Summary: Harry ist verzweifelt nach Sirius Tod und vergräbt sich in Selbsthass und Trauer. Trotzdem will er kämpfen und Voldemort besiegen. Wird es ihm geling? Wird er die Trauer über Sirius Tod überwinden, oder wird sie ihn immer wieder einholen?
Disclaimer: Gehört nichts mir! Alles ist JKR zu eigen und ich verdien auch kein Geld hiermit!
Pairings: verrat ich nicht P
Autor: Invosible Kid
Warnung: SVV (selbstverletzendes verhalten)
so, let's go:
Kapitel 1
Der Entschluss steht fest
Es war eine recht stürmische Nacht Mitte Juli. Draussen tobte ein Sturm, doch der Vollmond war so gut zu sehen wie in einer sternenklaren Nacht. Der gesamte Himmel bot einen atemberaubenden Anblick. Der Mond, voll und rund, stand hoch am Himmel und schien in das Zimmer eines gewöhnlichen Reihenhauses, in einer gewöhnlichen Strasse, doch eines mehr als ungewöhnlichen Jungen. Jener Junge schien einen Albtraum zu haben, denn er warf sich von einer Seite auf die andere und atmete schnell und flach. Das schwarze, verstrubbelte Haar klebte ihm auf der Stirn, wo eine blitzförmige Narbe, blass und fast nicht zu sehen, ihren Platz hatte. Mit einem Ruck erwachte der Junge aus seinem unruhigen Schlaf. Harry Potters Augen, sonst smaragdgrün und voller Leben, blickten nun stumm und hoffnungslos. Harry raffte sich auf und ging zu dem einzigen Fenster in seinem Zimmer und schaute hinaus.
Wie es Remus jetzt wohl geht?, dachte er. Bis jetzt hatte er nichts von seinen Freunden gehört. Harry schaute auf seinen Wecker auf dem Nachttisch. 5 Uhr morgens. Seufzend zog er sich an und versuchte sich etwas mit lesen abzulenken. Schnell jedoch merkte er dass dies unmöglich war, denn seine Gedanken schweiften immer wieder zu seinem Paten. Ja… Sirius Black war tot. Der beste Freund seines Vaters und sein Pate. Der Mensch der für ihn wie ein Bruder und Vater zugleich gewesen war. Den er für den Verräter seiner Eltern gehalten hatte. Ermordet durch seine Cousine. Harrys Augen wurden trüb als er an das letzte dachte was er von seinem Paten gehört hatte. „Komm schon, das kannst du doch besser Bellatrix! Sirius lies sein bellendes Lachen ertönen. Ein letztes Mal, bevor ihn dieser Schocker hinter den Vorhang stiess. Harry fing an zu weinen. Stumm und leise bahnten sich die Tränen ihren Weg seine Wangen hinunter. Wütend wischte er sie weg, doch vergeblich. Er machte nur weiteren Tränen Platz. Er war wütend auf sich selbst. Er war doch schuld daran dass Sirius tot war! Er allein! So dachte er zumindest, auch wenn seine Freunde ihn vom Gegenteil überzeugen wollten. Als seine Tränen endlich versiegt waren, fühlte er sich vollkommen erschlagen. Erschöpft stand er wieder von seinem Stuhl auf und ging zum Fenster. Der Sturm draussen hatte sich gelegt und nun ging die Sonne auf. Sie färbte den Himmel in ein blutiges Rot. Harry sah dem Sonnenaufgang zu bis er diesen Anblick nicht mehr ertrug. Er drehte dem Fenster den Rücken zu und ging eilig durch das Zimmer auf seinen Koffer zu. Er öffnete ihn und nahm ein kleines Packet heraus. Mit diesem setzte er sich auf sein Bett und wickelte es aus. Bitter betrachtete er den zerbrochen Spiegel in seiner Hand. Vorsichtig fuhr er mit den Fingerkuppen über die Ränder des gebrochenen Spiegels. Als er kurz nicht aufpasste schnitt er sich in die Finger. Seltsam, es tut nicht mal weh… eher gut! Er genoss es regelrecht das Blut fliessen zu sehen. Nach kurzem Zögern griff er nach einer der Scherben und schnitt sich eine Kerbe in den linken Unterarm, und noch eine, und noch eine. Bis er dachte dass es genug wäre. Es waren nur Kratzer doch bluten taten sie und das war das einzige was er wollte. Jetzt dachte er noch dass es bei diesem einzigen Male bleiben würde, doch bald würde er sich den Tag herbeiwünschen es nie wieder zu tun.
