. Danke für das was Du für mich getan hast. Ich werde immer für dich da sein. Das verspreche ich dir." Er nahm den blonden in den Arm und sofort umschloss die beiden Jungen eine wohlige Wärme. Sie merkten, das sie zusammengehörten. In welcher Form auch immer. Aber sie gehörten einfach zusammen.
Als sich die beiden lösten sprach Draco als erstes wieder " Harry ich bin so froh. Ich bin so froh, das Du wieder da bist! Ich konnte es nicht ertragen dich so leblos, so traurig zu sehen. Es hat mir so wehgetan wie du es dir gar nicht vorstellen kannst!"
" Oh doch das kann ich. Denn auch ich hab dich gesehen." Da krachte auf einmal etwas im Kamin und drei schwarze Gestalten standen im Raum. Das Licht fiel aus und in der Dunkelheit sah man nur den Schein aus dem Zauberstab einer der Zauberer
"Draco mein Sohn!" schrie die eine Stimme hysterisch " Ich hätte es wissen müssen Crucio !" und schon wand sich der blonde Junge vor Schmerzen auf dem Boden.
Harry konnte die Schreie kaum ertragen. Er wollte zu ihm wollte ihm helfen doch auch da hörte er schon den Fluch auf ihn nieder regnen . "AVADA KEDAVA" . Als der Fluch ihn traf wusste er, dass er für ihn nicht tödlich war. Dafür hatte Voldemord damals gesorgt. Dennoch fiel er in einen Tunnel aus Dunkelheit und Schmerzen . Er wünschte sich nur noch endlich in die so erlösende Bewusstlosigkeit abzudriften doch Lucius Malfoy wusste genau wie er das verhindern konnte.
" Na Potter gefällt dir das?" fragt Crabbe der auf ihn eintrat während der große Malfoy kurz den Fluch von ihm genommen hatte.
"Bitte lasst. " doch weiter kam er nicht. Er spürte wie seine Rippen brachen und fiel dann endlich in die erlösende Ohnmacht.
Erwachen
"Mach dir keine Sorgen Draco, wir bekommen ihn schon wieder hin." hörte er Severus sagen der ihn vorsichtig vom Boden hob.
"Aber.." " Kein Aber. Du wirst jetzt sofort zu Hause den Stärkungstrank zu dir nehmen und dich dann anschliessend ins Bett legen. Ich kümmere mich um Harry. Und dann werde ich das Ministerium benachrichtigen. Dein Vater gehört endgültig hinter Schloss und Riegel."
Draco seufzte war aber zu schwach um noch irgendwas entgegen zu setzten.
Als Harry das nächste Mal aufwachte war er wieder in seinem Zimmer in Snape Manor. Er fühlte sich elend. Alles tat ihm weh und er hatte das Gefühl jemand hatte versucht ihm das Herz mit samt seinen Gefühlen aus zu reißen.
"Er kommt wieder zu sich" sagte Snape leise der an Harrys Bett gewacht hatte. " Professor?!" " Ja ich bin da Harry. Mach Dir keine Sorgen. Es wird dir bald wieder besser gehen."
Tränen stiegen in Harrys Augen auf. " Was ist mit.." Weiter kam er nicht denn seine Stimme versagte ihren Dienst.
"Keine Sorge. Ihm geht es gut. Er ist nur sehr müde und schläft nebenan. Du solltest auch schlafen mein Kleiner." Sagte Severus liebevoll. Und als Harry schon fast wieder eingeschlafen war war hörte er wie sein Zaubertränkmeister sagte "Ja Harry ich weiß, ich bin ein Ekel doch auch ich bin nur so geworden weil mich die Gesellschaft zu einem gemacht hat. Aber ich liebe dich und mein Patenkind und ich verspreche ichwerde immer für euch da sein." Damit strich er Harry sanft eine Strähne aus der Stirn.
Bevor Severus das Zimmer verlassen hatte sagte Harry noch leise " Prof. Snape ich hab sie lieb" und glitt sanft in das Land der Träume .
Zwei Tage später war Harry endlich erwacht. Solange hielt es Severus für nötig Harry in einem traumlosen Schlaf zu lassen damit er sich erholen konnte.
Draco der schon am nächsten Morgen wieder ganz fit war saß die beiden Tage neben Harry und wachte über ihn. Nie wieder wollte er das so etwas Schlimmes dem Jungen der lebte passierte. Schließlich war er sein Freund. Sein erster richtiger Freund.
" Hallo Draco" sagte der Junge im Bett plötzlich . " Harry du bist wach. Wie schön! Wie geht's dir?"
" Ich bin zwar noch etwas müde, aber sonst geht's mir ganz gut." "Oh das freut mich. Wir haben uns alle solche Sorgen gemacht! Warte. Jetzt musst du aber erstmal was essen."
Harry verzog das Gesicht. Schon beim Gedanken an Essen wurde ihm schlecht. " Nein danke." War seine nüchterne Antwort. " Doch Du musst Harry Du hast seit fast einer Woche nichts mehr zu Dir genommen und ich möchte nicht das Du mir hier verhungerst. Nur ein bischen Suppe. Dann bin ich schon zufrieden."
Da kam auch schon Severus ins Zimmer . " Hab ich schon machen lassen Draco." Sagte er grinsend mit dem Teller in der Hand. " Oh Du bist ein Schatz" sagte der blonde Junge lachend.
" Danke schön. Welch ein wunderschönes Kompliment. Na Harry . Schön das Du wieder unter uns bist!" Der Zaubertränkemeister lächelte Harry liebevoll an.
" Prof.Snape, ich habe das übrigens ernst gemeint bevor ich eingeschlafen bin." Sagte Harry leise als Draco gerade noch mal losging um noch ein Stück Brot zu holen. In Severus Augen erschienen kleine Tränen. " Nenn mich Sev Harry o.k." antwortete er leise stand auf und drückte Harry vorsichtig an sich. "Danke, das Sie, ähm Du mich bei Dir aufgenommen hast. Ich weiß nicht was sonst mit mir passiert wäre. Die Todessehnsucht." "Psst.. Red nicht weiter. Wir sind froh, das es nicht so gekommen ist. Und Du weißt jetzt das es Leute gibt die dich lieben."
"Ja das weiß ich jetzt. Aber alles wird anders sein wenn ich zurück zur Schule komme." " Ja das wird es wohl und es wird auch einiger Gespräche bedürfen. Aber habe keine Angst Harry das stehen wir zusammen durch. Draco Du und ich."
Schöne Ferien
Die nächsten Tagen verbrachten die drei fast unbeschwert indem sie lange Spaziergänge am Meer unternahmen oder einfach nur stundenlang über etliche Streiche erzählten die sowohl die Jungs als auch Severus im laufe der Zeit in Hogwarts erlebt hatten.
"Und du warst mit Ron wirklich im Gemeinschaftsraum der Slytherins?" sagte Draco immer noch kopfschüttelnd nachdem Harry ihnen die Geschichte mit dem Vielsafttrank in der zweiten Klasse erzählt hatte.
" Ja definitv. Aber ich war froh als ich dann endlich nicht mehr in Crabbes Haut stecken musste!" antwortete Harry grinsend.
"Mal gut das ich euch damals nicht erwischt habe ." mischte sich jetzt auch der Zaubertrankmeister ein. "Ich hätte euch glatt von der Schule verwiesen!" ein Blitzen war in seinen Augen zu sehen. Sicher hätte er das nicht wirklich getan, aber wer weiss..
"Ich möchte morgen gern noch mal einen Ausritt unternehmen." Brach der Blonde die Stille nachdem sich alle vom Kichern beruhigt hatten.
"Gute Idee. Wir könnten zum Riff " Lost Dreams" reiten. Es ist wundervoll dort. Und wir könnten unseren letzten Tag dort mit einem Picknick beschliessen." Severus war begeistert von der Idee.
"Was meinst du Harry?" blaugraue Augen blickten ihn gespannt an. Er war schon wieder in seine eigene Gedankenwelt versunken. Was würde bei der Rückkehr nach Hogwarts passieren. Was wäre mit seinen alten Freunden. Wie sollte er sich Draco und Severus gegenüber verhalten?
" Erde an Harry." Draco rüttelte an seiner Schulter. " Tschuldigung. Habe wohl nicht zugehört." " Offensichtlich" bemerkte der Lehrer mit einem kleinen Lächeln. " Wir wollten morgen einen Ausflug zum Kliff "Lost Dreams" unternehmen. Mit Thunder und Shadow. Du hast doch bestimmt auch Lust oder?"
Harry der inzwischen germerkt hatte wie viel Freude ihm das reiten bereitet strahlte. "Super gern!"
Am nächsten morgen standen die Jungs schon früh vollständig in zwei Reitdresse gekleidet im Wohnzimmer. " Onkel Sev ist aber auch so ein Langschläfer!" beschwerte sich der Malfoy Spross.
" Ach lass ihn doch. Es wird ihm auch mal ganz gut tun." " Na gut, komm dann machen wir schon mal die Pferde fertig. Dann können wir gleich los, sobald er aus dem Bad kommt und eine Kleinigkeit gefrühstückt hat."
Und so war es dann auch . Schon eine Stunde später sassen sie auf den Pferden. Draco und Harry ritten gemeinsam auf Shadow der sie mit ungeheurer Geschwindigkeit über die grünen Hänge trug.
"Draco, ich wünschte es würde ewig so sein." Flüsterte Harry leise und klammerte sich näher an den Blonden vor ihm.
"Ich weiss Harry. Ich wünschte mir nichts sehnlicher. Aber leider wird das heute unser letzter gemeinsamer Tag für lange Zeit. Wir sollten ihn wirklich in vollen Zügen geniessen." Er drehte sich kurz nach hinten um und nahm ein Nicken war das der schwarzhaarige unter den aufkommenden Tränen zustande brachte.
"So wir sind da." Ein majestätisches Riff tauchte vor den dreien auf. Wenn Harry dachte das Riff auf dem sich Snape Manor befand war gigantisch war das hier kein Vergleich.
Hundertmeter in die Höhe streckte sich ein von den Wellen über die Dauer ausgefressenes Massiv. Die Wellen die durch den starken Wind mit voller Kraft gegen die steinigen Wände geschleudert wurden erzeugten fast eine beruhigende Melodie.
Die drei setzten sich auf einen Felsvorsprung. " Warum wird dieses Riff "Lost Dreams" genannt?" fragte Draco seinen Patenonkel.
"Ganz einfach. Weil hier meist Menschen und Zauberer herkommen deren Träume zerplatzt sind. Sie suchen Trost im Spiel der Wellen. Einige vereinigen sich auch ganz mit dem Wasser."
