Vorwort:

Ich versuche Fakten und Geschehnisse der sieben Bänder im Laufe der Geschichte beizubehalten. Also Harry ist genau das geschehen was in den Büchern geschah, bis zu dem Zeitpunkt nach der Vision mit Dumbledore. Sollte euch etwas auffallen, dass nicht mit den Büchern übereinstimmt meldet mir das Bitte. Es ist ein paar Jahre her seit dem ich sie das Letzte mal gelesen habe.

Die Story bleibt bis „Kapitel 5" P16. Ab „Kapitel 6" wird es dann P18 weil dann graphische Gewaltdarstellung erfolgen.

Disclaimer: Nichts gehört mir, alles gehört Joanne K Rowling. Schreibe das hier nur zum Spaß und um meinen Kopf frei zu bekommen. Schreiben ist denken, also sollte mir das irgendwie helfen.

Inhalt:

Was wäre wenn der Endkampf zwischen Voldemort und Harry anders ablaufen würde als im 7. Band? Die gleiche Situation, der gleiche Moment, doch andere Entscheidungen und andere Gefühle... Harry in verschiedenen Extremen. Bildliche Gewaltdarstellung und andere Gräueltaten.

Im Laufe der Geschichte kommen Ron Weasley, Hermine Granger, Ginny Weasley, Draco Malfoy und Luna Lovegood als eigenständige Charaktere mit ins Boot. Sie werden jedoch einige Zeit NICHT aufeinander treffen, da sich jeder eigenständig entwickeln muss. Sowohl psychisch als auch emotional.

Kapitel 1-7 werden überarbeitet, Story wieder aufgegriffen

Die Heiligtümer des Todes

Ein Mensch bleibt seiner Vernunft erhaben, solange er äußere Einflüsse mit seinem Geist zu bestimmen vermag. Doch was wenn dieser Geist an seine Grenzen gebracht wird? Wann wird eine Seele zerstört, wann ein Mensch gebrochen? Was entsteht aus solch einem Wesen?

Schmerz und Tod sind die heiligen Fragmente, die einer gebrochenen Seele Leben einverleiben. Schmerz als ewige Sühne und Tod als freundlicher Erlöser.. Die Vernunft der größte Feind.

Kapitel 1: Der Tod

Vor den Mauern von Hogwarts lagen sie. Dutzende und aber Dutzende Leichen. Von beiden Seiten, Schlammblüter wie Reinblüter.

Die roten Augen blickten langsam über die Reihen. Es waren wenige hier in der großen Halle versammelt. Der letzte Rest Überlebender der lichten Seite und seine Diener.

Der dunkle Lord konnte die Furcht in ihren Augen sehen. Ihre Seelen bebten und weinten. Der einzige Funke Hoffnung auf den sie gesetzt hatten war erloschen.

Ohne, dass der selbst ernannte Lord es verhindern konnte, schlich sich ein leichtes Lächeln auf seine schlangen haften Züge. Es war vorbei. Zugegeben, es war alles andere als leicht gewesen. Dieser Knabe hatte es in kürzester Zeit geschafft Dumbledores Rolle als ewiger Gegenspieler Voldemorts vollkommen auszufüllen.

Beinahe wäre es ihm möglich gewesen.. alle seine Horkruxe waren zerstört. Er hatte ihn, den dunklen Herrscher zum Sterblichen gemacht. Ein Problem um das er sich später kümmern musste.

Beinahe.. Doch er war nur ein Kind. Mit zwanzig, dreißig Jahren Erfahrung mehr, wäre er ihm fast ebenbürtig gewesen. Eine verschwendete Macht, wie er nun sah. Vielleicht hätte er ihn doch bekehren sollen.

Jetzt war es zu spät. Der Schaden angerichtet. Er war Sterblich und der Auserwählte Tod.

„Euer Held ist Tod", kurz verharrte er. Genoss den Moment ihres Leidens. Sie alle hier würden sterben. Das wussten sie, das wusste er.

