Story: Hey allerseits. Ich hab mal meine alte FF "Hungriges Herz" off gestellt um sie neu zu überarbeiten und hab dafür eine neue angefangen. Wie üblich (hihi) mit meinem fav. Pairing SS/HG.
Freue mich immer über Lob, Kritik und Kekse
Viel Spaß -butterbier verteil-
Disclaimer: Gehört alles JK Rowling. Ich verdiene kein Geld damit.
1. Kapitel
Zögernd klopfte sie an. Auf einmal war sie sich unsicher.
Was suche ich überhaupt hier Sie biss sich auf die Unterlippe und ihr Herz begann zu klopfen.
Immerhin wohnte ihr grimmiger, ehemaliger Lehrer in Zaubertränke, Severus Snape, hinter dieser Tür aus dunklem, schwerem Holz. Sie schloss die Augen und wünschte sich, weit, weit weg zu sein und in diesem Moment nicht auf seine Hilfe angewiesen zu sein. Sie hasste ihn dafür, dass er ein Meister der Zaubertränke war und nur er ihr helfen konnte. Der Gedanke, dass jemand klüger und um einiges überlegen war als sie, brachte sie um den Verstand. Schließlich hörte sie wie sich jemand der Tür näherte und sie schloss für zwei Sekunden die Augen.
Die Tür öffnete sich. Zwei schwarze Augen fixierten die Gestalt vor der Tür. Für einen kurzen Moment schien es ihr, als wäre er überrascht. Aber im nächsten Moment hob er gelangweilt eine Augenbraue und musterte Hermine.
Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen und räusperte sich.
„Guten Abend, Professor Snape.." Sofort fiel er ihr ins Wort und sie vernahm nun seit langem wieder seine schneidende Stimme.
„Miss Granger."
War ja auch klar dass er sich nach 5 Jahren nicht verändert hat. Aber was hatte sie auch erwartet ? Hatte sie erwartet dass er sie hocherfreut über ihren Besuch reinbeten würde und sich mit ihr über das Wetter unterhalten würde ? Innerlich schüttelte sie den Kopf und wunderte sich, wie sie auf solchen absurden Gedanken kommen konnte.
„Nun ja .. Ich .. Ich arbeite im St. Mungos Spital, wie Sie vielleicht wissen und .."
„Nein, weiss ich nicht. Ich wüsste auch nicht, warum es mich interessieren sollte." Er merkte, dass er längst nicht mehr denselben Einfluss auf sie hatte, wie in Hogwarts. Anscheinend konnte er ihr keine Angst mehr einjagen. Nun ja, sie war doch auch schon eine erwachsene Frau. Mit zugekniffenen Augen betrachte er die einst besserwisserische Schülerin. Unfreiwillig musste er sich eingestehen, dass sie längst nicht mehr wie ein Kind aussah. Die einst buschigen Haaren waren glatt und ein bisschen länger als er sie in Erinnerung hatte. Sie hatte leichte Augenringe und wirkte müde.
Sie trug einen schwarzen Mantel und allgemein wirkte sie auf ihn düsterer als sie früher war.
Sie überhörte seinen zynischen Unterton und sprach weiter.
„Vorgestern nachts bekamen wir einen neuen Patienten. Er wurde mit einem schweren Werwolfsbiss eingeliefert und verliert sehr viel Blut. Wir können die Blutung mit herkömmlichen Mitteln nicht stoppen und ich dachte .. vielleicht .."
Wieder ließ er sie nicht ausreden.
„Sie glauben nicht allen Ernstes ich vergeude meine Zeit mit dem Brauen eines Lupirinus-Trankes ?"
„Wären sie vielleicht so freundlich, mich reinzulassen ? Es sieht nach Regen aus .." Sie spitzte die Lippen und versuchte, ruhig zu bleiben.
Wie kann der Typ so ignorant sein. Es geht um Leben oder Tod." Sie dachte an den armen Neville, der mehr tot als lebendig in seinem Zimmer lag. Der Biss war kompliziert und sehr gefährlich. Der Werwolf erwischte seine Hauptschlagader und zeriss sie fast. Entweder er starb an den Folgen des Blutverlustes oder weil zu viel Werwolfblut in ihm floss.
Widerwillig schritt er zur Seite und ließ sie herein. Sie war für einen kurzen Moment überrascht: die Wände waren mit Bücherregalen bedeckt und viele Kerzen beleuchteten den Raum. Eine schwarze Ledercouch fand vor dem Kamin Platz und das Feuer loderte darin. Der Raum wirkte dunkel und unheimlich, aber dennoch einladend und gab einem das Gefühl, sich wie zuhause zu fühlen. Soviel Geschmack war dem Professor gar nicht zuzutrauen.