Die beiden Jungen sahen sich ein wenig fragend an. " Das bedeutet sie gehen ins Wasser und kommen nie wieder hinaus. Sie geben sich dem Wasser hin und scheiden aus dem Leben. Eine besondere Art des Todes. Eine friedvolle Art." Endete Severus mit seinen Erklärungen und blickte hinaus.
" Aber wenn Du sagst, hier kommen hauptsächlich Leute hin, deren Träume zerplatzt sind, wieso bist du dann hier?" Der Zaubertranklehrer schluckte. Die Frage hatte er zwar erwartet aber gehofft, das sie ihm nicht gestellt würde.
Er legte sein Kinn auf seine aufgestütze Hand. " Ich weiss nicht ob es schon an der Zeit ist, euch von der Geschichte zu erzählen. Ich weiss nicht ob es jemals richtig sein wird das ihr sie hört, aber ihr habt mir soviel von euch anvertraut, vielleicht ist es nur richtig wenn ihr erfahrt warum ich immer so verbittert und böse gegen die meisten Leute bin."
Das alles hatte er sehr ruhig und gefasst gesagt, doch in seinem Innern war alles aufgewühlt. Er dachte an die Zeit zurück. An die schwere Zeit die er gehabt hatte. Die Enttäuschungen.
" Bitte Severus, erzähl es uns. Es wird dir sicher helfen darüber zu reden." Sagte Harry jetzt leise und strich sanft über die Schulter des langhaarigen Mannes.
" Also gut. Es wird sicher Sachen geben, die ihr von mir noch nicht wusstet, was ihr nicht mal geahnt habt, und manches wird euch vielleicht nicht gefallen was ihr hört." Er stockte. Draco aber schüttelte nur den Kopf " Mach dir keine Sorgen Onkel Sev ."
So fing er an zu erzählen.
" Ich hatte schon keine besonders schöne Kindheit. Meine Mutter wurde von meinem Vater , ähnlich wie bei dir Draco, nur gehalten. Wie ein Spielzeug das man gebrauchte wenn man Lust hatte damit zu spielen und wenn nicht es in die Ecke zu werfen.
Meine Mutter war eine herzensgute Frau die immer versuchte mich vor ihm, meinem Vater zu beschützen, aber sie hatte keine Chance, sie war einfach zu schwach und so wurde ich von meinem Vater geschlagen und misshandelt bis ich vollkommen meinen eigenen Willen abgegeben hatte und wie eine Marionette wurde.
Dann kam mein 11. Geburtstag und meine Eltern mussten mich auf die Schule nach Hogwarts schicken.
Zum ersten Mal bekam ich keine Befehle mehr was ich zu tun und zu lassen hatte und war so vollkommen hilflos, da mir eigenes Denken wie gesagt vollkommen abgewöhnt worden war. Lucius seiner Zeit nahm sich mir gleich am ersten Tag an .
Ich begann Vertrauen zu ihm aufzubauen. Er stärkte mich. Und half mir ein wenig mich selbst zu finden.
Zur selben Zeit waren da auch Black, Lupin, und dein Vater Harry. Sie hatten es sich zum Spass gemacht mich zu trietzen wo immer sie konnten. Sicher ich gab ihn oftmals auch den Anlass dazu. Pflegte mich in keinster Weise und war immer ekelig zu jedem der nicht im direkten Slytherin Umfeld war . Das alles passierte aus reinem Selbstschutz aus Angst verletzt zu werden.
Lucius hetzte mich immer mehr gegen die anderen Häuser auf. Und ich gehorchte wie ich meinem Vater gehorcht hatte. Ich schlug mich oft mit Sirius und Deinem Vater. War immer nur die ausführende Kraft, denn Lucius machte sich nicht gern die Hände schmutzig.
Und obwohl ich zu dem Zeitpunkt meinte die drei Jungs über alles zu hassen merkte ich wie ich langsam, wie auch immer einen gewissen Draht zu Remus aufbaute."
Die beiden Jungen sahen sich erstaunt an.
" Ja Remus hatte sich immer bei den Hänseleien der beiden anderen rausgehalten. Hatte immer versucht zu schlichten und war mir gegenüber nie handgreiflich.
Irgendwann eines Abends war ich noch draussen am See. Ich war oft dort um den Kraken zu besuchen. Da hörte ich auf einmal Schritte hinter mir.
Review :
"Severus, was machst Du so spät noch hier draussen." Ich schaute mich verwirrt zu der Stimme um. Das musste Lupin sein.
" Severus, hey hör mal, ich will dir nichts böses komm vielleicht können wir jetzt wo die anderen alle dabei sind einfach ein bischen reden." Schlug der Junge mit den hellbraunen Augen leise vor.
" Ich soll mit dir reden?" versuchte ich in meiner arroganten Art zu sagen, doch meine Nervosität liess es eher sanft klingen.
" Ich würde mich freuen. Komm mit, lass uns hinten unter die Weide setzten, da kann uns keiner beobachten."
Severus liess sich mitziehen. Er hatte das Gefühl keinen eigenen Willen mehr zu haben.
Nachdem sie sich auf den Rasen gesetzt hatten fing Remus Lupin an zu sprechen: " Severus , ich weiss wie schlecht es dir eigentlich geht. Es tut mir leid immer zu sehen, wie dich Sirius und James beleidigen und ich weiss das Du nicht halb so böse bist, wie du immer tust.
Severus, ich mag dich sehr." Remus wurde rot und drehte den Kopf verschämt zur Seite.
Noch nie hatte jemand voher so etwas in meinem Leben gesagt. Sicher Lucius zeigte mir seine Anerkennung in dem ich in seiner Nähe sein durfte. Seinem Track angehörte. Aber so was.
" Wie meinst Du das Remus?" ich hatte ihn tatsächlich beim Vornamen genannt. " So wie ich es gesagt hab Sev. Ich würde wirklich gern den echten Severus Snape kennenlernen. Nicht seine Maske. Ich denke es würde mir wirklich sehr gefallen was ich dort sehen würde."
Der Werwolf war näher an den dunkelhaarigen rangerutscht und legte ihm vorsichtig einen Arm um die Schulter. "Ich möchte das Du es dir überlegst." Somit stand er auf, gab dem verdutzten Slytherin einen kurzen Kuss auf die Stirn und stand auf.
Review Ende
"Ja so war das damals. Kurz danach sind wir zusammengekommen. Natürlich heimlich. Wir trafen uns so oft es ging oben im Astronomieturm. Haben Nächte lang geredet, zusammen gelacht und geweint."
Harry schluckte schwer. Das war unglaublich, nie im Leben hätte er gedacht das sein Zaubertranklehrer Remus Lupin auch nur annähernd mögen könnten. Und jetzt das. " Aber was ist passiert? In unserem .."
" Ja Harry ich weiss was du dich jetzt fragst. Es war so. Wir waren sehr sehr glücklich zusammen bis Lucius irgendwann raus fand wo ich mich Nachts immer aufhielt wenn ich nicht im Schlafsaal war.
Review:
" Severus, du brauchst es gar nicht zu leugnen, ich habe dich beobachten lassen. Du machst mit dem Abschaum der ganzen Schule Lupin rum." Severus wollte etwas erwidern.
" Crucio !" schrie Lucius in dem Moment und der junge Severus krümmte sich vor Schmerzen am Boden als ihn der unverzeihliche Fluch traf.
Als der grosse Blonde den Fluch wieder von ihm genommen hatte sagte er mit eiskalter Stimme :" Ich gebe dir noch eine Chance. Sollte ich noch mal sehen, das Du mit Lupin was zu tun hast wird er sterben. Verstanden ?"
Severus standen Tränen in den Augen. Nein das konnte er nicht verlangen, er war sein Freund. Wie konnte ein Freund von jemanden verlangen jemanden den man über alles liebte aufzugeben?
Review Ende :
" Jedenfalls verfasste ich noch an dem selben Abend einen Brief an Remus
Lieber Remus,
niemals ging es mir schlechter als jetzt. Wir können von jetzt ab nicht mehr zusammen sein.
Es geht einfach nicht ein Slytherin und ein Gryffindor. Das wurde mir heute wieder verständlich gemacht. Schmerzhaft.
Ich will nicht das dir was passiert, schliesslich bist du das einzige was ich jemals geliebt hab und ich hoffe du wirst das auch niemals vergessen. Wie sehr ich dich liebe und immer lieben werde.
Severus
Ab diesem Tag ignorierte ich ihn vollständig. Es tat so weh ihn so gebrochen zu sehen, doch ich schaffte es ab da eine Maske aufzubauen, die niemand durch dringen konnte. Niemand.
In der Nacht des Abschlussballs war mein Schmerz so stark das ich über das Schulgelände lief und versuchte mich mit der Dunkelheit zu trösten. Mc Nair fand mich verzweifelt auf und deutete mit ihm zu kommen.
Er nahm mich mit zu meinem ersten Todesser Treffen. Ja das war der Beginn meines Dienstes unter Voldemords Herrschafft.
Ich schloss mich ihm an und suchte anfänglich meinen Trost darin anderen Leuten genauso viel Schaden zuzufügen wie die Welt es mir bisher zugefügt hatte. Ich dachte es wäre richtig. Doch .. Den Rest der Geschichte kenn ihr ja bereits."
Kleine Tränen hatten sich in seinen Augen gebildet die er versuchte unauffälig mit seinem Umhang wegzuwischen. Dann fuhr er fort:
"Remus versuchte nach der Schule noch mal mit mir in Kontakt zu treten, doch ich fürchtete immer noch Lucius und seine Morddrohung gegen ihn und so entschied ich ihm nicht zu antworten ausserdem war ich schon viel zu sehr ein Anhänger des Dunkelen Lords.
An dem Tag als er dann als Lehrer wieder nach Hogwarts kam wurde mir alles wieder so schmerzlich bewusst, was ich die ganzen Jahre hatte verdrängen wollen. Er sprach mich nicht darauf an und das war gut so. So mussten wir uns beide nicht den Schmerzen stellen die wir schon über die Jahr gehabt hatten.
Und ich liebe ihn immer noch. Und ich bin heute immer noch Traurig darüber das ich nicht für unsere Liebe gekämpft habe. Besser wäre es gewesen ich wäre dafür zu sterben als sein ganzes Leben an das was man verpasst hat denken zu müssen."
Jetzt verlor er doch die Beherrschung aber wurde sofort von 4 starken Armen eingefangen die ihn fest in einer Umarmung hielten.
" Es muss so schrecklich sein für dich." Sagte Draco den die ganze Geschichte mitgenommen hatte. Zwar mochte er Prof. Lupin nicht besonders und dennoch.
Severus liess sich die kleinen Streicheleinheiten gefallen. Harry strich sanft seinen Rücken auf und ab und Draco strich ihm Strähne für Strähne aus seiner Stirn.