„Legt die Waffen nieder und verbeugt euch, vor Eurem neuen Lord", seine Stimme war unnatürlich hoch und trotz allem charmant und bestimmend.

Bei seiner Rede deutete er auf die Leiche des 17-jährigen, der nach wie vor etwas unterernährt wirkte. Er schien nur friedlich zu schlafen, nichts würde darauf deuten, dass er Tod war, wenn die extreme Blässe die Haut nicht in ein schimmerndes Weiß tauchen würde.

„Ab heute..", Voldemort unterbrach sich selbst als er die versteinerten Blicke seiner Todesser bemerkte. Rosier entledigte sich langsam seiner Maske. Mit weit aufgerissenen Augen betrachtete er etwas hinter seinem Meister.

Dieser griff nach seinem Zauberstab.. sein Zauberstab. Der Elderstab. Eine unglaubliche Macht pulsierte durch seine Adern als er das alte Holz berührte. Leichtfüßig drehte er sich um seine eigene Achse. Was er erblickte ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Er selbst hatte den Tod niemals endgültig besiegt. Wieso dann? Beim ersten mal war es Lilly gewesen. Das Schlammblut.. auch sie war ein verschwendeter Tod. Er hätte sie Leben lassen sollen um von ihrem Genius zu profitieren. Sie hatte ihrem Sohn beim ersten mal die Macht gegeben den Tod zu besiegen.

Doch es war einmalig gewesen. Wieso dann?

Wieso erhob sich der Körper des Jungen vor seinen Augen? Langsam, fast zaghaft öffnete dieser seine Augen und Voldemort verfluchte sie auf alle Ewigkeiten. Diese grünen Augen.. wie die eines Todesfluches. Nur reiner, gefährlicher, tödlicher. Hatte er ihn unterschätzt? Nein, diesen Fehler hatte er schon einmal gemacht. Dieses mal war es endgültig gewesen. Wieso dann? Wieso lebte er?

Er vergaß die Welt um sich herum als seine Gedanken rasten. Er konnte es nicht verstehen.

Was hatte er, was kein anderer hatte? Seine Mutter war Tod, konnte ihm aus dem Jenseits nicht zur Seite stehen. Die Macht? War beeindruckend, doch nicht entscheidend genug um den Tod zu besiegen!

„Wie?", flüsterte der dunkle Lord kaum hörbar.

Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Der Tod hatte nur einmal mit Menschen einen Handel abgeschlossen. Die Heiligtümer des Todes.

Sie hatten ihn als Meister anerkannt. Hatten ihre Macht unter ihm gebunden. Hades plante etwas und benutzte diesen Jungen dafür. Er verstand und es geschah etwas, dass er nie gefühlt hatte.. Nicht seit dem er das Waisenhaus vor so vielen Jahrzehnten verlassen hatte. Angst kroch seine Gebeine hinauf. Sein Herzschlag beschleunigte sich und seine Haut begann damit Schweiß auszusondern. Der Junge selbst schien nicht zu verstehen. Vielleicht.. vielleicht konnte er es doch schaffen.

Etwas brachte ihn aus seinem Gedankengang. Der Junge.. er grinste ihn an.

„Ein weiteres mal hast du den Tod besiegt.", begann der dunkle Lord bemüht um Fassung ringend.

„Ein weiteres mal habe ich den Tod besiegt.", wiederholte der Auserwählte und blickte in Voldemorts Augen.

XXX

Es war ein seltsames Gefühl Tod zu sein. Er spürte seinen Körper nicht. Spürte keine Reize von Außen. Seine Seele war in sich selbst gefaltet und trotzdem überall präsent. Alles um ihn herum war schwarz. Er ruhte.. Ein Gefühl der Glückseligkeit übermannte ihn. Alles Leid war vergessen.

Ohne Augen zu benötigen war es ihm möglich ins ferne Nichts zu schauen. Es war alles dunkel. Alles vollkommen schwarz. Trotzdem fühlte er sich nicht alleine. Seine Seele war nicht alleine.

