So, habe immoment nix zu tun, deshalb hab ich mir gedacht, könntest ja mal vielleicht ne neue FF anfangen. Deshalb keine langen Vorgeschichten mehr, jetzt kommt meine neue Story!

Es war wohl der seltsamste Tag in Lily Evans Leben, als sie an einem sonnigen Morgen im Mai in ihrem Bett aufwachte. Niemand hätte je gedacht, dass so etwas passieren könnte. Nein, unmöglich.

Lily Evans war verlobt… und dann noch ausgerechnet mit James Potter!

Noch vor einem Jahr hätte sie den Kopf zurückgeworfen und laut gelacht, sie hätte gefragt: „Was, ich? Mit James Potter zusammen? Und dann noch freiwillig?" Jeder hätte so etwas wohl gedacht, wer in Hogwarts kannte die beiden Streithähne noch nicht? Es verging kein einziger Tag, an dem die beiden sich nicht in den Haaren gelegen hatten, und wenn es nur um Kleinigkeiten ging, sein Haar sei nicht ganz so verstrubbelt wie sonst, sie könne die Krawatte der Schuluniform nicht richtig binden, sein Hobby, anderen Mädchen nachzustarren sei ja alles andere als lustig, sie sei zu verklemmt und so weiter und so weiter.

Ja, niemand hätte an so eine Situation geglaubt.

Doch es war wahr. Ja, gestern hatte er ihr nach 11-monatiger Beziehung den Antrag gemacht."

-Flashback-

Lily Evans befand sich in der wohl hoffnungslosesten Situation ihres gesamten Lebens. Ihre Augen waren verbunden, sie wusste sich nicht, wo sie sich befand und sie musste voll und ganz auf James Potter vertrauen, der ihr versprochen hatte, nichts Gefährliches mit ihr anzustellen.

Als ihr dann endlich die Augenbinde abgenommen wurde, fand sie sich unter der großen Eiche am See in den Hogwarts - Ländereien wieder. Sie spürte schon seit mehreren Tagen, dass etwas mit James nicht in Ordnung war. Er benahm sich so völlig anders als sonst in ihrer Gegenwart.

Er sprach kaum noch mit ihr, und wenn, dann waren es belanglose Worte, die versuchten, ein heikles Thema zu verstecken. Sie ahnte schon, dass etwas Neues bevorstand. Ein neuer Abschnitt in ihrem Leben, in ihrer Beziehung.

James sah nervös aus, als sie ihm versuchte, in die Augen zu blicken, in diese wunderschönen Augen, die sie immer voll Liebe und Zärtlichkeit anblickten. Doch heute wich er ihren Blicken aus.

Er starrte an ihr vorbei, suchte sich Punkte in ihrer Umgebung, einen Stein, ein Blatt, nur, um ihrem Blick nicht begegnen zu müssen.

Lily", begann er zögernd zu sprechen, während er seine Hände nervös und angespannt knetete. „Wir sind jetzt 11 Monate zusammen gewesen, ach was sag ich, zusammen"

Lily konnte nicht glauben, was hier grade passierte. Ahnte sie gerade, was jetzt passieren würde? Ihr Herz zog sich zusammen.

Nach so einer langen Zeit, nun ja… wie soll ich es sagen? … Ich finde, es ist Zeit, einen neuen Schritt zu machen"

Jetzt war sie sich vollkommen sicher. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, als sie an das Kommende dachte. Er hatte alles geplant, der Ort, die Zeit, einfach alles. Hier, genau vor 11 Monaten, hatten sie sich hier, unter der alten Eiche, das erste Mal geküsst. Hier war der Anfang passiert, hier würde es auch zum Ende kommen. Wie konnte er ihr das nur antun? Die Tränen begannen, ihre Wangen herunter zu laufen.

Als James einen Blick in ihr hübsches Gesicht riskierte, bemerkte er, dass ihr Tränen in den Augen standen. Er unterbrach sein heilloses Gestotter.

Was ist los, mein Schatz?"

Mein Schatz? MEIN SCHATZ? Jetzt wagte er es auch noch, sie SCHATZ zu nennen? Nein, das war zu viel.