Als sie am Abend zurückkehrten war die Stimmung sehr gedrückt. Jeder dachte an das Schicksal des anderen und bedauerte wie sehr sie gelitten hatten.
Harry der emotional immer noch am labilsten war fing beim Abendessen aufeinmal an zu weinen.
" Ich möchte nicht von hier weg, von euch, es kann doch nicht falsch sein, mit den Menschen die man liebt zusammenzusein. Das hast Du heute selbst gesagt!" sagte er fast trotzig.
" Du hast ja recht Harry. Aber dennoch dürfen wir zu deinem und Dracos Schutz nichts überstürzen. Wir müssen erstmal so leben wie vor unserer Zeit hier. Ich werde mit Dumbledore sprechen und einen Weg finden damit wir zusammenseinkönnen."
An diesem Abend schlief Draco mit Harry in einem Bett. Die beiden waren sich so nah wie noch nie und brauchten die Wärme so sehr das sie sich im Schlaf aneinanderklammerten und erst so wieder erwachten.
Zurück in Hogwarts
Als sie mit dem Zug in Kings Cross ankamen waren die anderen Schüler noch nicht da. " Am besten ihr setzt euch jetzt schon mal in den Hogwartexpress in verschiedene Abteile. Die anderen Kinder kommen gleich." Sagte Severus fest und mit einer Stimme die keinen Widerstand duldete.
" O.k. Onkel Severus ." antwortete Draco gepresst und nahm ihn noch einmal fest in den Arm. " Du auch Harry." Der Zaubertränkemeister drückte den jetzt wieder so zerbrechlich wirkenden Jungen fest an sich und drehte sich um. Plopp machte es und schon war er nach Hogsmeade appariert.
Harry suchte sich ein kleines Abteil und setzte sich ans Fenster. Hermine und Ron würden bestimmt gleich kommen und dann würden sie fröhlich sein. Sagen sie freuen sich ihn wiederzusehen und all das Zeug. Doch war das wirklich war? Immernoch hatte er keine Post von ihnen erhalten. Den ganzen langen Sommer nicht.
Und so war es auch. Kurze Zeit später wurde die Abteiltür aufgeschoben und ein lockiger und roter Kopf schauten hinein." Harry , schön dich endlich wiederzusehen!" rief Hermine und lief auf ihn zu. " Ja schön euch auch zu sehen." Antwortete Harry sarkastisch . "Was ist denn mit dir los?" fragte Ron der etwas verwirrt aussah. " Schön das ihr euch so freut mich wiederzusehen, dass ihr euch einen ganzen langen Sommer nicht gemeldet habt."
Seine beiden Freunde liefen knallrot an ." Ähm Harry entschuldige, wir ähm wir habens irgendwie vergessen."
Harrys Traurigkeit wich nun der Wut. " Ihr habt mich vergessen? Ihr sagt ihr seit meine Freunde und vergesst mich?" eine lodernde Flamme war in ihm entzündet worden. " Ja Harry, Ron und ich , wir , wir sind." "Wir sind zusammen. Und da na ja.. du weißt schon." Beendete Ron Hermines angefangen Satz.
"Achso, da kann man sich dann nicht mehr um seine anderen Freunde kümmern. Ich bin fast verreckt, aber keiner von Euch hätte wahrscheinlich überhaupt gemerkt, wenn ich nicht zur Schule gekommen wäre. Ihr seit so egoistisch. Wie konnte ich nur auf eure falsche Art reinfallen? Warum war ich nur so blind?" er hatte Tränen in den Augen. Vor Wut.
"Aber .." Versuchte es Hermine erneut, doch sie erntete nur einen bösen Blick. " Ich möchte das ihr dieses Abteil verlasst. Ich kann mit solch tollen Freunden kein Abteil mehr teilen." Er deutete auf die Tür und die beiden erschrocken über Harrys Wutausbruch drehten sich um und gingen.
Teil 1 : Dunkele Gedanken
Es war ein langer Tag gewesen an dem Harry wieder ununterbrochen im Garten seines Onkels Unkraut jähten musste.
Als er oben in seinem Zimmer saß, hungrig und dreckig wurde ihm wieder bewusst wie allein er doch war.
Nicht nur das seine "Familie" ihn verachtete , ihm nichts zu essen gab oder ihn wie einen Hund behandelte, nein auch seine "angeblichen" Freunde hatten sich den ganzen Sommer noch nicht einmal gemeldet.
Harry war wütend, nicht nur auf die anderen. Nein vor allem auf sich selbst. Schliesslich hatte er den anderen vertraut. Sie wussten alles über ihn, kannten seine Gefühle, seine Probleme und jetzt? Jetzt war er allein, niemand der sich um ihn kümmerte , niemand der ihn in den Arm nahm auch ihm die Kraft gab weiterzumachen.
Da hörte er die Stimme von seinem Cousin " In der Küche steht noch ein halber Teller Suppe. Mehr hast Du Abschaum auch nicht verdient!"
Ein Lachen und poltern deutete darauf hin, dass Dudley sein fetter Cousin es wieder vorgezogen hatte die Treppe nach unten ins Wohnzimmer zu nehmen und ihn in Ruhe seinem tristen Dasein dahinvegitieren zu lassen.
Der Junge der lebte dachte nach, sicher hatte er Hunger, doch ein halber Teller würde das Gefühl sicher noch verstärken. So konnte er wie immer warten bis das ewige Knurren seines Magens einfach irgendwann verstummen und wieder die leisen Krämpfe einsetzten würden, welche ihn schliesslich in eine Art Bewusstlosigkeit fallen liessen.
Nachdem er sich kurz gewaschen hatte legte er sich auf sein uraltes durchgelegenes Bett und schon kamen auch die Schmerzen die er fast herbeigesehnt hatte. Er fühlte in sich hinein wie sie langsam anfingen ihm den Verstand zu rauben und er genoss es fast, wie er langsam in die Traumwelt abglitt...
* Es ist so wunderschön hier. Alles ist so friedlich. Grosse Bäume umrahmten einen kleinen Bergsee in mitten eines grossen Bergmassivs.. Er hörte die Vögel singen und genoss es auf dem Steg zu sitzen und die Füsse im angenehm kalten Wasser baumeln zu lassen. Doch was war das? Aufeinmal hörte er ein Schreien.. Nein es war eher ein Flehen. Jemand rief seinen Namen, doch woher kam diese Stimme? Er stand auf und schaute sich um. Niemand war zu sehen. Doch immer wieder hörte er die Stimme die ihn rief " Harry komm zu uns zurück bitte" bis er begriff.. diese Stimme die er hörte kam aus seinem Kopf. *
Der Schulleiter Albus Dumbledore und sein Kollege und Zaubertrankmeister von Hogwarts Severus Snape standen an Harry´s Bett im Krankenflügel.
" Es sieht nicht gut aus Severus. Er ist völlig unterernährt. Es sieht aus als hätte er wochenlang nichts mehr zu sich genommen. Wie konnte das nur passieren" Prof. Dumbledores Stimme klang gepresst .
" Wir hätten ihn nicht wieder zu dieser Mugglefamilie schicken dürfen Albus. Du weißt ich habe meine Probleme mit Potter aber dennoch, dass kann man doch keinem Kind zumuten. Nochmal darf so was nicht passieren! Nur gut das seine Eule so umsichtig war und "Sie" solange pickte bis sie ihr gefolgt sind !"
"Ja Hedwig sei dank! Wir werden ihn dorthin auch nicht mehr zurückschicken. Er hat schon soviel durchgemacht. Sollte er durchkommen werden wir sehen wie wir ihn den restlichen Sommer über unterbringen. Bei den Weaslys geht es nicht.. Die sind alle in Rumänien bis zum Ende der Ferien und auch bei den Grangers besteht diese Möglichkeit nicht. Die Sicherheit wäre nicht gegeben."
" Mach dir keine Sorgen. Uns wird schon was einfallen".
Harry war inzwischen langsam wieder in die reale Welt zurückgekehrt und hatte das Gespräch der beiden Professoren mit geschlossenen Lidern verfolgt. Doch nun war es an der Zeit zu zeigen das er wieder da war . Wieder in der realen so harten wirklichen Welt.
" Professor." flüsterte er leise. Doch beide Professoren drehten sich erstaunt um " Harry , Harry oh Gott sei dank!" Professor Dumbledore erhob sich sofort von seinem Stuhl und ging auf Harry zu.
"Warum hast Du mir denn keine Eule geschickt das es Dir so schlecht geht ?" Harry wollte nicht reden. Viel zu enttäuscht war er das sich sonst keiner für ihn interessiert hatte. " Es war schon o.k.".
Selbst Prof.Snape sah ihn nun mehr als entsetzt an " O.K. Harry ? Beim Barte von Merlin! Du bist fast verhungert und sagst es ist o.k.?" Albus legte Severus beruhigend die Hand auf die Schulter.
"Ich glaube wir lassen den Jungen erstmal allein. Er braucht ein bischen Ruhe. Poppy wird ihm gleich einen neuen Schlaftrank bringen damit er sich noch ein bischen erholen kann."
Somit verliessen die zwei Lehrkräfte das Krankenzimmer und Harry lag allein. Seine Gedanken wanderten erneut ihren eigenen bitteren Weg * Ja erholen, Hättet ihr mich doch einfach sterben lassen. Dann wäre ich jetzt nicht mehr allein. Wäre bei meinen Eltern. Müsste mich nicht mehr mit Leuten abgeben die behaupten meine Freunde zu sein.* All diese Gedanken trafen Harry bitter und ein paar einsame Tränen rollten über seine vollkommen ausgemergelte Wange.
Schottland
Drei Tage nachdem Harry auf der Krankenstation aufgewacht war, kam Prof. Dumbledore um mit ihm zu sprechen.
"Junge seit du hier bist hast du keine drei Worte gesagt. Ich weiss nicht was mit dir los ist. Aber Poppy sagt du bist zumindest körperlich wieder soweit genesen, das du aufstehen kannst."
Der Junge der lebte gab seinem Mentor nur einen eiskalten Blick zurück. Er wollte nicht aufstehen, er wollte nicht raus! Er wollte allein sein, nur allein sein.
" Also wie ich schon sagte. Du kannst nicht ewig hier bleiben und da sowohl ich als auch das andere Personal die letzten zwei Wochen nicht hier in Hogwarts verbringt mussten wir überlegen wie wir dich unterbringen.
Ich habe mit Severus Snape gesprochen und er hat angeboten dich mit zu ihm nach Snape Manor zu nehmen. Dort sollst du dich ein wenig erholen und wirst ausserdem noch etwas Gesellschaft von seinem Patenkind bekommen. Er ist dein Alter." Dumbledore grinste.