Ein schwaches Licht erhob sich in der Ferne. So unglaublich weit weg, dass er beinahe dachte es würde nicht wirklich da sein.

„Harry Potter", ein Echo dröhnte über das leere Nichts. War das seine Stimme?

Es vergingen einige Momente, deren Zeitspanne er nicht schätzen konnte. Es gab hier keine Zeit. Nur ein hier und jetzt.

„Harry Potter", ertönte es wieder aus dem Nirgendwo. War er das? Nein.

Es war etwas surreales an dieser Stimme. Etwas, dass seine menschliche Logik nicht begreifen konnte.

„Harry Potter", die Stimme wurde nicht dominanter, kam nicht näher. Doch er fühlte, dass er antworten sollte. Verstand nicht wieso, verstand nicht was es war.

„Ja.", krächzte er leise auf. Es war seltsam hier im Nichts zu sprechen. Zumal er nicht einmal einen Körper besaß. Es gab ihn nicht einmal wirklich.

„Die Heiligtümer haben mich gerufen", antwortete das Nichts.

Von einer Sekunde auf die andere verschwand das Nichts. Licht drang in seine Umgebung und eine Welt wurde erschaffen. Sie war plötzlich da. Als wäre sie immer schon da gewesen, doch er konnte irgendwie fühlen, dass dem nicht so sein konnte.

Sein Blick fiel auf seine Handfläche. Die vielen Narben seiner Kindheit waren verschwunden. Also lebte er nicht mehr. War dies, das Paradies?

Die Umgebung verkörperte Traumhafte Schönheit. War vollkommen anders als das, was er kannte und doch so schrecklich gleich. Ein Wald erstreckte sich um ihn herum. Er selbst stand auf einer Lichtung. Über ihm drei Sonnen, die die Lichtung erstrahlen ließ. Eine blaue, eine rote und eine gelbe Sonne. Er stockte. Trotz der irrealen Landschaft war er von ihrer Schönheit geblendet.

Nach einigen Minuten fiel sein Blick wieder auf die Lichtung. Harry konnte nicht seinen Finger darauf legen, doch etwas hatte sich geändert. Er konnte nicht sagen was es war. Doch es tat ihm in der Seele weh. Dann sah er es. Eine Gestalt war erschienen. Eine Gestalt, die in dieser Landschaft wie ein Fremdkörper war.

Sie war etwas über einen Kopf größer als er selbst und in einem schwarzen Umhang gewickelt. Die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Und obwohl keine Sense in ihrer Hand lag, wusste Harry wer diese Gestalt war. Aus einem bloßen Reflex heraus ließ er sich auf die Knie fallen.

Ein Schutz. Noch nie war er einem Gott begegnet, doch sofort wusste er, dass es ihm schaden würde es nicht zu tun.

„Tod", flüsterte der Potter. Sein Herz schlug ungewöhnlich normal. Es schien seinen Körper keinen Stress zuzufügen in Lebensgefahr zu sein. Lag es daran, dass er Tod war? Dass keine Gefahr ihn nochmal töten konnte?

„Hades", antwortete die Gestalt und drückte die Kapuze zurück. Doch der Anblick war grauenhaft.

Ein Mann? Man konnte es nicht eindeutig schließen. Es war verstörend. Die Haut drückte sich platt auf die Knochen, als wäre kein Fleisch zwischen ihnen und dem Schädel enthalten. Die Augen waren vollkommen schwarz ohne jegliches weiß und die Haut blass wie der Mond. Kein einziges Haar erstreckte sich aus des Todes Kopf.

„Du kennst mich", schlussfolgerte Hades scheinbar belustigt.

Ja, Harry kannte ihn. Konnte sich an die Beschreibungen von Lunas Vater erinnern, bevor dieser sie alle an die Todesser verriet.