Bevor er reagieren konnte hob sie ihre Hand und knallte ihm eine. „Du Idiot!", brüllte sie ihn an. „Musst du das jetzt noch so lange hinauszögern? Sag doch einfach, dass es vorbei ist!"

Mit so einer Reaktion hatte er jetzt wirklich nicht gerechnet. Wie kam sie denn darauf, dass es vorbei sein sollte? Er liebte sie doch…

Dann, als sie mit ihrem Geschreie endlich ein Ende gefunden hatte, drehte sie sich um und lief weinend davon.

James begann, ziemlich wütend zu werden. Er hatte dies schon seit 3 Wochen geplant, es hatte ihm Kopfzerbrechen und schlaflose Nächte bereitet, wie er das hier anstellen sollte. Er hatte schreckliche Angst und war mehr als nur nervös. Und jetzt knallte sie ihm eine und lief davon? Nein, so hatte er sich seinen Antrag für Lily nicht vorgestellt.

Sauer, wie er war, rannte er ihr hinterher. Da er schneller war als sie, packte er sie am Arm und zwang sie damit, sich umzudrehen.

Sie sah ihn aus verweinten Augen an. Einige Schüler, die dem Gezeter nachgelaufen waren, standen in einigem Abstand und beobachteten die Szene interessiert. Also drehte James sich um, zog Lily mit sich vom Schulgelände und apparierte in ihre gemeinsame Wohnung. Dort fing der Streit erst richtig an.

Wie kannst du es wagen, mir eine zu knallen?"

Du weißt genau, warum! Hättest du dir nicht einen anderen Ort dafür aussuchen können?"

Nein, schließlich plane ich das hier ja schon seit ein paar Wochen!"

Du hast unsere Trennung GEPLANT? Wie kannst du es wagen?"

Wie kommst du überhaupt darauf, dass es eine Trennung sein sollte?"

Die Indizien waren ja wohl eindeutig! Seit Tagen haben wir uns nicht mehr ordentlich unterhalten können, geschweige denn miteinander zu schlafen!"

Du denkst ich würde mich von dir trennen weil ich mich dir gegenüber anders verhalten habe? Nur deswegen? Auf andere Sachen, zum Beispiel, dass ich Stress auf der Arbeit habe oder so etwas bist du wohl nicht gekommen!"

Nein, wie sollte ich auch bei dem Umgang? Außerdem, was könntest du sonst außer einer Trennung geplant haben? Du hättest mir mein Herz gebrochen! Du weißt doch, wie sehr ich dich liebe!" Bei diesen Worten, begannen die Tränen erneut bei Lily zu fließen.

James war verdutzt. Hatte sie solche Angst um ihre Beziehung? Das war doch völliger Blödsinn.

Und auf die Tatsache gekommen, dass ich dir einen Antrag machen wollte, bist du wohl nicht gekommen?", fragte er nun zärtlich.

Nein, wie sollte…" Lily stoppte. Hatte sie gerade richtig gehört?

Was hast du gesagt?", flüsterte sie nun.

Lily, my flower, ich liebe dich. Möchtest du meine Frau werden?"

Unter Tränen noch, aber diesmal Freudentränen nickte sie. „Ja, ich will!", sagte sie.

-Flashback end-

Als sie an den gestrigen Tag erinnerte, zeichnete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht ab. Als sie sich auf die andere Seite drehte um nach ihrem Verlobten zu schauen, bemerkte sie, dass die andere Betthälfte zerwühlt und verlassen war.

Verwundert richtete sie sich auf.

Dann öffnete sich die Tür und James (noch im Schlafanzug) kam mit einem vollbeladenen Tablett zu Tür herein.

„Möchtest du frühstücken, my flower?" In seinem Gesicht stand ein fettes Grinsen, das voller Selbstlob war.

Sie setzte sich nun wirklich hin und lehnte ihren Rücken gegen das Kopfende. Ebenfalls mit einem Lächeln im Gesicht erwiderte sie: „Du bist einfach unverbesserlich, mein Schatz, und dafür liebe ich dich!"