*Oh mein Gott. Das ist ja wohl der grösste Alptraum meines Lebens. Zu Snape. Seinem verhassten Zaubertranklehrer der keine Gelegenheit aussliess ihn zu tyrannisieren. Das konnte nicht sein. Nein*
" Ich weiss was Du jetzt denkst." Dumbledore grinste " Aber das soll keine Strafe sein! Prof. Snape ist gar nicht so übel wie du vielleicht denkst. Sicher er ist manchmal etwas übel gelaunt. Aber in Wirklichkeit ist er ein echt super netter Kerl" Dumbledore zweifelte fast selbst an den Worten die er gerade sagte und doch wusste er tief im Innern das sein Zaubertränkelehrer einen viel weicheren Kern besass als er zugeben wollte.
Der schon nicht mehr so kranke Junge schaute seinen Lehrer fragend an. Nickte dann nur und begann sich anzuziehen.
Er hatte aufgegeben. Er hatte aufgegeben sich gegen irgendwas zu wehren. Er wollte keinen Widerstand mehr leisten. Wollte lediglich seine Ruhe. Wollte mit keinem sprechen und von keinem Mitgefühl oder ähnliches.
So kam es denn das Snape und Harry am nächsten Tag im Zug auf dem Weg in Richtung Schottland saßen. " Harry möchtest Du was trinken?" sein Zaubertranklehrer schien wirklich etwas verändert. Er was so nett.. Doch wer weiss bisher haben ihn alle enttäuscht. Also würde er ihm auf keinen Fall vertrauen und noch einer Person in die Falle gehen. Er schüttelte nur den Kopf und gab somit seine Antwort.
Severus Snape hinter seinem Buch versteckt saß grübelnd und warf ab und zu einen Blick auf seinen Schützling. Potter. Wie er doch eigentlich diesen Namen hasste, doch dieser Junge er war gebrochen. So wie er gebrochen wurde als er in demselben Alter war. Verlassen und verraten von seinen Freunden. Der Welt allein ausgeliefert. In dem Moment schwor er alles für den Junge zu tun was in seiner Macht lag. Er sollte nur wieder der werden, der er war.
Stunden später kamen sie an einem kleinen Bahnhof an. "Komm wir sind da." sagte Snape ruhig und deutete Harry aufzustehen.
Dieser nahm teilnahmslos seinen Koffer und seinen Feuerblitz und ging hinter seinem Lehrer her, der direkt auf eine Kutsche zuging.
"In zehn Minuten sind wir da. Da mach ich uns erstmal was Richtiges zu essen." Erneut war Harry über die freundliche Art sehr überrascht. "Ach ja.. und morgen wird dann mein Patensohn kommen. Ich weiss nicht wie er auf dich oder Du auf ihn reagieren wirst" Severus dachte mit Schrecken an die Begegnung morgen " Aber ich denke schon, dass ihr euch im Grossen und ganzen gut verstehen werdet."
*Pah, der und einen vernünftiger Patensohn. Lasst mich einfach alle in Ruhe. Dann geht das schon in Ordnung.* dachte er sich als er die wunderschöne Landschaft betrachtete die an Ihnen vorbeizog.
*Wunderschön so wunderschön* dachte Harry als er vor sich auf einmal ein kleines Haus auf einer Klippe auftauchen sah. Die wilde Brandung viele Meter unter dem Haus klatsche wild an die Felsen. Der Wind wehte stark doch all das hatte einen gewissen Zauber auf ihn.
" Komm herein." Als Harry noch mehrmals den traumhaften Anblick genossen hatte und die salzige Seeluft eingeatmet hatte folgte er dem Zaubertränkemeister ins Haus.
Entgegen seinen Befürchtungen war das Haus nicht dunkel eingerichtet. Nein es war sehr gemütlich. Im Wohnzimmer befand sich eine grosse Ledergarnitur vor einem Kamin der schon heimelig knisterte.
Severus Snape führte seinen neuen Mitbewohner durchs Haus und ihm entging nicht, dass erstmals seit der Ankunft in Hogwarts wieder ein wenig Leben in Harrys Augen erwachte. " So das ist dein Zimmer für die Zeit des Aufenthalts hier. Ich hoffe es gefällt dir. Im Schrank sind ein paar sehr warme Sachen. Wie Du sicherlich draussen schon bemerkt hast ist das Klima hier selbst im Sommer sehr rau. Aber ich mag es sehr".
Und schon war Harry allein in dem kleinen Zimmer mit einem grossen Panoramafenster von dem er direkt runter aufs Meer schauen konnte.
Ohne sich dem restlichen Zimmer zu widmen setzte sich Harry auf das Fensterbrett und schaute auf die Wellen, die ihn mit seinen Gedanken weit weg trugen . Er merkte nicht einmal als Prof. Snape kurz hereinschaute ob alles in Ordnung sei.
Bei diesem stahl sich ein kleines Lächeln auf die Lippen als er Harry dort versunken in Gedanken sitzen sah. Er erinnerte sich nur zu gut daran wie oft er da , genau auf diesem Platz gesessen hatte und aufs Meer geschaut hatte um dort vielleicht die Antworten zu finden, die er suchte.
" Mr. Potter, Robby bringt ihnen etwas zu essen und ein Butterbier" . Die kleine Elfe rüttelte vorsichtig an Harrys Schulter.
Als er sich umdrehte sah die kleine Elfe Tränen in den Augen des Jungen. " Oh es geht ihnen nicht gut Mr. Potter." Sie sah ihn traurig an. " Hier Mr. Potter, essen sie dann wird es ihnen ein bischen besser gehen." Sie strich sanft über seinen Arm. Stelle das Essen zu seinen Füssen und verschwand mit einem leisen Plopp.
"Master Snape!" rief Robby aufgeregt . "Ich bin hier in der Küche Robby, was gibt's denn?" "Mr.Potter ist unglücklich Sir, er weint." Sie hüpfte vor Aufregung hin und her. " Ja ich weiss Robby, und das wird sich so schnell auch nicht ändern. Wir werden versuchen ihn etwas aufzubauen. Hat er gegessen?" " Nur einen kleinen Happen und ein halbes Butterbier." Severus sah ein wenig erleichtert drein. "Na wenigstens etwas. Danke Robby. Weck mich bitte morgen früh um 6 Uhr. Da kommt mein Patenkind am Bahnhof an und ich möchte ihn persönlich von dort abholen." "Sehr wohl Master Snape".
" Ach Robby wie oft hab ich dir schon gesagt das du mich Severus nennen kannst. So wie früher als Kind. Weißt du noch?" " Es ehrt Robby sehr. Aber damals war Master Snape noch ein Kind. Heute ist er Professor und mir steht es nicht mehr zu Sie zu dutzen." Und schon war Robby verschwunden.
Als Harry aufwachte fühlte er sich verspannt. Er war auf dem Fensterbrett eingeschlafen und merkte jetzt das es wirklich Zeit war das Bett aufzusuchen.
Ohne vorher noch einmal ins Bad zu gehen legte er sich gleich in das grosse Bett das an der Wand stand. Die weichen Kissen und die warme Decke umfingen ihn sofort und er wurde wieder in seinen traumlosen Schlaf zurückgerissen.
Der Patensohn
" Master Severus" rief Robby aufgeregt. " Es ist Zeit aufzustehen!" Severus streckte sich kurz, warf einen Blick auf den Wecker und war mit einem Sprung aus dem Bett.
"Danke Robby, bist Du so gut und deckst den Tisch für 3 Personen. Wenn ich mit meinem Patenkind zurückkomme möchte ich mit ihm und Harry frühstücken." " Sehr gern Sir. Wünschen sie etwas Besonderes?" " Hmh ja vielleicht ein paar Zitronendrops. Ich weiss das die Jungs diese lieben."
Als der Professor in seiner Kutsche saß war er am überlegen wie er es gleich seinem zweiten Gast beibringen sollte wer noch in seinem Haus residierte. Er kannte seinen Patensohn sehr gut und wusste das die Gefühle die sonst so von Hass geprägt waren nur Ausdruck von einer früheren Enttäuschung waren. Er hoffte, das sich die Jungs gegenseitig helfen konnten. Wenn es sicher auch nicht einfach werden würde.
Der Zug fuhr ein und Prof.Snape sah sich nervös auf dem Bahnsteig um. " Onkel Sev!" Ein Junge stürmte lachend auf ihn zu. " Wie ich ihn doch liebe meinen kleinen Jungen" lachte Sev als er ihn in den Arm nahm. "Schön, das Du hier bist!" Helle blaugraue Augen funkelten ihn fröhlich an. " Ich freu mich auch hier sein zu dürfen. Los, ich kann es kaum noch erwarten zum Meer zu kommen."
Nachdem sie in der Kutsche saßen wusste Severus das er langsam mit der Sprache rausrücken musste." Draco !" " Ja Onkel Sev" " Ich habe zur Zeit noch einen Gast. Und ich hoffe Du wirst dich gut mit ihm verstehen. Es geht ihm überhaupt nicht gut."
Draco sah seinen Onkel verwirrt an." Wen denn?" einige blonde Strähnen fielen ihm ins Gesicht und er bemerkte die Unsicherheit seines Gegenübers.
" Es ist ." Severus räusperte sich noch mal. " Nun sag schon" " Harry Potter" . Dracos Augen weiteten sich vor Schreck. " Sag das noch mal! Harry Potter?" " Ja Draco . Es ist wahr und ich werde dir die ganze Geschichte erzählen bevor wir da sind."
Draco war immer noch starr vor Schreck als der Prof. die ganze Geschichte erzählte. " Aber was soll ich denn machen. Ich kann doch auf einmal nicht nett zu ihm sein. Wir sind Feinde, seit der ersten Klasse und das weißt du auch!" Das Patenkind war immer noch vollkommen außer sich. "Ich weiß. Und glaub mir auch für mich war es nicht einfach. Aber wenn Du einmal in seine Augen schaust wirst du sehen was ich meine mit - er hat sich aufgegeben -. Du Draco bist der einzige der die Chance hat an ihn heranzukommen. Und ich bitte die inständig nutze sie!"
Als die letzten Worte verhallt waren hielt die Kutsche vor dem Haus und die Unbeschwertheit mit der der junge Malfoy in die Ferien zu seinem Onkel gefahren war, war von einem Moment zum anderen verschwunden.
Er ließ seinen Blick zum Horizont schweifen. Wie er das doch liebte. Diese Brise die sein blondes Haar durcheinander wirbelte. Diese salzige Gischt die einen feuchten Film auf seiner makellosen Haut hinterließ. Ein Gefühl von Freiheit das er immer spürte wenn er hier auf der Klippe stand.
Die Tür ging auf und Robby kam ihm strahlend entgegen. "Master Draco. Ich freu mich so das sie mal wieder bei uns sind !" "Danke Robby, ich freu mich auch." Der sonst so kalte und berechnende Draco Malfoy hatte wie immer seine Maske abgelegt und war so wie er wirklich war. Ein liebenswerter junger Mann der wie alle, seine Fehler und Macken hatte und vor allem gezeichnet war von seinem Vater Lucius. Einem Todesser der ihm seit Kindheit an das Leben zur Hölle machte.