„Drei Brüder, die meine Macht wollten. Drei Brüder die sich meinen Klauen entziehen sollten. Zwei Brüder, die durch meine Hand starben. Ein Bruder, der mich besiegte.", wiederholte der Tod die Gedanken Harrys, der merklich nach Luft ringte als dieser verstand, dass seine Gedanken nicht ihm alleine gehörten.

„Einer, der sich nur Zeit erkaufte. Zum Schluss bist du immer der Sieger", antwortete Harry und erhob sich. Seine Furcht schwand. Er war bereits Tod. Es konnte nichts geschehen. Das hoffte er zumindest als er mit seinen grünen Augen in die schwarzen Augen des Todes blickte. Nichts weißes war in diesen zu sehen. Ein Schauer lief über Harrys Rücken.

„Ja.. zum Schluss siege ich. Denn Zeit ist nicht mein Feind", seine Stimme war seltsam kalt. Beruhigend und abstoßend zugleich. Wie der Tod selbst.

„Ich schickte also meine Macht auf die Menschenwelt und du brachtest sie unter dir zusammen", fuhr er fort und weiter auf das vorangegangene einzugehen.

Harry zögerte einen Moment. Verstand nicht was gemeint war. Nach einigen Sekunden schüttelte er den Kopf.

„Nur der Elderstab und der Umhang waren mein. Der Stein..", doch Hades unterbrach ihn. Hatte seinen Gedankengang bereits verstanden.

„Der Stein hat dich als Meister anerkannt. So bist du der Meister dieser Macht", die Züge Hades regten sich nicht.

Harry begriff plötzlich. Hades hatte keine Macht über ihn. War er nicht Tod? Nein.. er war im Schutz der Heiligtümer. Sie hatten ihn auserwählt und nun wollte Hades mit ihm reden.

Wie mit den Brüdern, die ihn vorgeführt hatten und ihm ihrer Seelen bestahlen.

„Du verstehst schnell. Ich bin hier um dir das zu geben, was du am meisten begehrst."

„Zu welchem Preis?", er hatte die Märchen nicht vergessen. Er konnte alles haben, doch sollte seine Gier überhand ergreifen, würde er alles verlieren.

„Ich werde versuchen dich zu holen. Also wähle weise. Seit Jahrhunderten habe ich so etwas nicht gemacht. Es wäre schade, wenn du morgen schon Tod wärst.", ein Grinsen erschien auf dem knochigem Gesicht. Es gab keinen Ausweg. Würde er dem Tod ein Schnippchen schlagen oder würde der Tod seine Seele holen?

Der Tod ließ nicht von ihm ab. Nun musste Harry die Entscheidung treffen. Möglichst viel bekommen, für möglichst wenig Risiko. Sollte er sich den Tod Voldemorts erwünschen?

Oder würde er selbst am nächsten Tag Tod sein? Er musste die Macht des Hades bändigen und Voldemort auslöschen.

„Gebe alle Seelen frei, die im Krieg starben. Die Heiligtümer des Todes an meiner Seite. Voldemorts Macht, Körper und Anhänger versiegelt in sieben Ebenen. Du als Schloss für alle Ewigkeiten.", er endete. Sein Herz schlug nun wie wild.

Hades sah ihn einen Moment an. Schloss dann seine Augen. Was war das? Bedauern? Freude?

Harry konnte es nicht sagen. Die Mimik des Todes war minimal, fast nicht vorhanden.

„Also doch ein Spiel auf alle Zeiten. Ich habe in dir einen ebenbürtigen Gegner gefunden, Harry Potter."

Wieder verharrte Hades einen Moment, bevor er dann doch lächelte. „Der dritte Bruder gab den Umhang an seinen Sohn weiter. Dieser an den Sohn, an den Enkel.. Über Generationen und Jahrhunderte hinweg. Bis dein Vater es dir gab."

Die Augen des Schwarzhaarigen folgten aufmerksam den blauen Lippen des Todes. Sein Vater und er? Dann verstand er. Deshalb war er von der Prophezeiung erwählt worden. Deshalb hatte Voldemort ihn erwählt. Deshalb waren seine Eltern gestorben.

