One Kiss
Disclaimer: Alles nicht meins!
Spoiler: nope
Raiting: T
Zusammenfassung: Mac und Stella. Und ein Kuss. Nichts ernstes, nur ein wenig Smacked-Spaß
Feedback: Ich flehe euch an!
Stellas POV
Es ist alles Macs Schuld.
Nichts von dem wäre passiert, wenn Mac seinen Kopf nicht nach links geneigt hätte. Wenn er stillgestanden hätte, wie er es sonst auch tut, wenn ich mich zu ihm beuge, um ihn auf die Wange zu küssen, hätten meine Lippen nur die sichere warme Haut direkt unter seinem rechten Auge gestreift. Nichts Gefährliches also. Absolut sicheres Terrain. Ich küsse ihn oft auf die Wange. Inzwischen bin ich sogar so gut darin, das nicht mehr fürchten muss, jeden Augenblick über ihn herzufallen, weil er so süß ist. Manchmal, wenn ich mich wirklich sehr stark fühle und mit dem Feuer spielen möchte, nur um zu beweisen, dass ich die Hitze vertrage, küsse ich seinen rechten Mundwinkel. Ja, ich, Stella Bonasera, bin eine ganz Mutige! Normalerweise...
Doch Fakt ist, Mac HAT seinen Kopf gedreht und statt seiner sauberen Haut, hatte ich plötzlich seine weichen Lippen unter meinen. Wäre auch noch kein Problem gewesen, wenn ich mich hätte kontrollieren können. Wenn ich mich einfach zurück gezogen hätte, nachdem ich seinen Mund gegen meinen fühlte.
Natürlich konnte ich mich nicht beherrschen. Natürlich nicht.
Ich mache meine Müdigkeit dafür verantwortlich, dass ich ihm nicht widerstehen konnte. Ich schiebe es auf sein süßes Lächeln, das er mir schenkte, als ich vor einer halben Stunde sein Büro betrat, um ihn zum Abendessen einzuladen. Das gleiche Lächeln, das noch süßer wurde, als er zusagte. Ich mache mein griechisches Temperament dafür verantwortlich, der Duft seiner sauberen Haut, welcher immer meine Sinne betäubt, welcher mich nur seinen Geruch inhalieren lässt, um mich daran zu berauschen, und natürlich seinen Mund, der sich in einer kleinen Geste des Schocks leicht unter meinem öffnete und meine Lippen mit seinem Atem kitzelte, dass ich meinen Mund fest auf seinen presste, um das Gefühl zu intensivieren.
Und jetzt küsse ich ihn. Ich küsse Mac. Meine Augen sind geschlossen, meine Arme um seinen Nacken geschlungen, halten seinen Kopf nah bei mir, und meine Lippen bewegen sich über seinen Mund in einer zärtlichen Berührung.
Er steht völlig still.
Toll, plötzlich kann er still halten. Jetzt, wo alles zu spät ist und ich mich selbst in diesem einseitigem Kuss verliere, kann er still stehen. Einfach großartig!
Endlich schaffe ich es, mich von ihm zu lösen und einen Schritt zurückzutreten. Sofort fehlt mir die Wärme seines Körpers an meinem, die weichen Haare in seinem Nacken, die an meinen Unterarm kitzelten. Schwer atmend, zwinge ich mich, meine Augen zu öffnen, um ihm ins Gesicht sehen zu können.
Er sieht geschockt aus. Sein Gesicht ist blass und seine Augen weit geöffnet, starren mich an, wie ein Reh im Scheinwerferlicht eines näher kommenden Wagens. Dann entlässt er die Luft aus seinen Lungen, die er angehalten hatte, seit meine Lippen seine mit diesem Kuss versiegelt hatten.
Zeit ist seltsam, wisst ihr. Momente, die sich anfühlten wie Stunden, dauerten nur ein paar kurze Sekunden. Wenn man mich gefragt hätte, wie lange ich mich selbst in diesem Kuss verloren hatte, hätte ich geantwortet, dass ich ihn mindestens für zwanzig Minuten geküsst habe. Doch nun, da Mac seinen ersten Atemzug nimmt, seit unsere Lippen sich berührt haben, beginne ich an meiner eigenen Wahrnehmung der Zeit zu zweifeln. Hätten wir uns wirklich zwanzig Minuten geküsst, wäre Macs Gesicht jetzt vermutlich blau und nicht bloß bleich...
Jetzt ist es ziemlich ähnlich. Es fühlt sich an, als würden wir uns schon seit Stunden schweigend anstarren, doch das nervtötende Ticken der Wanduhr in Macs Büro, welches ich nun wieder wahrnehme, jetzt wo sich das Blut, das bis vor kurzen noch mit Lichtgeschwindigkeit laut durch meine Ohren rauschte, beweist etwas anders.
Ich weiß, ich sollte etwas sagen, sollte die schwere Stille zwischen uns brechen und versuchen die Stimmung zu heben, doch mein Verstand weigert sich schlichtweg mit den passenden Worten aufzuwarten.
'Es ist deine Schuld, du hättest dich nicht bewegen sollen' ist KEINE Option. Genauso wenig wie 'Du riechst zu gut und ich bekomm nicht genug von dir' oder 'Dein Geschmack ist köstlich und ich liebe deinen Mund.'
Vielleicht sollte ich einfach auf dem Absatz kehrt machen und verschwinden, bevor er wieder zu sich kommt und mir die klassische 'Lass uns Freunde bleiben'-Rede gibt. Vielleicht sollte ich mich bei mir zu Haus verkriechen und mich morgen krank melden, sodass ich meine nicht vorhandene Kontrolle heute einfach mit einer obskuren Krankheit begründen könnte... Yeah, super Plan. Welche obskure Krankheit sollte das sein? Die 'Ich-liebe-meinen-besten-Freund-itis'?
In der Hoffnung, mir würde zu Hause noch eine glaubwürdigere Krankheit einfallen, sobald seine Nähe nicht länger meinen Verstand vernebelt, will ich mich gerade umdrehen und gehen, als er plötzlich aus seiner Starre erwacht und seine rechte Hand sachte auf meiner Schulter platziert, mich davon abhaltend zu gehen. Sein Mund öffnet und schließt sich immer und immer wieder in dem offensichtlichen Versuch zu sprechen, und ebenso wie ich zuvor scheitert auch er darin die richtigen Worte zu finden. Dann habe ich gerade noch Zeit den 'Was soll´s'-Blick in seinen Augen, den er immer dann hat, wenn er kurz davor ist, etwas völlig spontanes zu tun, zu bemerken, bevor ich auch seine linke Hand auf meiner Schulter spüre und er mich in einer fließenden Bewegung nah an sich zieht, um mich endlich zurück zuküssen.
Wie ich sagte, es ist alles Macs Schuld.
Mein erster Smacked-Versuch, ich hoffe, es hat euch gefallen... Falls Interesse besteht, könnte ich auch mit einer kleinen Fortsetzung aus Macs Sicht dienen...