Hier durfte er Kind sein. Bei seinem Onkel. Ohne Einschränkungen albern sein, traurig oder auch mal aufmüpfig. Nicht für jedes Fehlverhalten wurde ihm hier gleich ein Fluch auf den Hals gehetzt oder er in den Kerker gesperrt. Ja er genoss es jedes Jahr zwei Wochen aus diesem furchtbaren Trott raus zu kommen. Er selbst zu sein.
Severus war bereits in der Küche. " Robby ist Harry noch nicht aufgestanden?" " Nein Master Severus" die kleine Elfe hatte nun einen Mittelweg in der Anrede gewählt. " Er will nicht aufstehen. Nicht essen. Er weigert sich strikt."
Ein trauriges Lächeln huschte über Snapes Gesicht. " Ich versuche mal mit ihm zu sprechen." er nickte Draco kurz zu und ging dann die große geschwungene Holztreppe nach oben..
" Harry, darf ich reinkommen?" Keine Antwort. " Harry wenn Du nicht aufmachst, dann tu ich es." Doch wieder kam keine Antwort. Severus öffnete die Tür und trat ein. Er sah Harry erneut im Fenster sitzen . Tränen liefen ihm die Wangen hinab.
"Ich möchte, das Du mit uns frühstückst." sagte er sanft. "Du brauchst nicht reden. Komm einfach nur mit runter. Wir gehen nachher ein wenig nach draußen. Da kannst Du das Meer spüren. Besser als hier".
* Warum können sie nicht einfach akzeptieren das ich nicht mehr da sein will? Ich will nichts mehr essen. Nein ich möchte keine Konversation.*
Und dennoch ließ Harry sich von Severus hochziehen und nach unten geleiten. " Schön Harry ich freue mich, das Du dich doch entschieden hast" sagte der Lehrer leise und strich ihm zärtlich über den Kopf.
So sehr Harry die Berührung auch genoss konnte er es nicht zulassen. Er schüttelte die warme Hand ab und gab so zu verstehen das er nichts und niemanden an sich duldete.
"Oh Mr. Potter ist auf." Robby rückte den Stuhl am Tisch zurecht. Draco der auch schon da saß wurde ganz bleich als er Harry erblickte. Er war so ausgemergelt, seine smaragdgrünen Augen ohne jegliches Leben. Er fühlte wie ihn eine tiefe Traurigkeit ergriff, sein sonst so verhasstes und doch geliebtes Streitobjekt so zu sehen.
Harry nahm zwar wahr, das sein Erzfeind der Patensohn von Severus Snape war, doch er beachtete ihn zu keiner Sekunde wirklich. Ihm war es egal wer da saß und selbst wenn es der dunkele Lord persönlich gewesen wäre . Das hätte er momentan vielleicht sogar noch begrüßt.
Die Stimmung am Tisch war schlecht. Selbst der andere Junge und sein Onkel vermochten es nicht ein wenig gute Laune zu verbreiten. Zu tief saß noch der Schock über diese fast leblose Kreatur die einmal der Held der neuen Welt gewesen war.
Als Harry sich wieder auf sein Zimmer verzogen hatte sagte Draco am Kamin zu seinem Onkel " Sev, er ist an dem zerbrochen was er ist. Er wollte nie ein Held sein. Jeder wollte, das er einer ist. Hat sich an ihn mit Hoffnung geklammert, aber niemand hat gesehen das dieser Junge gerade selbst noch ein Kind war, heute ein Jugendlicher. Oh Sev, wie können wir ihm nur helfen?"
" Ich wusste das du so reagierst" Sev lächelte warm." Ich wusste du wirst ihm helfen und du wirst es schaffen ihn wieder zurückzuholen." " Warum bist du dir da so sicher Onkel?" Die blaugrauen Augen blickten voller Unsicherheit . " Vertrau mir. Vertrau deinem Gefühl. Es wird dich leiten. Du musst es nur schaffen deine Maske unten zu lassen. Denn nur so wirst du seine entfernen können."
Die nächsten Tage vergingen erfolglos für alle Parteien. Severus versuchte noch mehrmals mit Harry zu reden, doch erntete er immer nur ein Kopfschütteln.
Er war schon völlig verzweifelt denn auch das Essen hatte der Junge fast vollständig aufgegeben.
" Wenn er nicht wieder anfängt zu essen. Dann.." Severus Stimme wackelte verdächtig. "Onkel Sev. Ich geh jetzt hoch und versuche mit ihm zu reden. Es kann so nicht weiter gehen."
Das Gespräch
Draco ging leise die Treppe hoch. Als er die Zimmertür öffnete saß Harry wie eigentlich immer im Fenster und starrte gedankenverloren nach draußen.
"Harry , ich möchte mit dir reden." sagte er sanft. Wie er schon erwartet hatte kam keine Reaktion. " Gut du möchtest nicht mit mir reden. Ich verstehe. Gut. Dann werde ich dir jetzt mal etwas erzählen. Glaube nicht mir fällt das hier alles leicht!"
Er setzte sich Harry gegenüber und schaute ebenfalls auf die stürmische Brandung. " Ich kann mir vorstellen was Du durchmachst. Du fühlst dich einsam, verlassen, möchtest am liebsten tot sein." Er atmete tief ein.
"Wie oft hab ich mir das wohl im Leben auch schon gewünscht!" er merkte durch einen kleine Bewegung das Harry ihm zuhörte obwohl seine Augen immer noch abwesend die Wellen beobachteten.
" Ja Harry ich hab es mir oft gewünscht! Sicher kannst Du dir das nicht vorstellen. Ich weiß, alle denken der große Draco Malfoy aufgewachsen in einer der anerkanntesten und reichsten Familien in Gross Brittanien kann es ja nicht besser haben, doch was dahinter steckt, das sieht leider niemand . Genau wie bei dir!"
Draco räusperte sich kurz um die Fassung die er fast verloren hätte wieder zu erlangen.
Da sah er aufeinmal ein kurzes Aufblitzen in den Smaragden gegenüber. " Ja Harry ich hatte materiell alles was ich mir nur wünschen konnte. Solange ich funktionierte. Solange ich die Spielchen die mein Vater mit mir spielte mitmachte.
Bis zu meinem 11 Lebensjahr hab ich ihm auch bedingungslos alles abgenommen was er mir über den Dunkelen Lord erzählt hat und ich konnte es gar nicht abwarten so alt zu werden, um den Todessern beizutreten.
Doch dann. Dann kam ich nach Hogwarts und lernte die andere Seite der Medallie kennen. Das gar nicht alles positiv ist wie es Vater mir erzählte sondern das sowohl mein Vater als auch Lord Voldemord abgrundtief böse sind. Und ich auf dem besten Wege war genauso zu werden wie sie." Der blonde Junge schluckte und merkte nun, das das Gegenüber nun seine Augen auf ihn gerichtet hatte.
Auf der einen Seite war er froh endlich an Harry herangekommen zu sein. Anderseits aber schmerzte ihn die Erinnerung. Schwer war es gerade ihm seinem Erzfeind alles dieses einzugestehen was er selbst versuchte ewig zu verdrängen. Aber da wurde er wieder von seinem Gefühl übermannt dem Jungen helfen zu wollen und er zwang sich weiterzuerzählen.
" Als ich nach dem ersten Schuljahr wieder nach Hause kam sagte ich meinem Vater, das ich auf keinen Fall mehr Todesser werden wollte. Ab da begannen für mich die Höllenqualen. Mein Vater prügelte mich, verfluchte mich mit den Unverzeihlichen, sperrte mich in die Kerker und zwang mich dazu einen Muggel zu töten" seine Stimme erstarb in dem Moment und Harry sah, wie einige Tränen in den blaugrauen Augen des anderen standen.
" Ich hatte nie Freunde Harry. Keine wirklichen. Niemanden der mich wirklich mag und schätzt . Nur Severus. Der gerade mal zwei Wochen im Jahr für mich da sein kann. Glaubst du jetzt das ich verstehen kann wie es dir geht?".
Harry saß ein dicker Kloß im Hals. Er hatte verstanden, das es dem blonden arroganten Engel genauso ging wie ihm. Er hatte das Bedürfnis ihn zu trösten. Ihn in den Arm zu nehmen. Doch konnte er das? Er wollte doch keine Gefühle mehr zulassen doch stattdessen wurde er umarmt.
Der Blonde war aufgestanden und nahm Harry nun ganz fest in die Arme. Harry merkte wie salzige Tränen auf seinen Nacken tropften und fühlte die Wärme die von Draco ausging. Noch war er nicht in der Lage seinem Gegenüber zu vertrauen. Zu frisch waren noch die Wunden, doch Draco merkte das langsam das Licht in Harrys Augen zurückkehrte und ließ in los um ihn nicht zu sehr zu bedrängen.
Harry war verwirrt. Draco hatte ihm gerade von seinen Gefühlen erzählt. Und er hatte ihn umarmt. Ihn festgehalten und es hatte ihm gut getan. Ein leises "Danke" schlich Harry über die Lippen und er drehte sich zum Fenster und schaute erneut hinaus.
Draco musste trotz Tränen in den Augen lächeln " Harry ich danke dir. Das Du langsam ins Leben zurückkehrst. Morgen reden wir weiter o.k?!"
Er nahm das leichte Nicken am anderen Ende des Zimmers wahr und ging nach unten und setzte sich erschöpft vor den Kamin.
"Und wie ist es gelaufen?" fragte Severus der gerade eine heiße Tasse Tee einschenkte. " Ich denke ich bin ein bischen an ihn rangekommen." Sein Onkel sah die Tränen in seinen Augen und wischte leicht über die rötlich gewordene Wange.
"Du hast ihm alles erzählt?" fragte er vorsichtig. " Noch nicht alles. Nur in groben Umrissen. Ich wollte ihn nicht noch zusätzlich damit belasten. Sev, ich hab ihn umarmt. Er hat es zugelassen. Und als ich gegangen bin hat er kurz - Danke- gesagt." Draco strahlte glücklich über den kleinen Etappensieg.
"Das ist Wunderbar! Ich bin so stolz auf Dich!!! Morgen müssen wir versuchen ihn dazu zu animieren das er etwas zu sich nimmt."
"Das werde ich tun. Ich möchte versuchen ihn dazu zu bringen das er morgen mit mir ausreiten geht."
"Warum. Was meinst du warum soll das gut sein?" der Prof. war etwas verwirrt. " Weil es den Kopf befreit und die Einheit mit dem Pferd. Das hat mir auch immer geholfen. Darf ich dein Pferd nehmen? Ich würde Harry gern Shadow überlassen."