„Kurz nach deinem ersten Geburtstag war es dann soweit. Ich kam auf die Erde um die Seelen deiner Familie zu holen. Ich dachte es wäre vorbei. War fast in etwas wie Trauer gefallen, als du mir deine Seele raubtest. Ich wusste, dass dieser Tag heute kommen würde.", Hades schritt einige Meter nach vorne und hielt kurz vor Harry an.

„Gutes gelingen", sagte er und reckte seine Hand in die Höhe. Harry ergriff sie. Der Pakt war geschlossen. Als sich ihre Hände berührten wurde es um Harry kalt. Es war wieder dunkel.

War er wirklich dumm genug um zu glauben er könnte den Tod besiegen?

Seine Augen öffneten sich. Die Schmerzen auf seiner Brust waren dort unerträglich, wo ihn der Todesfluch getroffen hatte. Eine weitere Fluchnarbe?

Unter großer Anstrengung schaffte er es sich aufzudrücken. Sein Blick fiel zuerst auf einen der Todesser. Er kannte ihn.. hatte ihn schon einmal gesehen. Auf einem Friedhof, in seinem vierten Schuljahr. Rosier?

Sein Blick wanderte weiter. Hielt bei den roten Augen, die ihm nun nicht mehr so gefährlich vorkamen. Voldemort schien verstört. Hatte er noch nie einen Toten gesehen, der wieder lebte?

Bei diesem absurden Gedanken richteten sich seine Mundwinkel auf. Ein Grinsen entkam ihm in dieser nicht realen Situation.

„Ein weiteres mal hast du den Tod besiegt.", begann der dunkle Lord bemüht um Fassung ringend.

„Ein weiteres mal habe ich den Tod besiegt.", wiederholte der Auserwählte und blickte in Voldemorts Augen.

Erst jetzt schienen die Umstehenden zu begreifen was geschehen war.

„Harry..", von weiter Ferne konnte er sie hören. Ihre Stimme kam ihm bekannt vor. Ein kurzes Lächeln in ihre Richtung, nachdem er sie sah. Hermines Gesicht war voller Schürfwunden, ihre Kleidung zerrissen und dreckig. Er konnte das trocknende Blut an ihrem Körper beinahe riechen.

In ihren Armen lag Ginny. Auch sie sah keinen Deut besser aus. Ihre Augen waren rot. Hatte sie geweint? Ja.. sie hatte ihn für Tod gehalten. Wie jeder andere. Wie er selbst.

Und dann Ron. Er stand vor den beiden Mädchen. Zwei Zauberstäbe in seinen Händen. Stolz überflügelte Harry. Sein bester Freund hatte niemals aufgegeben. Hatte alles getan um seiner Familie und seinen Freunden zu helfen. Großgewachsen und mit Blut überströmt sah er mehr als nur furchterregend aus. Ihre Blicke kreuzten sich. Ron verstand.

Ohne ein Laut der Vorwarnung begann er die Todesser anzugreifen, die zwei zu eins in der Überzahl waren. Erst jetzt begannen sie ihren Endkampf. Die Hoffnungsschimmer waren heller denn je.

Der Potter wandte sich ab. Rote, unmenschliche Augen bohrten sich in die seine.

Harry konnte diese Wut fast schon riechen. Er streckte seine Hand aus. Der Handel mit dem Tod war gültig. Er war Herr über die Heiligtümer.

„Elderstab", flüsterte er.

Plötzlich lag es in seiner Hand. Es dauerte einige Sekunden bis Voldemort bemerkte wie diese sensationelle Macht des Elderstabes ihn verlassen hatte.

„Nein..", begann er schwach. Sein Hirn arbeitete scheinbar langsam. Ging in Wirklichkeit hunderte Pläne durch um aus dieser Situation zu entkommen.

