Seto saß hinter seinem riesigen Mahagonischreibtisch auf seinem imponierendem Chefsessel und arbeitete. Vor sich sein Computer und Stapel von Dokumenten, die er noch alle durchgehen musste. Er hämmerte wie wahnsinnig auf die Tastatur ein und blickte nur ab und zu auf, um einen Blick in die Ordner oder verschiedene Zeitschriften zu werfen, um sicherzugehen, dass seine Erinnerungen ihn nicht trogen. Die Sonne schien hell durch die verglaste Wand hinter Seto und der Himmel war wolkenlos. Ein wunderschöner Tag im Juni perfekt zum Schwimmen oder einfach zum Rausgehen, von dem Seto aber nicht das Geringste abbekam. Er saß schon seit heute 7 Uhr morgens auf diesem Stuhl fest und war noch nicht einmal dazu gekommen, Mokuba anzurufen.

*Nun, sieht so aus als würde Mokuba dieses Wochenende bis 2:00 Uhr aufbleiben.* seufzte Seto gedanklich. Der kleine Racker hatte sich ein neues Computerspiel aus der Testphase stibitzt und würde wahrscheinlich erst schlafen gehen, wenn er sämtliche Levels durchhatte. Ein leises und vorsichtiges Klopfen an der Tür lies ihn aufhorchen. „Herein!" knurrte er. Die verängstigte Sekretärin steckte ihren Kopf durch den Türspalt und wisperte:

„Herr Homura, der Direktor der Firma X möchte gerne mit Ihnen sprechen, Kaiba-sama Sir."

„Ich hab doch schon ausdrücklich gesagt, dass ich heute nicht gestört werden möchte!" knurrte er und die arme Frau zuckte zusammen.

„Ist selbst diese simple Anweisung für Sie zu hoch? Soll ich sie vielleicht für Sie aufschreiben? Wissen Sie wie viel Sie dafür bekommen meinen Anweisungen zu folgen?" blaffte er sie an.

Die Sekretärin stammelte: „ N-nein Sir, j-ja Sir, aber er besteht darauf. Und ich weiß nicht was-"

„Rufen Sie die verdammte Security und werfen Sie ihn raus!" brüllte er. „J-ja, ja Sir!" rief sie noch bevor sie die Tür hinter sich zuwarf und den Gang hinunter flüchtete als wären Höllenhunde hinter ihr her. Seto setzte die Brille ab und massierte sich die Nasenwurzel bevor er sich mit der flachen Hand über das Gesicht fuhr. Seit einer Woche saß er schon an diesem Problem und er war gereizt und aufbrausend geworden. Aber diese Frau hatte auch Nerven. Wie lange arbeitete Sie nun schon für ihn? Er konnte beim Arbeiten keine Unterbrechung gebrauchen! Er stand kurz vor einem Durchbruch und diese hirnlose *peep* hatte ihn unterbrochen. Seto rieb sich den Nacken und bemerkte wie steif er schon war. Stunden saß er schon vor dem Computer und hatte sich keine Pause gegönnt. Er trank einen Schluck von dem mittlerweile schon kalten Kaffee und lehnte seinen Kopf zurück an die Lehne seines Stuhles. Eine kleine Pause würde ihm nicht schaden. *RUMMS* Die Tür zu seinem Büro wurde mit einem lauten Knall aufgeschlagen und die Sekretärin schrie fast schon hysterisch „Nein, nein bitte Sir. Sie können da nicht hinein. Kaiba-sama…" „Was? Er wird mich doch nicht rausschicken" sagte die Person, die der Wand eine schöne Delle verpasst hatte, da wo die Tür dagegen gekracht war. Er schlug die Tür direkt vor der Nase der Frau zu und kurz darauf konnte man ein dumpfes Geräusch hören. Die Person grinste ein wenig verschmitzt und schloss die Tür mit einem hörbaren Klick ab. Seto lehnte sich entspannt zurück und verschränkte seine Hände. „Na? Hündchen, was willst du denn hier?" Joey´s Grinsen wurde breiter. „Ich wollte doch nur meinen Master sehen, ist das verboten?" flüsterte er. Die etwas raue Stimme und das Grinsen lösten angenehme Schauer in Seto aus. „Ich dachte ich hätte dich zu Hause angebunden und du solltest dort auf mich warten?" Eine Augenbraue hob sich und Joey grinste. „Mir war langweilig." Mit einem sexy Hüftschwung kam Joey näher. „Möchtest du etwa, dass deinem Hündchen langweilig wird?" sagte er und schob seine Unterlippe etwas vor. Seto starrte mit glasigen Augen auf die feuchte Unterlippe und wurde von einem irren Drang gepackt, an ihr zu knabbern. Innerlich wie eine Hyäne lachend beugte Joey sich vor und starrte Seto mir großen goldenen und treuherzigen Augen an. „Willst du mich nicht hier haben?" *Verdammt! Ich hasse diese verfluchten Augen!* Seto schloss die Augen und betete stumm um Standhaftigkeit. *Ich bin ein millionenschwerer Firmenchef, mit Mitarbeiter, Kunden und Feinden, die sich vor Angst in die Hosen machen, wenn sie meinen Namen hören. Also warum kann ich dieser Töle nichts abschlagen, wenn er diesen Welpenblick auspackt?* „Bist du sicher, dass du hierbleiben willst?" sagte er dann, als er die Augen wieder aufschlug. *Wenn er schon unterging, wollte er wenigstens seinen Spaß dabei haben*

Joey blinzelte. „Wenn du hierbleiben willst, musst du schon etwas dafür tun…" und der Rest wurde mit einem schmutzigen Unterton gesagt. Joey´s Augen leuchteten auf. „Aber dafür bin ich doch da!" sagte Joey und umrundete den Schreibtisch um auf Setos Schoss zu krabbeln. Er umarmte seinen Geliebten und glitt mit seinen Fingern durch die seidigen Haaren von Seto bevor seine Lippen auf seine presste. Seto schloss die Augen und überließ Joey kurz die Führung bevor er seinerseits eine Hand in Joey´s Haaren vergrub und den Kuss aggressiv vertiefte. Joey stöhnte auf und öffnete seinen Mund. Seto ließ die Gelegenheit nicht vergehen und schob seine Zunge in den heißen Mund Joey´s. Er knabberte an der unwiderstehlichen Unterlippe und lächelte leicht als ein Schaudern durch Joey ging. So sehr diese Lippen auch seine Schwäche waren, sie waren ebenso Joey´s Schwäche. Er neigte den Kopf von Joey ein wenig um besseren Zugang zu der Süße zu bekommen, die Joeys Mund war. Joey gehorchte nur zu gern.