" Du lässt ihn dein Pferd reiten?" Severus war vollkommen überrascht. Niemand, nicht mal ihm hatte Draco das erlaubt. "Ja werde ich . Er hat mir geholfen und wird auch ihm helfen. Ich weiß, das ich mich auf Shadow verlassen kann. Er wird ihn sicher tragen und ihm auch seine Zuneigung schenken."
So war es dann auch am nächsten morgen. Draco hatte sich schon seine Reitsachen angezogen. Eine dicke Daunenjacke rundete das Outfit ab. So ging er in Harrys Zimmer der gerade dabei war seine Brille zu zerlegen. Etwas vollkommen unnötiges und doch beruhigte Harry das auseinander und zusammenbauen.
" Hey guten morgen, was machst du denn da." Harry sah kurz auf und widmete sich dann wieder den vielen hundert Schräubchen."
"Moment mal. Okkulus Reparo" sagte Draco und Sekunden später war die Brille wieder wie neu.
" Ich wollte dich abholen. Du brauchst nichts zu sagen. Bitte, komm einfach mit mir mit. Zieh das an und folge mir ja?" sagte er beschwörend. " Ich verspreche dir dich nicht zu nerven. Ich will dir nur etwas zeigen was mir in den schweren Zeiten immer Halt gegeben hat."
Harry zog wie ihm geheißen die vollkommen fremden Klamotten an. Er fühlte sich ein wenig unwohl.
*er ist so nett. Ich muss einfach mit ihm gehen. Ich will ihn nicht auch vor den Kopf schlagen, wie die anderen es bei mir getan haben. Ihm geht es genauso wie mir.* dachte Harry immer wieder nach dem Gespräch von gestern.
Als die beiden Jungen draußen vor der Tür standen atmeten sie die wunderschöne Luft tief in ihre Lungen ein.
"Ich liebe es hier draußen zu sein. Besonders wenn es so stürmisch ist wie heute und die dunklen Wolken schneller fliegen als ich es jemals auf meinem Besen geschafft habe." Die blaugrauen Augen funkelten.
Da kam Robby mit zwei wunderschönen Pferden auf die beiden zu. " Master Draco. Hier sind Thunder und Shadow. Shadow konnte es kaum erwarten seinen Master wieder zu sehen"
"Vielen Dank Robby." Draco nahm ihr die beiden Hengste ab und schaute zu Harry hinüber der ungläubig auf die traumhaften Tiere starrte.
"Shadow, ich möchte das du Harry genauso hilfst wie mir ja?" flüsterte Draco leise in das Ohr des lupenreinen Schimmels.
Ein leises Wiehern reichte ihm als Antwort." So Harry. Du reitest Shadow. Keine Angst, er ist sich seiner Verantwortung durchaus bewusst. Du wirst nicht stürzen."
Doch davor hatte Harry keine Angst. War er doch schon jahrlang auf seinem Besen unterwegs konnte ihn doch ein Pferd nicht schrecken.
Als er Shadow das erste Mal berührte durchfuhr ein starker Energiestoss seinen Körper. " Ja Harry es sind magische Pferde. Sie geben uns Energie und Lebensfreude." Sagte Draco der das etwas erschreckte Gesicht von dem Jungen der lebte gesehen hatte.
Kurze Zeit später waren die beiden auch schon unterwegs. Harry fühlte sich gut im Sattel und genoss die kraftvollen Bewegungen und die Seeluft die ihn umspielte. Als Sie durch die Gischt des Meeres galoppierten stahl sich ein kleines Lächeln auf Harrys Lippen.
Draco genoss seinen Anblick mit seltener Genugtuung. Er wusste er hatte das richtige getan. Erstmals im Leben hatte er von sich aus eine richtige Entscheidung getroffen. Er war so glücklich.
"Los Harry lass uns ein Wettrennen machen. Bis dahinten zur alten Hütte!" Das liess sich Harry und vor allem Shadow nicht zweimal sagen und schon stoben sie in atemberaubendem Tempo über die Wiese. Shadow war kaum langsamer als Thunder und doch schaffte es der Blonde schneller am Ziel zu sein als sein Konkurrent.
" Oh ich muss mich erstmal aufwärmen." Sagte Draco und sprang geschmeidig aus dem Sattel." Ich auch." Kam es von Harry der sich gleich danach auf die Zunge biss. *Nein ich bin noch nicht soweit nein!*
Draco hatte die Antwort doch sehr wohl vernommen und grinste in sich hinein. Es konnte nicht mehr lange dauern. Dann würde Harry seine Maske vor ihm ablegen. Dann hätte er seine Mission erfüllt.
In der kleinen Jagdhütte
" Ich koch uns einen Tee. Diese Hütte gehört übrigens auch Severus. Ich find es echt traumhaft, das er hier soviel Land besitzt. Ich glaube ich habe noch nicht mal die Hälfte von dem erkundet was ihm alles gehört." Draco war ganz aufgedreht.
Schließlich erwartete er jeden Moment das Wiedererwachen des alten Harrys. Doch er sollte sich täuschen. So einfach wie er es sich dachte war es nicht. Denn nachdem der Junge mit dem Tee in der Hand wieder da saß war er in seine alte Lethargie verfallen.
"Hörst du mir zu?" Wieder keine Antwort. "Ach Harry." sagte er traurig stand auf und ging nach draußen zu Shadow.
"Shadow was soll ich nur tun. Vorhin dachte ich, ich hätte es endlich geschafft an ihn heranzukommen. Doch jetzt ist er wieder vollkommen verschlossen." Das Pferd schmiegte sich sanft an seinen Besitzer und ein leichter Energiestoss durchfuhr den Blonden.
"Ich weiß einfach nicht mehr weiter." Und schon rollten die Tränen die er versucht hatte so krampfhaft zurückzuhalten. "Ich dachte ich hätte einen Freund gefunden. Einen Freund fürs Leben verstehst du? Aber er, er will mich nicht." Sturzbäche verließen die blaugrauen Augen und nichts und niemanden schien ihn wieder beruhigen zu können.
"Komm rein Draco bitte." hörte er auf einmal eine unsichere Stimme sagen. " Es regnet." Harry war herausgetreten. Er hatte die letzten Worte mit angehört und diese waren der Schlüssel, der Schlüssel nachdem er so lange gesucht hatte. Der Schlüssel der es vermochte wieder sein Herz zu öffnen. Ihn wieder dazu brachte Gefühle zu zeigen und anzunehmen.
Draco ging weinend auf die Couch zu und vergrub sich in einem großen Kissen. Er ließ alle Schmerzen heraus. Es tat gut zu weinen. Er merkte wie sich eine Hand auf seine Schulter legte. "Ich weiß es tut gut zu weinen. Lass es zu." Draco hörte die Worte, war berührt und hingerissen. Harry war wieder er selbst. Der sensible Junge . Jetzt war es er, Draco der die Hilfe brauchte. Eine Hand die ihm zur Seite stand.
Als er sich aufrichte sah er wieder da Leben in den smaragdgrünen Augen leuchten. "Komm her Draco. Danke für das was Du für mich getan hast. Ich werde immer für dich da sein. Das verspreche ich dir." Er nahm den blonden in den Arm und sofort umschloss die beiden Jungen eine wohlige Wärme. Sie merkten, das sie zusammengehörten. In welcher Form auch immer. Aber sie gehörten einfach zusammen.
Als sich die beiden lösten sprach Draco als erstes wieder " Harry ich bin so froh. Ich bin so froh, das Du wieder da bist! Ich konnte es nicht ertragen dich so leblos, so traurig zu sehen. Es hat mir so wehgetan wie du es dir gar nicht vorstellen kannst!"
" Oh doch das kann ich. Denn auch ich hab dich gesehen." Da krachte auf einmal etwas im Kamin und drei schwarze Gestalten standen im Raum. Das Licht fiel aus und in der Dunkelheit sah man nur den Schein aus dem Zauberstab einer der Zauberer
"Draco mein Sohn!" schrie die eine Stimme hysterisch " Ich hätte es wissen müssen Crucio !" und schon wand sich der blonde Junge vor Schmerzen auf dem Boden.
Harry konnte die Schreie kaum ertragen. Er wollte zu ihm wollte ihm helfen doch auch da hörte er schon den Fluch auf ihn nieder regnen . "AVADA KEDAVA" . Als der Fluch ihn traf wusste er, dass er für ihn nicht tödlich war. Dafür hatte Voldemord damals gesorgt. Dennoch fiel er in einen Tunnel aus Dunkelheit und Schmerzen . Er wünschte sich nur noch endlich in die so erlösende Bewusstlosigkeit abzudriften doch Lucius Malfoy wusste genau wie er das verhindern konnte.
" Na Potter gefällt dir das?" fragt Crabbe der auf ihn eintrat während der große Malfoy kurz den Fluch von ihm genommen hatte.
"Bitte lasst. " doch weiter kam er nicht. Er spürte wie seine Rippen brachen und fiel dann endlich in die erlösende Ohnmacht.
Erwachen
"Mach dir keine Sorgen Draco, wir bekommen ihn schon wieder hin." hörte er Severus sagen der ihn vorsichtig vom Boden hob.
"Aber.." " Kein Aber. Du wirst jetzt sofort zu Hause den Stärkungstrank zu dir nehmen und dich dann anschliessend ins Bett legen. Ich kümmere mich um Harry. Und dann werde ich das Ministerium benachrichtigen. Dein Vater gehört endgültig hinter Schloss und Riegel."
Draco seufzte war aber zu schwach um noch irgendwas entgegen zu setzten.
Als Harry das nächste Mal aufwachte war er wieder in seinem Zimmer in Snape Manor. Er fühlte sich elend. Alles tat ihm weh und er hatte das Gefühl jemand hatte versucht ihm das Herz mit samt seinen Gefühlen aus zu reißen.
"Er kommt wieder zu sich" sagte Snape leise der an Harrys Bett gewacht hatte. " Professor?!" " Ja ich bin da Harry. Mach Dir keine Sorgen. Es wird dir bald wieder besser gehen."
Tränen stiegen in Harrys Augen auf. " Was ist mit.." Weiter kam er nicht denn seine Stimme versagte ihren Dienst.
"Keine Sorge. Ihm geht es gut. Er ist nur sehr müde und schläft nebenan. Du solltest auch schlafen mein Kleiner." Sagte Severus liebevoll. Und als Harry schon fast wieder eingeschlafen war war hörte er wie sein Zaubertränkmeister sagte "Ja Harry ich weiß, ich bin ein Ekel doch auch ich bin nur so geworden weil mich die Gesellschaft zu einem gemacht hat. Aber ich liebe dich und mein Patenkind und ich verspreche ichwerde immer für euch da sein." Damit strich er Harry sanft eine Strähne aus der Stirn.