„Nein! Nein! NEIN! Er ist mein!", Voldemort versank in ungläubiger Rage. Sie gehörten dem Jungen.

Das verstand er.. Doch wieso? Er hatte Snape besiegt, der Dumbledore zu Fall gebracht hatte.

„Nein..", dieses mal klang es ruhiger. Gefasster. Er verstand. Nicht er, hatte Dumbledore besiegt.

„Draco?", fragte er heiser. Plötzlich fühlte er sich alt. Nie hatte er solch einen Fehler gemacht.

Dieser Zaubertrankmeister kontrollierte das Geschehen wohl auch nach seinem Tod.

„Draco.", wiederholte Harry. Noch zögerte er zu agieren. Seine Magie war ausgefahren. Rief das zu sich, was ihm gehörte. Einige Zaubersprüche verirrten sich in seine Richtung, erreichten ihn jedoch nicht. Der Kampf um sie beide herum tobte. Sie jedoch kämpften nicht.

„Der Tod hat einen Pakt mit dir geschlossen?", Voldemort hatte verstanden. Harry wusste um alles.

Seine Macht war dem der Götter nicht gewachsen. Vielleicht hätte er sie bald erreicht. Doch noch war es nicht so weit.

Harry blickte ihn erstaunt an. „Du kennst die Antwort, Tom.", es fühlte sich vertraut an. Dieser Name. Die Erinnerungen an Dumbledore hatten ihn verändert. Die Begegnung mit Hades ebenfalls.

„Was war dein Wunsch?", Neugier packte den dunklen Lord. Ein Gott.. Ja. Das würde er werden wollen. Mit unendlicher Macht und unendlichem Wissen über die Menschen richten.

„Dein Exil", die Worte hallten in seinem Geist wieder. Nicht der Tod, sondern der Exil?

Kurz übermannte ihn Verwirrung, dann nickte er ergeben. Dieser Knabe hatte den Tod an ihn selbst gebunden. Harry würde so selbst dem Tod entkommen.

„Eine weise Entscheidung. Ich verstehe warum Dumbledore dich auswählte"

Etwas flog an Voldemort vorbei. Er selbst war Waffenlos. Konnte sich noch wehren, sah aber die Auswegslosigkeit. Er hatte nicht aufgegeben. So war er nicht. Doch er sah ein, dass es in diesem Moment keine Flucht gab. Er konnte den Göttern nicht entkommen. Nicht jetzt.. doch er würde es schaffen. Und so gab der Knabe ihm das, was er sich immer gewünscht hatte.. Ewiges Leben und bald ewige Macht.

Harrys linke Hand schloss sich um die beiden Gegenstände. Der Ring umhüllte seinen Ringfinger, die milchige Substanz des Umhanges wurde in seine Hand geschlossen. Der Elderstab unbewegt in seiner rechten Hand. Es war vorbei. Und aus irgendeinem Grund wusste er was zu tun war.

Der Stab führte ihn. Seine Hand erhob sich. Der Elderstab pulsierte von unbeschreiblicher Macht umgeben. Eine Magiewelle riss alles von den Beinen.

Außer Harry stand nur noch ein weiterer erhaben auf beiden Beinen. Voldemort.. Seine Magie hatte ihn geschützt. Nicht umsonst war er der mächtigste Zauberer des Planeten. Sein Körper fühlte sich seltsam an. Schwach.. Er brauchte nicht an sich hinunter zu schauen um zu sehen, dass er sich dematerialisierte. Seine Magie verschwand langsam, sein Körper folgte ihm.

Seinen Todessern schien es ähnlich zu gehen. Die Schreie waren Zeuge genug. Nur einige wenige seiner Anhänger fürchteten das Ende nicht. Nicht weil sie den Tod nicht fürchteten. Nein, jeder der so viel Tod und Leid über andere brachte, fürchtete sich vor dem Selbigen.

Sie standen still, weil ihr Meister still blieb. Vertrauten ihm blind.