Die Wochen vergingen und die Narben an Harrys Unterarm nahmen zu. Zwei Tage vor seinem Geburtstag sass eine schwarze Eule auf seinem Fensterbrett. Sie hielt ihm ihr Bein entgegen und nahm ihr den sehr offiziell wirkenden Brief ab. Er war vom Ministerium. Harry öffnete ihn und las:
Sehr geehrter Mr. Harry Potter
Zunächst will ich Ihnen mein herzliches Beileid ausdrücken über den Verlust von Sirius Black. Es schmerzt mir, dass dieser erstklassige Auror so lange unschuldig in Azkaban sass und nun tot ist. Doch der eigentliche Grund warum ich Ihnen schreibe ist Sirius Blacks Testament. Es liegt anbei.
Hochachtungsvoll
Cornelius Fudge Zaubereiminister
Zornig zerknüllte Harry den Brief. Wie konnte Fudge es wagen so einen arroganten Brief zu schrieben? Von wegen es würde ihm Leid tun dass Sirius tot wäre! Erstklassiger Auror, pah! Er denkt wohl nur an den materiellen Wert eines Menschen! Dennoch las Harry Sirius Testament:
Harry,
wenn du diesen Brief in den Händen hältst… was schreib ich hier eigentlich? Ich wird wohl alt, dass ich solche bescheuerten Zeilen schriebe… nun gut. Fakt ist, wenn du das hier liest, werde ich nicht mehr neben dir stehen. Wohl gemerkt neben dir stehen! Den aufpassen werde ich immer auf dich, ob nun lebendig oder tot. Ich hoffe nur dass ich im Kampf gestorben bin und nicht an Altersschwäche aufm Bett eingepennt. Wie ich mich kenne werde ich wieder einmal mit dem Glück gespielt haben. Ich setzte dich als alleinigen Erben an und übergebe dir den Grimmauldtplatz. Nur mit einer Bitte: gewährleiste Remus stets Unterkunft.
So, bevor ich hier noch senil werde…
Lebwohl,
dein Tatze.
P.S.: sobald du das hier gelesen hast, hast du vollstes Recht auf das gesamte Vermögen der Blacks, mach damit was du willst. Es gehört dir.
Harry schluckte. Er war also Sirius alleiniger Erbe. Er überlegte kurz und entschloss sich dann einen Brief an seine beste Freundin zu schreiben.
Hallo Hermine,
wie geht es dir? Ich hoffe besser als mir und du hast dich einigermassen von dem Fluch erholt. Ich wollte dich fragen, ob ich für drei Tage bei dir übernachten könnte. Ich möchte etwas in London erledigen. Den Rest erfährst du wenn wir uns sehen.
Harry
„Hedwig, ich hab Arbeit für dich!" Er weckte seine Eule auf und band ihr den Brief ans Bein. „Für Hermine!", damit entliess er sie. Bevor er irgendetwas anders denken konnte, griff er schon nach der Scherbe und ritzte sich ein Wort in den Arm: Freedom. Klein aber doch gut zu sehen. Traurig lächelnd zog er sich den Ärmel wieder hoch und machte sich auf den Weg runter in die Küche. Die Dursleys waren für 4 Wochen verreist. So konnte Harry tun was er wollte. Die meiste Zeit des Tages verbrachte er an Dudleys Sportgeräten und trainierte. In der Küche angekommen, trank er etwas und machte sich dann auf den Weg in den nahe gelegenen Park um zu joggen. Nach einer schweisstreibenden halben Stunde kehrte er wieder zurück und duschte. Nach einem kleinen Snack begab er sich in sein Zimmer und lernte bis es an seinem Fenster klopfte. Verwundert blickte Harry auf und sah Hedwig vor dem Fenster. Hastig öffnete er dieses und lies die Eule ein. Er nahm ihr den Brief ab und begann zu lesen:
hallo, klar, warum sollst du nicht zu mir kommen können. Meine Eltern sind eh nicht da für die nächsten 2 Wochen. Nur was sagt Dumbledore dazu und wie kommst du hier her? Vielleicht kannst du ja ein Taxi nehmen wenn du genug Geld hast. Meine Adresse kennst du ja. Und, wenn du willst, kannst du heute schon kommen. Hermine.
Verwundert starrte Harry den Brief an. Seit wann war Hermine so… so regelbrecherich? Na was soll's. Rasch packte er seine spärlichen Sachen zusammen, kramte nach ein wenig Muggelgeld und suchte das Telefon um ein Taxi zu rufen. Kurze Zeit später war er auf dem Weg zu Hermine und blickte gedankenverloren aus dem Fenster. Er bemerkte nicht wie die Landschaft, wenn man es denn so nennen konnte, vorbei flog. Erst als der Wagen anhielt erwachte er aus seiner Trance. Müde stieg er aus dem Auto, gab dem Fahrer sein Geld und hievte seinen Koffer aus dem Kofferraum. Kaum stand er wieder sicher auf dem Boden wurde er schon stürmisch umarmt.
„Harry! Schön dich zu sehen!"
„Ha...hallo Hermine.", antwortete Harry vollkommen überrumpelt.
„Komm erstmal rein."