Sie ging davon aus, dass sie sich hinsetzen durfte, und bewegte sich Richtung Sofa.
„Miss Granger, ich würde doch sehr bitten, sich in MEINEM Haus dementsprechend zu benehmen. Nur weil ich Sie hereingelassen habe, heißt das nicht, dass Sie sich wie zuhause zu fühlen haben." bellte er sie regelrecht an.
Verwundert über seine Reaktion hob sie die Augenbraue und blieb mitten im Raum stehen. Er verschränkte die Arme und trommelte mit den Fingern gegen seine Oberarme. Sie fühlte sich am falschen Platz, obwohl es hier gemütlich war.
„Nun ja. Mittlerweile haben sie ja verstanden warum ich hier bin. Ich bräuchte ihre Hilfe beim Brauen des Lupirinus-Trankes. Alleine bin ich leider nicht dazu imstande, da mir die nötigen Zutaten und Informationen fehlen.." Sie versuchte, seinem Blick auszuweichen, denn sie wusste, wenn Blicke töten konnten, würde sie nicht mehr hier sein.
„Und nur weil Miss Granger meine Hilfe braucht, denkt Sie auch, dass ich ihr fröhlich und munter helfen werde ?" Böse funkelte er sie an.
„Eigentlich gehe ich davon aus .. es handelt sich um Neville Longbottom, und er ist, wie gesagt, am Sterben." Sie hätte ein sehr schlechtes Gewissen, falls sie es nicht schaffen sollte, ihm zu helfen.
Amüsiert, als hätte ich ihm gerade ein Witz erzählt, sah er mich an. „Longbottom ?" spie er aus. „Soll er doch sehen dass er alleine zurechtkommt."
„Aber er ist dabei zu sterben, Professor!" Empört regte sie sich auf und konnte es nicht glauben was Snape gerade sagte. Gut, er hasst Neville, aber immerhin könnte er doch so sozial sein mir beim Brauen zu helfen.
Als könnte er ihre Gedanken lesen (wer weiß, ob er es womöglich nicht auch tat..) schüttelte er den Kopf und meinte bloß: „Und nein, Miss Granger, glauben sie ja nicht ich werde Rücksicht drauf nehmen was sozial und nicht sozial ist."
Damit war das Thema erledigt, und er hoffte, sie würde nun nach der „Auflärung" gehen.
„Professor Snape. Nur weil sie ihn hassen, können sie ihn nicht sterben lassen. Ohne Sie bin ich und Neville aufgeschmissen. Und ich habe keine Lust jede Nacht mit einem schlechten Gewissen einzuschlafen, dass er nur wegen mir und ihrer Sturheit gestorben ist."
„Was lässt er sich auch von einem Werwolf beißen." Wieder einmal schossen seine Augenbrauen in die Höhe und sein Augen sprühten nur so vor Arroganz.
Du dreckiger, herzloser Bastard." Dachte sie, und war sehr knapp davor, ihm diese und ähnliche Wörter an den Kopf zu werfen. Sie war am Verzweifeln. Ohne Snapes Hilfe konnte sie nichts tun, als zusehen wie Neville jeden Tag ein wenig „starb".
Sie seufzte.
„Wie können sie so herzlos sein. Stellen Sie sich vor, Sie wären an meiner Stelle .."
Weiter kam sie nicht, denn er fiel ihr sofort ins Wort.
„Merlin sei Dank bin ich nicht Sie. Ich würde mich nicht für Hohlköpfe engagieren und meinen ehemaligen Zaubertranklehren damit zu nerven, mir zu helfen. Und nun bitte ich Sie zu gehen."
Sie konnte es nicht fassen. Ihre Wangen brannten rot und die Tränen schossen ihr in die Augen. Still rannen ihr die Tränen über die glühenden Wangen und sie machte sich auf den Weg zur Tür.
„Geht ja, Miss Granger." Hämisch grinste er sie an und sah ihr zu, wie sie Richtung Tür ging.
Betäubt von dem Schmerz, dass ein Freund von ihr sterben musste und sie sich nun wie ein Erstklässler von Snape eingeschüchtert fühlte, spürte sie, wie ihr schwindlig wurde. Seit vorgestern hatte sie nicht mehr geschlafen, geschweige denn gegessen, so sehr sorgte sie sich um Nevilles Leben. Sie versuchte das Rezept für den Lupirinus-Trank zu finden. Hunderte Büche hatte sie nach den nötigen Informationen durchsucht - ohne Erfolg. Wenige haben es geschaffte, ihn zu brauen, und so hielt es wohl die Zauberwelt nicht für nötig, die Rezepte in Büchern zu veröffentlichen.
Der Schwindel wurde heftiger, vergebens versuchte Hermine an der Tür Halt zu finden. Sie fiel, und fiel, und fiel.