Es waren sechs an der Zahl. Sechs, die ihrem Meister seit der ersten Stunde dienten und die ihm bis ins Ende folgen würden.

Kurze graue Haare umrahmen für gewöhnlich die Haare von Evan Lestrange. In diesem Moment waren sie jedoch mit Dreck und Blut beschmutzt. Seine Augen verrieten immer Wahnsinn und auch in diesem Moment ließen sie es sich nicht nehmen zu zeigen, dass er bereit war ein Kind zu zerstückeln, wenn es sein Lord befahl.

Er war der Puppenspieler, George Mulciber. Auch seine Haare waren mehr weiß als braun. Nur wenige Verletzungen zierten seinen Körper. Der Imperio war nicht das einzige Mittel um andere nach seinen Wünschen zu steuern. Um ihn herum lagen nur zwei Leichen, der Rest der Toten hatte bis eben für ihn gekämpft. Doch nun verschwand seine Magie. Er richtete sich langsam auf.

Thomas Nott. Sein Gebiet war die Duellierkunst. Nott und Tom Riddle hatten damals immer im Unterricht brilliert. Unglaubliche Geschwindigkeit, gepaart mit den richtigen Zaubersprüchen.

Er schloss die Augen als er sich aufrichtete. Fragen schossen ihm durch den Kopf. Was passierte in diesem Moment mit ihnen? Doch er war treu. Bis zum Ende.

Die Schulter Augustus Rookwood endete in einem blutigen Stumpf. Aberforth Dumbledore hatte ihm im Kampf bewiesen, dass Albus Gene auch in ihm steckten. Nun war dieser Tod. Würde nicht mehr erscheinen. Nie wieder.

Remus Lupin hatte ihm einen guten Kampf geliefert. Diese unendliche Werwolfs Kraft hatte ihn beinahe zerstört. Antonin Dolohow hatte jedoch gesiegt. Hatte seine Treue bewiesen. Den Werwolf getötet. Er erhob sich.

Und dann war noch er da. Tybalt Rosier, des Lords rechte Hand. Manche könnten meinen er wäre der Wäre dunkle Lord gewesen. Und hätte er in seiner Schulzeit nicht Riddle kennen gelernt, wäre

er vielleicht einer geworden. Doch er hatte ihm die Treue geschworen. Aus Respekt vor seiner Macht. Rosier selbst zog nur die Fäden aus dem dunklen. Leitete seinen Lord in den glorreichen Sieg. War auf ewig Treu. Er stand auf. Klopfte sich etwas Dreck aus der edlen Robe und blickte zu seinem Lord. „Auf immer..", seine Stimme verschmolz mit der, der anderen fünf .

„.. unter dem Lord. Bis zum Tod. Für den Sieg, für die Macht, für den dunklen Lord."

Mit dem letzten Wort verschwanden sie. Und damit alle Todesser. Sie waren versiegelt.

Durch Hades Macht.

Harry erhaschte noch einen letzten Blick Voldemorts. Er lächelte.. wusste, dass man ihn nicht auf ewig festhalten konnte.

Die Todesser waren besiegt. Doch keiner jubelte. Sie hörten bloß auf zu kämpfen, waren erleichtert.

Harry sah sich um. Überall lagen Tote… Überall Verletzte…

Nun hob er seine linke Hand. Seine Finger legten sich auf den Stein. Die Versuchung war groß alle zurück zu holen. Sirius.. Cedric.. seine Eltern. Doch sie waren zu lange weg. 24 Stunden.. Nur diese Seelen waren noch in Reichweite für ihn. Er drehte den Stein drei mal und sprach die leisen Worte.

„Bring alle Gefallenen zurück", wieder drückte sich Magie in die Umgebung. Dieses mal war es bei weitem sanfter. Angenehmer. Fast wohltuend.