Ohne Widerworte folgte Harry Hermine ins Haus und lies sich ins Wohnzimmer dirigieren. Als Hermines Aufregung sich etwas gelegt hatte, fragte sie ruhig:
„So, wie kommst du jetzt auf die Idee von den Dursleys weg zu gehen?"
„Naja, ich habe heute Sirius Testament erhalten und darin steht dass mir der Grimmlaudtplatz gehört und das gesamte Black Vermögen. Und ich wollte einfach raus. Vielleicht werde ich zum Grimmlaudtplatz gehen und dort nach Hinweisen suchen um das Haus meiner Eltern zu finden und es wieder aufzubauen, wenn es denn zerstört wurde. Dann sehe ich weiter."
Er verschwieg ihr zunächst dass es ihm viel dreckiger ging als es nach aussen hin schien und dass er ritzte.
„Und wie willst du es anstellen nicht von Dumbledore aufgespürt zu werden?"
„Ich habe mir gedacht, dass du vielleicht ein Buch über fortgeschrittene Verwandelung oder Zauberkunst hast."
Hermine sah ihn ein wenig misstrauig an doch wenn sie etwas über seine Stimmung merkte, so sagte sie nichts.
„Gut, dann komm mit hoch in mein Zimmer. Dort kannst du dann ein wenig Musik hören während ich in meinen Bücher forsche ob ich so etwas habe."
So gingen die beiden hoch in Hermines Zimmer. Es war sehr spartanisch eingerichtet. Das Bett stand neben dem Fenster, auf dessen anderen Seite zwei riesige Regale standen, beide voll gepackt mit Büchern. Dann standen noch ein Kleiderschrank und ein Schreibtisch im Raum auf dem zwei kleine Lautsprecher und ein CD Player lagen. Hermine kramte ein wenig auf ihrem Schreibtisch der ebenso mit Büchern voll war wie schon die Regale und beförderte eine schwarze CD Hülle zu Tage.
„Hier, vielleicht gefällt's dir, jedenfalls tut's mir" Daraufhin legte sie die CD ein und drückte auf Play. Harry hörte gespannt zu und nach einigen Minuten fing er an mit dem Kopf im Takt zu wippen. Währenddessen stöberte Hermine nach den Büchern und nach den ersten drei Liedern hatte sie sie dann auch gefunden.
„Hier, da stehen Zauber drin die eine Ortung erschweren bis unmöglich machen. Aber das ist UTZ Niveau."
„Egal. Ich werde es schon irgendwie hinkriegen." Schliesslich muss ich ja auch irgendwie hinkriegen Voldemort den Garaus zu machen. „Ach ja, was zur Hölle ist das für eine Musik die du ach so braver Bücherwurm hörst?"
Hermine lachte: „Erstaunt?"
„Und wie. Also, was ist das?"
„Das, mein lieber Potter ist Metallica. Sagt dir nix, glaub ich. Ist Heavy Metal. Gefällt's?"
„Bombastisch. Klar gefällt's mir. Warte, was ist das für ein Lied? Nummer 8?"
„Oh, ich glaube es wäre besser wenn du das nicht hörst." Sie wollte schon aufstehen und die Musik ausmachen, doch Harry hielt sie zurück.
„Warum sollte ich das besser nicht hören? Das Lied ist doch schön."
„Warte bis der Text kommt, dann weißt du was ich meine." Sie schloss die Augen und lies sich vom Takt des Liedes tragen.
„Trust I seek and I find in you… Every day for us something new… open mind for a different view…and nothing else matters…"
"So close no matter how far…couldn't be much more from the heart… forever trust in who we are…no, nothing else matters…"
Als das Lied ausklang öffnete Hermine ihre Augen wieder und sah Harry an. Ein wissender Ausdruck lag in seinen verweinten Augen. Harry verfluchte sich dafür dass er bei einem simplen Lied zu heulen anfing.
„Ich glaube, jetzt weißt du warum ich dir das Lied ersparen wollte."
„Ja… das was ich jetzt wirklich.", antwortete Harry kaum hörbar.
„Das war Nothing Else Matters. Es passt auf so ziemlich jede Lebenslage. Deshalb liebe ich es so, aber deshalb hasse ich es auch. Weil es mich eben an all die schönen dinge im Leben erinnert und aber auch die schlechten."
„Es ist schön, sehr schön sogar."
„Belassen wir es dabei. Hör den Rest, das bringt dich auf andere Gedanken. Oder vielleicht doch nicht…"
Harry schloss kurz die Augen und dachte nach. Er hatte einen Entschluss gefasst und wollte ihn auch durchziehen. Egal wie schwer es werden würde, er würde seinen eigenen Weg gehen. Ob nun mit oder ohne Unterstützung seiner Freunde.
„Nun gut" Harry sah Hermine an.
„Hilfst du mir zum Haus meiner Eltern zu kommen?"
„Ja, ich helfe dir."