Bevor Severus das Zimmer verlassen hatte sagte Harry noch leise " Prof. Snape ich hab sie lieb" und glitt sanft in das Land der Träume .
Zwei Tage später war Harry endlich erwacht. Solange hielt es Severus für nötig Harry in einem traumlosen Schlaf zu lassen damit er sich erholen konnte.
Draco der schon am nächsten Morgen wieder ganz fit war saß die beiden Tage neben Harry und wachte über ihn. Nie wieder wollte er das so etwas Schlimmes dem Jungen der lebte passierte. Schließlich war er sein Freund. Sein erster richtiger Freund.
" Hallo Draco" sagte der Junge im Bett plötzlich . " Harry du bist wach. Wie schön! Wie geht's dir?"
" Ich bin zwar noch etwas müde, aber sonst geht's mir ganz gut." "Oh das freut mich. Wir haben uns alle solche Sorgen gemacht! Warte. Jetzt musst du aber erstmal was essen."
Harry verzog das Gesicht. Schon beim Gedanken an Essen wurde ihm schlecht. " Nein danke." War seine nüchterne Antwort. " Doch Du musst Harry Du hast seit fast einer Woche nichts mehr zu Dir genommen und ich möchte nicht das Du mir hier verhungerst. Nur ein bischen Suppe. Dann bin ich schon zufrieden."
Da kam auch schon Severus ins Zimmer . " Hab ich schon machen lassen Draco." Sagte er grinsend mit dem Teller in der Hand. " Oh Du bist ein Schatz" sagte der blonde Junge lachend.
" Danke schön. Welch ein wunderschönes Kompliment. Na Harry . Schön das Du wieder unter uns bist!" Der Zaubertränkemeister lächelte Harry liebevoll an.
" Prof.Snape, ich habe das übrigens ernst gemeint bevor ich eingeschlafen bin." Sagte Harry leise als Draco gerade noch mal losging um noch ein Stück Brot zu holen. In Severus Augen erschienen kleine Tränen. " Nenn mich Sev Harry o.k." antwortete er leise stand auf und drückte Harry vorsichtig an sich. "Danke, das Sie, ähm Du mich bei Dir aufgenommen hast. Ich weiß nicht was sonst mit mir passiert wäre. Die Todessehnsucht." "Psst.. Red nicht weiter. Wir sind froh, das es nicht so gekommen ist. Und Du weißt jetzt das es Leute gibt die dich lieben."
"Ja das weiß ich jetzt. Aber alles wird anders sein wenn ich zurück zur Schule komme." " Ja das wird es wohl und es wird auch einiger Gespräche bedürfen. Aber habe keine Angst Harry das stehen wir zusammen durch. Draco Du und ich."
Schöne Ferien
Die nächsten Tagen verbrachten die drei fast unbeschwert indem sie lange Spaziergänge am Meer unternahmen oder einfach nur stundenlang über etliche Streiche erzählten die sowohl die Jungs als auch Severus im laufe der Zeit in Hogwarts erlebt hatten.
"Und du warst mit Ron wirklich im Gemeinschaftsraum der Slytherins?" sagte Draco immer noch kopfschüttelnd nachdem Harry ihnen die Geschichte mit dem Vielsafttrank in der zweiten Klasse erzählt hatte.
" Ja definitv. Aber ich war froh als ich dann endlich nicht mehr in Crabbes Haut stecken musste!" antwortete Harry grinsend.
"Mal gut das ich euch damals nicht erwischt habe ." mischte sich jetzt auch der Zaubertrankmeister ein. "Ich hätte euch glatt von der Schule verwiesen!" ein Blitzen war in seinen Augen zu sehen. Sicher hätte er das nicht wirklich getan, aber wer weiss..
"Ich möchte morgen gern noch mal einen Ausritt unternehmen." Brach der Blonde die Stille nachdem sich alle vom Kichern beruhigt hatten.
"Gute Idee. Wir könnten zum Riff " Lost Dreams" reiten. Es ist wundervoll dort. Und wir könnten unseren letzten Tag dort mit einem Picknick beschliessen." Severus war begeistert von der Idee.
"Was meinst du Harry?" blaugraue Augen blickten ihn gespannt an. Er war schon wieder in seine eigene Gedankenwelt versunken. Was würde bei der Rückkehr nach Hogwarts passieren. Was wäre mit seinen alten Freunden. Wie sollte er sich Draco und Severus gegenüber verhalten?
" Erde an Harry." Draco rüttelte an seiner Schulter. " Tschuldigung. Habe wohl nicht zugehört." " Offensichtlich" bemerkte der Lehrer mit einem kleinen Lächeln. " Wir wollten morgen einen Ausflug zum Kliff "Lost Dreams" unternehmen. Mit Thunder und Shadow. Du hast doch bestimmt auch Lust oder?"
Harry der inzwischen germerkt hatte wie viel Freude ihm das reiten bereitet strahlte. "Super gern!"
Am nächsten morgen standen die Jungs schon früh vollständig in zwei Reitdresse gekleidet im Wohnzimmer. " Onkel Sev ist aber auch so ein Langschläfer!" beschwerte sich der Malfoy Spross.
" Ach lass ihn doch. Es wird ihm auch mal ganz gut tun." " Na gut, komm dann machen wir schon mal die Pferde fertig. Dann können wir gleich los, sobald er aus dem Bad kommt und eine Kleinigkeit gefrühstückt hat."
Und so war es dann auch . Schon eine Stunde später sassen sie auf den Pferden. Draco und Harry ritten gemeinsam auf Shadow der sie mit ungeheurer Geschwindigkeit über die grünen Hänge trug.
"Draco, ich wünschte es würde ewig so sein." Flüsterte Harry leise und klammerte sich näher an den Blonden vor ihm.
"Ich weiss Harry. Ich wünschte mir nichts sehnlicher. Aber leider wird das heute unser letzter gemeinsamer Tag für lange Zeit. Wir sollten ihn wirklich in vollen Zügen geniessen." Er drehte sich kurz nach hinten um und nahm ein Nicken war das der schwarzhaarige unter den aufkommenden Tränen zustande brachte.
"So wir sind da." Ein majestätisches Riff tauchte vor den dreien auf. Wenn Harry dachte das Riff auf dem sich Snape Manor befand war gigantisch war das hier kein Vergleich.
Hundertmeter in die Höhe streckte sich ein von den Wellen über die Dauer ausgefressenes Massiv. Die Wellen die durch den starken Wind mit voller Kraft gegen die steinigen Wände geschleudert wurden erzeugten fast eine beruhigende Melodie.
Die drei setzten sich auf einen Felsvorsprung. " Warum wird dieses Riff "Lost Dreams" genannt?" fragte Draco seinen Patenonkel.
"Ganz einfach. Weil hier meist Menschen und Zauberer herkommen deren Träume zerplatzt sind. Sie suchen Trost im Spiel der Wellen. Einige vereinigen sich auch ganz mit dem Wasser."
Die beiden Jungen sahen sich ein wenig fragend an. " Das bedeutet sie gehen ins Wasser und kommen nie wieder hinaus. Sie geben sich dem Wasser hin und scheiden aus dem Leben. Eine besondere Art des Todes. Eine friedvolle Art." Endete Severus mit seinen Erklärungen und blickte hinaus.
" Aber wenn Du sagst, hier kommen hauptsächlich Leute hin, deren Träume zerplatzt sind, wieso bist du dann hier?" Der Zaubertranklehrer schluckte. Die Frage hatte er zwar erwartet aber gehofft, das sie ihm nicht gestellt würde.
Er legte sein Kinn auf seine aufgestütze Hand. " Ich weiss nicht ob es schon an der Zeit ist, euch von der Geschichte zu erzählen. Ich weiss nicht ob es jemals richtig sein wird das ihr sie hört, aber ihr habt mir soviel von euch anvertraut, vielleicht ist es nur richtig wenn ihr erfahrt warum ich immer so verbittert und böse gegen die meisten Leute bin."
Das alles hatte er sehr ruhig und gefasst gesagt, doch in seinem Innern war alles aufgewühlt. Er dachte an die Zeit zurück. An die schwere Zeit die er gehabt hatte. Die Enttäuschungen.
" Bitte Severus, erzähl es uns. Es wird dir sicher helfen darüber zu reden." Sagte Harry jetzt leise und strich sanft über die Schulter des langhaarigen Mannes.
" Also gut. Es wird sicher Sachen geben, die ihr von mir noch nicht wusstet, was ihr nicht mal geahnt habt, und manches wird euch vielleicht nicht gefallen was ihr hört." Er stockte. Draco aber schüttelte nur den Kopf " Mach dir keine Sorgen Onkel Sev ."
So fing er an zu erzählen.
" Ich hatte schon keine besonders schöne Kindheit. Meine Mutter wurde von meinem Vater , ähnlich wie bei dir Draco, nur gehalten. Wie ein Spielzeug das man gebrauchte wenn man Lust hatte damit zu spielen und wenn nicht es in die Ecke zu werfen.
Meine Mutter war eine herzensgute Frau die immer versuchte mich vor ihm, meinem Vater zu beschützen, aber sie hatte keine Chance, sie war einfach zu schwach und so wurde ich von meinem Vater geschlagen und misshandelt bis ich vollkommen meinen eigenen Willen abgegeben hatte und wie eine Marionette wurde.
Dann kam mein 11. Geburtstag und meine Eltern mussten mich auf die Schule nach Hogwarts schicken.
Zum ersten Mal bekam ich keine Befehle mehr was ich zu tun und zu lassen hatte und war so vollkommen hilflos, da mir eigenes Denken wie gesagt vollkommen abgewöhnt worden war. Lucius seiner Zeit nahm sich mir gleich am ersten Tag an .
Ich begann Vertrauen zu ihm aufzubauen. Er stärkte mich. Und half mir ein wenig mich selbst zu finden.
Zur selben Zeit waren da auch Black, Lupin, und dein Vater Harry. Sie hatten es sich zum Spass gemacht mich zu trietzen wo immer sie konnten. Sicher ich gab ihn oftmals auch den Anlass dazu. Pflegte mich in keinster Weise und war immer ekelig zu jedem der nicht im direkten Slytherin Umfeld war . Das alles passierte aus reinem Selbstschutz aus Angst verletzt zu werden.
Lucius hetzte mich immer mehr gegen die anderen Häuser auf. Und ich gehorchte wie ich meinem Vater gehorcht hatte. Ich schlug mich oft mit Sirius und Deinem Vater. War immer nur die ausführende Kraft, denn Lucius machte sich nicht gern die Hände schmutzig.
Und obwohl ich zu dem Zeitpunkt meinte die drei Jungs über alles zu hassen merkte ich wie ich langsam, wie auch immer einen gewissen Draht zu Remus aufbaute."