Sie suchte ihre Ziele und fand sie. Körper überall in und um Hogwarts leuchteten bläulich auf. Regten sich, regenerierten sich und erhoben sich. Sie lebten wieder. Der Tod hatte seinen Teil eingehalten. Der Auserwählte schloss die Augen und hörte die ungläubigen Schreie. Sie verstanden nicht, doch sie waren glücklich. Überall rannte man auf die Tot geglaubten Geliebten zu.

Als er die Augen wieder öffnete waren sie da. Seine Freunde.. nein, seine Familie.

Sie waren um ihn herum. Lächelten ihn bloß an. Ron, Hermine und Ginny.

„Harry..", flüsterte Ginny. Doch sie waren ansonsten still. Wussten nicht wie sie mit der Situation umzugehen hatten.

„Es ist geschafft", flüsterte er. Und dann wurde er in ihren Umarmungen erdrückt.

Er genoss die Ruhe, weil er wusste, dass es gleich vorbei war. Nein, er wusste es nicht. Harry fühlte und ahnte es. Er war nicht zu gierig gewesen. Hatte dem Tod Freiraum gegeben um sich nicht in die Ecke gedrängt zu fühlen. Deshalb war folgendes keine Überraschung für ihn.

Ein Sog erfasste sie von hinten. Den Umhang fest in der Hand haltend, bewegte er seinen Zauberstab und stabilisierte seine Freunde mit einer Mauer, die sie kurzzeitig von dem Sog fern hielt. Er hatte nur kurz über seine Schulter geschaut und ein schwarzes Loch gesehen. Kein wirkliches Loch, sondern mehr ein Tor, dass alles Magie auf sog. Der Tod hatte reagiert bevor er verschwunden war.

Ein Tor ins Nichts. Mitten in der Luft.

Menschen wurden schreiend hindurch gezogen und auch die Umgebung gab stückchenweise nach. Nicht nur Stühle und Tische, auch der Ganze Raum, die Luft sogar der Boden wurde hindurch geschleudert.

Sein Blick glitt über die entgeisterten Gesichter seiner Freunde. Der junge Held wusste nicht was geschehen würde, doch es würde ihnen nichts geschehen. Hades musste sich an den Pakt halten.

„Hört mir zu", er hatte nicht mehr viel Zeit und auch nicht viel Kraft.

Mit schnellen Worten erklärte er seinen Traum und seine Erlebnisse mit Dumbledore und mit Hades. Er reagierte nicht auf die Proteste und die ungläubigen Blicke. Es war keine Zeit. Und bevor sie etwas entgegensetzen konnten war es vorbei.

Die Mauer zerbrach. Alles um sie herum war bereits schwarz. Und plötzlich war er allein.

Wieder.. es war das Selbe Gefühl wie vor wenigen Minuten. Er mochte es nicht..

Diesmal beflügelte ihn keine Glückseligkeit. Nur Furcht. Was hatte er zerstört um selbst Leben zu können, um die Toten zurückzuholen?

Inständig betete er, dass es ein Preis war, den er zu zahlen bereit gewesen wäre.

Nach einigen Augenblicken ergab er sich der Dunkelheit. Sie umschloss ihn, wie einen alten Freund. Und das war er.. schließlich war er oft genug hier gewesen.

XXX

Zu erst einmal möchte ich sagen, dass ich die Story überarbeitet habe, da ich nicht mehr mit meiner Arbeit zufrieden war. So gefällt es mir besser, die Geschichte an sich wird sich auch in eine andere Richtung entwickeln.

Ich werde mehr auf die einzelnen Charaktere eingehen. Verschiedene Sichtweisen einbauen und versuchen die Welt so lebhafter und größer zu gestalten.

Das erste Kapitel ist relativ kurz, dafür aber voll gepackt mit Geschehnissen.

Ich hoffe die Story gefällt euch.

Danke an jeden Leser !

Und auch wenn es euch nervt, wäre ein Review nett. Konstruktive Kritik bringt die Geschichte voran, verkürzt die Wartezeit auf ein neues Chapter und hilft mir die Story auf logischen Bahnen zu behalten :D

= Lesen + Review = :D