Die beiden Jungen sahen sich erstaunt an.
" Ja Remus hatte sich immer bei den Hänseleien der beiden anderen rausgehalten. Hatte immer versucht zu schlichten und war mir gegenüber nie handgreiflich.
Irgendwann eines Abends war ich noch draussen am See. Ich war oft dort um den Kraken zu besuchen. Da hörte ich auf einmal Schritte hinter mir.
Review :
"Severus, was machst Du so spät noch hier draussen." Ich schaute mich verwirrt zu der Stimme um. Das musste Lupin sein.
" Severus, hey hör mal, ich will dir nichts böses komm vielleicht können wir jetzt wo die anderen alle dabei sind einfach ein bischen reden." Schlug der Junge mit den hellbraunen Augen leise vor.
" Ich soll mit dir reden?" versuchte ich in meiner arroganten Art zu sagen, doch meine Nervosität liess es eher sanft klingen.
" Ich würde mich freuen. Komm mit, lass uns hinten unter die Weide setzten, da kann uns keiner beobachten."
Severus liess sich mitziehen. Er hatte das Gefühl keinen eigenen Willen mehr zu haben.
Nachdem sie sich auf den Rasen gesetzt hatten fing Remus Lupin an zu sprechen: " Severus , ich weiss wie schlecht es dir eigentlich geht. Es tut mir leid immer zu sehen, wie dich Sirius und James beleidigen und ich weiss das Du nicht halb so böse bist, wie du immer tust.
Severus, ich mag dich sehr." Remus wurde rot und drehte den Kopf verschämt zur Seite.
Noch nie hatte jemand voher so etwas in meinem Leben gesagt. Sicher Lucius zeigte mir seine Anerkennung in dem ich in seiner Nähe sein durfte. Seinem Track angehörte. Aber so was.
" Wie meinst Du das Remus?" ich hatte ihn tatsächlich beim Vornamen genannt. " So wie ich es gesagt hab Sev. Ich würde wirklich gern den echten Severus Snape kennenlernen. Nicht seine Maske. Ich denke es würde mir wirklich sehr gefallen was ich dort sehen würde."
Der Werwolf war näher an den dunkelhaarigen rangerutscht und legte ihm vorsichtig einen Arm um die Schulter. "Ich möchte das Du es dir überlegst." Somit stand er auf, gab dem verdutzten Slytherin einen kurzen Kuss auf die Stirn und stand auf.
Review Ende
"Ja so war das damals. Kurz danach sind wir zusammengekommen. Natürlich heimlich. Wir trafen uns so oft es ging oben im Astronomieturm. Haben Nächte lang geredet, zusammen gelacht und geweint."
Harry schluckte schwer. Das war unglaublich, nie im Leben hätte er gedacht das sein Zaubertranklehrer Remus Lupin auch nur annähernd mögen könnten. Und jetzt das. " Aber was ist passiert? In unserem .."
" Ja Harry ich weiss was du dich jetzt fragst. Es war so. Wir waren sehr sehr glücklich zusammen bis Lucius irgendwann raus fand wo ich mich Nachts immer aufhielt wenn ich nicht im Schlafsaal war.
Review:
" Severus, du brauchst es gar nicht zu leugnen, ich habe dich beobachten lassen. Du machst mit dem Abschaum der ganzen Schule Lupin rum." Severus wollte etwas erwidern.
" Crucio !" schrie Lucius in dem Moment und der junge Severus krümmte sich vor Schmerzen am Boden als ihn der unverzeihliche Fluch traf.
Als der grosse Blonde den Fluch wieder von ihm genommen hatte sagte er mit eiskalter Stimme :" Ich gebe dir noch eine Chance. Sollte ich noch mal sehen, das Du mit Lupin was zu tun hast wird er sterben. Verstanden ?"
Severus standen Tränen in den Augen. Nein das konnte er nicht verlangen, er war sein Freund. Wie konnte ein Freund von jemanden verlangen jemanden den man über alles liebte aufzugeben?
Review Ende :
" Jedenfalls verfasste ich noch an dem selben Abend einen Brief an Remus
Lieber Remus,
niemals ging es mir schlechter als jetzt. Wir können von jetzt ab nicht mehr zusammen sein.
Es geht einfach nicht ein Slytherin und ein Gryffindor. Das wurde mir heute wieder verständlich gemacht. Schmerzhaft.
Ich will nicht das dir was passiert, schliesslich bist du das einzige was ich jemals geliebt hab und ich hoffe du wirst das auch niemals vergessen. Wie sehr ich dich liebe und immer lieben werde.
Severus
Ab diesem Tag ignorierte ich ihn vollständig. Es tat so weh ihn so gebrochen zu sehen, doch ich schaffte es ab da eine Maske aufzubauen, die niemand durch dringen konnte. Niemand.
In der Nacht des Abschlussballs war mein Schmerz so stark das ich über das Schulgelände lief und versuchte mich mit der Dunkelheit zu trösten. Mc Nair fand mich verzweifelt auf und deutete mit ihm zu kommen.
Er nahm mich mit zu meinem ersten Todesser Treffen. Ja das war der Beginn meines Dienstes unter Voldemords Herrschafft.
Ich schloss mich ihm an und suchte anfänglich meinen Trost darin anderen Leuten genauso viel Schaden zuzufügen wie die Welt es mir bisher zugefügt hatte. Ich dachte es wäre richtig. Doch .. Den Rest der Geschichte kenn ihr ja bereits."
Kleine Tränen hatten sich in seinen Augen gebildet die er versuchte unauffälig mit seinem Umhang wegzuwischen. Dann fuhr er fort:
"Remus versuchte nach der Schule noch mal mit mir in Kontakt zu treten, doch ich fürchtete immer noch Lucius und seine Morddrohung gegen ihn und so entschied ich ihm nicht zu antworten ausserdem war ich schon viel zu sehr ein Anhänger des Dunkelen Lords.
An dem Tag als er dann als Lehrer wieder nach Hogwarts kam wurde mir alles wieder so schmerzlich bewusst, was ich die ganzen Jahre hatte verdrängen wollen. Er sprach mich nicht darauf an und das war gut so. So mussten wir uns beide nicht den Schmerzen stellen die wir schon über die Jahr gehabt hatten.
Und ich liebe ihn immer noch. Und ich bin heute immer noch Traurig darüber das ich nicht für unsere Liebe gekämpft habe. Besser wäre es gewesen ich wäre dafür zu sterben als sein ganzes Leben an das was man verpasst hat denken zu müssen."
Jetzt verlor er doch die Beherrschung aber wurde sofort von 4 starken Armen eingefangen die ihn fest in einer Umarmung hielten.
" Es muss so schrecklich sein für dich." Sagte Draco den die ganze Geschichte mitgenommen hatte. Zwar mochte er Prof. Lupin nicht besonders und dennoch.
Severus liess sich die kleinen Streicheleinheiten gefallen. Harry strich sanft seinen Rücken auf und ab und Draco strich ihm Strähne für Strähne aus seiner Stirn.
Als sie am Abend zurückkehrten war die Stimmung sehr gedrückt. Jeder dachte an das Schicksal des anderen und bedauerte wie sehr sie gelitten hatten.
Harry der emotional immer noch am labilsten war fing beim Abendessen aufeinmal an zu weinen.
" Ich möchte nicht von hier weg, von euch, es kann doch nicht falsch sein, mit den Menschen die man liebt zusammenzusein. Das hast Du heute selbst gesagt!" sagte er fast trotzig.
" Du hast ja recht Harry. Aber dennoch dürfen wir zu deinem und Dracos Schutz nichts überstürzen. Wir müssen erstmal so leben wie vor unserer Zeit hier. Ich werde mit Dumbledore sprechen und einen Weg finden damit wir zusammenseinkönnen."
An diesem Abend schlief Draco mit Harry in einem Bett. Die beiden waren sich so nah wie noch nie und brauchten die Wärme so sehr das sie sich im Schlaf aneinanderklammerten und erst so wieder erwachten.
Zurück in Hogwarts
Als sie mit dem Zug in Kings Cross ankamen waren die anderen Schüler noch nicht da. " Am besten ihr setzt euch jetzt schon mal in den Hogwartexpress in verschiedene Abteile. Die anderen Kinder kommen gleich." Sagte Severus fest und mit einer Stimme die keinen Widerstand duldete.
" O.k. Onkel Severus ." antwortete Draco gepresst und nahm ihn noch einmal fest in den Arm. " Du auch Harry." Der Zaubertränkemeister drückte den jetzt wieder so zerbrechlich wirkenden Jungen fest an sich und drehte sich um. Plopp machte es und schon war er nach Hogsmeade appariert.
Harry suchte sich ein kleines Abteil und setzte sich ans Fenster. Hermine und Ron würden bestimmt gleich kommen und dann würden sie fröhlich sein. Sagen sie freuen sich ihn wiederzusehen und all das Zeug. Doch war das wirklich war? Immernoch hatte er keine Post von ihnen erhalten. Den ganzen langen Sommer nicht.
Und so war es auch. Kurze Zeit später wurde die Abteiltür aufgeschoben und ein lockiger und roter Kopf schauten hinein." Harry , schön dich endlich wiederzusehen!" rief Hermine und lief auf ihn zu. " Ja schön euch auch zu sehen." Antwortete Harry sarkastisch . "Was ist denn mit dir los?" fragte Ron der etwas verwirrt aussah. " Schön das ihr euch so freut mich wiederzusehen, dass ihr euch einen ganzen langen Sommer nicht gemeldet habt."
Seine beiden Freunde liefen knallrot an ." Ähm Harry entschuldige, wir ähm wir habens irgendwie vergessen."
Harrys Traurigkeit wich nun der Wut. " Ihr habt mich vergessen? Ihr sagt ihr seit meine Freunde und vergesst mich?" eine lodernde Flamme war in ihm entzündet worden. " Ja Harry, Ron und ich , wir , wir sind." "Wir sind zusammen. Und da na ja.. du weißt schon." Beendete Ron Hermines angefangen Satz.
"Achso, da kann man sich dann nicht mehr um seine anderen Freunde kümmern. Ich bin fast verreckt, aber keiner von Euch hätte wahrscheinlich überhaupt gemerkt, wenn ich nicht zur Schule gekommen wäre. Ihr seit so egoistisch. Wie konnte ich nur auf eure falsche Art reinfallen? Warum war ich nur so blind?" er hatte Tränen in den Augen. Vor Wut.
"Aber .." Versuchte es Hermine erneut, doch sie erntete nur einen bösen Blick. " Ich möchte das ihr dieses Abteil verlasst. Ich kann mit solch tollen Freunden kein Abteil mehr teilen." Er deutete auf die Tür und die beiden erschrocken über Harrys Wutausbruch drehten sich um und gingen.
